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Gibt es die zweite große Liebe?

M
danke, tempi!

Ich habe im übrigen auch eine riesengroße Wut auf meine Ex-Liebe. Also wirklich von dem Menschen bin ich nur noch enttäuscht und verletzt und wütend, weil ich im Nachhinein auch über mich selbst ärgere

Trotzdem denke ich immer noch über das gefühl nach, das ich bei ihm hatte. Wieso war das so stark?

31.08.2015 20:35 • #16


J
.. weil Ihr ähnlich stark seid (beides Alphatierchen oder so;)
Und weil es dem Anderen scheinbar soooooo schnell sooo gut ohne einen geht. Ist doch alles nur Show.

Und glaub mal nicht, dass ich mich nicht manchmal noch über mich und meine Naivität ärgere. ER -MEIN GOTT- wollte mit mir, ausgerechnet mit MIR, (endlich) wieder bodenständig werden.
Heute würde ich mich selbst DAFÜR nicht mehr benutzen lassen. Mich erzieht hier keiner mehr...

Nicht verzagen Maus und bitte nicht verbittern. Mach' Dich hübsch und geh' unter Leute. Und schau' nich ständig auf das Kuschelteil. Ihr haltet ja ständig alle Eure Häupter gesenkt. Kein schöner Anblick für ein altes böses Web, wie mich.

Tempi wünscht eine Gute Nacht.

Ps: Auch Du, Motte, brauchst Deinen Schönheitsschlaf


(Jeder stirbt für sich allein Roman - Hans Fallada)

31.08.2015 21:07 • #17


A


Gibt es die zweite große Liebe?

x 3


M
Hi MalOhneScherz29,

auch ich habe nach meiner Trennung lange geglaubt das es die große Liebe nur einmal gibt.
Heute sehe ich das etwas positiver. Ich habe die zweite große Liebe zwar noch nicht gefunden/erlebt.
Aber ich glaube heute viel fester daran das es sie geben kann.

Weil bei der ersten großen Liebe scheint ja dann doch der Deckel irgendwo eine kleine Kante gehabt zu haben, sonst wären wir alle nicht hier.

Deine Freunde meinen es bestimmt gut mit dem was sie dir sagen. Nur leider will man das in so einer Situation meistens nicht hören. Sie haben so eine Lage vielleicht noch nie erlebt, oder können sich nicht dran errinnern wie es war. Weil sie den runderen Deckel danach gefunden haben.

Lass den Kopf nicht hängen. Hinter jeder noch so dunklen Wolke kommt irgendwann wieder Sonnenschein.

Liebe Grüße

Micha

31.08.2015 21:32 • x 2 #18


W
Hallo MalOhneScherz!

Das ist natürlich nie mit letzter Sicherheit zu sagen, ob man tatsächlich diese ganz besondere Liebe erlebt hat oder ob man dem nur eine so große Bedeutung zugemessen hat.
Zum einen braucht man dazu entsprechende Vergleichsmöglichkeiten, zum anderen läßt es sich klarerweise nicht objektivieren, sondern nur empfinden, man kann das nur für sich selber spüren.

Zudem muß man auch eines bedenken: Wie gesagt, ich glaube durchaus, daß es diese eine große Liebe gibt, aber ich sage nicht, daß das unbedingt etwas Gutes sein muß. Denn je größer die Liebe, um so größer die Verletzlichkeit, um so größer die Ängste - für die große Liebe muß man reif sein, muß man stark genug sein, muß man offen genug sein, muß man zugleich stabil und sensibel genug sein. Sonst kann das verständlicherweise ein Debakel ersten Ranges geben. Und ich fürchte, nur wenige sind dieser großen Liebe auch gewachsen (denn das müssen dann ja beide sein).

Es ist halt so:
Man kann am Wochenende auf ein Fest gehen, sich vergnügen, essen, trinken, tanzen, fröhlich sein (das würde der Verliebtheit entsprechen). Und wenn man müde ist oder es langweilig wird oder man genug hat, geht man nach Hause, denkt noch ein wenig daran, hat vielleicht schlimmstenfalls am nächsten Tag einen Kater, und das war es dann. Bald kommt ja wieder ein Wochenende, und man geht auf das nächste Fest.
Oder man kann sich aufmachen und hinausgehen in die Welt. Auch dabei wird man viel Schönes erleben, Schöneres, Bedeutsameres, Wichtigeres, Glücklichmachenderes als auf einem Fest, aber eben auch so manches Schlimme, Schmerzliche, Unbegreifliche, Erschütternde. Das bleibt nicht aus. Und man kann dann auch nicht mehr so einfach nach Hause gehen. Sondern der Heimweg kann sehr lange sein. So man nicht durchhält und nicht tatsächlich weitergeht bis ans Ende der Welt (wie man es ja zumindest anfangs vorhat).

Und so ist es eben auch mit dieser großen Liebe. Man darf nicht erwarten, daß das ein romantischer Spaziergang im Mondschein ist, sondern das gleicht mehr einer Expedition durch alle Dschungel und Wüsten und Schneestürme.
Anders gesagt: die große Liebe ist etwas ganz anderes, als man sich darunter vorstellt. Auf der anderen Seite führt aber auch nichts tiefer zu einem selber und zum anderen und damit zueinander als eben diese große Liebe. Es ist ein Abenteuer, wahrscheinlich das größte, schönste und zugleich gefährlichste, das es überhaupt gibt. Und ob man dem gewachsen ist, ob man es überhaupt will, ist eben die andere Frage.

Deine Fragen, die mich betreffen, kann ich Dir nicht einmal wirklich beantworten.
Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, daß es die große Liebe war, auf der anderen Seite habe ich aber auch meine Zweifel, weil sie an einer Lächerlichkeit zerbrochen ist (aber das kann eben auch auf diese extreme Verletzlichkeit zurückzuführen sein).
Mit absoluter Sicherheit wird man das also nie wissen.
Und her ist es bei mir zwei Jahre.

Liebe Grüße

01.09.2015 02:47 • x 5 #19


T
Zitat von whynot60:
Sondern der Heimweg kann sehr lange sein. So man nicht durchhält und nicht tatsächlich weitergeht bis ans Ende der Welt (wie man es ja zumindest anfangs vorhat)

Guten Morgen whynot60,
ich möchte mich recht herzlich für Ihre Ausführungen bedanken. Außerdem haben Sie das Thema wirklich sehr liebevoll und sehr präzise erklärt.
Das geht mir völlig ab. Da bin ich ein Trampel.

Vielen Dank dafür und allen einen schönen Dienstag mit einigen netten Überraschungen.

Tempi alias Tempo, kleinfeige, Junge_Roemer und dämnächst Tempi15

01.09.2015 05:57 • x 1 #20


M
whynot60, ich glaube ich ahne was Sie meinen!
Und was nun, wenn man das Gefühl hatte durch diese Liebe, in dieser Liebe, zu sich selbst gefunden zu haben? Ist das ein Trugschluss?
Wie kann man sich selbst finden und nach Ende der Liebe wieder verlieren...
Es ist mir alles unbergeiflich.
Auch wenn ich ihn heute sehen würde, da wäre nichts mehr, und da war doch mal so viel und so viel Tiefes.
Wo ist das hin? Und wieso kann ich nicht in Dankbarkeit und mit guten
Erinnerungen auf diese Zeit zurückblicken? Es ist ein bissche wie ein schwarzes Loch. Alles weg

01.09.2015 09:12 • x 2 #21


W
Hallo!

Also das freut mich natürlich, wenn meine Ausführungen Euch in irgendeiner Weise hilfreich sind - aber Sie braucht Ihr deshalb wirklich nicht zu sagen!

@ MalOhneScherz

Wenn Du durch diese Liebe und in dieser Liebe zu Dir selber gefunden hast, dann ist das gewissermaßen die eine Seite der Medaille. Die andere wäre ja auch noch, auch zum anderen zu finden, ihn in seinem So-Sein ganz annehmen und verstehen zu können, also sich auch nicht an seinen Schattenseiten, die jeder hat, zu stoßen. Alles Schöne, Erfreuliche, Tolle zu lieben, ist ja noch keine Kunst und keine Liebesleistung, das ist eben typischerweise bei der Verliebtheit der Fall. Sondern das, wo sich dann die Spreu vom Weizen trennt (die Verliebtheit von der Liebe), ist eben, wenn man jemanden in seiner Gesamtheit erkennen und annehmen kann, wenn man zu ihm als Ganzem (und nicht nur zu seinen positiven Seiten und Vorteilhaftigkeiten) ja sagen kann und das auch tut.
Es ist ja immer die Frage: liebt man den Menschen an sich oder liebt man diese und jene Seiten an ihm (die man auch an jedem anderen lieben würde - d. h., es geht nicht eigentlich um den Menschen, sondern um bestimmte Eigenschaften, Vorteile, Reize usw.).

Wenn Du durch diese Liebe zu Dir selber gefunden hast, dann kannst Du Dich auch nicht mehr verlieren, auch dann nicht, wenn die Liebe zu Ende ist. Es ist nur so, daß eben durch die Liebe in Dir Seiten angesprochen werden, die im Normalzustand gleichsam ruhen. Aber wenn Du die Erfahrungen gemacht hast, daß diese Seiten in Dir sind, dann sind diese ja auch nach dem Ende der Liebe nicht weg. Du hast dadurch gewissermaßen Bekanntschaft gemacht mit ihnen und weißt nun, daß sie vorhanden sind in Dir.

Du sagst, falls Du ihn heute sehen würdest, wäre nichts mehr da.
Das kann zwei Gründe haben: Entweder es war halt doch nicht diese eine große Liebe (wie gesagt, läßt sich das nie mit letzter Sicherheit sagen, auch eine Verliebtheit kann einem als große Liebe erscheinen (und tut es auch oft); ob es diese wirklich ist, zeigt sich eben erst, wenn Krisen, Konflikte usw. auftreten und diese bewältigt werden können, wenn man trotz allem weiter aufeinander zugeht und eben nicht wegläuft). Oder Du hast (je nachdem, wie die Trennung abgelaufen ist und was der Grund dafür war) einen solchen seelischen Schock erlitten, daß Du wie bewußtlos und erstarrt bist und deshalb nichts mehr empfindest. Wenn etwas nicht auszuhalten ist, dann reagiert man mit einer Art Schockstarre und empfindet fast schlagartig nichts mehr.

Das könnte auch der Grund sein, daß alles weg ist und Du im Rückblick in ein schwarzes Loch schaust.
Üblicherweise verschwinden solche tiefen Gefühle nämlich nicht so schnell, das geht nur, wenn man sie gleichsam abspaltet und irgendwo in einem hintersten und dunkelsten Seelenwinkel isoliert.

Liebe Grüße

01.09.2015 18:21 • x 5 #22


T
Guten Abend und danke. Ich wünsche Ihnen von Herzen Liebe ohne Leiden.... und eine Hand... die Ihre hält... und das Ihnen nie die Hoffnung fehlt.. Jenny Udo Jürgens
Sie können das so schön erklären. Was haben Sie studiert? Philosophie/Psychologie?
Ich mein... ich bin ja (nur) der Friseur
Aber immerhin hat se, hat se, hat se ... im Moment noch einen .. man traut es sich kaum auszusprechen/niederzuschreiben..
Darf ich überhaupt noch hier verweilen?

01.09.2015 18:49 • #23


M
DU reflektierst das sehr schön, whynot60.
Die Gedanken gehn mir auch so ähnlich durch den Kopf. Ich versteh mich nicht.

Ob es ein emotionaler Schock ist? Ich weiß es nicht.
Manchmal denke ich ja, vielleicht habe ich meine Gefühle abgestellt. Mein erster Gedanke nach der Trennung war: Das überlebst du nicht. Ich habe dann zwei Nächte lang vor Schmerz geschrien als wäre er gestorben... Dann kam so eine Phase des nicht-wahr-haben-wollens und Hoffens... Es sind weitere Dinge passiert/Handlungen die mich verletzt haben und ich weiß noch, dass die Schmerzen immer immer größer wurdne zusammen mit den ganzen Erinnerungen an unsere Zeit.
Nach ein paar monaten kam jedenfalls die finale Mitteilung, dass wir uns nicht mehr sehen werden (wonach ich gefragt hatte. Nicht mal mit einem großen Hintergedanken, sondern weil ich mich in Würde verabschieden wollte). bis dahin bin ich davon ausgegangen, dass wir wenigstens Freunde bleiben können oder so auseinandergehen. Diese letzte Mitteilung aber empfand ich als so flapsig formuliert, dass in mir irgendetwas... brach? Auch dass ich innerhalb so weniger Wochen aussortiert wurde. Ich stand vor'm Spiegel und sah, wie das Licht aus meinen Augen ging... Und ich dachte: Ich habe es satt immer die Starke sein zu müssen. Und dann kam so eine Art Zusammenbruch... Vor allem weil ich nicht mehr wusste, wofür ich stark sein sollte, weil er und unsere (NAHEN) Zukunftsträume das waren, woran mein Herz hing, wofür ich lebte.

Ich weiß noch ich lag nachts und es kamen Gefühle von Verlassenheit, die ich förmlich körperlich spürte, als würde etwas aus mir entweichen. Das klingt jetzt alles etwas esoterisch. Ich habe gespürt wie ich falle...

Ich kann nur sagen, dieser Mensch war der wichtigste auf der Welt für mich, wichtiger als Familienangehörige und Freunde, er war meine Zukunft und unser Band empfand ich zart und doch stark und tief und ehrlich (freundschaftlich). Ich habe mich oft gefragt, warum ich ihn mochte, ich mochte ihn einfach, und das war für mich die Erklärung für Liebe. Unerklärlich. Ich weiß nicht ob all das nur zutrifft, weil wir keinen gelebten Alltag (Zusammenleben) hatten und wir nie über das Stadium der Verliebtheit hinausgekommen sind, weil ich habe keine Erfahrung mit längeren Beziehungen.

Ich war immer der Meinung ich liebe ihn so wie er ist, bin nicht nur verknallt, sondern schätze den Menschen für das, was er ist, für seine Träume, seine dummen Witze, seine (Un-)Art, seine schwachen Seiten fand ich ebenso liebenswert wie seine Starken, die mich stolz gemacht haben und für dich ich mich mit ihm gefreut habe. Aber jetzt weiß ich einfach gar nichts mehr. Vielleicht fühle ich auch immer das, was ich fühlen will. Aber diese Verbindung hatte etwas Magisches, für uns beide, das weiß ich
Er hat mich zum Wachsen gebracht und ich ihn.

Ich weine natürlich immer noch ab und zu (ganz schrecklich), aber ich spüre einfach die Liebe nicht mehr, wenn ich an ihn denke oder an unsere Zeit. Nicht das Band zwischen uns.
Entweder das ist einfach die Loslösung
oder ich hänge immer noch in der Enttäuschung fest, weil ich mir die Täuschung/Liebe/Verliebtheit/Verbindung (?) zurückwünsche

Jedenfalls spüre ich keine Erleichterung und sehe auch kein Licht am Ende des Tunnels. Ich habe noch nie so viel Licht in meinem Leben und Leichtigkeit gehabt wie während dieser Beziehung (und kurz vor der Trennung war das Licht am hellsten )

01.09.2015 19:59 • x 2 #24


M
@tempi: ja, bitte verweile

01.09.2015 19:59 • #25


W
Hallo MalOhneScherz!

All das wirklich zu beurteilen, ist für einen Außenstehenden kaum möglich.
Zumal ich auch den eigentlichen Grund der Trennung ja nicht kenne. Also ob das etwas war, das sich hätte überwinden lassen, oder ob die Liebe (zumindest von seiner Seite) verschwunden war. Das ist nämlich ein ganz wesentlicher Unterschied. Wenn die Liebe eine große und tiefe ist und ebenso die Verbundenheit, kann man sehr vieles lösen und überwinden. Ist allerdings die Liebe selber das Problem, also der Mangel daran, dann läßt sich hier leider gar nichts ändern, weil dann allem die Grundlage fehlt und ebenso der Antrieb. Ein tief Liebender kommt auch über so manches hinweg, was ihm vielleicht mißfällt - ist die Liebe aber nicht oder nicht mehr da, dann fällt irgendwann alles in sich zusammen.
Der Beziehung fehlt gleichsam die Seele (auch nicht esoterisch gemeint ).

Offensichtlich hast aber zumindest Du schwer gelitten. Und es kann dann schon sein, daß man irgendwann in eine emotionale Starre verfällt, durchaus eine Art Schutzreflex, weil man sonst womöglich tatsächlich daran zugrunde ginge.

Ich möchte aber auch nicht unerwähnt lassen, daß solche Phänomene, wie Du sie beschreibst, nicht nur bei der großen Liebe auftreten, sondern z. B. auch, wenn man an einen Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung gerät und dieser Faszination erliegt. Das kann einen vollkommen fesseln, wird aber bald sehr zerstörerisch und destruktiv, und da es dabei oft auch zu einer beträchtlichen emotionalen Abhängigkeit kommen kann, kann es sehr schwer werden, sich aus einer solchen Beziehung zu lösen, auch wenn man noch so leidet.

Aber, wie gesagt, wie das bei Euch war, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Sollte aber letzteres der Fall sein, dann muß man ehrlicherweise sagen, daß Du wirklich Glück hattest, daß Du daraus entkommen bist. Weil einen eine solche Beziehung seelisch wirklich ruinieren kann.

Offenbar hat ja er die Beziehung beendet und hat sich dann auch distanziert, scheinbar ziemlich kühl. Und dann ist halt die Frage, ob es auch für ihn die große Liebe war bzw. ob er ihr womöglich nicht gewachsen war. Es gibt tatsächlich Menschen (z. B. solche, die sich selber nicht für liebenswert halten), die Liebe auf Dauer gar nicht aushalten und die sich dann entsprechend verhalten, damit sie nicht mehr geliebt werden, um sozusagen ihre Muster, sie seien nicht der Liebe wert, zu bestätigen.

Du solltest halt einmal versuchen, die Dinge möglichst realistisch zu sehen, also vor allem auch ihn realistisch zu sehen.
Dann taucht auch wieder ein Licht am Ende des Tunnels auf!
Denn wenn man sich vor allem von Illusionen hat blenden lassen, dann ist es wichtig, sich darüber auch bewußt zu sein und nicht daran festzuhalten.

Was mir etwas zu denken gibt, ist, daß Du schreibst, kurz vor der Trennung sei das Licht am hellsten gewesen. Denn das könnte schon darauf hinweisen, daß ihm das dann zu viel geworden ist. Wie schon einmal gesagt, für eine solche große Liebe muß man stark sein und auch die nötige Reife haben. Und vielleicht hat es bei ihm daran gefehlt. Dann kommt es öfter vor, daß es zu plötzlichen Trennungen kommt oder unterschwellig durch ein entsprechendes Verhalten gewissermaßen darauf hingearbeitet wird.

Liebe Grüße

01.09.2015 23:45 • x 2 #26


T
Zitat von MalOhneScherz29:
Ich stand vor'm Spiegel und sah, wie das Licht aus meinen Augen ging...

Gefühle von Verlassenheit, die ich förmlich körperlich spürte, als würde etwas aus mir entweichen


Bitte nicht. Das Licht kommt wieder! Irgendwann. Wenn Du fähig bist, so tief zu fühlen, dann wird es zurückkommen. Glaube ganz fest daran. Das Licht, das Feuer - alles kommt zurück. Lass es zu.. wenn Du so weit bist.
Und bleibe offen, öffne Dich, wenn Du so weit bist.

Gefühle von Verlassenheit, dies körperlich spüren zu können, das Entweichen, ja, ..... all das kommt mir irgendwie bekannt vor.
Das ist auch noch gar nicht lange her. Ich spüre stark und viel, zu viel. Mein Kind beschäftigt das noch viel mehr. Ich bin ein Verdrängungskünstler - ich muss mich schützen, sonst würde ich durchdrehen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Energie und Liebe.
Tempi

02.09.2015 04:27 • #27


T
Zitat von whynot60:
Es gibt tatsächlich Menschen (z. B. solche, die sich selber nicht für liebenswert halten), die Liebe auf Dauer gar nicht aushalten und die sich dann entsprechend verhalten, damit sie nicht mehr geliebt werden, um sozusagen ihre Muster, sie seien nicht der Liebe wert, zu bestätigen.

...für ein entsprechendes Verhalten gewissermaßen darauf hingearbeitet wird.


Und so in etwa war ich bis zu meinem 27. Lebensjahr auch, obwohl ich schon Mutter eines 8-järigen Kindes war. Immer und immer wieder glaubte ich, bildete mir ein, NICHT beziehungsfähig... bzw. beziehungsunfähig zu sein.
H_U_M_B_U_G ... oder wie die Bremerin sagte: Morgenbräsigkeit- herrlich.

Vergiss ihn! Ordne Dich und Dein Leben NEU.

Ich wünsche uns allen einen wunderbaren Tag mit vielen kleinen netten Überraschungen.
Tempi

02.09.2015 04:52 • #28


M
Hallo beisammen,

ich war seit langem mal wieder aus, beim weggehen...
Ich kam mir etwas deplatziert vor. Ich habe auch nie so richtig Gesprächsthemen, weil ich einfach nicht weiß worüber ich reden soll, weil ich im vergangenen Jahr so gut wie nichts gemacht habe außer zu grübeln....
Aber dennoch, manchmal geling es, ein wenig lockerer zu werden und auszublenden, dass ich meine große Liebe verloren habe, also beim Weggehen. Dann allerdings kommen Liebeslieder und Songs von U2, und mit denen habe ich so viel verbunden und immer so viel empfunden und das ist einfach alles wie abgestorben jetzt, und dann komme ich mir wieder vor wie ein Zombie, der die Liebe nicht mehr in sich spürt. Ich kann das nicht besser erklären.

Habe auch jemanden kennengelernt, den ich attraktiv und sympathisch fand. Aber dann dachte ich auch, es ist nicht das gleiche Gefühl wie mit meinem Ex, nicht diese Wärme, nicht die Nähe und nicht dieses Echte und sofort hatte ich wieder Panik und das Gefühl, innendrin tot zu sein und das eben auf ewig verloren zu haben. Weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie sich so ein Gefühl nochmal in mir entwickeln sollte.

Ich kann einfach diese Panik so schwer loslassen!

Die Liebe, die ich hatte, deute ich als ein sooo Riesen Geschenk, dass ich denke, das gibt's doch nicht, dass mir das nochmal passieren sollte. Diese Wolke7-Liebe.
Ich guck die Typen dann an und warte auf das Gefühl, aber es kommt natürlich nicht. E käme auch nicht bei meinem Ex-Freund, das weiß ich. Weil es zwischen uns einfach kaputt gegangen ist, und das macht mich immer noch so traurig.

Ich war außerdem bei gemeinsamen Freunden von uns, in deren Stadt haben wir viel zusammen erlebt. Ich bin gerne dort, ich mag die Leute und die Stadt, aber manchmal stehe ich an den gleichen Plätzen, an denen ich schon vor zwei Jahren stand, aber mit einem ganz anderen Gefühl und daran denke ich zurück und mir kommen die Tränen. Weil ich mich erinnere, wie voll von Träumen und voll von Liebe und Freude ich damals noch war.
Alle sagen mir, ich soll mich lösen, loslassen, damit was Neues kommen kann. Aber wie löst man sich denn vom Perfekten?

Ich weiß auch, dass ich gute Chancen bei Männern habe, gut ankomme, was auf dem Kasten habe, Talente usw. Es ist tatsächlich einfach nur so, dass ich denke, ich hab mein Liebesleben vermasselt.

Ihr seht ich werde einfach nicht schlauer. Obwohl ich weiß, was ich denken sollte, ich kriege diese Negativ-Gedanken schwer unter Kontrolle

ich grüß euch lieb!

08.09.2015 17:59 • x 1 #29


W
Hallo MalOhneScherz!

Das, was Du hier ansprichst, ist leider tatsächlich ein großes Problem - also dieses innere Totsein.
Man ist praktisch gefühlsmäßig wie völlig ausgeleert und hat so gut wie keinen Resonanzboden mehr. Aus diesem Grund bauen sich auch zu jemand anderem keine Gefühle auf, ganz gleich, wie sympathisch einem dieser sein mag.
Überhaupt mag alles seine Gefühlsbedeutung verlieren und es rührt einen so gut wie gar nichts mehr an, als hätte sich auf die ganze Seele eine Steinplatte gelegt.

Es ist ja tatsächlich auch so: Wenn man eine so große Liebe erlebt hat - was sollte man dann (gefühls-, liebesmäßig) noch erwarten? Das relativiert dann natürlich alles und macht das meiste bedeutungslos.

Und dennoch - dieser seelische Winter muß nicht zu einem Grönland werden, wenn ich so sagen darf. Es braucht oft nur eine verdammt lange Zeit, bis es wieder Frühling wird, bis man Sonne wieder wahrnehmen und überhaupt zulassen kann.
Leider helfen hier, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, auch diese diversen Psychotricks nichts, die man bei einer Trennung nach einer üblichen Liebe anwenden kann (wie z. B. sich eine Negativliste zu machen, sich in eine neue Beziehung zu stürzen, alles, was an den Ex erinnert, zu verbannen usw.).
Denn so mächtig diese Beziehung war, so machtlos ist man hinterher. Da helfen keine Tricks und keine Spielereien und kein Herumstrampeln.

Letztlich kann man nicht sehr viel anderes tun als abzuwarten. Und irgendwann wacht dann, wenn auch zögerlich meist, wieder etwas auf in einem. Auch wenn man vielleicht ein anderer ist als zuvor. Aber das muß nicht unbedingt etwas Schlechtes heißen. Man muß lediglich etwas machen daraus. So ähnlich, wie wenn man einen schlimmen Unfall hat und vielleicht die Beine verliert. Das Leben wird dann zwar nicht mehr so sein wie zuvor - aber das bedeutet nicht notwendig, daß es ein schlechteres oder unglücklicheres Leben sein müßte. Manchmal entdeckt man auch erst dann überhaupt die Potentiale, die in einem stecken.

Jedenfalls solltest Du Dir nun nicht denken, Du hättest nun Dein Liebesleben für alle Zeiten vermasselt - so ist es mit Sicherheit durchaus nicht!
Sondern was Du brauchst, ist Zeit, Abstand, auch in Gedanken. Nicht nur von Deinem Ex, sondern überhaupt von dem Thema Liebe und Beziehung. Du solltest Dich damit vorerst einmal gar nicht beschäftigen, sondern Dich auf ganz andere Dinge konzentrieren (nicht für alle Zeiten, wie gesagt, aber bis Du Dich davon wirklich wieder ganz erholt hast).
Ansonsten wäre es so, als würdest Du aus einem leeren Brunnen, der nur tröpfchenweise nachläuft, immer ein Glas Wasser herausschöpfen - und er ist gleich wieder leer, wieder ist nichts mehr da, wieder nur Panik vor dem Verdursten. Das ist ein ganz fataler Kreislauf.

Am besten wäre es wirklich, Du bekümmerst Dich um dieses Thema nun einmal in gar keiner Weise mehr, denke weder über den Ex nach noch über eine neue Liebe (oder überhaupt über die Liebe), noch darüber, was Du vermasselt hast, was hätte anders laufen sollen, was schiefgegangen ist usw. Schiebe dieses Thema, so gut es geht, völlig zur Seite (es gibt ja auch vieles anderes, das erfüllend ist, glücklich macht, einem Sinn vermittelt usw.) - versuche erst gar nicht, aus dem leeren Brunnen zu schöpfen, beachte ihn am besten gar nicht mehr.
Und eines Tages wirst Du dann merken, daß er sich wieder richtig gefüllt hat - und dann kannst Du auch wieder lieben!

Liebe Grüße

10.09.2015 00:52 • x 4 #30


A


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