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Gibt es die zweite große Liebe?

G
Maria Magdalena,

Du wähltest einen Namen aus dem Neuen Testament der Bibel.
Der Kernsatz darin heißt:

Liebe Deinen Nächsten WIE DICH SELBST.

Es tut mir sehr leid für Dich, dass Du Dich so wenig selbst liebst.
Gut dass Du zu einer Therapeutin gehst und diesen 'Harem' Deines Exfreundes verlassen hast.

28.10.2015 07:39 • #121


Maria Magdalena
Da „Gast Happy“ das Thema „Selbstliebe“ angesprochen hat…
Das ist bzw. das war gewiss auch ein Thema bei mir. Und das vermutlich schon seit meiner Kindheit. ABER - ich muss dazu sagen, dass ich mich schon vor vielen Jahren mit diesem Thema für mich auseinandergesetzt habe. Diese Selbstliebe schließlich auch für mich empfunden habe und das immer noch tu. Und das immer besser. Vielleicht habe ich das alles auch so gebraucht, um NOCH mehr Selbstliebe zu empfinden. (?)
Diese Selbstliebe war es letztlich auch, die mich zu der Entscheidung geführt hat, mich von meinem Ehemann nach 25 Jahren Ehe partnerschaftlich zu trennen, weil ich nicht länger in einer emotionslos gelebten Beziehung leben wollte, und alle von meiner Seite aus gestarteten Versuche zur Verbesserung nichts gebracht haben. Wir lebten seit vielen Jahren in einer Bruder-Schwester-Gemeinschaft, und ich fand, dass wir beide, eben auch er, die Chance haben sollten, auf eine lebendige Beziehung mit einem neuen Partner zu erleben.

Als ich nach einer Zeit offen war für eine Beziehung und schließlich meinen Ex kennenlernte, war ich von seiner Art ziemlich begeistert. Und er schien zudem über viele Wesenszüge zu verfügen, die mir sehr gefielen. Dazu kommt, dass er eine sehr charismatische und eloquente Persönlichkeit ist, und sich sehr gut nach außen verkaufen kann. Von Menschen dieser Art geht eine gewisse Faszination aus, die sich schwierig in Worte fassen lässt, die auch bei meinem Ex in der Regel so stark ist, dass er anderen Menschen sehr sympathisch rüberkommt. Und das ist ihm auch wichtig!
Umso schwieriger dann für ihn mit Menschen (wie mir) klarzukommen, wo diese Fassade nicht mehr funktioniert, und er da nicht mehr in der Form „glänzen“ kann. Sicher auch ein Punkt, der schwierig für ihn war, damit umzugehen…

Doch zurück zur Selbstliebe. Ich bin diese Beziehung mit sehr viel Selbstliebe für mich eingegangen. Doch eben auch Liebe zu ihm. Und irgendwann war ich ihm sehr emotional verbunden und es gab kein Zurück mehr. Durch diese Liebe zu ihm und für unsere Beziehung (doch in Anbetracht seiner schwierigen und sehr leicht kränkbaren Wesensart, die mitunter von cholerischen Ausbrüchen und depressiven Phasen begleitet ist), war es für mich nicht einfach, einen Weg zu finden, wo auch meine Bedürfnisse und bisherige Lebensbereiche respektiert wurden. Und natürlich er tat ja auch vieles für mich und unser Miteinander, eben was ihm mit seiner Persönlichkeit möglich war, dass ich mich mit ihm wohl fühlte, sagte auch oft, dass er mich liebt. Manchmal ging es eine Zeit sehr gut, doch irgendwie kam es immer wieder dazu, dass eine Art Unzufriedenheit seinerseits das Klima trübte. Ich konnte machen was ich wollte, irgendwie war es doch nie recht. Eine Beziehung in Liebe, Leichtigkeit und Freude, und das Glücksempfinden, überhaupt einander zu haben, war auf Dauer einfach nicht möglich. Ich hatte mir das so sehr für ihn und mich gewünscht… Eine gegenseitige Lebensbereicherung für uns beide. Vor allem deswegen habe ich so lange darum gekämpft.

Aus seiner Sicht lag es vor allem an mir. Er meinte, dass ich nicht wirklich bereit für eine Beziehung mit ihm sei, denn sonst würde ich in heiraten bzw. mich scheiden lassen. Was das Thema Heirat betrifft, da hatte ich ihm schon am Anfang unserer Beziehung gesagt, wo er das mal angesprochen hatte, dass ich mit meiner jetzigen Lebenseinstellung nicht vorhabe, nochmal irgendwann zu heiraten. Und wann und ob ich mich scheiden lasse ist eine Entscheidung, die ich selbst treffe. Gegenwärtig sah und sehe ich keinen Grund dafür. Es hätte sich zudem nachteilig in verschiedenen Bereichen ausgewirkt. Mein Noch-Ehemann lebt längst in einer glücklichen neuen Beziehung, und ihn und mich verbindet lediglich eine kumpelhafte Freundschaft. Mein Ex weiß das, und die beiden, also mein Ex und mein Noch-Ehemann haben auch hin und wieder das eine oder andere Bierchen miteinander getrunken und manchmal was miteinander unternommen. Alles immer sehr entspannt und gut.
Trotzdem scheint da eine gewisse unterschwellige „Eifersucht“(?) bei ihm vorhanden zu sein. Vielleicht auch darin begründet, einen Menschen, in dem Fall mich, ganz „besitzen“ zu wollen. Er versuchte mich immer wieder unter Druck zu setzen, mit Aussagen wie dieser, dass man auf diese Weise (also dass ich nicht formularmäßig „geschieden“ bin) keine richtige Beziehung führen könne.
Ich konnte das Gefühl nicht ausblenden, dass er versuchte, mich zu steuern und mich so zu vereinnahmen, dass ich im Grunde SEIN Leben lebe, und ich dadurch oft ein Gefühl der Enge in mir hatte, das sich im Laufe der Zeit zunehmend verstärkte, und ich, auch wenn ich noch so gerne mit ihm zusammen war, manchmal froh war, wenn ich für mich alleine sein konnte. Und das zunehmend…
Und auch hinsichtlich all der Geschehnisse mit den anderen Frauen, und meinen damit verbundenen Gefühlen und der Vertrauensbruch - er konnte nicht wirklich verstehen, dass es, wenn es überhaupt funktionieren würde, eine Zeit brauchen würde, um wieder Vertrauen entwickeln zu können. Im Grunde hat er uns diese Zeit nicht gegeben und nichts dafür getan, zu zeigen, dass es ihm wirklich ernst war mit seiner Liebe zu mir und nicht weiterhin Bekanntschaften zu anderen Frauen suchte, so dass sich vielleicht nach und nach wieder Vertrauen entwickeln hätte können. Ich solle mal den alten Zopf abschneiden, hat er dazu nur oft gemeint, und dass ich nicht immer mit den alten Karmellen und Unterstellungen kommen solle, wenn ich meine (begründeten) Zweifel hatte, dass er mir gegenüber aufrichtig war.
Dazu kam von seiner Seite immer mir Kritik, dass ich mich nicht wirklich zu ihm „bekennen“ würde. Lustig, wenn ich daran denke, was ich alles eingebracht habe für ihn und in die Beziehung mit ihm. Nicht nur, dass ich ihm geholfen habe, aus einer schwierigen finanziellen Situation herauszukommen, und dafür meine finanziellen Reserven einsetzte. Auch sonst stand ich immer zu ihm und hinter ihm. Hab ihn auch immer wieder geholfen, aus einem psychischen Tief herauszukommen. Das hat er zwar zu schätzen gewusst, zumindest sagte er das. Doch letztlich hat ihm das alles eben nicht gereicht. Bei aller Liebe zu ihm, mich immer mehr einzubringen – und das alles für ein bisschen „Liebe“ von ihm? Das ging mir mehr und mehr gegen meine Selbstliebe.

Resümee: Mein Selbstwertgefühl mag zwar unter der Beziehung gelitten haben, doch hatte ich begonnen, meine Sichtweisen und Bedürfnisse (die ihm und den seinen im Vergleich zu den ersten 1, 2 Jahren, mehr und mehr konträr zu werden schienen) zu vertreten. Und damit hatte er ein Problem. Als „Gegenmaßnahme“ versuchte er mir „klarzumachen“, dass es an mir läge, mich zu ändern.

Das Schwierige für mich ist, lieber WhyNot, dass hinsichtlich der finanziellen Konstrukte noch ein gewisser Kontakt mit ihm nötig ist. U.a. läuft auch das Fahrzeug, das er fährt (ein Wagen, mit dem er „glänzen“ kann) und dessen Finanzierung auf meinen Namen. Und auch Dinge, wie die Strafzettel, die er meist wegen zu schnellem Fahren bekommt, muss ich an ihn weiterleiten.
Er möchte ja „Freundschaft“ mit mir (mittlerweile muss ich aber lachen bei dem Wort und wie er sich da überhaupt nicht dafür einsetzt), und sich ab und zu mit mir mal zum Essen o.ä. treffen. Ich habe aber nicht das Bedürfnis auf seine Lügenmärchen, Heimlichkeiten und Schauspielereien. Und es würde mir momentan auch psychisch und emotional nicht gut tun.
Das wird wohl noch eine Weile dauern…
Ich bin auch keine Warmhaltetasse. Das habe ich ihm neulich mal so gesagt. Er lässt seit Tagen eh nichts von sich hören. Doch es hilft mir auch, mich mehr und mehr wieder auf mich selbst zu besinnen.
Mittlerweile denke ich auch, und was ich auch hier im Forum schon so alles gelesen habe, im Grunde will er sich da (also bei einem Treffen) bei mir nur ausquatschen und energetisch aufladen, mich als emotionale Tankstelle benutzen. (?) Und vielleicht auch um zu sehen, wie er noch bei mir wirkt.

Und nein, ich bin jetzt bei keiner Therapeutin. Das war im Sommer vergangenen Jahres gewesen. Wo ich nicht mehr ein noch aus wusste. Momentan habe ich nicht die zeitliche Kapazität, zudem ist es schwierig, terminlich was zu bekommen. Manchmal wäre es gut. Mal sehen, wie es mir im Frühjahr geht. Doch auch das Forum hier, ihr alle, und dass ich hier darüber schreiben kann und darf, und die lieben und hilfreichen Feedbacks – das alles wirkt sehr befreiend und heilend.

Hier einfach mal ein großes Danke an Alle hier!

Liebe Grüße

28.10.2015 13:45 • #122


A


Gibt es die zweite große Liebe?

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Maria Magdalena
Was mir momentan (noch) zu schaffen macht, ist nicht, dass es zu Ende ist (denn das ist wohl das Beste für mich), sondern auf welche Art und Weise er mich abgeschoben hat. Nicht mal ein persönliches Gespräch, sondern sich einfach kaum noch gemeldet und nur per App der (völlig absurde) Vorwurf, ich hätte ja keinen Schritt auf ihn getan für die Beziehung mit ihm...
(Hilfe!)

28.10.2015 14:43 • #123


W
Hallo!

@ Maria Magdalena

Das mit den absurden Vorwürfen kenne ich aus eigener Erfahrung ...

Ich habe den Eindruck, Dein Ex hat eine ziemlich problematische Persönlichkeit, und das macht eine Beziehung auch so schwierig bzw. unmöglich. Auf der einen Seite dieses Glänzen nach außen, das Werben um Sympathie, das auf manche halt eine große Strahlkraft hat, die inkarnierte Unschuldsvermutung auf allen Ebenen, auf der anderen Seite die Engstirnigkeit, die Wut, der Egoismus, die Verletztlichkeit, die Uneinsicht, die Schuldzuweisungen usw.
Das Problem ist meist das Unauthentische, das nach außen hin präsentiert wird. Und wenn es dann zu einer näheren Beziehung kommt, offenbart sich früher oder später unausweichlich auch der eigentliche Wesenskern - und der kann gerade das Gegenteil des Präsentierten sein. Denn wer irgendeine Armseligkeit kompensiert, strahlt natürlich besonders.

Ich verstehe auch, daß es Dir besonders zu schaffen macht, auf welche Weise er Dich abgeschoben hat. Aber Du solltest Dir auch bewußt sein, daß das Ergebnis dasselbe wäre. Zudem sagt ein solches erbärmliches Ende ja nichts über Dich aus, sondern über ihn.

Wenn Euch noch finanzielle Konstrukte verbinden, so solltest Du vielleicht versuchen, hier irgendwie herauszukommen.
Wenn das Auto, daß er fährt, auf Deinen Namen läuft und auch von Dir finanziert wird, sollte es (da Ihr ja auch nicht verheiratet seid) ja nicht so schwierig sein, hier Klarheiten zu schaffen. Denn rechtlich ist das Auto dann ja allein Dein Besitz.

Obwohl hier ursprünglich ja von der großen Liebe die Rede war, muß ich schon auch sagen, daß das bei Dir insoferne etwas anders ist, da Dein Ex ja nicht eben von der Liebe beseelt ist, sondern es ihm lediglich im seine Vorteile geht. Und das hat eben mit Liebe nichts zu tun, das muß man ganz klar sehen. Die große Liebe kann nur eine tiefe Verbindung zwischen zwei Herzen sein, aber sicher nicht das Herausschlagen von Vorteilen.
Ich würde mich, ehrlich gesagt, auch auf keine Freundschaft einlassen. Wozu sollte diese - für Dich - gut sein?

Liebe Grüße

29.10.2015 01:10 • #124


Maria Magdalena
@ WhyNot

Wenn du sagst, dass du das mit den absurden Vorwürfen aus eigener Erfahrung kennst, hast du schon mal so etwas Ähnliches mitgemacht (?)

Und ja, das mit der großen Liebe war wohl nicht beidseitig. Auch wenn er mal zu mir in unserem 2.Jahr gesagt hatte, er befürchte, dass er mich mehr lieben würde als ich ihn. (?) Vielleicht hat er damals wirklich so viel für mich empfunden, dass er sich das (unbegründet) fragte. Doch wirkliche Liebe ist eben kein Strandspaziergang, wie du mal geschrieben hast, sondern mit einem Abenteuer vergleichbar, wo es auch mal Krisen geben kann. Wenn Dinge, wie ein kleiner Streit - in dem ich ihm meine Meinung gesagt habe, weil ich bezüglich eines (lieblosen) Verhaltens von ihm sauer war - für einen Mann ausreicht, um sich am nächsten Tag ins Internet zu stürzen, um dort neue weibliche Bekanntschaften zu machen, na – was soll man da sagen. Infantiles Verhalten. Konfliktfähigkeit gleich Null.

Wie auch immer, bei MIR war es trotz allem eine große Liebe. Und was mir auch noch ein bisschen zu schaffen macht ist, dass ich trotz allem noch die Gefühle für ihn in mir habe, und es mich deswegen traurig macht, dass es mit ihm einfach nicht gehen konnte. Dabei hätten wir es auch so gut miteinander haben können. Doch er hat alles zerstört. Nach all dem, was wir in diesen Vier Jahren miteinander gelebt haben, tut es mir weh, diesen (jedoch notwenigen) Schlussstrich ziehen zu müssen.
Und es geht mir da vielleicht ein bisschen wie MalOhneSchmerz (und deshalb irgendwie schon auch zu ihrem Eingangsgedanken passend), dass ich mich frage (auch wenn das im Moment kein Thema für mich ist, bereits an eine nächste Beziehung zu denken), ob ich noch mal so viele Gefühle für einen Mann empfinden werden können. Und mit den gemachten Erfahrungen bin ich beziehungsmäßig vielleicht fürs erste etwas „geschädigt“, und werde mich vermutlich nicht mehr so schnell auf einen Mann einlassen können.

Was das Thema „Freundschaft“ betrifft, da wäre es wahrscheinlich wirklich besser, das einfach sein zu lassen. Ihm scheint das Interesse und die Fähigkeit zu fehlen, einen „normalen“ Kontakt zu halten, wo man ab und zu mal von sich hören lässt.
Dazu die Unauthentizität…
Irgendwie alles so unecht…
Schwierig….
Ich lasse das einfach mal auf mich zukommen. Momentan haben wir eh kaum Kontakt. Ist mir auch lieber so, da für mich besser.

Wegen der finanziellen Geschichte ist es mir lieber, ich komme mit ihm einigermaßen gut aus. Auch wegen der Rückzahlungen an mich. Weil dies (wie die Vergangenheit gezeigt hat) auch besser und harmonischer bei ihm funktioniert. Was das Fahrzeug kann ich ihm nicht wegnehmen, da das von ihm aus „Krieg“ mit mir entfachen würde. Das hatten wir schon mal. Und das möchte ich nicht unbedingt. Er selbst bekommt wegen einer früheren Geschichte (noch) keine Finanzierung. Er zahlt die Raten und alle Unkosten des Fahrzeugs, und so lange das passt und funktioniert, ist es für mich ok. Wenn das mal anders sein sollte, würde ich natürlich entsprechend reagieren.

Liebe Grüße

29.10.2015 18:24 • #125


W
Hallo Maria Magdalena!

Also so etwas wie Du habe ich selber nicht direkt erlebt. Sondern nur, was diese absurden Vorwürfe betrifft. Zuerst die große, ewige Liebe, das mehr gar nicht geht, und dann hat sich plötzlich wegen einer völligen Kleinigkeit alles ins glatte Gegenteil verkehrt ...

Und dabei ging es eben auch um diese unglaubliche, nicht mehr nachvollziehbare Verletzlichkeit und solche infantilen und hemmungslosen Reaktionen, die alles in Grund und Boden gestampft haben.

Es hilft dann auch nichts, wenn es für einen selber tatsächlich die große Liebe ist. Denn auf dem Weg dieser Liebe kommt man halt leider nicht sehr weit. Der erste Windhauch, und schon fällt sie um.
Es bringt auch nichts, hier irgend etwas verstehen oder bereinigen oder ins rechte Licht rücken zu wollen.
So banal es klingt: aber man muß auch die Reife für die große Liebe haben, auch das Verständnis für den anderen, man muß dieser Liebe auch gewachsen sein. Wenn schon das kleinste Steinchen so sehr drückt, daß derjenige keinen Schritt mehr weiterkommt und ihm das Steinchen zu einem Felsen wird, dann ist alles vergeblich. Da darf man sich nichts vormachen.
Dabei kann es durchaus sein, daß es auch für den anderen die große Liebe war - aber wenn diese schneller weg ist als man überhaupt schauen kann, dann ist das Ende unausweichlich und nur eine Frage der Zeit.

Es ist auch tatsächlich so, daß man nach einer solchen Erfahrung erst einmal mehr oder weniger beziehungsgeschädigt ist und an eine neue Beziehung lange nicht einmal denken kann.
Da hilft einfach nur die Zeit und der Abstand.
Für Dich mag das allerdings schwieriger sein, weil Du ja notgedrungen noch Kontakt zu Deinem Ex hast. Das läßt sich wohl auch so schnell nicht ändern - aber gut ist das nicht eben für Dich.

Ich verstehe, daß Du wegen der finanziellen Geschichte keinen Krieg willst - denn solche Menschen können sehr schnell wirklich ungut werden, und man weiß nie, wozu sie in ihrer heillosen Wut fähig sind.
Andererseits aber ist dieses Klein-Beigeben auch nicht unbedingt das Beste, weil man nicht sagen kann, was sie sich noch alles herausnehmen.
Eine Freundin von mir hatte einen ähnlichen Typus Mann wie Deiner ist. Und die mußte dann schon die Polizei einschalten, weil sie sich mit ihm angelegt hat - also der reinste Horror. Aber die hat das letztlich durchgezogen, und dann ist es ihm doch zu heiß geworden und er hat sich zurückgezogen, so daß sie nun Ruhe vor ihm hat.
Aber das ist individuell und je nach Situation natürlich sehr verschieden. Und wenn es für Dich so ok ist, wie es ist, und er die Raten zahlt, dann wäre ein Krieg wenig hilfreich.

Jedenfalls wünsche ich Dir, daß Du irgendwann auch darüber hinwegkommst und dann auch wieder beziehungsfähig wirst!

Liebe Grüße

30.10.2015 00:48 • #126


Maria Magdalena
Hallo WhyNot,

ich danke dir sehr für deine Gedanken, die mir zudem auch sehr hilfreich sind, das, was da abgelaufen ist, besser zu verstehen. Und es mir auch dadurch besser gelingt, mich mehr und mehr von den emotionalen Verletzungen zu heilen.
Auch wenn es (noch) ungewohnt ist, ich habe ein zunehmend gutes Gefühl dabei, jetzt mal für mich alleine zu sein, und partnerschaftlich nicht mehr in diesem Psychodrama involvert zu sein. Auch wenn da noch eine gewisse Wehmut in mir ist, ist da aber eben auch dieses befreiende Gefühl in mir. Und dieses Gefühl ist ein gutes für mich. Ich werde dieses Gefühl so gut es mir möglich ist weiter wachsen lassen.

Eine kleine Korrektur zu dem was ich schrieb, dass das mit dem Fahrzeug ok für mich sei. Das war ein bisschen salopp formuliert. Ok ist es für mich nicht. Besser ausgedrückt - ich kann zur Not damit leben (vorausgesetzt, er kommt seinen fianziellen Verpflichtungen nach). Am liebsten hätte ich das alles nicht am Bein. Doch ist die Situation eben momentan so, und ich will sehen, auf normalem und guten Wege mit ihm klarzukommen (auch wenn er meine Gutmütigkeit und Unterstützung nicht verdient). Zudem hängt ja auch einiges für mich davon ab. Klein beizugeben ist nicht mein Ding. Und wenn es darauf hinauslaufen würde (was ich jetzt mal nicht hoffe!), dass ich, um meine Interessen zu wahren, gegen ihn vorgehen müsste, dann müssste es eben so sein. Doch ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird, und sich die Dinge mit Diplomatie bewerkstelligen lassen. Die Zeit wird es zeigen...

Und danke für deinen guten Wünsche!
Wird schon werden!

Liebe Grüße

30.10.2015 16:20 • #127


W
Hallo Maria Magdalena!

Ich würde sagen, wenn es für Dich zumindest einigermaßen auch ein gutes Gefühl ist, für Dich alleine und nicht mehr in dieses Psychodrama verstrickt zu sein, dann bist Du schon einmal auf einem guten Weg und wirst da sicherlich auch wieder ganz herauskommen.

Ich glaube, man muß einfach sehen, daß eine Beziehung mit Deinem Ex eine Unmöglichkeit ist. Und vor allem muß man verstehen, daß es nicht an einem selber liegt. Niemand kann so sein, daß eine glückliche Beziehung mit Deinem Ex möglich wäre. In jeder Beziehung treten unweigerlich auch Probleme auf - was auch nicht schlecht ist, weil beide (und auch die Beziehung) daran wachsen können. Nur braucht man dazu auch die entsprechenden Fähigkeiten. Und wenn diese jemand mehr oder weniger gar nicht hat, dann kann es auch nicht gutgehen.

Wie gesagt, es kann durchaus das Sinnvollste sein (wegen der finanziellen Angelegenheiten), das so laufen zu lassen, wie es läuft - solange er sich an Vereinbarungen hält. Denn wenn man hier Druck macht, weiß man nie, welche Lunte man damit anzündet.
Solche Menschen sind in der Regel unberechenbar und neigen auch stark dazu, Rachebedürfnisse zu entwickeln, weil sie alles als persönliche Kränkung erleben, auch wenn sie ganz im Unrecht sind.
Jedenfalls hoffe ich für Dich, daß es sich nicht mehr zu lange hinzieht und Du dann in jeder Hinsicht damit abschließen kannst.

Liebe Grüße

31.10.2015 18:50 • #128


Maria Magdalena
Ich danke dir sehr für deine Zeilen, WhyNot.
Und ja, hoffen wir das Beste!

Liebe Grüße

02.11.2015 23:41 • #129


Sternenträne
Hallo , melde mich auch mal wieder zu Wort.
Hab mich ein wenig verkrochen, hatte ne schlimme Phase zwischendurch.

ZITAT sagte auch oft, dass er mich liebt. Manchmal ging es eine Zeit sehr gut, doch irgendwie kam es immer wieder dazu, dass eine Art Unzufriedenheit seinerseits das Klima trübte. Ich konnte machen was ich wollte, irgendwie war es doch nie recht. Eine Beziehung in Liebe, Leichtigkeit und Freude, und das Glücksempfinden, überhaupt einander zu haben, war auf Dauer einfach nicht möglich. Ich hatte mir das so sehr für ihn und mich gewünscht… Eine gegenseitige Lebensbereicherung für uns beide. Vor allem deswegen habe ich so lange darum gekämpft.

Maria Magdalena, hätte ich genauso schreiben können diese Zeilen....mit dem Untrschied, dass es na h anfängluch schwierigr Startzeit doch 2-3Jahre zwischendurch sehr gut möglich war, vielleicht durch kleinere depriphasen getrübt, aber sonst echt super glücklich...

Aber ich fühle mich in manchem echt sehr vergleichbar mit dir und wenn ich deinen letzten Austausch mit whynot lese, kann ich wieder so oft nur mit dem Kopf nicken.

Mein Ex ist deinem in manchem sehr ähnlich. Er ist gutaussehend, charmant, lustig, eloquent, kommt bei fast allen gut an.....auf der anderen Seite eher engstirnig und intolerant, sehr moralisch wenn es um sein Gegenüber geht, und vor allem unglaublich sensibel und nicht sehr fähig, Dinge einzustecken o. zu verzeihen. Große Unzufriedenheit bis hin zu leichten depessive Phasen kenn ich wiederkehrend bei ihm auch.
Die Dinge , die bei uns passiert sind, waren eher kleine....nach vier, fünf Jahren kamen auf einmal Themen oder auch nur Sätze hoch die er sich gemerkt und an denen er offensichtlich gekrankt hatte, die ich längst vergessen hatte!

Nicht nur, weil angeblich ich sie gesagt o.getan hatte, für mich ist es generell so, dass wenn man sich gestritten und es irgendwo bereinigt hat und wieder freudig und nah miteinander ist, Streit oder dumme Aussagen, ad acta gelegt werden. Sollte es was arg verletzendes für MICH sein, versuch ich ds zu hinterfragen, aber ich speicher es nicht und bringe es alle paar Monate oder n Jahr später auf den Tisch. Gut vielleicht waen es für ihn eben Dinge, die er offensichtlich nicht verpacken konnte. Versteh es nicht so ganz,abr mag ja sein.
Nachdem wir mehrfach getrennt waren und im Grunde alles aufgeräumt war, ist auch der letzte Versuch daran gescheitert, dass er nach 3-4 eigentlich schönen Monaten wiedervöllig unzufrieden war und u.a.auch diese alten Themen noch da waren und wieder kein strich drunter war, obwohl er es zum Neubeginn beteuert hatte.

Kürzlich hatten wir eine Unterbrechung der Funkstille und einen sehr gesprächigen schönen Abend....letztlich haben wir auch über uns u.all unsere guten Seiten gesprochen und dass man wo man auch hinsieht bemerkt, wie viel Probleme andere schon im Alltag etc.haben, wo es bei uns immr super lief usw. Wir haben uns klasse verstanden, die Gefühle sind beidseitig noch da, ich hab ihm ein stück mein Herz erneut geöffnet......um dann zu merken, ich lauf ihm eigentlich hinterher, denn er weiß einfach nach wie vor all das nicht ausreichend zu schätzen um alte Dinge zu begraben. Er hat angst, ich tu ihm wieder weh mit meinr Art....ja, sicher ...bestimmt sogar werde ich das irgendwann irgendwie, weil jeder Mensch manchmal aus Versehen was sagt, was den anderen gerad trifft.
Aber er müsste mich doch (er)kennen und schätzen können, wenn er mich doch angeblich so liebt: meine starke Liebe, meine Fürsorge,meine Treue mein Bemühen, meine Bereitschaft für uns zu arbeiten -er sagt sogar er sieht das, er liebt mich und wenn er es mit mir nicht schafft, mit wem sollte es dann gehen, ABER....
Immer aber oder Unzufriedenheit. ....,,,,,

Ehrlich gesagt, hat mir das glaube ich, grad nochmal die Augen geöffnet. Angemommen, wir kämen nochmal zusammen: Ich werde immer mehr bemühter sein als er, ich werde immer auf der Hut sein müssen, ihm gerecht zu werden, ihn nicht mit mit Worten oder meiner lebendigen kontaktfreudigen Art irgendwie auf die Füße zu treten....ja wir lieben uns, aber anscheinend reicht das nicht.
Ich gebe whynot Recht: manchmal ist vielleicht jemand der großen Liebe einfach (noch) nicht gewachsen.

Ich bin heute so drauf, dass ich endgültig loslassen will. Wollte ich schon lange, abr die letzten 3-4Wochen war nochmal Kampfgeist aufgrund der vielen Gefühle da und ich dachte die Mknate des Abstands hätten evtl.bei ihm mehr Klärung gebracht... 7-8Jahre sind ne lange Zeit....aber ich mag nicht mehr kämpfen, ich mag nicht mehr hinterherlaufen und ihn überzeugen wollen von mir.
Wenn er das alles selbst nicht sieht, was wir an Stärken haben und wie wertvoll unsere Liebe und wie schwierig sowas zu finden ist und dass das mehr wert ist als die Dinge, die mal im seltenen Streit gesagt werden oder die Dinge, die einen unterscheiden und Kompromisse schließen lassen müssen, dann ist er eigentlich zu bedauern.
Ich bin traurig darüber, aber ich möchte einfach einen Mann, der das anerkennt, mich mit meinen Ecken so nimmt wie ich bin ,und bei dem ich keine Angst haben muss, dass er beim nächsten Windhauch wieder weg ist....

Maria Magdalena, deine Ausführungen über die Sellbstliebe sind sehr interessant und ich erkenne mich auch da ein bisschen wiedr. Ich hab lange Zeit zu wenig davon gehabt, bin abr in den letzten Jahren da sehr gereift und würde heute behaupten,mich selbst lieben und größtenteils anerkennen zu können.
Das ist sicher ein wichtiger Baustein für eine Beziehung. Nur wer sich selbst liebt, kann auch Liebe geben und eine ausgeglichene Beziehung führen. Früher hab ich über solche Aussagen gelächelt oder konnte sie nicht ganz nachfühlen,aber heute vrsteh ich wasdamit gemeint ist. Und es stimmt.

Ich hoffe, wir bleiben beide auf diesem Weg der Selbstliebe und schaffen es uns weiter auf uns zu konzentrieren.

WHYNOT wie geht es dirderzeit? Dir danke ich immer wieder aufs Neue für deine Zeilen, sie helfen mir oft weiter!

Ganz liebe Grüße an euch und n Drücker!

03.11.2015 18:12 • #130


M
Ich möchte mich auch mal wieder bei euch melden...

Ich hatte ja seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr zu ihm, frage mich manchmal, wie es wäre, mit ihm zu sprechen, aber, wie gesagt, es gibt diese Möglichkeit nicht für mich.

Ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob ich den Menschen vermisse oder all das, was ich mit ihm verbinde.
Es ist vor allem unsere Zukunft, die ich vermisse. Unser Plan... Es ist das Gefühl, das einfach nicht mehr da ist. Mein (wirklich unbedingter) Glaube an UNS, mein Elan, mein Antrieb... Bei mir waren es eben noch nicht die sieben Jahre, sondern nur drei, und deswegen denke ich, ist unser Empfinden oder unsere Art der Trauer eine andere, Sternenträne. Sicher trauere ich ein Stück weit mehr um das, was ich in ihm gesehen habe, mehr um das was wir voneinander wollten als um das, was real (schon) da war... Nach wie vor fühle ich mich so unsagbar verloren und ohne Zuhause. Und komme immer mehr zu dem Standpunkt, dass ich mein Zuhause bin oder werden muss, mit all meinen Erfahrungen, vergangenen Lieben und Enttäuschungen. Nur was es für mich konkret bedeutet, weiß ich nicht.

Es fühlt sich immer noch oft so an, als wäre mein Leben vorbei bevor es angefangen hat.
Alles, aber auch alles, was ich tun kann, die wildesten Träume und Fantasien - auswandern, verreisen, etc (nehmen wir an, ich hätte das Geld) - wäre all das nicht immer ein Ersatz für den verlorenen Traum, die verlorene Liebe? Dieses unsagbar stürmische und zugleich weiche Gefühl, die Wärme, die sich in mir ausbreitete und über alles legte?

Neulich sagte eine Freundin zu mir, sie suche ihren partner in crime...
Und in mir schnürte sich alles zusammen und ich dachte nur: Ich hab den meinigen verloren.

Ich komme doch nur immer wieder bei dem Gedanken raus, dass das, was ich hatte, nicht zu ersetzen ist. Und dass ich es zurück will, obwohl ich weiß, dass es kaputt gegangen ist.

Nun denn... Vielleicht lasse ich auch zu viele Illusionen auf einmal gehen. Ich neige dazu, alles, was in meinem Kopf ist an Träumen und Zukunft mit dem Partner zu verknüpfen. Vieles davon bin ja ich, nicht er. Bin ich ja noch immer, auch ohne ihn.

Ich wünsche euch einen guten Abend.

03.11.2015 18:34 • #131


W
Hallo!

@ Sternenträne

Dieses glücklich zu sein, einander überhaupt zu haben scheint mir überhaupt das Wesentlichste am Beziehungsglück.
Natürlich möchte man, wenn man liebt, immer das Beste für den anderen. Aber die Basis für eine glückliche Beziehung sollte wirklich immer dieses Glücksgefühl darüber sein, daß es den anderen überhaupt gibt und daß man sich gefunden hat.
Wenn dem nämlich nicht so ist, wenn es vornehmlich um bestimmte Zwecke und Vorteile geht, dann wird sich das irgendwann erschöpfen und man kann noch so viel geben (oder nehmen) - es wird letztlich nicht reichen. Das ist wie ein Faß ohne Boden.

Es gibt leider Menschen, die diesen Wesenszug (man kann es auch als Störung oder Charakterfehler bezeichnen) an sich haben, nichts vergessen und schon gar nicht, darüber hinauswachsen zu können. Die sammeln dann alles an Verletzungen und Kränkungen in sich an wie auf einer internen Negativliste und kramen es immer wieder hervor, merken sich - wie Du sagst - sogar einzelne Sätze, die jemand vor Jahren zu ihnen gesagt hat.
Meist haben solche Menschen - auch wenn sie sich ganz anders präsentieren mögen - einen starken Mangel an Selbstwertgefühl und erleiden sehr leicht eine narzisstische Kränkung - und diese wird dann intern notiert und nicht mehr vergessen. Auch haben sie gewissermaßen eine sehr enge und eingeschränkte Toleranzgrenze, so daß sie auch Dinge verletzen und kränken, die andere nicht einmal so wirklich wahrnehmen würden.

Ich muß leider sagen, daß mit Menschen dieser Art - selbst wenn sie tatsächlich lieben - eine dauerhafte Beziehung nicht zu führen ist. Weil alles, was sie als Kränkung empfinden, dauerhaft in ihnen erhalten bleibt, mit allen damit verbundenen Emotionen - und diese brechen dann, samt den entsprechenden Erinnerungen, bei jeder neuen Kränkung wieder hervor. Es reicht dann, daß irgendeine Kleinigkeit passiert, und sie steigern sich, unter Hervorkramen dieser früheren Verletzungen, immer mehr in diese Wut hinein oder in das Gefühl der Demütigung. Und die Emotionalität entspricht dann in keiner Weise mehr dem Anlaß und kann sogar richtig groteske Züge annehmen. (Also wie wenn man jemanden unabsichtlich anstößt, und der dreht einem daraufhin den Kragen um ...)

Daher muß ich Dir ehrlicherweise sagen, daß ich Dir nicht dazu raten würde zu versuchen, die Beziehung wieder aufzunehmen. Denn das wirklich Schlimme ist, daß solche Menschen das auch nicht ablegen können (auch nicht trotz Liebe), das gehört fundamental zu ihrer Eigenart und ist nicht einfach eine flüchtige Krisenerscheinung. Daher muß man davon ausgehen, daß es nicht anders wäre als zuvor. Und kaum etwas ist schwerer auszuhalten als jemand, der über nichts, das ihn gekränkt hat, hinwegsehen und hinwegkommen kann.

Üblicherweise sollte es ja gerade so sein, wie Du sagst: Man streitet sich vielleicht einmal, hat Meinungsverschiedenheiten, ist wütend - und danach ist es auch wieder gut und vergessen (solche Dinge gehören halt einfach zum Leben dazu, man regt sich ja auch sonst bisweilen über den einen oder anderen Mitmenschen oder Vorfall auf).
Aber gerade dazu sind eben Menschen dieser Art nicht in der Lage. Nicht aus Bösartigkeit, sondern weil sie es einfach nicht können. Alles, was sie kränkt, bleibt in ihnen gegenwärtig und sammelt sich immer weiter an.

Es liegt auch nicht daran (wie Du meinst), daß er nach wie vor die guten Dinge nicht so sehr zu schätzen weiß, um die alten begraben zu können. Es ist - um bei diesem Bild zu bleiben - einfach die Erde nicht da, um etwas begraben zu können. Und so bleibt alles in vollster Lebendigkeit liegen und verrottet nie.
Da wirst Du 1000 gute Dinge vorbringen können, eine einzige als solche empfundene Kränkung reicht schon, um alles andere zu überschatten. Was dem einen ein Wölkchen am Himmel ist, das in der Sonne verdampft, ist jenem ein schwarzes Loch in seinem Himmel - und deren werden immer mehr, bis schon der ganze Himmel nur noch schwarz ist.
Das ist wirklich bedauerlich, aber man muß erkennen, daß das so ist und sich auch nie ändern wird.

Und wenn er sagt, er liebt Dich und wenn es mit Dir nicht geht, mit wem dann - dann liegt er damit ganz richtig: es wird mit gar niemandem gehen, weil es an der eigenen Persönlichkeit liegt und nicht an jener anderer. Jemand, der nicht verzeihen, nicht vergessen kann, der zudem nichts tolerieren und aushalten kann, kann auch keine Beziehung führen. Das ist leider so.
Nur sollte man sich da nicht hineinziehen lassen, so schwer einem das fallen mag. Es bringen auch alles Kämpfen und alle Überzeugungsarbeit und alle Rücksicht und alle Selbstaufopferung nichts. Das muß einem einfach bewußt sein. Weil es eben nicht an Dir liegt, sondern an seiner krankhaften Kränkbarkeit und der Unfähigkeit, über etwas hinwegzusehen oder hinwegzukommen. Da kannst Du Dich in seinem Sturm biegen, wohin Du willst - der Sturm wird deshalb nicht aufhören.

Zur Selbstliebe noch kurz etwas: Nur wer sich selbst liebt, kann auch annehmen, daß er geliebt wird. Wer das nicht tut, der wird immer Zweifel haben, so sehr man ihn auch mit Liebe überschütten mag.

Danke, mir geht es gut! Ich kann wirklich nicht klagen .

@ MalOhneScherz

Ich glaube, Du hast das schon sehr gut erkannt: daß es nicht nur darum geht, daß man einen bestimmten Menschen verliert, sondern auch darum, was man mit ihm noch alles verloren hat. Also die ganzen Zukunftspläne, die Träume, im Grunde ein ganzes Leben. Man hat dann bisweilen sogar den Eindruck, ein ganz falsches Leben zu führen, auf ein Gleis geraten zu sein, das endlos durchs Niemandsland führt, in dem es nicht einmal mehr irgendein Gefühl gibt, nur Nacht und Totenstille gleichsam.

Ich glaube, Du bist mit Deinem ganzen Sein in diese Beziehung ausgewandert - und nun erscheint Dir alles andere bestenfalls als Ersatz. Und Du fühlst Dich auch nirgendwo zu Hause, nicht einmal in Dir selber.
Ich glaube, Du mußt so Stück für Stück wieder in Dich zurückkommen. Dann wird auch dieses und jenes, was Dir nun noch als Ersatz erscheint, wieder eine ganz andere Bedeutung bekommen und lebendig werden.
Jedenfalls gibt es keinen Ersatz für Dich und Dein Leben, und daher ist es wichtig, daß es Dir doch auch wieder einmal gelingt (und das wird es auch!), Dir selber und Deinem Leben innezuwohnen - und nicht in diesen fernen Träumen zu bleiben, von denen Du vielleicht da und dort noch ein verglimmendes Abendrot siehst.

Ursprünglich ging es ja um die Frage, ob es diese große Liebe ein zweites Mal gibt, und ich habe gemeint, daß es sie wohl, wenn es um die große Liebe geht, nur einmal gibt und sie nicht austauschbar ist, sie nicht beliebig ist und sein kann.
Allerdings muß man auch sehen, daß es vieles andere sehr Schöne, Glücklichmachende, Erfüllende gibt - nicht nur die Liebe.
Zudem kann es immer sein, daß man sich vielleicht doch geirrt hat (wer wüßte das zu sagen?) und die wirkliche große Liebe noch auf einen wartet ...
Also bleibe zuversichtlich und kehre zu Dir und Deinem Leben zurück (und zu Träumen, die Du ganz für Dich selber haben kannst) - noch ist noch lange nicht aller Tage Abend, auch wenn es sich für Dich derzeit so anfühlen mag.

Liebe Grüße

04.11.2015 02:37 • #132


Sternenträne
Ich brauche euren Rat!

Leider gerate ich immer wieder mal in die Situation, dass wir uns über den Weg laufen in unserer eher kleinen Stadt.
Wir arbeiten beide im selben Ort und auch wenn ich versuche, ihm aus dem Weg zu gehen, passiert es hin und wieder.
Und ich komme so verdammt schlecht klar damit.
Einerseits noch das letzte Gespräch, wie sehr wir uns eigentlich gegenseitig vermissen, im Kopf und die gefühlte Nähe ...und dann begegnet man sich und geht aufgrund dessen, dass man nicht allein ist, beiläufig grüßend aneinander vorbei!
Jedes Mal reißt meine Wunde auf, jedes Mal bin ich danach fertig. Manchmal geht es 2,3Wochen gut, dann wieder passiert das halt wieder 1,2 Mal so.....ich war wieder fix und alle danach diese Woche
Und das schlimmste ist, dass ich dann immer so ein starkes Bedürfnis hab, ihm zu schreiben, mich zu zeigen, zu erklären, zu hören, ob es ihm auch schwer fällt, obwohl ich das eigentlich weiß usw.ES IST SOOO GRAUSAM UND TUT SOOO WEH

Ich versuche wirklich, ihm aus dem Weg zu gehen, indem ich andere Zeiten oder Wege probiere, aber offensichtlich wird es immer wieder mal zu solchen Situationen kommen und ich irgendwie damit fertig werden müssen.
Habt ihr einen Tipp für mich, was ich in dem Moment vielleicht tun o.mir sagen kann, damit ich es besser verkrafte?

Würdet ihre weiter versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen (was mich daran nervt ist, dass ich ja allein deshalb schon fast jeden Tag an ihn denken und meinen Weg planen muss) oder würdet ihr es einfach drauf ankommen lassen, sich quasi der Situation stellen wie sie ist und immer wieder so oder so mal vorkommen wird und darauf hoffen, dass es mit der Zeit besser wird und ich quasi mich dran gewöhne und abhärte?

Am schlimmsten ist nicht das sehen, sondern das WIE für mich, dieses sich nicht mehr zugehörig oder wie eine alte unbedeutende Bekannte statt vertraute Liebe zu fühlen. Versteht ihr, was ich meine?

07.11.2015 10:13 • #133


Sternenträne
@MalohneScherz

Du hast einen sehr schönen wichtigen Satz geschrieben, wie ich finde:
dass du dich ohne Zuhause und verloen fühkst, kann ich super nachempfinden, das hab ich auch so.
Und ja, genau das ist es:das Zuhause in dir selbst finden! Ich glaub auch, dass dS ein entscheidender Schritt ist, nur so ganz genau weiß auch ich i.M.nicht dahin zu kommen. Es braucht aufjedenFall vermutlich einfach noch ne Portion Zeit, denn wenn man einige Jahe (ob 3 o., egal), ds zuhausemit jemand anderem empfunden und verbunden hat, kann man nicht so umschalten. Das Gefühl nuss vermutlich wieder wachsen, man wieder Vertrauen in sich selbst und seinem Leben finden.
Z.B.
Momentan fühle ich mich oft nich mit Dingen, die zu entscheiden sind und geklärt werden müssen ( im Alltag betreffend Wohnung, Auto, Gesundheit...oder selbst schöne Sachen wie Urlaub) oft überfordert. Sonst hatte ich einen Partner, mit dem ich das dann beratschlagen und ggf.sogar gemeinsam lösen/angehen konnte, nun trag ich es allein, mit bnr Freundin mal drübr zu rede., entlastet etwas, hilft aber oft nicht, da es nicht so vertraut in die Tiefe geht.
Aber vermutlich sind genau diese Dinge, wenn man sie mal wieder allein angepackt und bewältigt hat, die, die das Selbstbewusstsein und Vertrauen in sich und das (Alleine)Leben wieder stärken....und ein stück helfen , sich auch allein nicht vrloren zu fühlen.
Das andere emotionale verloren fühlen , diese liebeskummrgefühle, Traurigkeit, Ängste usw.nicht teilen zu können, können wir ein bisschen hir im Forum auffangen und ansonsten hoffentlich auch schritt für schritt dran wachsen.

Und genau :du bist immer noch da...und nicht alle deine Träume und Zukunftsvisionen sind mit ihm verbunden!
Versuche selbst, mir das auch immer wieder klar zu machen. Erstmal kann ich selbst vieles auch allein verwirklichen. ..oder vielleicht sogar irgendwann mit einem anderen Partner.
Fällt mir zugegeben auch sehr schwer, so zu denken. Hab oft aktuell auch einfach gar keine Lust, manches allein o.mit ner Freundin geschweige denn nem anderen Mann zu machen, weil es einfach nicht mehr so vertraut und schön ist wie mit ihm.....
Fühl dich mal gedrückt, Leidensgenossin

@Whynot
Ich lese deine Zeilen und nicke so oft und glaube, dass das tatsächlich stimmt: jemand der so schnell gekränkt ist und sammelt, wird es in jeder Beziehung vermutlich schwer haben langfristig. Was du beschrejbst, trifft in großem Maße auf ihn zu, denke ich.
Er würde das natürlich anderssehen...und er ist so verdammt überzeugenund obwohl ich ja von ihm selbst aus schwachen Momenten der Trennung weiß, dass er auch Probleme mit dem Selbstwert hat,sich teils bei mir minderwertig fühlt, tritt er dann nach kurzrErholungszeitwieder so sicher und klar auf, dass ich schnell eher an mir als an ihm zweifel.

ja du hast so recht, dass ich mich nicht mehr auf ihn einlassen sollte. Ich weiß das auch, es wird wohl immer wieder auf das selbe hinauslaufen, er wird gehen, wenn etwas zuviel o.zu schwer für ihn wird -und an diesen Punkt kommt er ja anscheinend immer schneller.
Aber dann kommen immer diese Stimmen in mir, wie lieb , sensibel, lustig und herzensgut er auch sonst ist und dass es doch irgendwie an mir liegen muss und wenn ich ihm nur klar machen könnte, dass ich (noch) mehr auf ihn eingehe,und ich dafür sorge, dass alte Verletzungen nicht mehr passieren, dann hätten wir eine Chance....
Ja du schüttelst jetzt bestimmt unverständlich mit dem Kopf. Zu recht!
Ich weiß, dass ich da einer Illusion verfalle und doch komm ich noch nicht richtig davon los.

Andererseits hab ich durch die schmerzliche überaschende Begegnung und was daraus in mir entsteht, aber auch seine sehr verhaltene Reaktion auf meine Nachricht danach gemerkt: er ist derzeit weiter von mir weg, als je zuvor. Warum laufe ich ihm noch immr hinterher...mal abgesehen von o.g.Problematik, aber warum halte ich an einem Mann fest, der mich immer wieder verlässt und mir zeigt, dass Liebe allein für ihn nicht reicht und dass er mich nicht so sehr will wie ich ihn!?Das hab Ich wirklich nicht nötig. Weder vom Aussehen her noch vom Selbstwert....ich weißsogar, es gäbe andere interessierte Männer, wenn ich mal so weit wäre...und trotzdembin ich voll auf ih fixiert. Vielleicht gerade WEIL ich immer wieder um ihn kämpfen muss? Anscheinend hält er sich damit auch n Stück interessant bei mir.
Aberich mag nicht mehr ständig kämpfen, bin müde und frustriert.....
Ich eiß,muss endlich loslassen und nach vorne schauen und ihn als Partner ad acta legen.
Ich muss endlich einsehen, dass es keine schöne Zukunft mehr gibt mit ihm. Es wäre immer nur für eine zeitlang. Und ich will etwas anderes!
Das alles muss nur irgendwie nicht nur mein Kopf, sondern auch mein Herz verstehen. ....

Danke euch fürs lesen und zuhören

07.11.2015 10:48 • #134


M
Sternenträne, es geht uns vom Empfinden wohl wirklich ähnlich!
Aber erst zu deinem Problem mit den Aufeinandertreffen... Ich weiß nicht was da besser ist, eventuell sollte man sich dem Ist-Zustand stellen und die Treffen nicht auf biegen und brechen verhindern wollen, zumal es ja nicht immer klappt und das Planen dir viel Kraft kostet. Es ist wie es ist, vielleicht hilft es die Situation jetzt zu akzeptieren... vielleicht wird der Schmerz irgendwann weniger... vielleicht siehst du irgendwann den Menschen wie er *ist*, und nicht mehr, was in ihm steckt/stecken könnte...

Ich hatte auch ein ungeplantes Aufeinandertreffen, es war - wie du auch schreibst - so unfassbar zu sehen, wie der Mensch, der so nah war, nur mehr ein Fremder ist.
Und doch ist er in meinem Kopf *noch immer* der Freund, der Vertraute, der der mir Liebe und Verständnis gab, Rückhalt und Orientierung. Dieser Bruch zwischen dem Menschen, wie er war, was er für mich bedeutetE und der Ist-Situation jetzt, hinterlässt ein Loch... Das was *war* fehlt und ich weiß nicht, wie es zu ersetzen ist, und, oft denke ich auch, ich *will* es nicht ersetzen, ich will die Zeit zurückdrehen und zu diesem Zuhause-Gefühl mit ihm zurück, aber das geht nun mal nicht...
Und diese Gefühle, die da jetzt in mir sind, diese Orientierungslosigkeit, diese Trauer, auch immer noch die Fassungslosigkeit und so viel Angst... So viel Angst! Wovor die Angst? Warum die Angst? Warum die Schwere? Warum brauche ich jemanden, der mir sagt, dass ich klug bin, hübsch, liebensWERT, dass ich die Dinge richtig mache so wie ich sie mache, der mir das Gefühl gibt, die Dinge richtig zu machen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Warum brauche ich das GEfühl, zu jemandem zu gehören? Bin ich so schwach alleine? Ich kann Entscheidungen für mich treffen, auch die richtigen, aber ich *fühle* nicht, dass sie richtig sind, wieso brauche ich diese Bestätigung von jemandem außerhalb von mir?
In meinem Kopf läuft ständig ein Film ab über mein bisheriges Leben, mein Werdegang bis zu der Beziehung mit ihm, in der ich das erste Mal mich wirklich Zuhause fühlte, *mich* wirklich fühlte. Ich hatte so ein Vertrauen in mich und die Welt... und nun fühle ich davon nichts mehr, als wäre ich zurückgefallen, als wäre ich wieder auf der Suche, dabei hatte ich doch schon gefunden, was ich suche, ich hatte *mich* gefunden, wo bin *ich*? wieso fühle *ich* mich nicht mehr? Ich verstehe es nicht, als hätte jemand das Licht ausgeknipst
Und auch wenn ich lichtere Momente habe, in denen die Schwere ein bisschen nachlässt, dann denke ich an ihn, was wir uns angetan haben, und allein das drückt mich wieder auf den Boden... Muss er mir wirklich egal werden, damit ich weitergehen kann? Bin ich ihm egal geworden, muss das so sein, damit sich Menschen voneinander lösen und sich gut fühlen können?

Grüße euch...

07.11.2015 16:12 • #135


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