Gibt es die große Liebe nur einmal?

D
Hallo, Ihr Lieben!

Gerade, als ich wieder die Postings studiert habe, ist mir eine These eingefallen:Die große Liebe trifft man vielleicht einmal, vielleicht nie oder vielleicht total oft im Leben.Auch wenn man sich vom ersten Augenblick an sicher ist: Der/die ist der/die Richtige, dann kommen doch später mit dem Alltag in der Beziehung auch Probleme.

So, das ist der Punkt! Dann kommt es darauf an, dass man an der Beziehung arbeitet.

Es gibt Menschen, die sind solche Arbeiter und andere sind dazu einfach nicht bereit oder nicht fähig. Das kann sich im Laufe eines Lebens aber auch ändern. Ist ein Arbeiter mit einem Nichtstuer (evtl. Beziehungsunfähiger) zusammen, dann wird es verdammt hart.Der Nichtstuer sucht sich dann lieber was neues und genießt lieber seine neune Zeit mit der rosaroten Brille. Beendet die alte Liebe mit einer neuen.Allerdings, wenn man in einer Beziehung grundsätzliche Differenzen entdeckt, die man am Anfang nur nicht gesehen hat, die aber so gravierend sind, dass sie einen zu sehr belasten, dann lohnt sich wahrscheinlich auch keine Arbeit mehr. Auch wenn man es versucht.Allerdings, will/kann man die Differenzen sehen, solang man noch in der Beziehung ist?Wie kann ich sehen, dass mein Partner ein Arbeiter oder Nichtstuer ist? Und wie sieht er das, was für mich Liebe ist? Definieren die Menschen dieses Wort alle unterschiedlich?Na dann, sagt Eure Meinung zu diesem Einfall! Es handelt sich hierbei nicht um meine Position, wie ich die Liebe sehe;-) es ist nur ein Blitzeinfall.Wie ist Eure Sicht der Dinge?

GrüßeDodo

12.09.2002 11:32 • #1


E
Hallo Dodo,

ist mir eine These eingefallen:

Schön, daß Du so hinterfragst, das tut gut. Ich dachte schon ich sei hier zusammen mit HubiH einer der wenigen, die Hintergründe erfahren wollen, die durchaus auch mal der persönlichen Meinung entgegengesetzt sein dürfen und bewußt mit mehr Abstand betrachtet werden müssen:-)

Der/die ist der/die Richtige, dann kommen doch später mit dem Alltag in der Beziehung auch Probleme.

Da bin ich, zumindest im Moment, ganz Deiner Meinung. Statt von einem Partner zum anderen zu hüpfen um den Honig abzugrasen könnte man auch versuchen, die Liebe aufrecht zu erhalten. Vom Honig alleine wird einem nämlich schlecht:-) Oder ich vergleiche mit einer Topfpflanze: Sie duftet und schaut wunderschön aus bis sie verwelkt wenn man sie nicht pflegt. Der nächsten Pflanze wird es nicht besser gehen, denn man muß aufmerksamer und bewußter sein damit sie frisch und schön bleibt. Und am Beispiel der Rose sieht man, daß es sich lohnen kann, die Dornen in Kauf zu nehmen um sie genießen zu können. Natürlich gibt es Fälle wo es einfach besser ist wenn man sich so schnell wie möglich trennt, das merkt man aber doch relativ schnell wenn man sich sehr getäuscht hat.

Es gibt Menschen, die sind solche Arbeiter und andere sind dazu einfach nicht bereit oder nicht fähig. Das kann sich im Laufe eines Lebens aber auch ändern.

genau. Aber die Veränderung kommt nur bei einem sehr einschneidenden Erlebnis. Bei mir war es die *beep* Verlustangst nach einer endgültigen Trennung ohne große Hoffnung auf eine Rückkehr, das Bewußtsein der Sucht und der harte Entzug.

Der Nichtstuer sucht sich dann lieber was neues und genießt lieber seine neune Zeit mit der rosaroten Brille. Beendet die alte Liebe mit einer neuen.

Bei mir war es der Arbeiter, der die Geduld verlor.

Allerdings, will/kann man die Differenzen sehen, solang man noch in der Beziehung ist?

Das ist in der Tat sehr schwierig. Wer hört schon auf die Warnungen anderer, die das vielleicht schon erlebt haben? Erst nachdem es zu spät ist. Und oft neigen die Freunde dazu, sehr pauschale Urteile zu fällen die den Umständen nicht wirklich gerecht werden.

Wie kann ich sehen, dass mein Partner ein Arbeiter oder Nichtstuer ist?

Indem Du ihn auch mal ins Messer rennen läßt und Dich mehr um Dich selbst kümmerst. Aber nicht ohne vorher Deine (verletzten) Gefühle klargestellt zu haben. Ein indirekter Ar. ist meistens besser als ein direkter um den Partner zum Nachdenken zu bringen. Vorwürfe bewirken fast immer das Gegenteil von dem was man erreichen will.

es ist nur ein Blitzeinfall.

guter Einfall! Mach so weiter! Ich habe auch manchmal solche Einfälle und ich überdenke sie und schreibe sie auch manchmal auf. Es fällt mir auch recht leicht weil ich doch schon über 2 Jahre Abstand und mir wirklich ausgiebig Gedanken gemacht und Meinungen gesammelt habe.

cu

12.09.2002 22:23 • #2


A


Gibt es die große Liebe nur einmal?

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D
Hi, !

Danke für Dein Posting!! Ich hatte fast damit gerechnet, dass mich die Leute in der Luft zerreißen
Dieser Vergleich mit Blumen und Rosen ist wirklich genial. Ja, das ist so. Eine Liebe ist ein Pflänzchen, das gepflegt werden muss. Aber das von beiden Seiten. Wenn nur der Arbeiter pflegt und nichts zurückkommt, dann neigt sich das Pflänzchen auf eine Seite, wird immer einseitiger und irgendwann bekommt es einen Knick. Den kann nur der Nichtstuer wieder heilen, indem er das Pflänzchen in seine Richtung zieht. Da kann der Arbeiter dadurch, dass er seinen Partner in das bekannte Messer laufen lässt, oder ihm, wenns auch noch so schwer fällt, gehörig die Meinung geigt, auch nachhelfen. Kommt keine Reaktion, bricht das Pflänzchen ab. Aus.
Ja, der Arbeiter gibt nämlich irgendwann auch auf, weil es Dinge gibt, für die man sich irgendwie zu schade ist. Wenn man denkt, man hätte was besseres verdient, dann hat das Pflänzchen einen gewaltigen Knick.
Menschen ändern sich durch entscheidende Ereignisse. Und ich bin sogar der Meinung, dass niemand sich aus etwas rausreden kann, indem er sagt: ich kann nicht anders, ich bin halt so, da kann man nix dran ändern. Nö, zieht nicht! Jedenfalls nicht immer. (wenn ich sagte, ich hätte einen Herzfehler und könnte daher nicht joggen gehen, dann ist das ein Grund) Man kann einen Menschen nicht völlig umgraben, aber Einstellungen, die einfach nicht in Ordnung sind, lassen sich ändern.
Schade nur, dass die Einsicht oft zu spät kommt. Und leider bekommen die Menschen dann keine zweite Chance. Das ist gemein, wenn man nichtmal die Möglichkeit bekommt, seine Fehler auszubüglen. Das gibt es auch, dass die 2. Chance sehr lang hält. Der Nichtstuer kann mit der Zeit die Arbeit aufnehmen, wenn seine Bereitschaft dazu wächst. Wenn der Partner auf einmal weg ist, kann das schon einschneidend genug sein.
Aus diesen Situationen müssen wir uns eine Lehre ziehen. Denn wenn wir was gelernt haben, dann war es nicht umsonst.

Find ich echt super, dass Du auch so nach roten Fäden und Hintergründen suchst! Wenn Dir was einfällt, dann lass es mich wissen!
Grüße

Dodo

13.09.2002 09:06 • #3


E
hallo ihr beiden,

ich finde es auch ok, wenn man sich mal nach hintergründen fragt und nicht einfach pauschal urteilt. bei mir war es der fall, alle freunde verwandte und bekannte haben meine frau, die zu einem anderen mann zog verurteilt, weil auch ich in der 23 jährig. beziehung der arbeiter war. und trotz dessen was meine frau getan hat war ich nicht derjenige der aufgegeben hat. ich will nicht alles wiederholen, ihr könnt es ja nachlesen unter ich schaffe es irgendwie nicht.
aber der versuch hintergünde zu erfragen und auch darzustellen ist eine hilfe, für alle diejenigen, denen es im moment so geht wie mir.
ich bin mittlerweile der meinung, daß die nichtstuer die aus einer beziehung flüchten um alles durch die neue, rosarote brille zu sehen, die ein andere ihr/ihm aufgestezt hat wohl in den meisten fällen auf die schnauze fallen werden. erst wenn sie dort der alltag erreicht hat, werden sie feststellen, daß der arbeiter doch einiges für die beziehung getan hat.
und wie in meinem fall muss sie das ziemlich teuer bezahlen, unser sohn möchte weder in die wohnung, in der sie jetzt wohnt, geschweige denn den neuen kennenlernen. sie kann ihn bald nur unter größeren anstrenugng sehen, da sie bald kein auto mehr haben wird und mit öffentlichen verkehrsmittel zur arbeit und zu unserem sohn kommen muss. aber wie gesagt, das ist der preis, den sie bereit war zu zahlen.

dennoch wir auch bei mir die zeit kommen, in der ich ihr wieder entgegen kommen kann, was mir in deisem ounkt derzeit nicht möglich ist.

viele liebe grüße
wizard40

13.09.2002 11:33 • #4


D
Hi Wizard!

Also, ich habe Deine Geschichte gelesen und das hat mich auch verdammt traurig gemacht.
Du musst jetzt unbedingt stark sein. Dein Sohn braucht Dich mehr denn je. Und Du darfst Dich auf keinen Fall selber aufgeben!!
Gerade hat mich meine Mutter angerufen und gesagt, dass jemand, mit dem ich vor drei Jahren eine geniale Fotosession hatte, sich umgebracht hat. Er war der Mann einer Kollegin von ihr. Die beiden haben schon länger Probleme und Krisen gehabt und sie oder er ist letztes Jahr dann ausgezogen. Da sind zwei Söhne, ca. 16 und 14 (weiß nicht genau). Ich finde das total schrecklich! Nichts kann so schlimm sein, dass man sich selbst aufgibt. Es gibt keine Alternative zum Leben!
Jetzt bin ich abgetriftet.
In Deiner Ehe beschreibst Du dieses Ungleichgewicht, über das wir uns Gedanken machen. Es stimmt einfach das Geben und Nehmen nicht. Einer hat das Gefühl, immer nur zu geben und fühlt sich irgendwann ausgenutzt. Du hast nichts falsch gemacht. Es gibt bei sowas meistens keine Gründe, sondern es entstehen Situationen und man kann sich nicht erklären, warum man so oder so handelt. Leider kann man meistens nicht irgendetwas oder irgendjemandem die Schuld geben.
Deine Frau war wahrscheinlich nicht von Anfang an die Nehmerin. Menschen verändern sich eben. Leider ist auch die Ehe keine Garantie für irgendwas. Aber das schlimmste finde ich, wenn sich Leute gehen lassen, weil sie meinen, der Partner ist sowiso beringt und kann nicht weg. Kann mir ned vorstellen, dass das bei Euch so war. Wenn man aufhört, das Pflänzchen zu pflegen, dann stirbt es, langsam und leise.
Verliebtsein und Liebe sind verschieden. Verliebtsein ist wie ein Strauß Schnittblumen. Die Liebe ist ambivalent. Sie ist einerseits der Grund, warum sich das Leben lohnt, und sie kann andererseits verdammt weh tun.
Ich denke, dass die Liebe Deine Frau noch sehr sehr schmerzen wird.
Und wie der eine Beitrag lautete (Asche auf mein Haupt, ich weiß den Namen jetzt nicht): Du hast hier Freunde und jeder versteht Dich.
Ich bleib an Deiner Geschichte dran. Vielleicht finden wir ja grundsätzliche Erkenntnisse, die uns für die Zukunft weiterhelfen. Danke für Dein Posting!!!
Wünsch Dir was!

Werde jetzt gehen. Ich versuch, am We mal reinzuschauen.
Wünsche allen ein wunderschönes We und keine einzige Träne!

Dodo

13.09.2002 12:31 • #5


E
Hallo Dodo,

danke für die Worte und Deine Einschätzung der Lage.
Daß sich Menschen für meine Probleme wirklich udnaufrichtig interessieren habe ich bis vor ein paar Tagen nicht geglaubt.
Ich danke allen hier im Forum für Ihre Beiträge, die es denjenigen die derart gewaltige Probleme habe doch erleichter, ihre eigene Situation zu meistern. Durch eine gewisse anonymität ist ein neutrales, ehrliche Urteil möglich und hilft andern zu verstehen.
Daß die Liebe ein zweischneidiges Schwert ist habe ich ja schon vor drei Jahren kennengelernt und glaube mir, ich habe das Pflänzchen, was nach knapp eineinhalb Jahren Trennung wieder wuchs gehegt und gepflegt, wo ich nur konnte. Viellicht war es zuviel des Guten und hat sie erdrückt, aber ein paar Worte zur richtigen Zeit und trotz Nichtstuer hätten Wunder wirken können.
Wie dem auch sei, ich freue mich sie heute Abend, wenn sie unseren Sohn heimbringt und die letzten Sachen mitnimmt, zu sehen.

Liebe Grüße
Wizard40

13.09.2002 14:20 • #6




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