Acht
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Zitat von furchii:@Acht leider ist es teilweise jetzt, nach 4 Monaten schon so, dass das Verständnis weniger und erwartet wird, dass es mir schon wieder gut geht. Damit kann ich gar nicht umgehen.
Irrlicht
Andy17
Zitat von furchii:Ich bringe im Moment keine gute Arbeitsleistung und das ist mir auch klar und ich bin immer wieder Krank geschrieben, weil es oft einfach nicht geht... wenn sie mich rausschmeißen, wäre es mir wohl egal... die meiste Zeit will ich mir einfach nur die Decke über den Kopf ziehen und im Bett liegen, bis der Tag vergeht.
Zitat von furchii:Oft treiben meine Schuldgefühle mich zur Verzweiflung, weil ich oft darüber nachdenke, warum ich ihm nicht schon viel früher gesagt habe, dass er zum Arzt gehen soll. Ich habe nichts gemerkt, außer dass er sichtlich abgenommen hat, das habe ich ihm auch gesagt, aber er hat nur gelacht.. er hat im Laufe des Jahres immer wieder gesagt, dass er Rückenschmerzen hat.. und ich habe nichts gemerkt. Wäre er vor einem Jahr schon zum Arzt gegangen und man hätte den Lungenkrebs entdeckt, vielleicht würde er jetzt noch leben...
Irrlicht
Zitat von furchii:Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen, seit 4 Monaten nicht
Zitat von furchii:Ich habe einfach das Gefühl, dass mein Leben in Scherben liegt... oft ist mir einfach alles egal
Zitat von furchii:er hat im Laufe des Jahres immer wieder gesagt, dass er Rückenschmerzen hat.. und ich habe nichts gemerkt. Wäre er vor einem Jahr schon zum Arzt gegangen und man hätte den Lungenkrebs entdeckt, vielleicht würde er jetzt noch leben...
Bumich
Zitat von furchii:ch bin im Moment in psychologischer Behandlung und ich war auch schon in einer Trauergruppe... dass mir das besonders hilft, könnte ich jetzt nicht sagen.
es gibt bessere und es gibt schlechtere Tage. Richtig gute Tage gibt es nicht, seit mir die Liebe meines Lebens genommen wurde.
Er fehlt mir mit jedem einzelnen Atemzug, den ich mache. Eigentlich war gestern ein Tag, den ich unter anderen Umständen als nahezu perfekten Tag beschrieben hätte, ich war mit meiner ganzen Familie im Garten, wir haben Geburtstag gefeiert und ich habe viel mit meinem Neffen und meinem Neffen 2. Grades gespielt... und trotzdem war so eine unheimliche Leere in mir und als ich Abends nach Hause gekommen bin, habe ich wieder bitterlich geweint, so wie jeden Tag, seit er nicht mehr da ist. Das geht seit fast 4 Monaten so, kein einziger Tag ist seitdem vergangen, an dem ich nicht geweint habe.
Zitat von Bumich:
Trauergruppe und Seelsorge ist nicht verkehrt um mit solcher Ausnahmesituation klar zu kommen. Solltest du vielleicht auch weiter machen, bis du alle Trauerphasen durch hast. Der Tod ist zwar das Natürlichste der Welt und trotzdem absolute Ausnahmesituation.
gerade im jüngeren Alter ist der Tod noch weit weg. So denkt man. Irrtum. So wie das Leben allgegenwärtig ist, ist auch der Tod allgegenwärtig. Solche Art Erkenntnisse sind immer hart. Eine schöne Illusion ist geplatzt wie eine Seifenblase. Du steckst ja noch mitten in deinem Trauerweg. Und so schnell geht das auch nicht. Du solltest dir Zeit geben. Im Moment kannst du dir dein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Aber es werden Zeiten kommen, wenn du deine Trauer abgeschlossen hast, da wirst du alles in einem anderen Licht, aus einer weiteren Perspekfive sehen. Und jeder trauert auf seine Art. Ganz gleich welche Gedanken und Gefühle auch erscheinen, sie sind willkommen. In der Trauer gibts kein richtig oder falsch. Nimm an was erscheint. Mir hats damals geholfen. tiefer und tiefer in die Trauer einzutauchen. So tief, bis nur noch Trauer da ist. Bis man sich in der Trauer aufgelöst hat. Dann passiert etwas denkwürdiges. Unabhängig davon, mit Bewusstheit und Aufmerksamkeit kannst du in dieser Krise viel über dich und die Existenz lernen.
Mir scheint auch, du kannst noch nicht so recht die unausweichliche Tatsache des Todes akzeptieren. Phase 1. Akzeptieren das der geliebte Mensch von der Form in die Formlosigkeit gewechselt ist. Dahin, wo alles herkommt und wo alles hingeht.
Phase 2. Durchleben von allen Emotionen, derer der Mensch fähig ist.
Phase3. Suchen und Trennen. Suchen nach guten Erinnerungen. zu dem Entschluss kommen, wieder zurück ins eigenen Leben zu wollen. Oder sich zu entscheiden in der Trauer zu verharren. Beides ist möglich. In Phase 4 wirst du einen neuen Bezug zu dem Leben und den Tod, dir selbst und allem sein. Grob umrissen. Ist auch meine persönliche Erfahrung.
alles gute
Irrlicht
Zitat von furchii:Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du nicht mehr jeden Tag geweint hast?
Zitat von furchii:Konntest du seitdem wieder aus ganzem Herzen jemanden lieben?
Zitat von Irrlicht:Furchii, ich kann dir ein Buch empfehlen, in dem es genau darum geht was du da gerade beschreibst.
Es heißt Das Jahr magischen Denkens von Joan Didion.
Sie beschreibt, wie sie ein Jahr lang nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes diese Tatsache nicht wirklich akzeptieren konnte. Sie beschreibt exakt das Gefühl was du gerade fühlst. Man muss nur fest genug dran glauben, dass er wiederkommt, dann wird es geschehen, dann wird er wiederkommen, so dachte sie.
Erst ganz allmählich nahm sie die Tatsache an, dass er nicht wiederkommen wird und konnte begreifen und akzeptieren was geschehen ist. Dann konnte sie sich wieder dem normalen Leben zuwenden.
Es ist sehr einfühlsam und gut lesbar geschrieben.
Vielleicht hilft es dir zu verstehen, dass es gut und wichtig ist was du gerade durchmachst und wie du reagierst, um das Geschehene zu verarbeiten.
Die beiden waren allerdings Jahrzehnte lang verheiratet. Vielleicht läuft bei dir dieser Prozess schneller ab. Dennoch ist es ganz normal und wichtig , diese Phasen durchzumachen.
Ignorieren und so tun als wäre nichts bringt dich nicht weiter; es würde dich immer wieder einholen.
Sliderman
Zitat von furchii:dass ich an der Trauerfeier nicht teilnehmen konnte/durfte, weil die nur für geladene Gäste war... ich wusste, wo und wann sie stattfindet, aber ich durfte nicht dabei sein.
Benita
Zitat von furchii:Ich weiß, es gibt keinen Menschen ein zweites Mal. Ich weiß aber, ich will niemanden, der nicht so ist wie er.
Ich habe schon öfter gelesen, dass man sich nach dem Tod des Partners durchaus wieder verlieben und lieben kann.
Aber ich glaube das bei mir nicht. Er war meine Lebensliebe. Er war dieser eine Mensch...
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