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Getrennt und trotzdem Schuldgefühle

E
Sorry, Handyalarm : Dysthymie

29.07.2018 11:43 • #31


A
Zitat von werbinichdenn:
Unabhängig von den permanenten Schuldgefühlen und der Angst, wie sich die Zukunft gestalten soll - ich habe keine Energie für etwas eigenes, ich kann mich nicht ablenken

Ständige Schuldgefühle zu haben ziehen dich energetisch runter, rauben dir die Kraft und beruhen auf der Angst vor Bestrafung, und können dich in einen Zustand der Dauerdepression bringen.
Um aus dieser Dauerschleife herauszukommen bedarf es fachlicher Unterstützung, sofern deine jetzige nicht ausreicht kannst du dich nach anderen oder ergänzenden Möglichkeiten umschauen.

29.07.2018 11:50 • #32


A


Getrennt und trotzdem Schuldgefühle

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W
Was wären denn ergänzende Maßnahmen? Ich suche etwas .... aber so im Netz habe ich nichts gefunden.

Ablenkung, Sport und Freunde .... das sind die allgemeinen Dinge, die mir nicht helfen .... ich habe zwar sehr wenige Freunde, aber es fühlt sich meistens so nicht so an. Ich weiß, dass ich denjenigen damit unrecht tue, aber ich fühle mich eher ohne Freunde.

Gibt es zu solchen zusätzlichen Maßnahmen Ideen oder Hilfe?

29.07.2018 12:19 • #33


E
Eine stationäre Therapie?

29.07.2018 12:21 • #34


W
Hab ich schon oft darüber nachgedacht, aber das ist mit dem Job nicht machbar - wenn ich kurzzeitig Pause mache, war es dass mit der finanziellen Absicherung für mich und die Kinder .... ich kann da nicht näher darauf eingehen, aber das wäre das komplette aus für mich, die Kinder und auch meine Ex(Frau)

29.07.2018 12:44 • #35


H
Das ist meistens immer das selbe Dilemma nach einer Trennung. Einer oder beide wollen die anschließende Freundschaft. Das funktioniert nach meiner Meinung nicht weil garantiert einer leidet. Es wird immer einen geben der sich bei den kleinsten Anzeichen in Hoffnung wiegt.
Besser ist es den Kontakt zu beschränken oder ganz einzustellen. Sie weiß aber schon wie du leidest und ich finde es dann schäbig wenn sie dich weiter fertig macht. Schuld und Hoffnung zuzulassen, das hindert dich in die Zukunft zu schauen. Jetzt schaust du immer zurück und möchtest vieles ungeschehen machen... geht aber nicht, sei dir dessen bewusst.

29.07.2018 12:45 • #36


W
Ich glaube nicht daran, dass sie mich fertig macht - ich glaube sie will wirklich eine Freundschaft. Und naja, manchmal fühlt es sich dann eben so an, dass die Freundschaft auch die Basis für mehr werden könnte - aber ich weiß das nicht.
Und vielleicht ist das auch meine Interpretation.

29.07.2018 13:02 • #37


A
Zitat von werbinichdenn:
Was wären denn ergänzende Maßnahmen?

Damit meine ich z.B. Selbsthilfegruppen : Depressionen, Angst- Panik

Deine Frau mag mit der freundschaftlichen Basis klarkommen, du aber nicht, du machst dir falsche Hoffnungen und interpretierst in jedes Wort, in jede Geste die Erfüllung deiner Sehnsucht sie möge doch zu dir zurückkommen, damit deine Ängste aufhören können.
Das ist eine Illusion, du zäumst damit das Pferd von hinten auf, bekomme erst deine Störung in Griff, das wäre eine mögliche Voraussetzung, dass sie mit viel Glück wieder auf dich zukommen mag.

Ich vermute aber, solltest du es schaffen deine Depressionen und Ängste zu überwinden und deine Freiheit aus dem Schuldgefängnis zurückgewonnen, hast du keinen Bock mehr auf sie und kannst dich für andere Frauen öffnen.

29.07.2018 14:44 • #38


W
Ich habe schon oft überlegt, eine Kontaktsperre abzusprechen - das funktionierte auch ein paar mal aber irgendwie ist es dann immer wieder auf dieser freundlichen Ebene gelandet - was auch damit zu tun hat, dass ich immer Angst davor habe, dass sie sich in jemanden neuen verliebt und eine neue Beziehung beginnt - auch, wenn es mich eigentlich nichts angeht.

Wenn wir dann auf dieser freundlichen Ebene sind, dass fühlt es sich aber doch so an, als würde es mich was angehen. oder ich achte halt einfach mehr darauf

Ihr geht es mit der Situation auch nicht wirklich gut, sie kommt aber besser mit sich alleine zurecht, unternimmt Sachen in der freien Zeit usw. und sie will natürlich, dass ich immer wieder nachfrage, was sie wann und wo und überhaupt gemacht hat.

Aber mit Kontaktsperre ging es mir auch nicht besser, weil ich dann viel gegrübelt habe und auch keine Kraft finde, mich mit mir zu beschäftigen oder etwas für mich zu tun. Und dabei ist immer wieder am schwersten, dass dieses Dinge für sich selber tun so eine unglaubliche Angst und so einen Widerwillen erzeugen, dass ich es kaum schaffe, mich da zu irgendwas aufzuraffen.

Und - auch wenn es auch hier im Forum andere Beispiele gibt - ich fühle mich mit Anfang 40 schon fast zu alt, um nochmal von vorne anzufangen - kann aber auch sein, dass an diesem denken die Krankheit nicht ganz unschuldig ist.

29.07.2018 15:57 • #39


W
Vielleicht nochmal was, zu diesem Dinge für sich tun - mir ist es nicht möglich, zu erkennen, dass das für mich wichtig sein könnte (auch ein Grund sicher mit für die Trennung)

Ich tue also nicht Dinge mit Herz und Seele - mir passieren diese eher, als zumindest stellt sich das für mich so dar, auch wenn die Entscheidung von mir getroffen wurde.

Also zum Beispiel: Urlaub.
Selbst wenn ich ein Urlaubsziel auswähle und da dann den Urlaub verbringe, dann stellt sich das für mich so da:
Es ist halt Sommer, da fährt man eben in den Urlaub und wenn der vorbei ist, dann ist der eben vorbei. Sich daran erinnern ist Unsinn, weil davon kommt er auch nicht zurück und am Ende ändert so was auch nicht die eigene Situation, also hätte man es auch gleich lassen können.

Sport machen: ok, da steht geschrieben, Sport würde helfen bei Depressionen, dann mache ich das halt mal um dann festzustellen, dass sich nichts verbessert hat - aber gut, macht man halt eben ma Sport.

Das zieht sich so durch alles durch, mal mehr oder weniger. Mein Leben passiert mir, gefühlt habe ich keinen Anteil daran - und es fühlt sich immer so falsch an, das alles wirklich bewusst wahrzunehmen und bewusst zu entscheiden, aber ich weiß nicht warum das so ist.

29.07.2018 16:23 • #40


W
Ich habe heute nichts gemacht, hauptsächlich hier gelesen und ansonsten die ganze Zeit mit der Depression und der Kraftlosigkeit gekämpft - nicht die Wohnung aufgeräumt, nicht was gearbeitet, nur bei zugezogenen Vorhängen auf dem Bett gelegen . und ich fühle mich schlecht damit, auch wenn man sagt, kann man auch ruhig mal machen - es fühlt sich falsch an ich bin wütend und traurig, dass ich die Kraft nicht finde, das zu ändern.

Weil - die Dinge zu ändern - das fühlt sich für mich so an, als würde ich etwas suchen und finden, um mich damit selbst zu belügen und dem Leben einen Sinn vorzuspielen . das klingt so verrückt, dass ich heulen könnte, wenn ich es schreibe und weil es sich eben genau so anfühlt

29.07.2018 16:36 • x 1 #41


A
Ich habe vor einiger Zeit mal ein Vermächnis eines 24-jährigen hier eingestellt, darin wirst du finden, was dir fehlt : Die Freude, der Spass und die Leidenschaft für die Dinge, die du machst, deshalb ist es egal was du tust, es gibt dir nicht wirklich etwas - weil sie alles gleich anfühlt.

abschied-und-vermaechtnis-eines-24-jaehrigen-t47996.html

Zitat von werbinichdenn:
sie kommt aber besser mit sich alleine zurecht, unternimmt Sachen in der freien Zeit usw. und sie will natürlich, dass ich immer wieder nachfrage, was sie wann und wo und überhaupt gemacht hat.

das ist Manipulation, sie kennt dich und weiss wie sie dich in die Tasche stecken kann, warum sagst du ihr nicht : Du lebst dein Leben, ich lebe meins, nur wegen der Kinder will ich den Kontakt halten und auch nur wenn es um organisatorisches geht ? Du leidest so - oder so - aber nur so -mit dem nötigen Abstand- kannst du irgendwann den nötigen Abstand finden um abschliessen zu können um ihr dann vielleicht irgendwann wirklich freundschaftlich begegnen zu können
Zitat von werbinichdenn:
Und dabei ist immer wieder am schwersten, dass dieses Dinge für sich selber tun so eine unglaubliche Angst und so einen Widerwillen erzeugen, dass ich es kaum schaffe, mich da zu irgendwas aufzuraffen.

Was passiert denn wenn du Dinge für dich tust und du daran Spass haben kannst ?
Erlaubst du dir, dass es dir gut gehen darf ?
Glaubst du das Freude und Liebe dein Geburtsrecht sind ?
Glaubst du das es reicht, dass du einfach da bist und existierst und so wie du bist geliebt und geschätzt wirst ?
Erlaubst du dir glücklich zu sein ?
Zitat von werbinichdenn:
ich fühle mich mit Anfang 40 schon fast zu alt, um nochmal von vorne anzufangen - kann aber auch sein, dass an diesem denken die Krankheit nicht ganz unschuldig ist.

Ja, dein denken ist ver-rückt und so wie du denkst fühlst du es auch - deshalb ist es meiner Einschätzung nach wichtig, dass du jemanden findest, der dich wieder in die Realität bringen kann.
Du hast nur Glaubenssätze, die du irgendwann mal erschaffen hast und die du immer noch glaubst obwohl du heute ganz andere Möglichkeiten als in deiner Kindheit oder Jugend hast und diese in deine Vergangenheit gehören. Oft sind sie unbewusst abgespeichert und dennoch laufen diese Programme jede Sekunde deines Leben mit.
Überprüfe deine Glaubenssätze und überprüfe ob sie heute wirklich noch wahr sind.
Zitat von werbinichdenn:
Ich tue also nicht Dinge mit Herz und Seele - mir passieren diese eher, als zumindest stellt sich das für mich so dar, auch wenn die Entscheidung von mir getroffen wurde.

Um Dinge mit Herz und Seele machen zu können musst du erstmal den Zugang zu deinem Inneren finden und das kannst du nicht weil du abgetrennt davon lebst - davor sitzt dein Wächter, dein Angst-Ego, was verhindert das du Spass und Freude am Leben hast.
Zitat von werbinichdenn:
Weil - die Dinge zu ändern - das fühlt sich für mich so an, als würde ich etwas suchen und finden, um mich damit selbst zu belügen und dem Leben einen Sinn vorzuspielen . das klingt so verrückt, dass ich heulen könnte, wenn ich es schreibe und weil es sich eben genau so anfühlt

Du glaubst aber nicht wirklich das was du hier schreibst ?
Ist es nicht genau umgekehrt, du belügst dich selber in dem du dir etwas vormachst um in deiner Kompfortzone bleiben zu können und nichts für dich tun zu müssen ?
So bleibst du in der Abhängigkeit, bist Gefangener in deinem eigens erschaffenen Gefängnis, darin fühlst du dich zwar nicht gut, aber sicher und deshalb magst du es auch nicht verlassen weil es etwas Altes, Vertrautes ist -diese Angst- die du zugut kennst ?

Zitat von werbinichdenn:
ich fühle mich mit Anfang 40 schon fast zu alt, um nochmal von vorne anzufangen

Ist das wirklich so ? Mit 40 bist du zu alt ?
Wenn du das wirklich glaubst ist dein Leben vorbei ohne das es begonnen hat - leider sind heute viele Menschen innerlich schon lange tot ohne gestorben zu sein und das bei den vielen Möglichkeiten, die das Leben uns allen bietet.

Was du so schreibst kannte ich ähnlich, ich habe inzwischen vieles geändert und führe ein gutes und zufriedenes Leben und habe immer wieder glückliche kleine Momente, die mir zeigen wie herrlich dieses Erdenleben ist, trotz aller Widerwärtigkeiten, die als Gegensatz auch immer da sind.

Was ist damit sagen will, viele Wege führen nach Rom, es brauch viel Zeit, Geduld und Mut seine Themen anzugehen, manchmal bleibt man liegen, steht wieder auf und geht weiter, manche brauchen Begleiter, die einen neue Wege und Möglichkeiten aufzeigen, jeder ist anders und deshalb brauch jeder das, was für ihn richtig und stimmig ist.

29.07.2018 17:49 • x 2 #42


W
Vielen Dank für die ausführliche Antwort . leider glaube ich das mit dem Sinn des Lebens und dem Selbstzweck/Selbstbetrug wirklich - mal mehr und mal weniger.
Es gibt Momente wo ich fast glauben kann, dass es eine Verbesserung geben kann, wo ich sogar Impulse für Pläne habe, was ich ändern könnte usw - aber relativ schnell siegt dann wieder die Angst und die Sinnlosigkeit.
Ich will ja lernen, eine eigene Persönlichkeit zu werden oder vielleicht sogar wieder auszugraben, vielleicht war sie früher schon mal da . immer ging die Beziehung gut zwei Jahrzehnte. Sie sagt heute, sie braucht einen starken Partner und wenn ich sage, ich kann das lernen, dann sagt sie, dann werde stark - das ist dann auch wieder sowas wie Hoffnung.
Manchmal glaube ich auch, dass sie sich sehr bewusst dessen ist, dass wir in der jetzt schon so langen Trennung jeder ein mehr oder weniger eigenes Leben leben - mit allem was dazu gehört, aber wenn mir jemand sagt dann werde eine eigene Persönlichkeit - was soll / kann ich da heraus hören?

Und dann folgt sofort wieder die Angst - was, wenn ich irgendwann besser mit mir klar komme, mich selber annehmen kann, jemand bin mit Ziel, Willen und Persönlichkeit . und dann? Was ist dann?

29.07.2018 20:20 • x 1 #43


L
Ich bin kein Therapeut etc.

Aber wenn ich das so lese, was du schreibst, dann bekomme ich den Eindruck, dass du unter einer schweren Depression leidest.

Dass ist jetzt sicherlich keine Riesenerkenntnis für dich, aber ich denke, dass dies das eigentliche Thema ist, mal abgesehen von dem ganzen Trennungskrampf. Dass du in dem Bereich große Probleme hast, war ja schon vor der Trennung Phase.

Wie sah denn deine bisherige Behandlung aus? Wie oft bist du in Geprächstherapie? Nimmst du Medikamente?

29.07.2018 20:31 • x 1 #44


A
Ich glaube bevor deine Persönlichkeit hinter deinen Ängsten verschwand warst du vollkommen und bist es im Grunde immer noch, nichts geht verloren, es ändert sich nur etwas in dir aufgrund von Erfahrungen, die unverarbeitet blieben oder gewollt waren.
Zitat von werbinichdenn:
Und dann folgt sofort wieder die Angst - was, wenn ich irgendwann besser mit mir klar komme, mich selber annehmen kann, jemand bin mit Ziel, Willen und Persönlichkeit . und dann? Was ist dann?

Ja, du hast Angst vor den Veränderungen, die fast allen Menschen auch Angst machen, keiner weiß was die Zukunft bringt, wir haben dennoch die Macht und die Kraft die allermeisten Dinge zu steuern und zu lenken.
Wenn du das leben kannst, was du jetzt noch befürchtest, kannst du ein relativ unbeschwertes Leben in Freude, Frieden und Freiheit führen, kannst dein Leben geniessen und kannst mit Schicksalsschlägen besser umgehen weil du das Selbstvertrauen hast, dass es immer weiter geht und hinter jedem Tunnel auch wieder Licht kommt.

29.07.2018 20:36 • x 1 #45


A


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