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Getrennt und trotzdem Schuldgefühle

E
Dass Du psychisch krank bist, dafür kannst Du nichts. Deine 'einzige' Verantwortung ist, Dich so gut wie irgend möglich behandeln zu lassen.
Auch wenn es unendlich schwer fällt - akzeptiere dass Deine ehemalige Beziehung beendet ist.
Versetze Dich in die Lage einer potentiellen neuen Partnerin : Was kannst Du ihr geben, was nicht? Was bist Du bereit zu akzeptieren bei einer neuen Partnerin, was nicht?
Klingt hart, ich weiß.

28.07.2018 23:57 • #16


A
Zitat von werbinichdenn:
Ich hab für mich den Eindruck, dass die Schuldgefühle für mich noch der Ausdruck dafür sind, dass es mir wichtig ist - wären keine Schuldgefühle da, dann hätte ich die Trennung abgehakt und akzeptiert und genau das kann ich aber nicht.

Und wenn mich jemand fragt, ob ich denn dann wirklich den Rest des Lebens allein und traurig verbringen will - dann müsste ich nach jetzigem Empfinden ja sagen.

Wenn du Schuldgefühle hast, bestrafst du dich selber dafür indem du am Leid festhälst, du hast die freie Wahl und kannst wählen im Leid allein bleiben und den Märtyrertod sterben oder dich dem Leben zuwenden und versuchen das Beste aus der Situation zu machen und in die Handlung kommen.

29.07.2018 00:09 • #17


A


Getrennt und trotzdem Schuldgefühle

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W
Das heißt für mich nach jetzigem Stand, dass ich lernen muss, alleine zu sein.

Ich möchte nicht nochmal jemanden kennenlernen müssen, diese ganzen Dinge, wie . was ist das für ein Mensch, was tut sie den lieben langen Tag, was macht sie aus . anderer Freundeskreis, persönliche Interessen, das eventuelle Vorstellen einer neuen Partnerin der eigenen Familie . alles nochmal von vorne?

Mich interessiert es einfach nicht mehr, wie jemand anderes so ist .

Dann lieber kompletter Rückzug.

29.07.2018 00:34 • #18


H
Hey...
magst Du Deine Diagnose sagen?

29.07.2018 00:45 • #19


W
Sowas wie emotionaler Autismus und für meine Begriffe passt auch Dysthymie

29.07.2018 00:53 • #20


Thommy75
Zitat von werbinichdenn:
Ich möchte nicht nochmal jemanden kennenlernen müssen


Hey,

wenn du irgendwann emotional von der Expartnerin weg bist, ist es keine Frage von kennenlernen müssen. Du wirst es sogar wollen...

LG, Thomas

29.07.2018 07:03 • #21


W
Mir geht es gerade richtig schlecht damit, alles dreht sich im Kopf, alles voller Schuldgedanken, die Situation noch verschlimmert zu haben, alles mit einem Drang, sich zu rechtfertigen - und alles voller Angst vor der Zukunft.

29.07.2018 07:04 • #22


E
Für mich liest es sich so,als ob dies der Knackpunkt ist : Angst vor der ungewissen Zukunft, deshalb klammerst du dich krampfhaft an das Vertraute, hälst verzweifelt an einer Verbindung fest,die in der Realität schon lange nicht mehr existiert.

29.07.2018 07:22 • x 1 #23


Butterkrümel
Zitat von EchtJetzt:
Für mich liest es sich so,als ob dies der Knackpunkt ist : Angst vor der ungewissen Zukunft, deshalb klammerst du dich krampfhaft an das Vertraute, hälst verzweifelt an einer Verbindung fest,die in der Realität schon lange nicht mehr existiert.


Das ist auch genau das, was ich gedacht habe. Du hast mE nach sehr große Angst vor einer unbekannten Zukunft. Der Unsicherheit, die damit verbunden ist, nochmal neu anzufangen.

Zitat von werbinichdenn:
habe mich sozial komplett zurückgezogen

Zitat von werbinichdenn:
Es ist die Fahrt ins Blaue, mit der Angst, dass alles umsonst sein könnte.

Zitat von werbinichdenn:
alles nochmal von vorne?


Ich finde das völlig normal. Das ist es doch, was den meisten hier wohl auch so ging. Die Unsicherheit, was kommt nun? Werde ich jemals wieder jemanden finden, den ich so liebe? Die Mühe, jemanden kennenzulernen, nur um dann auch immer mal wieder enttäuscht zu werden. Wer möchte das schon. Aber es ist nun mal Teil des Lebens. Nichts bleibt für immer so, wie es war. Aber bei aller Angst, darin liegen doch auch die Chancen. Wer weiß, welchen tollen Menschen du begegnen wirst, welche tollen Erfahrungen du machst?

Mir fällt dabei immer eine Geschichte aus meiner Kindheit ein, wenn ich mal wieder Angst habe vor dem Ungewissen: Ich wollte nie, nie, nie als Kind mit der Achterbahn fahren, habe geheult und gezittert aber wollte doch trotzdem mit den anderen Kindern Spaß haben, denen das scheinbar sogar Spaß machte. Eines Tages habe ich einfach mal ja gesagt und bin gefahren. Was hatte ich für eine Angst, bevor es losging, das Herz schlug mir bis zum Hals. Und weißt du was, es hat so unglaublich viel Spaß gemacht. Ich wollte gar nicht mehr aussteigen, habe mein ganzes Taschengeld nur für Fahrten ausgegeben und vor Freude geschrien. Das hätte ich vorher niemals gedacht. Aber die Angst musste ich überwinden. Du hast nichts zu verlieren und nur zu gewinnen, wenn du einfach ein paar Schritte in die Unsicherheit gehst und dich einfach wieder mehr in die soziale Welt traust. Muss ja nicht gleich ein Date sein. Beende nur deinen Rückzug und triff dich mal wieder mit Freunden, tu dir etwas Gutes. Unternimm etwas mit Menschen und vielleicht wird es sogar ab und zu etwas zu lachen geben?

Übrigens, du machst dir überhaupt gar nichts kaputt, wenn du wieder anfängst, dein Leben zu leben.

Zitat von werbinichdenn:
eine neue Freundin suchen würde - damit mache ich mir ja gleichzeitig meine Hoffnungen kaputt, dass es vielleicht doch mal wieder etwas wird. Für mich bedeutet ja schon jedes privat Wort von meiner Frau sofort Hoffnung - für sie wird es


Wenn ihr wirklich eines Tages wieder zusammenfinden solltet - und man kann wohl nichts im Leben zu 100% ausschließen - dann ist die Zeit ja nicht stehengeblieben. Auch deine Frau wäre nicht mehr der selbe Mensch wie bei eurer Trennung. Schon jetzt war sie mit anderen im Urlaub. Das ist doch ganz normal, ihr müsstet euch auch dann mit neuen Erfahrungen wieder kennenlernen. Du kannst die Zeit nicht anhalten. Nur, weil du neue Frauen kennenlernst, Erfahrungen machst, verbaust du dir nichts. Auch sie ist heute anders, hat neue Dinge erlebt, als vor drei Jahren bei eurer Trennung.

Zitat von werbinichdenn:
ich verstehe nicht, warum sie dann normalen Umgang will


Wegen der Kinder vielleicht? Oder weil sie einfach ein gutes Verhältnis zu dir haben möchte? Schließlich warst du ein wichtiger Mensch in ihrem Leben.

Zitat von werbinichdenn:
Wenn mich jemand fragt, ich solle überlegen, was ich vom Leben will, was ich machen möchte oder erleben will - ich hätte keine Antwort darauf.


Und ich finde, da solltest du ansetzen. Vielleicht nicht gleich mit dem großen Sinn des Lebens aber mit den kleinen Dingen. Was macht dir Spaß? Wann hast du zuletzt worüber gelacht? In welcher Situation hast du dich zuletzt wohl gefühlt. Und diese Dinge dann wieder machen. Alles andere findet sich dann so, wie es sein soll.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

29.07.2018 07:49 • x 2 #24


W
Ich kann momentan gar nicht damit umgehen - ich warte voller Angst auf die nächste Therapiestunde .... kann mich auf nichts konzentrieren, bin völlig panisch und mir ist schlecht.

29.07.2018 08:33 • #25


A
Wenn es dir sehr schlecht geht kannst du dich selbst einweisen und in die Psychiatrie gehen um dort erstmal aufgefangen zu werden.

29.07.2018 09:05 • x 2 #26


W
Zitat von Butterkrümel:
Wer weiß, welchen tollen Menschen du begegnen wirst, welche tollen Erfahrungen du machst?


Das ist auch so ein Problem - ich hänge sehr an diesem Konzept des einen Partners bis zum Lebensende - das ja nun erst mal gescheitert ist.

Allein die Vorstellung, dass danach noch etwas kommen kann, was auch wieder schön werden könnte, das werten die bisherige Beziehung dann in meinen Augen ab .... eine schöne Beziehung wird dann irgendwie so beliebig, weil es ja wieder und wieder was neues geben kann. Ich weiß schon, viele Menschen haben nach der Trennung auch wieder neue Beziehungen und bekommen das irgendwie sogar hin, dann die aktuelle und die vergangene Beziehung zu schätzen - vor allem wenn man sich im guten getrennt hat. Das haben wir ja auch - und ich weiss, dass die Krankheit einen großen Anteil daran hat. Aber in meinen Augen war ich dadurch nicht mehr gut genug, nicht mehr ausreichend - und das verletzt und macht traurig ... und es ist verbunden mit der Angst generell einfach nicht gut genug zu sein.

Wenn ich vielleicht durch die Therapie wirklich sicherer durch das Leben gehe, dann ist das auch keine Garantie für einen Neuanfang der alten Beziehung und da scheitere ich dann schon wieder, weil ich nur denken kann wenn nicht für die alte Beziehung, wofür dann - und dieses ich muss erst mit mir glücklich werden, stürzt mich ins zwanghafte Alleinsein.

29.07.2018 09:46 • #27


W
Unabhängig von den permanenten Schuldgefühlen und der Angst, wie sich die Zukunft gestalten soll - ich habe keine Energie für etwas eigenes, ich kann mich nicht ablenken, muss halt arbeiten und ansonsten hänge ich eher vorm PC rum - eigene Aktivitäten sind gleich null - ich kann mich nicht aufraffen - und es kommt mir total sinnlos vor.

29.07.2018 11:24 • #28


E
Was wäre denn dein Wunsch an die User hier?Gegen die Dythemie werden wir als Laien auch nicht ankommen.

29.07.2018 11:29 • #29


W
Ich weiß dass es schwierig ist - mir hilft es schön wenn ich antworten und Hinweise bekomme - hier ist das einfacher, als im realen Leben, da könnte ich nicht mit jemanden über meine Gedanken reden, das schaffe ich einfach nicht ....

29.07.2018 11:41 • #30


A


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