da ich mich schon überall ein bisschen eingemischt habe + von einigen schon viel gelesen habe, hier ein kurzer (haha) zustandsbericht meinerseits:
bin getrennt worden, nach achteinhalb jahren, es kriselte zwischendurch immer mal ein wenig und reden konnten wir darüber auch nie wirklich. höchstens, wenn Alk. im spiel war + da wurds dann meistens aber unsachlich und richtig gemein seinerseits. er hat mich auch aus seinen ängsten heraus (ich verteidige ihn immer noch, unfassbar!) oft sehr verletzt (nicht körperlich, da wäre ich gegangen), dass ich mir das alles gefallen lassen habe, kann ich gar nicht glauben. aber so wars.
aber meistens war die zeit mit ihm auch wirklich sehr schön. bis auf unsere probleme, die wir alleine nicht in den griff bekommen haben, war ich mit einer sehr grossen liebe beschenkt. ich sah uns schon alt auf der hausbank sitzen.
seit sommer 2011 gings dann leider beständig den bach runter + wir haben nur entsetzt zugekuckt. dann bin ich zuerst zutiefst verletzt ausgezogen, das hat ihm dann erst mal die schuhe weggezogen + es lief wieder besser. ich fand zu alter haltung zurück, zumindest ein bisschen. aber leider hat ihm das wohl auch nicht gefallen. dieses neue selbstbewusssein. und: ich habe aufgehört, die krise an mir festzumachen (hat er mir immer wieder eingeredet: ich bin das problem). und weiter: ich hatte keine lust mehr, die ganze beziehungsarbeit zu leisten, zu bitten + zu betteln, während er schmollend und nörgelnd seine narzistische persönlichkeitsstörung auslebt und nichts dagegen tut.
das hätte ich mal nicht tun sollen. wenn ich mich weiter aufopferungsvoll und demütig verhalten hätte, dann wären wir vielleicht noch zusammen. aber zu welchem preis?
wie gesagt: wir waren ein tolles paar, hatten die gleichen interessen, hatten uns unendlich lieb und trotzdem: er hat mich seit sommer so nach und nach aus seinem leben entfernt. mehr als: ich liebe dich, aber ich kann mit dir nicht mehr zusammensein, kam leider nicht. basta.
gehörige midlife-krise, nehme ich mal an. aber er macht sichs schon ein bisschen einfach. sein leben soll sich ändern. wie praktisch. kommt die frau halt weg, dann brauch ich gar nix mehr tun, denn nach acht jahren ändert sich das leben sowieso, ohne, dass er sich um sich kümmern muss, um seine probleme.
paarberatung habe ich ihm noch vorgeschlagen. aber : DAS kommt ja für ihn nicht infrage. schade, aber was soll ich machen? wer nicht will, der hat schon gehabt. und von seiner schwierigen freundin wohl genug.
seit gestern ist es nun amtlich. und seitdem warte ich auf den abgrund. ich heule zwar immer mal ein bisschen, trinke auch leider manchmal etwas, weil ich sonst gar nicht schlafen kann, im august habe ich etliche kilos abgenommen (das meiste ist zum glück wieder drauf, das sah ja schon verboten aus), aber sonst? die grosse verzweiflung (und die kenne ich, ist ja auch nicht das erste mal) bleibt momentan noch aus.
vielleicht realisiere ich das ganze noch gar nicht so. zwischendurch flasht es mich schon manchmal, wenn mir schlagartig einfällt, dass mein leben nie mehr so sein wird, wie es war. keine liebegwonnenen rituale mehr (gemeinsam zeitung lesen zum kaffee, fernsehen, spazieren, etc...). alles nie mehr. das zieht mir schon den boden unter den füssen weg.
aber irgendwie noch nicht so ganz. ich habe schon schreckliche angst, wann das dann kommen wird. und mit welcher wucht. und eigentlich womöglich dann, wenn ich schon gerne weiter wäre.
die letzte beziehung hat mich vier jahre gekostet. vier jahre, bis ich ehrlich zu mir selbst sagen konnte: ich bin drüber weg. vier jahre?! wie lange soll das jetzt gehen? vielleicht spielt mir mein oberstübchen auch einen streich, und ich realisiere gar nicht, dass es jetzt wirklich vorbei ist. hoffe ich noch, dass er sich besinnt? vielleicht. aber so würde ich ja auch gar nicht weitermachen wollen.
ich bin ein absolut gefühlsbetonter mensch. meine momentane fassung macht mir angst. lieber jetzt durchdrehen und langsam wieder auftauchen, als diese merkwürdige, zwar traurige aber nicht herzzerreissende haltung. und ich weiss: es wird mir noch das herz zerreissen.
zumal ich auch sehr traurig bin, weil wir gescheitert sind. zwei, sich eigentlich liebende menschen, haben es nicht geschafft, ihren alltag gemeinsam zu meistern. nicht geschafft, ihre probleme in die hand zu nehmen (die ich nicht unüberwindlich fand).
tja und nun warte ich auf den absoluten absturz.
vielen dank schon mal im voraus fürs lesen und eventuell antworten.
lg sos
was mir sehr gefällt, ist der spruch, der hier durchs forum wabert:
hinfallen, aufstehen,
krone richten, weitergehen.
super
19.12.2011 23:32 •
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