Gestatte meiner Frau Kontakt zu ihrer Ex-Affäre

Ich will mal in dieselbe Kerbe hauen:

Die Frage, wie man mit der Affäre seines Partners umgeht ist in letzter Konsequenz ausschließlich die Sache des Betrogenen. Da gibt es Menschen, die akzeptieren stillschweigend die Eskapaden ertragen. dann gibt es welche die schmeißen den anderen raus und welche, die wollen nur ihr altes Leben zurück, ohne tatsächlich zu verstehen, warum und wieso die Beziehung in die Binsen ging. und zum schluss gibt es die Gruppe, die die Dynamiken einer Affäre nutzen, um die Beziehung komplett neu aufzustellen.

Ich vermute Dich in Gruppe drei. Hier macht man eigentlich sich zum Affen. Man schreibt, tobt, weint etc.
Asu meiner Erfahrung hatte ich aucheine lange Phase, in der ich den Kontakt auf emotionaler Ebene akzeptiert hatte. bzw. hingenommen ist das bessere Wort. dabei.
Ich redete mir die komplette Situation schön. Aus heutiger Sicht eigentlich total chrinch. Aber:
Natürlich reden wir auch noch über die damalige Zeit und ich fragte meine Frau, was wäre denn gewesen, hätte ich von Anfang an die Härte durchgezogen, die mit meinem Auszug gipfelte- und die Anwort war: Da wäre ich weg gewesen.
Also- Sie und ich brauchten wohl offensichtlich die Zeit. Wir sind uns wieder näher gekommen und lernten Stück für Stück.einander zu vertrauen. Obwohl halt nicht vollständig- sonst hätte sie den Ex AM nicht als emotionalen Rückhalt gebraucht.
DA ich merkte wie es mir nicht guttat, hatte ich Stück für Stück die Damenschrauben angezogen. Ich verhandelte das Texten nur noch im Wohnzimmer, Treffen nur nach Absprache mit Ort und Zeit etc etc. Als nächstes eine 3 Wöchige Kontaktspere, dann eine längere Aber das war nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. Denn ich wurde noch einmal belogen. Wissentlich und mit einer konstruierten REchtfertigung. Es war kein Rückfall sondern eine Lüge über unsere Vereinbarung. Aber da war dann das Maß voll und ich bin ausgezogen.


Der Punkt ist Jetzt erst nahm meine Frau mich ernst als Mann und dachte Ups, der ist ja doch bereit, die Sache durchzuziehen. Nun ist es soweit, dass er nicht mehr aus Verzweiflung handelt, sondern weiß, was er will und was nicht. Und nun muss ich mich endgültig entscheiden.
(Natürlich war das nicht so gelassen- es gab heftige Streits und viele Tränen). Ich bin da wirklich volles Risiko gegangen, studierte Wohnungsanzeigen, fing an den Urlaub umzuorganisieren und so weiter. Unterstützt von einer guten Freundin, die Vokabeln wie Scheidungsfolge vereinbarung in den Mund nahm. Ich hielt die Tür auf- schließlich wollte ich diese Frau noch- aber nur ganz.

Unser Glück war dann, dass wir über eine Freundin von ihr an eine Einrichtung gekommen sind, wo wir einen 3 Jahre langen Kurs hatten. Es gab sehr sehr bittere Zeiten, weil wir echt bis ins Innerste aufgewühlt wurden. Aber uns wurde eben deutlich, was wir aneinander haben, und was eine erwachsene Beziehung ausmacht, die dann auch die Chance hat, bis ans Lebensende zu halten.


Warum ich das schreibe: Zum einen will ich Dich ermutigen, konsequent auf dich zu hören. Aber auch zu schauen und dir vertrauen, was richtig ist. Vielleicht lohnt es sich noch ein weilchen Schmerz zu ertragen. Aber dieser Zustand darf nicht allzulange anhalten- damit Du nicht vor die Hunde gehst. Und natürlich sei authentisch und drohe nur mit dem, was Du bereit bist durchzuziehen.