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Gespräch nach 4 Jahren? Vertraue ich mir?

H
Danke Gast 700, aber sein Verhalten beflügelt mich nicht, es quält mich, und ich habe von mir aus keinen Kontakt mehr gesucht, schon sehr lange, ihm mehrfach gesagt, wenn es nicht geht mit uns, dann ist das schade, aber leb bitte dein Leben, geh deinen Weg. Wenn das, was für dich so wichtig und sicher war , es nicht mehr ist oder doch nicht war, dann ist es ok so, lass mich aber bitte los, wenn du nichts dran ändern kannst, an dem, was dich hindert. Wir haben nur das eine Leben, und so geht das nicht. Ich möchte dann nichts mehr von dir hören oder sehen, sonst kann ich nicht abschliessen (wie man sieht). Ich brauche meinen Seelenfrieden, sonst kann ich nicht leben.

Ja was soll mir fehlen? Was ist das für eine Baustelle? Wenn ich das wüsste...darüber denke ich schon eine ganze Zeit lang nach. Nein, so eine Beziehung kann es nicht sein, da hast du recht, lieber allein, das steht für mich fest. Schon lange. Und trotzdem...was kann das sein?

16.05.2014 23:04 • #16


G
Ich meinte mit beflügeln, dass du auf jede Kleinigkeit von ihm gedanklich anspringst.
Er muss nur das Geringste tun und sofort bist du wieder in dem Film wie es hätte sein können.
Es ist doch schon ein Fortschritt, wenn du weißt, dass dir das selbst nicht gut tut.

Zu deiner Frage am Ende: Du bist lustig.
Wir kennen uns ja nicht, wie sollte ich darauf eine Antwort haben?
Das kann ja alles sein.
Fehlende Anerkennung der Eltern oder etwas, wofür du dir Vorwürfe machst?
Man kann ja hier nicht ins Blaue raten.
Vielleicht liege ich ja auch falsch.
Ich meine nur, so eine Abhängigkeit, bei der man schon fast das Gespür für sich selbst verliert und dafür, was man ertragen will und können sollte und was einfach nur überflüssig ist, das muss ja von etwas kommen.

Ist denn sonst alles in deinem Leben ok, würdest du sagen, du bist sonst zufrieden, wenn das mit ihm nicht wäre?

16.05.2014 23:32 • #17


A


Gespräch nach 4 Jahren? Vertraue ich mir?

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H
Zitat:
Ich meine nur, so eine Abhängigkeit, bei der man schon fast das Gespür für sich selbst verliert und dafür, was man ertragen will und können sollte und was einfach nur überflüssig ist, das muss ja von etwas kommen.


Das hast du gut getroffen, und so habe ich mich irgendwann dann gefühlt: in einer emotionalen Abhängigkeit, da hat es nichts geholfen, zu wissen, dass ich das nicht ertragen will, was er mir lieferte, immer wieder. Ich habe nicht mehr klar gesehen, wie vernebelt kam ich mir vor. Liebe macht blind, da ist was dran. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich auf einen Mann voll und ganz eingelassen, habe vertraut, Nähe zugelassen. Er wusste -theoretisch- genau, wie eine Beziehung sein soll, hat meine Defizite kritisiert, ich habe eine Therapie begonnen und einige Baustellen bearbeitet. Auch meinen Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang, den ich schon immer hatte, für vieles verantwortlich gemacht. Und mich mit Schuld und Verantwortung auseinandergesetzt, was meine Trennung von meinem Ex-Ehemann betraf. --

Das was nicht stimmte, trotz der faszinierenden inneren Harmonie, der Innigkeit, die wir hatten, wo alles so gut zu passen schien, habe ich durchaus gespürt. Ich habe die Fehler jedoch erst mal bei mir gesucht, er hat ja auch nicht locker gelassen. Um dann zu erkennen, dass es das allein nicht war...es waren auch nicht die äußeren Umstände, die sicher nicht günstig waren, als wir uns kennenlernten. Doch was hindert mich noch immer, den letzten Rest loszulassen, einfach zu sagen, das war es eben nicht mit ihm, was ich gefühlt habe?

Es ist mir wichtig, jeden anzunehmen, wie er ist, und leben zu lassen, wie er will. Ich will mich selbst ja auch nicht verbiegen. In Beziehungssachen kannte er sich sehr viel besser aus als ich, so schien es, er kann sich sehr gut ausdrücken, das hat mich sicher beeindruckt. Ich bin davon ausgegangen, dass gegenseitige Liebe, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, ein respektvoller Umgang miteinander, für uns beide absolut wichtig und gegeben sind. Vielleicht kann ich nicht wirklich akzeptieren, dass ich mich geirrt habe? Dass mich mein Gefühl getäuscht hat? Wenns das wäre, wie kommt das ? Ansonsten bin ich nicht so eingebildet zu meinen, dass ich nichts falsch mache und alles immer richtig einschätze, wer kann das schon? Mein Hauptproblem: Er war offenbar nicht aufrichtig zu mir, es war/ist ein Spiel mit meinen Gefühlen, ob bewusst oder nicht ist egal, ich spüre so eine tiefe Verletzung, nichts hat mich mehr erschüttert, und mache mir bisweilen Vorwürfe, dass ich mich selbst so weit gebracht habe, dass das passieren konnte. Hört sich komisch an vielleicht. Ist aber so.

Zitat:
Ist denn sonst alles in deinem Leben ok, würdest du sagen, du bist sonst zufrieden, wenn das mit ihm nicht wäre?


Ja, ich bin sonst zufrieden. Mal ist das eine oder andere nicht ok, wie bei jedem im Leben, aber es gibt so vieles, wofür ich dankbar bin. Ich habe trotz allem, was nicht gut war, ein gutes Leben, sehe durchaus, dass viele Menschen größeres Leid haben als ich, dass es wesentlich Schlimmeres gibt, was einem im Leben widerfahren kann. Es gibt Menschen in meinem Leben, die mich lieben und die ich liebe. Auf die ich mich verlassen kann, das hat nicht jeder.
Doch das mit ihm, das krieg ich nicht geregelt...

17.05.2014 08:50 • #18


H
Es sind 2 Monate vergangen und ich will kurz berichten und euch um eure Meinungen oder Ratschläge bitten. Ich habe auf den Gesprächswunsch meines Exfreundes nicht reagiert, auch nicht auf die Wiederholungskarte, und darüber bin ich froh. Es war zum größten Teil Selbstschutz, ich wollte das nicht mehr in Gefahr bringen, was ich mir mühsam wieder erworben habe an gutem Leben ohne Schmerzen, und auch an Selbstwertgefühl. Ab und zu holt es mich noch ein, nicht mehr so heftig, aber es war einfach zulange und zu viel des Guten. Es ist alles unschön abgelaufen, Hinhalteaktionen und ohne Offenheit, die ich mir vergeblich gewünscht habe von ihm so lange Zeit. Ich wollte mir selbst nicht mehr wehtun, und mein Leben ist auch ohne ihn wieder lebenswert. Was er wollte weiss ich nicht, ich fühlte mich einfach nicht stark genug und hatte meine Kraft anderweitig schon verbraucht.... Jetzt werde ich demnächst bei einem Rockfest helfen, was ich schon lange Jahre tue, auf dem Fest wird er wohl auch sein. Die Begegnung wird also stattfinden, ich werde nicht kneifen und hingehen, und ich wünsche mir, dass es gut abläuft. Dass es ohne Stress, innerlich wie äußerlich verläuft. Ich habe akzeptiert, dass jeder sein Leben lebt und wünsche ihm wirklich Glück und alles Gute. Mir allerdings auch, denn ein bisschen Bammel habe ich schon ab und zu, wenn ich dran denke, dass er wieder vor mir steht. Ich will nicht mehr aufgewühlt werden, es geht mir dann im Kopf rum, was fühle ich, was sage ich, mache ich mir unnötige Gedanken? Eine Freundschaft wäre schön, doch ich bin noch nicht so weit, wie sage ich das? Ihn ignorieren fände ich auch nicht gut, oder? Ist es das nach wie vor das Ungeklärte, was dazwischensteht? Soll ich das ansprechen oder einfach nur Smalltalk, aber wie ?

24.07.2014 20:50 • #19


R
Hallo HierundJetzt,
ich habe mal deinen thread gelesen.
Zitat:
Eine Freundschaft wäre schön, doch ich bin noch nicht so weit, wie sage ich das?

Du musst ehrlich sein und dich fragen: kann ich unter den gegebenen umständen wirklich eine freundschaft mit ihm führen?
Dein post ist von ende juli, aber jetzt im september hattest du auch geschrieben, dass du ihn noch liebst.
Hat dieses rockfestival inzwischen stattgefunden und hast du ihn gesehen?

04.09.2014 09:00 • #20


H
Hallo Rückfällig, ich drücke dich erst mal! Nein, er kam nicht zum Fest (was ihm sicher schwer fiel, denn er geht gerne dort hin), er ist ein Feigling. Aber ich habe es zum Anlass genommen, in mich zu gehen und mich mal mit meiner Angst und dem unguten Gefühl, ihm zu begegnen, auseinanderzusetzen. Darüber habe ich in deinem Thread ja schon geschrieben. Das war gut so und hat mich jedenfalls weiter gebracht. Ich lasse es auf mich zukommen, übe mich in Gelassenheit. Das Thema Freundschaft ist keins mehr, zur Zeit jedenfalls, ich verzichte darauf, falls er das jetzt wollte. Ich will in Ruhe, zufrieden und glücklich leben. Das lasse ich mir nicht mehr nehmen, erst recht nicht von ihm. Ich bin nicht völlig drüber hinweg, und ja, ich liebe ihn noch, dazu stehe ich, aber ich gehe jetzt meinen Weg. Er soll seinen gehen und mich in Ruhe lassen.
Heute Abend lag ein Zettel von ihm in meinem Briefkasten. Er sei jetzt 9 mal da gewesen, ich wäre ja immer weg. Er würde mich gerne treffen. Na was soll ich sagen dazu? Es gibt keine neue Runde mehr. Ich flippe nicht mehr innerlich aus, es findet kein Kopfkino mehr statt, wie es gewesen wäre wenn...ich glaube es ihm nicht mal mehr, dass er so oft hier war. Und frag mich nicht mehr, warum er das tut, warum er mich treffen will. Das freut mich. Ich schaffe den Rest auch noch. Der Zettel wandert in die Kiste. Oder in den Müll. Wir überlassen es dann dem Schicksal, dem Leben, es kommt alles so, wie es richtig ist.

04.09.2014 22:26 • #21


N
das klingt gut, hier und jetzt.
Ich wünsche dir, das du dich noch weiter in diese Richtung entwickelst und ihm irgendwann geklärt gegenüber stehst.
Das was er macht grenzt ja schon etwas an stalking, zögere nicht auch hier rechtzeitig Grenzen zu setzen!
liebe grüße,
n-ever

05.09.2014 01:01 • #22


R
Hallo HierundJetzt,
ich drück dich mal zurück!
Ich habe es scheinbar nicht verstanden , aber warst du nun auf dem Festival, oder nicht? Klar dein Ex war wohl nicht da.
Nun liest man auch dass du dir eine freundschaft offen lässt. Könntest du das nach einer so langen Zeit? Ich wüsste in meinem Fall nicht mal wie ich ihm gegenüber treten sollte nach so einer langen Zeit.
Weißt du was ich mir denke: es ist absolut richtig dass du nicht auf diese ganzen Versuche von deinem Ex eingehst, genau so wie ich. Denn was bringt es denn? Wenn der Ex noch gefühle hätte, könnte er das ja sagen. Was hält ihn davon ab zu sagen: „ich will ein gespräch mit dir und hey, ich hab übrigens noch gefühle für dich“? diese grundaussage könnte er ja durchaus treffen damit du im vorher schon weißt woran du bist! Aber nein, das tut er nicht. Also sind da anscheinend auch keine gefühle, und ich selbst würde mich dann auch nicht veranlasst sehen auf sowas einzugehen.
Ich wünsche dir einen guten start in die woche!

08.09.2014 07:20 • #23


H
Danke n-ever, das wünsche ich mir auch sehr.
Nein, Rückfällig, er war nicht zu dem Fest gekommen, ich war dort, 3 Tage lang. Weil ich es nicht mehr meiden wollte, wie schon mal wegen ihm. Letztlich war ich froh, dass ich meine Angst überwunden bzw. zumindest im Griff hatte. Ist mir nicht leichtgefallen. Wieder ein Stück weiter...

An der Grundaussage, dass er mich liebt, hat es ja nicht einmal gefehlt, daran hat er nie einen Zweifel aufkommen lassen, und ich habe ebenfalls lange nicht dran gezweifelt. Vielleicht liebt er mich, auf seine Art, und so wie es ihm möglich ist. Aber trotzdem wusste ich 4 Jahre lang nicht, woran ich bin, er wollte die Beziehung angeblich, konnte im Moment gerade nicht, hat sich unmöglich und respektlos benommen, darüber hatte ich schon geschrieben. Was blieb mir nach so langer Zeit anderes übrig, als mich dem Spiel zu entziehen? Wenns auch absolut schwer war, aber so was hält kein Mensch auf Dauer aus und darf man sich nicht selber antun. Aus dem Grund gibts kein Gespräch mehr, wir hatten das mehrfach, in verschiedenen Varianten, nicht hat sich danach geändert. Aber ich hab ab und zu immer noch Momente, da kann ich es nicht fassen, und mein Herz meint, es könnte doch noch alles gut werden...da bin ich rückfallgefährdet! Und froh, dass ich die schnellen Kontaktmöglichkeiten wie SMS, E-Mail etc, ohnehin blockiert habe...Ein paar Stunden später oder am nächsten Tag ists wieder gut, da seh ich dran, wie schnell man aus der Emotion heraus handelt und sich selber nicht Gutes damit tut.

11.09.2014 13:40 • #24


H
Und jetzt war es soweit, ich bin ihm gestern Abend begegnet, auf einem Konzert. Es kommt alles immer zur rechten Zeit, daran glaube ich und es war ok gestern, wie es lief. Ich wundere mich selbst darüber, und will es einfach mal erzählen, um euch Mut zu machen. Ich habe mich gewiss schwer getan mit dem Loslassen, ein hartnäckiger Fall sozusagen. Das volle Schmerzprogramm, mit Hin und Her, Schwebe, Verwirrung usw. Und ich liebe ihn noch immer, aber ich habe mich weiter entwickelt. Vor ein paar Monaten hätte ich es noch nicht so geschafft, ich bin total froh und muss das jetzt mal loswerden.

Gestern zog es mich spontan zu dem Konzert, bei dem er nicht zu erwarten war. Wer direkt hinter dem Eingang saß, war er. Klar, das war unerwartet, aber entgegen all meinen Befürchtungen hat es mich nicht umgehauen. Und keinen Moment lang hatte ich den Drang, wieder zu gehen. Ok, zuerst musste ich mal zur Toilette , als ich zurückkam, saß er immer noch auf dem Barhocker, direkt vor mir, mit traurigem Hundeblick (das ist jetzt nicht bös gemeint, das war eben so). Die Situation war schon sehr befangen, ich habe seinen Blick erwidert (nicht so traurig wie seiner, sondern den dritten Blick mit einem Lächeln) er kam dann auf mich zu, und es entwickelte sich ein Gespräch, so nach und nach. Ich will jetzt nicht mit Details nerven, das Konzert war sehr schön, ich konnte locker bleiben und wir waren noch was trinken. Er hat mich mehrmals gefragt, wie es mir geht. Gut, denn das stimmt, was andres konnte ich gar nicht sagen.
Da er ja das ganze Jahr über schon mit mir reden wollte bin ich jetzt darauf eingegegangen, aber nicht gestern Abend, keine Grundsatzdiskussionen, das habe ich ihm klar gesagt. Und wenn, dann nur ehrlich, keine Spiele mehr (ja, ich weiss, kann trotzdem sein). Ein anderes Mal, weil ich mir das jetzt zutraue, die notwendige Distanz habe, und keine Hoffnung mehr, die Angst macht vor Enttäuschung und neuen Schmerzen. Denn seine Motivation wird höchstwahrscheinlich nicht die sein, die ich mir so lange gewünscht habe. Das ist ok, akzeptiert, wir sind schon lange getrennt, aber ich bin vorsichtig, denn ich weiss inzwischen, wie er leider tickt. Was im Argen liegt, woran ich rein gar nichts ändern kann, und woran er nichts geändert haben wird. Er hat auch gestern Abend nicht gesagt, worum es geht, und ich habe nicht gefragt. Das lasse ich auf mich zukommen. Anfang Januar werden wir uns treffen. Weil ich spüre, dass es ohnehin sein muss und für mich gut sein wird, egal was er mir sagt und wie es verläuft. Weil es jetzt der richtige Zeitpunkt ist.

Klar gab es schwere Momente gestern Abend, ich hoffe, er hat es nicht so bemerkt, ich hatte mich ganz gut im Griff. Ich darf jetzt gar nicht weiter dran denken. Es/er berührt mich immer noch so sehr, dass mir jetzt die Tränen kommen....

Eins ist klar, es wird mir nicht mehr schlecht gehen wegen ihm und der ganzen Story. Ich bin nicht mehr am Boden, sondern wieder aufgestanden. Ich weiss, was ich mir wert bin. Ich will ein gutes Leben haben. Wenn er mich und meine Liebe nicht zu schätzen weiss, dann ist das sein Ding. Dann soll er weiter klagen, wie schade doch alles ist, es ist dann richtig so. Es war letztendlich seine Entscheidung, und ich werde mein Leben leben, er seins.

13.12.2014 19:44 • #25


ari12
Hallo Hier und jetzt,

ich weiß gar nicht so genau, was ich zu deiner Story sagen soll. Ich hoffe allerdings sehr, dass das Treffen im Januar für dich gut auszuhalten ist und du in deinem Prozess nicht zurückgeworfen wirst!

Ein großes Lob muss ich aussprechen: Es ist toll, dass du deine Geschichte immer wieder updatest! Mach weiter so!

14.12.2014 00:12 • #26


H
Danke, Ari 12. Ich weiss bisweilen selbst nicht, was ich zu der ganzen Geschichte sagen soll. Oder was sie mir sagen soll, doch nach und nach blicke ich schon dahinter. Es dauert halt so lange, geht mir oft zu langsam. Es war total anstrengend, mühselig. Zurückwerfen lassen will ich mich auf keinen Fall mehr, das steht fest.

Ich überlege seit Tagen schon, bevor ich ihn zufällig traf, ob ich die letzten Mails und Fotos jetzt endlich lösche, die Briefe und die Kiste im Keller entsorgen soll...alles weg. Merkwürdig, dachte ich gestern, dass er ausgerechnet jetzt wieder auftauchte. Zufall?...Einen Ordner habe ich an Ostern gelöscht - ein komisches Gefühl. Aber nicht schlecht (vielleicht weil ich noch welche hatte? wenn das auch besondere waren). Ein Klick, und über 300 Mails aus 2 Jahren waren einfach unwiederbringlich gelöscht. Ob das unumgänglich ist, um wirklich frei zu sein von allem? Wie habt ihr das gemacht? Es fällt mir total schwer, ich scheue davor zurück. Dabei sind es doch nur Worte, Sachen, Fotos.. Ich fühle dabei so widersprüchlich, einerseits will ich es nicht (loslassen?), es war ja ein kleiner, aber wichtiger Teil meines Lebens, meiner Vergangenheit. Andererseits meine ich, es wäre wichtig für mich es zu tun. Und richtig. Oder ist das Unsinn, egal?

15.12.2014 21:27 • #27


E
Hallo Hier und jetzt,

ich verstehe viele Deiner Emotionen (nur Wut lese/spüre ich kaum heraus, aber das mag auch täuschen) und hoffe, dass das bevorstehende Treffen im Januar ein akzeptabler Abschluss für Dich sein wird.
Zitat:
Ich überlege seit Tagen schon, bevor ich ihn zufällig traf, ob ich die letzten Mails und Fotos jetzt endlich lösche, die Briefe und die Kiste im Keller entsorgen soll...alles weg.

Ich habe alles und ich meine wirklich alles schon vor etwa zwei Wochen weggeschmissen und gelöscht; es waren sehr viele sms, mails... sehr eloquent, intelligent, mit Wortwitz usw. Aber was soll ich mit diesen ganzen - nunja - schrägen Erinnerungen? Mir ging es danach besser, ich war irgendwie erleichtert - keine Ahnung wieso, aber das muss natürlich nicht für Dich gelten. Empfindet sicher jeder anders.

Liebe Grüße und schöne Weihnachten.

23.12.2014 19:04 • #28


H
Danke, Einmaleins, für deine Antwort. Wut hörst du nicht heraus, weil ich keine richtige empfinden kann. Nicht, dass es keine Gründe gegeben hätte. Es gelingt mir einfach nicht, ich weiss ungefähr warum aber da ist eine Blockade, die ich nicht lösen kann.
Toll, dass du das gemacht hast, alles wegegschmissen und gelöscht, ich will ja wissen, wie andere das tun und empfinden. Mit den Mails fällt es mir nicht mal mehr schwer, es sind entweder leere Worte oder sie haben mich bei der Suche nach des Rätsels Lösung auch nicht weitergebracht. Schwieriger ist es mit Briefen, und erst recht mit Fotos, Gegenständen und Geschenken (seinen und meinen, die er mir mal wütend - er kann das sehr gut- vor die Haustür gestellt hat), vielen Kleinigkeiten, an denen Erinnerungen hängen. Manchmal gut, wenn man es schreibt, denn gerade taucht in mir der Gedanke auf, warum ich mich daran überhaupt erinnern WILL. Was hab ich davon, will ich mir das alles irgendwann wieder aus der Kiste holen und wehmütig an ihn denken? Alles übrige Unschöne ausgeblendet? Oder was sonst? Ewig im Keller? Na ja, jedenfalls habe ich heute Nachmittag schon mal mit der Entsorgung begonnen, es ist einiges im Auto auf dem Weg zur Sammelstelle. Mit dem Rest muss ich morgen weiterschauen, es muss was passieren, das spüre ich. Irgendwie belastet es mich, obwohl es nur in der Kiste und gar nicht mehr in meinem Blickfeld liegt.

23.12.2014 19:40 • #29


E
Der hat Dir auch DEINE Geschenke vor die Tür gestellt? Wie pathetisch. Sorry, aber ich bin jetzt mal für Dich wütend, weil auch das so daneben ist.

Mir ist das entsorgen wirklich nicht sonderlich schwer gefallen, immerhin das nicht. Es war eher so ein... Drang. Gut, um einige sehr schöne Buchausgaben, die er mir im Laufe der Zeit geschenkt hat, tat es mir kurz leid, aber dann auch wieder nicht nicht. Ich konnte es einfach nicht haben, diese Dinge weiter hier zu haben. Kellerkiste ging übrigens auch nicht – musste alles in den Müll.
Bist Du denn der Typ dafür, der in einer melancholischen Vollmondnacht bei einem Glas Rotwein das ganze Gerümpel wieder hervorkramen will, um sich daran zu erinnern? Ich meine, ernsthaft, gibt es ja, manche zelebrieren und brauchen das.

Mach es einfach nach Deinem Gefühl und das wird genau das richtige sein. (Du musst das ja nicht heute oder morgen entscheiden.)

23.12.2014 20:33 • #30


A


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