Und jetzt war es soweit, ich bin ihm gestern Abend begegnet, auf einem Konzert. Es kommt alles immer zur rechten Zeit, daran glaube ich und es war ok gestern, wie es lief. Ich wundere mich selbst darüber, und will es einfach mal erzählen, um euch Mut zu machen. Ich habe mich gewiss schwer getan mit dem Loslassen, ein hartnäckiger Fall sozusagen. Das volle Schmerzprogramm, mit Hin und Her, Schwebe, Verwirrung usw. Und ich liebe ihn noch immer, aber ich habe mich weiter entwickelt. Vor ein paar Monaten hätte ich es noch nicht so geschafft, ich bin total froh und muss das jetzt mal loswerden.
Gestern zog es mich spontan zu dem Konzert, bei dem er nicht zu erwarten war. Wer direkt hinter dem Eingang saß, war er. Klar, das war unerwartet, aber entgegen all meinen Befürchtungen hat es mich nicht umgehauen. Und keinen Moment lang hatte ich den Drang, wieder zu gehen. Ok, zuerst musste ich mal zur Toilette , als ich zurückkam, saß er immer noch auf dem Barhocker, direkt vor mir, mit traurigem Hundeblick (das ist jetzt nicht bös gemeint, das war eben so). Die Situation war schon sehr befangen, ich habe seinen Blick erwidert (nicht so traurig wie seiner, sondern den dritten Blick mit einem Lächeln) er kam dann auf mich zu, und es entwickelte sich ein Gespräch, so nach und nach. Ich will jetzt nicht mit Details nerven, das Konzert war sehr schön, ich konnte locker bleiben und wir waren noch was trinken. Er hat mich mehrmals gefragt, wie es mir geht. Gut, denn das stimmt, was andres konnte ich gar nicht sagen.
Da er ja das ganze Jahr über schon mit mir reden wollte bin ich jetzt darauf eingegegangen, aber nicht gestern Abend, keine Grundsatzdiskussionen, das habe ich ihm klar gesagt. Und wenn, dann nur ehrlich, keine Spiele mehr (ja, ich weiss, kann trotzdem sein). Ein anderes Mal, weil ich mir das jetzt zutraue, die notwendige Distanz habe, und keine Hoffnung mehr, die Angst macht vor Enttäuschung und neuen Schmerzen. Denn seine Motivation wird höchstwahrscheinlich nicht die sein, die ich mir so lange gewünscht habe. Das ist ok, akzeptiert, wir sind schon lange getrennt, aber ich bin vorsichtig, denn ich weiss inzwischen, wie er leider tickt. Was im Argen liegt, woran ich rein gar nichts ändern kann, und woran er nichts geändert haben wird. Er hat auch gestern Abend nicht gesagt, worum es geht, und ich habe nicht gefragt. Das lasse ich auf mich zukommen. Anfang Januar werden wir uns treffen. Weil ich spüre, dass es ohnehin sein muss und für mich gut sein wird, egal was er mir sagt und wie es verläuft. Weil es jetzt der richtige Zeitpunkt ist.
Klar gab es schwere Momente gestern Abend, ich hoffe, er hat es nicht so bemerkt, ich hatte mich ganz gut im Griff. Ich darf jetzt gar nicht weiter dran denken. Es/er berührt mich immer noch so sehr, dass mir jetzt die Tränen kommen....
Eins ist klar, es wird mir nicht mehr schlecht gehen wegen ihm und der ganzen Story. Ich bin nicht mehr am Boden, sondern wieder aufgestanden. Ich weiss, was ich mir wert bin. Ich will ein gutes Leben haben. Wenn er mich und meine Liebe nicht zu schätzen weiss, dann ist das sein Ding. Dann soll er weiter klagen, wie schade doch alles ist, es ist dann richtig so. Es war letztendlich seine Entscheidung, und ich werde mein Leben leben, er seins.
13.12.2014 19:44 •
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