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Trennung wegen neurologischen Erkrankung

R
Liebe Gast83,

genau weiß ich nicht, ob und wie Dir das hilft, aber ich kann Dir erzählen wie ich mit dieser Angst umgehe.
Mich wird meine neurologische Erkrankung vermutlich keine Lebensjahre kosten, aber sie kann durchaus grausam enden. Keiner weiß das und keiner kann mir das sagen. Ich mache also folgendes: ich übe mich im gnadenlosen Optimismus. Solange sich nichts schlimmeres ergibt ist das für mich geschenkte, gesunde, wundervolle Zeit. Ich könnte die natürlich auch noch mit Angst zerstören, aber was dann? Dann bleibt mir noch weniger schöne Zeit. Es reicht wenn ich mich mit dem Problem auseinandersetze wenn es wieder akut wird. Das ist natürlich auch eine Frage des Zeithorizontes. Sprechen wir von Monaten, Jahren oder Jahrzehnten. Und ich will auch nicht den Eindruck erwecken als wäre das leicht. Aber soweit ich es gelesen habe, steht Deine Diagnose noch nicht und das berühmte Damoklesschwert über Dir bringt Dich um den Verstand.
Natürlich ist es dumm zu sagen 'ignoriere' alles und spiele Friede, Freude, Eierkuchen. Das meine ich auch nicht. Aber Angst hilft Dir hier kein Stück weiter. Sie lähmt Dich, sie zerstört sogar.
Du darfst Dich schwach fühlen und vom Schicksal verschaukelt, aber Du bist auch stark, Du weißt es vielleicht nur noch nicht.

Du brauchst Hilfe. Und wenn die jetzige therapeutische Behandlung nicht wirkt, versuche es am Besten mit einer anderen. Deinen Partner zu vergraulen vor lauter Angst, hm. Kannst Du versuchen ihn umzustimmen? Oder ist es so richtig endgültig? Vorher müsstest Du aber schon 'gelernt' haben Deine Emotionen nicht an ihm 'auszulassen', sondern vielleicht einen Plan haben wie man gemeinsam damit umgehen könnte. Oder willst Du es so? Willst Du lieber alleine sein um niemandem zur Last zu fallen?

Ich wünsche Dir alles Gute.

01.08.2022 12:35 • #16


S
Zitat von rosenherz:
Liebe Gast83, genau weiß ich nicht, ob und wie Dir das hilft, aber ich kann Dir erzählen wie ich mit dieser Angst umgehe. Mich wird meine ...

Ich befand mich noch nie in einer derartigen Angstsituation, die natürlich irrational ist, da keine feste Diagnose steht. Alleine die pure Möglichkeit der Erkrankung ließ mich regelrecht erstarren. Ich war bei zig Ärzten, man bekommt keine Aussagen, was es sein könnte…ich war dabei mir ein Leben aufzubauen und sah alles bedroht.
Ich kann nicht sagen, wieso ich mich so verhalten würde, außer, dass ich es garantiert nicht wieder tun würde. Es ist, als ob das Trauma der Trennung das Trauma der Angst ersetzt hätte…
Mein Exfreund möchte allein sein, da ihn das weniger Energie kostet. Er fühle keine Liebe mehr, seine Gefühle seien hinter dicken Mauern…

01.08.2022 12:42 • #17


A


Trennung wegen neurologischen Erkrankung

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R
Zitat von Season_One:
Ich befand mich noch nie in einer derartigen Angstsituation

So oft passiert einem das ja auch nicht.
Fakt ist ja auch nur, dass alles bedroht sein KÖNNTE. Und dass Du im ersten Moment so reagiert hast, ist ja auch nicht verwunderlich. Jetzt musst Du diese Unsicherheit aber noch länger ertragen und Du brauchst eine Strategie um das auszuhalten. Denn sonst frisst es Dich auf.
Dass Dein Partner das aber nur schwerlich aushalten kann ist ebenso verständlich und das weißt Du ja auch. Vielleicht kommt ihr beide erstmal etwas zur Ruhe (leichter gesagt als getan, ich weiß)... Das sehe ich im Moment als einzige Chance, dass Dein ExPartner wieder etwas zu sich kommen kann und die Mauern wieder abbaut.

01.08.2022 12:59 • #18


S
Zitat von rosenherz:
So oft passiert einem das ja auch nicht. Fakt ist ja auch nur, dass alles bedroht sein KÖNNTE. Und dass Du im ersten Moment so reagiert hast, ist ja ...

Er hat sich so bemüht, nach jedem Strohhalm gegriffen. So jemanden muss man erst einmal finden, ich hatte das Glück und hab es mit Füßen getreten. Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen kann…

01.08.2022 13:02 • x 1 #19


Scheol
Zitat von Season_One:
Ich befand mich noch nie in einer derartigen Angstsituation, die natürlich irrational ist, da keine feste Diagnose steht. Alleine die pure ...

Und nun hat der traumatisierte eventuell durch die spontane Trennung den Partner traumatisiert oder eine Traumaübertragung …..

Du vermutlich sehr emphatisch bist , deine Spiegelneuronen , das leid deiner Mutter gesehen hat ……

Also du siehst , es scheint etwas komplexer zu sein.

Was würdest du als Arzt zu mir sagen , wenn eine Diagnose noch nicht feststeht und ich völlig überschiesse von der Reaktion.

Das Ergebnisse steht doch gar nicht fest .

Wenn das Ergebnis da sein sollte , kann man sich immer noch ein Kopf machen oder ?

Warum jetzt diese Tage mit eventualitäten belasten die vielleicht gar nicht eintreten.

the bridge , der Film , fragte der Anwalt sein Klienten kurz vor der Verhandlung " sind sie nicht aufgeregt ?"

der Klient " würde das etwas nutzen"?

Versuch doch runter zu regulieren.

meine Ärzte vermutlich 10 -12 an der Zahl sagten nach meinem Motorradunfall das ich meine Arme nie mehr über Brusthöhe heben kann.

Ich will nicht sagen das sie keine Ahnung hatten , sie hatten ihre Erfahrungen , aber sie kannten nicht die Sturheit von mir.
Irgendwann sagten einige , die Akte passt nicht mehr zu dem Patienten .

Also geh zum Therapeuten, schreib dein Partner ein Brief vielleicht auch etwas medizinisch psychologisch erklärt.

01.08.2022 13:10 • x 1 #20


S
Zitat von Scheol:
Und nun hat der traumatisierte eventuell durch die spontane Trennung den Partner traumatisiert oder eine Traumaübertragung ….. Du vermutlich sehr ...

Ich wünschte, ich könnte ihm ansatzweise vermitteln, wie sehr ich mich schäme und es mir leid tut, wie ich ihn behandelt und nur Verständnis für meine Lage eingefordert habe.
Ich bin mir nicht sicher, ob er einen Brief lesen möchte. Es klang bisher alles definitiv…selbst nach 1 Woche Bedenkzeit.

01.08.2022 13:15 • #21


R
Zitat von Season_One:
Er hat sich so bemüht, nach jedem Strohhalm gegriffen. So jemanden muss man erst einmal finden, ich hatte das Glück und hab es mit Füßen getreten. Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen kann

Hast Du ihm das so schon gesagt?

01.08.2022 13:20 • x 1 #22


S
Zitat von rosenherz:
Hast Du ihm das so schon gesagt?

Oh ja…nicht nur einmal…aber er ist einfach ausgebrannt…

01.08.2022 13:26 • #23


Scheol
Zitat von Season_One:
Ich wünschte, ich könnte ihm ansatzweise vermitteln, wie sehr ich mich schäme und es mir leid tut, wie ich ihn behandelt und nur Verständnis für ...

Zettel und Stift nehmen , und anfangen zu schreiben.

Bis später in 2 Stunden.

ob du das los schickst , überlegen wir später.

01.08.2022 13:28 • #24


S
Zitat von Scheol:
Zettel und Stift nehmen , und anfangen zu schreiben. Bis später in 2 Stunden. ob du das los schickst , überlegen wir später.

In 2h muss ich schon hinfahren, um Dinge zu holen. Allein der Gedanke, dabei neutral zu bleiben, erscheint irreal…
Das mit dem Schreiben ist aber eine gute Idee..

01.08.2022 13:34 • #25


R
D.h. Du wirst ihn treffen? Wie lange hattet ihr jetzt keinen Kontakt mehr?

01.08.2022 13:44 • #26


S
Gesehen hab ich ihn vor 8 Tagen ganz kurz nur, geschrieben habe ich jeden Tag auf WhatsApp, obwohl man das ja nicht tun soll…da ich ihn so weggeschoben habe, erschien mir eine Kontaktsperre herzlos. Aber ich habe das Gefühl, es ist unwiderruflich vorbei…

01.08.2022 13:49 • #27


S
Zitat von rosenherz:
D.h. Du wirst ihn treffen? Wie lange hattet ihr jetzt keinen Kontakt mehr?

Ja er wird da sein…

01.08.2022 14:11 • #28


R
Zitat von Season_One:
geschrieben habe ich jeden Tag auf WhatsApp

Hat er geantwortet?
Kontaktsperre meinte ich auch weniger, aber etwas Abstand hilft oft beim klarer denken...

01.08.2022 14:30 • #29


S
Ja er antwortet eigentlich immer. Es ist einfach zu gutherzig…sein Schreibstil hat sich natürlich von heute auf morgen ins extrem sachliche gewandelt…

01.08.2022 14:39 • #30


A


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