8

Geschichten die Mut machen

E
Hallo zusammen,

ich habe einen Text gefunden der mir sehr gut gefällt. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen mit Liebeskummer ein wenig weiter, es steckt meines Erachtens viel Wahrheit darin.

Viele Grüsse



Es war einmal ein Herz......


Das schlug 100.000 Mal am Tag - nicht mehr und nicht weniger. Es schlug nun einmal so viel wie es nötig war. Das Herz war nicht von der gleichen feuerroten Farbe wie all die anderen Herzen, sondern besaß nur ein schwaches blaßrosa. Das schlimme war, daß es mit der Zeit immer mehr an Farbe verlor. Der Lebenskampf hatte es geschwächt und obwohl es noch nicht sehr alt war, hatte es schon viele Falten.
Eines Tages war es auf die Idee gekommen einen Verschlag um sich zu bauen. So suchte es den härtesten Stein für die Wände, daß massivste Holz für das Dach und den stärksten Stahl für die Tür. Nur so, dachte das Herz, konnte niemand mehr hinein zu ihm und es verletzen -
niemand konnte es mehr zerreißen. Endlich war es sicher. Nun saß das kleine Herz in seinem Verschlag, lugte hinaus durch die Fugen im Stein und hörte über sich das knacken des Holzes. Es war ziemlich dunkel und kalt dachte sich das Herz. Aber es schloß einfach die Augen und tat was es immer tat -schlagen.100.000 Mal am Tag. Vor lauter Langeweile zählte das Herz jeden Schlag mit, bis es ihm überdrüssig wurde. So vergaß es manchmal einen Schlag zu tun.
Das Herz fragte sich, was es überhaupt noch für einen Sinn hatte zu schlagen. Was das Herz vergessen hatte war, daß es sich zwar in Sicherheit vor allem Bösen befand, es niemand mehr verletzen und enttäuschen konnte, daß aber auch niemand mehr hineinkommen würde, der mit ihm lachen täte, jemand der Purzelbäume mit ihm schlagen würde und es wärmte. Nach einiger Zeit fing das Herz an darüber nachzudenken.
Es merkte einen fatalen Fehler begangen zu haben. Mit aller Kraft versuchte es die Stahltür aufzudrücken, doch sie war zu schwer, als daß sie sich bewegen ließ. So begann es gegen die Steinwände zu hämmern, doch außer das sich ein paar Brocken lösten, passierte nichts. Der Stein war zu gewaltig. Als es sich am Dach zu schaffen machte, zog es sich nur einen dicken Splitter zu. Panikartig saß das kleine Herz in seinem selbstgebauten Gefängnis und schlug mindestens doppelt so schnell wie sonst. Wie konnte es nur den Schlüssel in all seiner
Trauer vergessen ? Das Herz verfluchte sich für sein elendes Selbstmitleid. Wie gern würde es sich jetzt den Stürmen des Lebens hingeben, sich vor Angst zusammenkrampfen, vor Freude hüpfen, wenn es nur könnte.Es schaute durch das Schlüsselloch hinaus in die Welt und sah die anderen Herzen.Einige waren blaß so wie es selbst. Sie schlichen durchs Leben geduckt und allein.Andere wiederrum sprangen in leuchtendem Rot - Hand in Hand über Stock und Stein,
unerschrocken und gestärkt vom anderen. Doch was das Herz dann sah ließ es staunen und es konnte seine Tränen nicht verbergen. Da lagen Herzen im Staub mit Füßen getreten.
Sie waren weiß und regten sich kaum noch. Sie schlugen vielleicht noch 20 Mal am Tag.
Niemand kümmerte sich um sie, denn auch sie hatten einmal den Schlüssel ihres Gefängnises so gut versteckt, daß niemand ihn fand. Da fühlte das Herz zum 1. Mal, daß es ihm noch gar nicht so schlecht ging. Noch war es rosa und noch fühlte es etwas. Es musste nur diesen Schlüssel finden zu seiner Stahltür.
So machte es sich auf die Suche und probierte alle Schlüssel die es finden konnte. Es probierte sogar Schlüssel, von denen es von Anfang an wußte, daß sie nicht passen würden.
Nach einiger Zeit merkte das Herz, daß es wieder einen Fehler begangen hatte.
Es war zu unüberlegt, zu krampfhaft an die Sache gegangen.Es verstand, daß man das Glück nicht erzwingen kann.
Frei ist man nur, wenn man frei denken kannn. Das Herz entspannte sich erst einmal und
beschäftigte sich mit sich selbst. Es schaute in den Spiegel und begann sich so zu akzeptieren wie es war, blaßrosa und faltig.
Es spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und eine innere Gewissheit, daß es auf
seine Art und Weise wunderschön war.
So fing es an zu singen, erst ganz leise und schnurrend und nach und immer lauter und heller, bis es ein klares Zwitschern war, wie das eines Vogels am Himmel.
Durch den hellen Ton begann der Stein an einer Stelle nachzugeben. Mit riesengroßen Augen starrte das Herz auf diese Stelle, wo ein goldenes Schimmern zu erkennen war.
Das Herz traute seinen Augen nicht. Da war der Schlüssel, den es damals mit in den
Stein eingemauert hatte. Das hatte es durch all seinen Schmerz und Selbstmitleid vergessen und jetzt wo es den Schlüssel in der Hand hielt, fiel es ihm wieder ein, wie es ihm vor all den Jahren so sicher erschien, ihn nie wieder zu brauchen.Langsam und voller Bedacht den Schlüssel nicht abzubrechen, steckte das Herz ihn ins Schloß. Mit lautem gequietsche schob sich die schwere Stahltür zur Seite. Das Herz machte einen Schritt nach draußen, schloß die Augen und atmete tief die frische Luft ein.
Es streckte die Arme aus, drehte und wendete sich, blickte nach oben und nach unten und hörte gespannt mal hierhin und mal dorthin.
Das Herz dachte wie schön das Leben doch sei, machte einige Hüpfer und begab sich auf den Weg um Freunde zu finden. Den 1. den es traf war eine lustiger Geselle, der das Leben zum schießen komisch fand und über 1000 Freunde hatte. Nachdem das Herz einige Zeit mit ihm verbrachte, mit ihm alle erdenklich lustigen
Sachen anstellte, merkte das Herz, daß diesem Freund einiges fehlte ; - der Tiefgang.
Was war das für ein Freund, mit dem es nur lachen aber nie weinen konnte ?
Mit dem es nur durch Dick aber nie durch Dünn gehen würde. So zog das Herz weiter, allein, aber reich einer neuen Erfahrung.
Bis es auf eine Gruppe anderer Herzen stieß. Es wurde direkt freundlich in ihre Mitte aufgenommen. Es war ein ganz neues Gefühl von Zugehörigkeit.Da war nun eine große Gruppe, wie eine Familie die zusammenhielt, wo alle gleich
waren. Jeden Morgen standen sie zusammen auf, tranken den gleichen Tee, aßen vom gleichen Brot und gestalteten jeden Tag gleich.
Das Herz war glücklich - eine Zeitlang, bis es spürte, daß auch dies nicht das richtige Ziel sein konnte, denn auch seinen vielen neuen Freunden fehlte etwas - die Individualität.
In ihrer Mitte gab es keinen Platz für jemanden, der Eigenständig war und sein Leben
selbst planen wollte. Also löste das sich das Herz auch aus dieser Verbindung und genoß sein eigenes Leben.Es ging über 112 Wege, um 203 Kurven und 24 Berge und Täler, bis es an einem Haus ankam, daß mit Stacheldraht umzogen war.
Aus dem Schornstein quoll Rauch, das hieß, daß tatsächlich jemand in diesem Haus leben würde.
In einem Haus, das nicht einmal Fenster hatte.
Bei dem Anblick fiel dem Herz ein, wie es selbst einmal gelebt hatte.
Wie sehr es damals gehofft hatte, daß jemand ihm helfen würde und doch niemand sein stummes Flehen erkannt hatte.Es wußte, daß es ihm aus eigener Kraft gelungen war und es war sehr stolz darauf.Aber wie konnte es diesem armen Herzen helfen aus seinem Verlies zu kommen ?
So besorgte sich das Herz eine Drahtschere und versuchte den Stacheldraht zu durchtrennen. Aber nach einiger Zeit verließen es die Kräfte.
Auch dieses Herz hatte keine Mühe gespart, für sich den stärksten Stacheldraht zu finden.
Obwohl das Herz das andere nicht sah und auch nicht hörte, sondern nur ahnen konnte was das für ein Herz war, fühlte es eine starke Bindung zu ihm. So grub es ein Loch im Boden unter dem Stacheldraht, um den anderen wenigstens nah zu sein. So stand es vor seinem Haus, vor der gleichen dicken Stahltür wie einst seiner und
begann zu reden. Tagelang, Nächtelang stand es einfach nur da und redete. Es erzählte von seinem Schicksal. Erzählte ihm, was ihm alles in seinem Leben widerfahren war und es hörte ein schluchzen hinter der dicken Tür. Unermüdlich sprach das Herz weiter. Über die lustigen Sachen, die es mit seinem 1. Freund erlebt hattte,über die Wärme , die es bei seiner Familie erfahren hatte und es vernahm ein leises glucksen von innen. Erst leise, bis es immer lauter sich in ein gellendes Lachen verwandelte. Plötzlich sprach das Herz hinter der Stahltür zu ihm. Es wollte hinaus zu ihm, und es sehen. Es wollte mit ihm gehen und mehr von dem Lachen und Weinen. Es wollte sich an seine Schulter lehnen, sich an es drücken und es nie wieder verlassen. Das Herz war glücklich endlich so jemanden gefunden zu haben, aber was sollte es nur tun ? Wie auch bei ihm früher, wußte das andere Herz nicht mehr wo es den Schlüssel versteckt hatte. So fasste das Herz den Entschluß loszugehen um den Schlüssel zu suchen. Nur wo sollte es anfangen ? Es lief ziellos umher, suchte hinter Büschen, auf Bäumen, tauchte in Seen danach; fragte alle die seinen Weg kreuzten, aber niemand wusste Rat und nirgends fand es den Schlüssel.
So ging es mit schwerem Herzen zurück zu der kleinen Hütte. Krabbelte durch das Loch unterm Zaun um die schlechte Nachricht zu überbringen.
Doch zu seinem Erstaunen, fand es die schwere Stahltür geöffnet. Wie war das möglich gewesen ? -dachte das Herz. Plötzlich hörte es eine freundliche und liebevolle Stimme hinter sich.
Da sah es ein kleines blaßrosa Herz stehen mit glühenden Wangen. Ich habe hier auf dich gewartet sagte das kleine Herz. Ich habe erkannt, daß man es im Leben nur aus eigener Kraft schaffen kann, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Doch so viel Kraft konnte ich nur durch dich erlangen. Durch deine Liebe zu mir und meiner Liebe zu dir habe ich den Schlüssel zur Tür meines Herzens gefunden, der mir gleichzeitig die Tür meines Verlieses öffnete
Sie nahmen sich an die Hand und gingen von nun an alle Wege gemeinsam, ihr Herzschlag im gleichen Rhythmus bis an ihr Lebensende.

25.11.2003 00:42 • #31


B
Installation von Liebe.exe

Kundenberater: Können Sie Liebe installieren?
Kundin: Ich glaube schon. Bin zwar technisch nicht so begabt.. aber ich bin jetzt bereit.. mit der Installation zu beginnen.
Berater: Als erstes öffnen Sie HERZ. Haben Sie schon Ihr HERZ gefunden?
Kundin: Ja.. hab ich.. aber da laufen im Moment noch mehrere Programme. Kann ich trotzdem mit der Installation beginnen?
Berater: Welche Programme laufen denn gerade?
Kundin: Moment.. ich schau mal nach.. Momentan laufen gerade ALTE-VERLETZUNG.exe.. WENIG-SELBSTBEACHTUNG.exe.. GROLL.exe und VERSTIMMUNG.com.
Berater: Kein Problem.. LIEBE wird die ALTE-VERLETZUNG.exe automatisch aus ihrem jetzigen System entfernen. Es kann zwar sein.. dass sie im permanenten Speicher bleibt.. aber sie wird andere Programme nicht mehr stören. LIEBE wird mit der Zeit auch die WENIG-SELBSTBEACHTUNG.exe überschreiben.. und zwar mit Ihrem eigenen Modul HOHE-SELBSTACHTUNG.exe Allerdings müssen Sie die GROLL.exe und die VERSTIMMUNG.com komplett löschen. Diese Programme verhindern.. dass Liebe.exe richtig installiert wird. Könnten Sie die löschen?
Kundin: Ich weiß nicht wie das geht.. könnten Sie mir behilflich sein?
Berater: Ja.. gern. Gehen Sie in Ihr STARTMENUE und lassen Sie VERGEBUNG.exe laufen. Das machen Sie so oft.. bis die GROLL.exe und VERSTIMMUNG.com total gelöscht sind.
Kundin: Alles klar.. hab ich gerade gemacht. LIEBE hat nun angefangen.. sich automatisch selbst zu installieren. Ist das normal?
Berater: Ja.. ist es. Sie müssten eigentlich eine Meldung erhalten.. die besagt.. dass LIEBE sich um das Leben Ihres HERZens willen selbst installiert. Sehen Sie eine solche Meldung?
Kundin: Ja.. ist die Installation jetzt fertig?
Berater: Ja.. aber denken Sie daran.. dass sie bisher nur die Basisversion des Programms haben.. Sie müssen jetzt noch anfangen.. sich mit anderen Herzen zu verbunden.. damit Sie die Upgrades bekommen können.
Kundin: Huch.. ich habe schon eine Fehlermeldung! Was soll ich machen?
Berate: Was sagt die Meldung?
Kundin: Da steht WAS BEDEUTET DAS?
Berater: Machen Sie sich keine Sorgen.. das ist ein weit verbreitetes Problem. Es bedeutet.. dass LIEBE im SETUP darauf eingestellt ist.. auf externen HERZen zu laufen.. aber auf Ihrem eigenen HERZ noch nicht gelaufen ist. Das ist eins dieser komplizierten Programmierungs-Probleme.. aber in normalen Worten ausgedrückt heißt das einfach: Sie müssen LIEBE auf Ihrem eigenen Gerät benutzen.. bevor Sie auf anderen Geräten eingesetzt werden kann.
Kundin: Ah.. was soll ich tun?
Berater: Können Sie ein Verzeichnis finden mit dem Titel?
Kundin: Ja.. das habe ich hier.
Berater: Ausgezeichnet.. Sie werden ja langsam ein Profi.
Kundin: Danke schön.
Berater: Bitte.. klicken Sie nun die folgenden Dokumente an und kopieren Sie sie in das Verzeichnis: VERGEBUNG.doc.. SELBSTACHTUNG.doc.. SELBSTWERT.txt und FREUNDLICHKEIT.doc.. das System wird alle Dokumente überschreiben.. die in eventuellem Konflikt stehen könnten und dann damit anfangen.. alle falschen Programmierungen auszubessern. Was Sie auch unbedingt von Ihrer Festplatte und aus allen Verzeichnissen löschen müssen.. ist die SELBSTKRITIK.exe und dann müssen Sie unbedingt Ihren PAPIERKORB LEEREN.. um sicher zu gehen.. dass diese EXE auf jeden Fall weg ist und nicht wieder irgendwo auftaucht.
Kundin: Fertig. HEY! Mein HERZ fängt jetzt an.. sich mit echt netten DOKUMENTEN zu füllen. Im Moment läuft LÄCHELN.mpg auf meinem Monitor.. und das System zeigt an.. dass sich gerade WÄRME.com.. FRIEDEN.exe und ZUFRIEDENHEIT.com selber über mein gesamtes HERZ kopieren.
Berater: Ok.. in diesem Fall ist LIEBE installiert und läuft auch. Von hier aus müssten Sie nun eigentlich allein zurechtkommen. Eine Sache noch bevor ich auflege..
Kundin: Ja?
Berater: LIEBE ist FREEWARE.. Bitte sorgen Sie dafür.. dass Sie LIEBE und Ihre verschiedenen MODULE an jeden weiter geben.. dem Sie begegnen.. und Sie werden mit der Zeit einige sehr schöne Module von den anderen zurück erhalten.
Kundin: Das werde ich tun.. danke für Ihre Hilfe.
Berater: Bitte.. sehr gern geschehen.. frohes computern.

03.12.2003 14:17 • #32


A


Geschichten die Mut machen

x 3


E
Beppo Straßenkehrer



Siehst du, Momo sagte er dann zum Beispiel, es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.

Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was och vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.

Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den Nächsten.

Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.

Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste.

Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: Das ist wichtig.

(M. Ende)






06.12.2003 21:51 • #33


E
That`s the way it goes ...

07.12.2003 01:27 • #34


E
Nur wenn mehr als einer fegt wird`s oft schwierig .... ;)

07.12.2003 01:34 • #35


E
..aber selbst das geht manchmal ... :)

07.12.2003 01:39 • #36


E
Nur fegen muss man immer selbst ;D

Gute Nacht !

07.12.2003 01:42 • #37


E
Lebe bewusst, es ist was wahres dran ...


Michael war so eine Art Typ, der dich wirklich wahnsinnig machen konnte. Er war immer guter Laune und hatte immer etwas Positives zu sagen. Wenn ihn jemand fragte, wie es ihm ginge, antwortete er: Wenn's mir besser gehen würde, wäre ich zwei Mal vorhanden. Er war der geborene Optimist. Hatte einer seiner Angestellten mal einen schlechten Tag, dann riet Michael ihm, er solle die positive Seite der Situation sehen.

Seine Art machte mich wirklich derart neugierig, dass ich eines Tages auf ihn zuging und zu ihm sagte: Das kann ich einfach nicht verstehen. Du kannst doch nicht ständig ein positiv denkender Mensch sein, wie machst Du denn das? Michael entgegnete: Wenn ich am Morgen aufwache, sage ich mir: Du hast zwei Möglichkeiten. Du kannst wählen, ob Du guter oder schlechter Laune sein willst. Und ich will eben guter Laune sein. Jedes Mal, wenn etwas passiert, kann ich selbst wählen, ob ich der Leidtragende einer Situation sein oder ob ich etwas daraus lernen will.

Jedes Mal, wenn jemand zu mir kommt, um sich zu beklagen, kann ich entweder sein Klagen akzeptieren oder ich kann auf die positive Seite des Lebens hinweisen. Ich habe die positive Seite gewählt. Ja, gut, aber das ist nicht so einfach, war mein Einwand. Doch, es ist einfach, meinte Michael, Das Leben besteht aus lauter Auswahlmöglichkeiten. Du entscheidest, wie Du auf gewisse Situationen reagieren willst. Du kannst wählen, wie die Leute Deine Laune beeinflussen. Dein Motto ist: Du kannst darüber entscheiden, wie Du Dein Leben führen willst.

Ich dachte darüber nach, was Michael gesagt hatte. Kurze Zeit später machte ich mich selbstständig; wir verloren uns aus den Augen, aber ich dachte oft an ihn, wenn ich mich für das Leben entschied, statt darauf zu reagieren.

Einige Jahre später erfuhr ich, dass Michael in einen schweren Unfall verwickelt war. Er stürzte etwa 18 m von einem Fernmeldeturm. Nach 18 Stunden im Operationssaal und Wochen intensiver Pflege, wurde Michael mit Metallstützen in seinem Rücken aus dem Krankenhaus entlassen. Als ich ihn fragte, wie es ihm ginge, erwiderte er: Wenn es mir besser ginge, wäre ich zwei Mal vorhanden. Möchtest Du meine Operationsnarben sehen?

Ich verzichtete darauf, fragte ihn aber, was in ihm vorgegangen sei im Augenblick des Unfalls. Nun das erste, was mir durch den Kopf ging war, ob es meiner Tochter, die bald darauf zur Welt kommen sollte, gut ginge. Als ich dann so am Boden lag, erinnerte ich mich, dass ich zwei Möglichkeiten hatte: Ich konnte wählen, ob ich leben oder sterben wollte.

Hattest Du Angst? Hast Du das Bewusstsein verloren? wollte ich wissen. Michael fuhr fort: Die Sanitäter haben wirklich gute Arbeit geleistet. Sie hörten nicht auf, mir zu sagen, dass es mir gut ginge. Aber als sie mich in die Notaufnahme rollten, sah ich den Gesichtsausdruck der Ärzte und Schwestern, der sagte: Er ist ein toter Mann. Und ich wusste, dass ich die Initiative ergreifen musste.

Was hast Du denn getan? fragte ich ihn. Nun, als mich so ein Ungetüm von Aufnahmeschwester mit lauter Stimme befragte und wissen wollte, ob ich auf irgendetwas allergisch sei, bejahte ich. Die Ärzte und Schwestern hielten inne und warteten auf meine Antwort. Ich atmete tief durch and brüllte zurück: Auf Schwerkraft! Während das ganze Team lachte, erklärte ich ihm: Ich entscheide mich zu leben. Also operieren Sie mich, als wäre ich lebendig und nicht tot.

Michael überlebte dank der Fähigkeit seiner Ärzte, aber auch wegen seiner bewundernswerten Einstellung. Von ihm lernte ich, dass wir jeden Tag die Wahl haben, in vollen Zügen zu leben. Die Einstellung ist schließlich alles.

Deshalb sorge Dich nicht um das, was morgen sein wird. Jeden Tag gibt es genug, um das man sich sorgen muss. Und das Heute ist das Morgen, über das Du Dir gestern Sorgen gemacht hast.

Nun kannst Du selbst zwischen den Möglichkeiten wählen.

GENIESSE DAS LEBEN, DENN ES IST DAS EINZIGE, DAS DU HAST

07.12.2003 10:09 • #38


E
Diese kleine Geschichte habe ich per E-Mail erhalten und sie hat mir so gut gefallen, so dass ich sie Euch gerne selbst lesen lassen möchte.


Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen.
Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln, im Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen.
Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller.
Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es.

Als der jüngere Engel fragte, warum,

antwortete der ältere Engel:
Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.

In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau.
Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten, ließen sie die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen.
Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm, fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen.
Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld.
Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel, wie er das habe geschehen lassen können?
Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm, meinte er anklagend.
Die zweite Familie hatte wenig, und du ließest die Kuh sterben.

Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen, sagte der ältere Engel.
Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand steckte. Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, so dass er es nicht finden konnte.
Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen.

Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.

Manchmal ist das genau das, was passiert, wenn die Dinge sich nicht als das entpuppen, was sie sollten. Wenn du Vertrauen hast, musst du dich bloß darauf verlassen, dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist.

Du magst es nicht bemerken, bevor ein bisschen Zeit vergangen ist...
Manche Leute kommen in unser Leben und gehen schnell...
Manche Leute werden Freunde und bleiben ein bisschen... wunderschöne Fußabdrücke auf unseren Herzen hinterlassend... und wir sind ziemlich ähnlich, weil wir eine Freundschaft geschlossen haben!!

Gestern ist Geschichte.

Das Morgen ein Mysterium.

Das Heute ist ein Geschenk.

Darum heißt es auch: Präsent.

Ich denke, das ist etwas Besonderes...
Lebe und genieße jeden Moment...

08.12.2003 22:50 • #39


E
Vier Kerzen



Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte: Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht. Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne. Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen. Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind ins Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein! Und fast fing es an zu weinen.

Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung. Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

09.12.2003 20:26 • #40


J
Der alte Weise und der See

Ein weiser, alter Mönch saß meditierend vor einem kleinen See. Nachdem 15 Minuten verstrichen waren, stand er auf und lief über das Wasser. Ein Wanderer, der dies zufällig gesehen hatte, wollte es diesem gleich tun.

Auch er setzte sich vor den See und meditierte 15 Minuten lang. Danach stand er auf und versuchte über den See zulaufen. Dabei versank er bis zur Hälfte in diesem. Völlig durchnässt, kam er aus dem Wasser und ging entrüstet auf den alten Mönch zu.

Wieso ging das vorhin bei dir. Ich habe genauso wie du 15 Minuten lang meditiert. Da sprach der Mönch: Lieber Fremder, es stimmt zwar, daß du genauso lang meditiert hast wie ich, nur....
du mußt auch wissen wo die Steine liegen.  ;D

17.04.2007 12:12 • #41


J
Wohin führt der Weg?

In einem Wald, so groß, das er nicht mit den Augen zu erfassen ist, so dunkel, das kein Sonnenstrahl durch das dunkle Blätterwerk reichte, so kalt, das der warme Atem, sich in kalten Rauch verwandelte, sobald man ein Wort sprach, so weit weg das kein Lebewesen sich dorthin jemals verirrt hat, lebte eine Frau. Sie war klein und zierlich von Gestalt. Ihre ehemals so strahlenden blauen Augen, waren verblasst und ihr wunderschöner Körper war mit ach so viel dunkler und rauer Kleidung vollends verhüllt, die sie vor der Kälte schützen sollten. Ihr Haar, welches der Farbe des Sonnenlichtes glich, spiegelte kaum noch einen Widerschein. Sie ging gebückt und schien vom Leben gebeugt zu sein. Jeder schritt fiel ihr scheinbar unglaublich schwer.
Sie hatte sich ein Haus gebaut, mühsam, Stein für Stein enttäuschter Hoffnung übereinander gestapelt. Dies ergab, ohne Frage, ein festes Gemäuer. Mal große Steine, mal ganz kleine. Diese Steine passten sich unglaublich perfekt aneinander an. So das sie sich jeden neuen Stein nahm, ihm kurz betrachtete und dann, wie dafür geschaffen, einen neuen Platz in dieser Behausung fand, in die er hinein passte. So wurde es zur Gewohnheit, jeden Stein, und war er noch so schön und hell, ohne groß zu überlegen, in ihre Mauern mit einzuarbeiten. Mit der Zeit entstand so ihr Zuhause in diesem dunklen, kalten Wald. Ein Dach aus Scherben, vertrockneten Geäst und abgestorbenen Pflanzen gaben ihr Schutz vor ungewollten Eindringlingen. Dieses Haus, obwohl es alles andere als das war, wies keine Fenster auf. Wozu auch, dachte sie sich. Sonnenschein gibt es hier nicht und wenn ich aus dem Fenster schauen wollte, würde ich sowieso nichts sehen. Dieser Gedanke gefiel ihr. Es gab eine Tür, aber natürlich war es keine normale Tür. Sie war aus dickem Eichenholz, dunkel und kalt. Um das Haus drum herum hatte sie einen tiefen Graben gezogen, abgedeckt mit Blätterwerk, so das erst recht niemand in ihr Haus kommen könne, auch wenn es ab und zu mal so aussah, als wenn ihre Tür offen stehen würde. Es gab nur eine kleine schmale Stelle rechts hinter dem Haus, wo sie einen Steg angelegt hatte. Denn sah aber niemand. Sie benutzte ihn, und nur sie. Nur um zu schauen, was sich außerhalb ihres Hauses ereignete, aber auch um jederzeit in ihre Hütte zurückkehren zu können, ohne das jemals ein Mensch in der Lage gewesen wäre ihr dorthin zu folgen.
Sie hatte sich dort niedergelassen und wollte von nun an dort bis zu ihrem jüngsten Tag verweilen. Sie fühlte sich dort wohl, hatte alles im Griff und keiner mischte sich in ihre Dinge ein, die sie tat. Nur ab und zu holten sie Gedanken ein, die erinnerte sich an die Sonne, an Wärme, an ein Lächeln, ein lieb gemeintes Wort...dieser Schmerz den sie dann fühlte, trieb sie an den Rand des Waldes, dorthin wo sie die Sonne sehen konnte. Doch war diese zu hell, sie blendete. Also zog sie ihre Hand zurück und kehrte in ihren dunkeln Ort, ganz weit hinten im Wald zurück. Dort wusste sie, geht es ihr gut, dort konnte keiner sie blenden oder sogar verbrennen. So sollte es für immer sein. Nun trug es sich zu, dass sie eines Tages ein lautes Singen und Pfeifen vernahm. So was hatte sie schon lange nicht mehr gehört. Fröhlichkeit und Unbeschwertheit drangen an ihr Ohr. Sie war nicht in der Lage sich dieser wunderbaren Stimme zu entziehen. Dann ganz plötzlich stand ein Mann vor ihr. Seine Augen strahlten so viel Wärme und Sinnlichkeit aus, das sie den Blick lange nicht abwenden konnte. Bis sie sich der Situation bewusst wurde und in ihr Verließ flüchtete. Der Jüngling aber stand immer noch an dieser Stelle, völlig verwundert von dieser Begebenheit, setzte er sich erst mal genau dort nieder, wo er stand, stellte seinen Rucksack ab und versuchte zu sortieren was gerade geschehen war. Er schaute sich um und nahm Stück für Stück war, wie sein Umfeld aussah. Kein Vogelzwitschern war zu hören, keine Sonne blinzelte durch die Bäume, kein warmer Wind streichelte seine Haut. Es war still, unheimlich still. Er wunderte sich nicht weiter darüber, dachte eher an eine Sinnestäuschung, denn so einen Ort hatte er noch nie vorher betreten.. Er öffnete seinen Rucksack, nahm ein Buch heraus und begann daraus vorzulesen. Seine Stimme verlor sich fast in dem Dickicht, der kalte Rauch schlug ihm ins Gesicht, aber er ließ sich nicht davon beirren. Wollte er doch noch mal schauen, welch merkwürdige Dinge sich hier abspielen würden.
Diese Frau, saß derweil völlig verschreckt in ihrem Haus und zitterte am ganzen Leib. Hatte sie noch nie so viel Lebensfreude und Liebe in einem Paar Augen gesehen, wie in seinen Augen. Sie war wie gelähmt und fror so unendlich. Sie erinnere sich an die Welt, aus der er wahrscheinlich kam. Aber auch gleichzeitig wieder an dieses unerträglichen Schmerz. Sie stand auf und rückte sich ihre Sachen gerade, Schultern hoch und rücken gestreckt. Nichts und niemand wird sie jemals wieder so verwirren. Es ging ihr doch gut, dort wo sie war und die Welt war in Ordnung. Sie vermisste nichts. Sie wollte nur allein sein.
Da drang seine Stimme wieder an ihr Ohr. Sie schlich zur Tür, öffnete sie ein Stück um ihn besser zu hören, er sprach von Sehnsucht, von vertrauen, von Geborgenheit...als sie versuchte die Tür noch ein Stück weiter zu öffnen, knarkste diese laut. Sie erschrak und schloss diese sofort wieder.
Er vernahm dieses Geräusch und erinnerte sich an diese kleine Frau. Neugierde trieb ihn zu ihrem haus. Der Weg dorthin schien einfach zu sein, bis er in diesem Graben landete. Er stand wieder auf, nur der Fuß schien etwas zu schmerzen. Er ging um das Haus, wunderte sich, dass es keine Fenster hatte, auch der Schornstein schien lange ungenutzt zu sein. Er überlegte sich, dass es unheimlich kalt in diesem Haus sein musste, und doch fand er keinen Weg zu ihr. Er traute sich nicht mehr, einen Fuß auf dieses Blätterwerk zu setzten, wusste er doch das er wieder tief fallen würde. Also setzte er sich vor ihr haus und wartete...manchmal hatte er das Gefühl, sie würde ihn beobachten und hinter ihm stehen und wenn er sich dann lächelnd umdrehte war dort niemand zu sehen und die Tür flog mit einem lauten Krachen ins Schoß.
Er begann zu frieren. Dachte daran sich für eine kurze Zeit eine Art Behausung zu bauen. Er trug zusammen was er finden konnte und begann zu bauen. Es war schon eine recht wacklige Angelegenheit, aber es sollte ja nur für eine kurze Zeit sein. Ging ihm diese Frau nicht aus dem Kopf und er wollte einige zeit hier verweilen um zu schauen was dies für ein Mensch war der dort so lebte. Als der Abend sich über den Wald legte, wie ein großes dunkles Tuch, ging er herum und suchte Feuerholz zusammen. Die Kälte dort steckte ihm in alles Gliedern und er fror so sehr, das er nur noch von diesem einen Gedanken gefesselt war. Wärme. Er zündete es an und sofort wurde alles in ein wunderbar warmes Licht getaucht. Mit der Zeit durchzog die Wärme des Feuers seinen ganzen Körper.
Plötzlich als er nicht mehr daran glaubte, vernahm er ein Knacken hinter ihm, Nur diesmal sagte er sich, ich drehe mich nicht um, wenn sie was möchte, kann sie sich gern jederzeit zu mir setzen aber ich werde mich nicht darum bemühen. Die Angst war zu groß, da sie sich dann wieder entfernen würde! Diese Gestalt trat neben ihn, fragte ganz vorsichtig ob sie sich zu ihm gesellen durfte. Er lächelte und reichte ihr die Hand. Sie griff aber nicht zu sonder setzte sich ein Stück weit entfernt an sein Feuer. Lange haben sie dort so schweigend gesessen. Im Scheine des Feuers beobachtete er sie. So zerbrechlich wirkte sie, so als wäre sie ständig nur verletzt wurden. In diesem Moment bemerkte er wie sich ein zaghaftes Gefühl in seinem herzen aus breitete. Nur der Wunsch sie von ihrem Schmerz zu befreien und die zu schützen beherrschte sein Denken. Aber er schwieg, wusste er doch, wenn er ein Wort sagen würde, steht sie auf und verschwindet.
Sie unterdessen saß verkrampft an diesem Feuer und wusste nicht warum sie eigentlich ihr Domizil verlassen hatte. Sie fragte sich pausenlos, was sie hier tut. Während sie aber überlegte, starrte sie auf das Feuer. Sie streckte ihre Beine aus und fühlte nun von den Füßen her eine unglaublich wohltuende Wärme in sich aufsteigen. Sie genoss dieses Gefühl und schloss die Augen. Ein Lächeln streifte ihr Gesicht. Bis sie sich dessen bewusst wurde und sie plötzlich ihre Beine wieder ganz nah an sich heran zog. Sie legte ihr Lächeln wieder ab. Nur etwas war anders. Die Wärme, die sich an den Beinen gespürt hatte, verließ sie wieder. Aber die Wärme, die sie in ihrem Herzen fühlte schien sie nicht wieder verlassen zu wollen. Sie wusste nicht was sie machen sollte, stand ganz schnell auf und wollte zurück in ihr dunkles kaltes Haus. Als sie aber aufstand stolperte sie über einen kleinen, fast unscheinbaren Stein und fiel direkt in seine Arme. So als ob er es genau in diesem Moment gewusst hat, fing er sie unglaublich sanft auf. Er sah in ihre Augen und plötzlich blitzten diese Blauen Augen ihn an und lächelten. Dieser Moment war so unsagbar schön, dass beide nicht wollten, das er jemals endete.
Sie jedoch plagte plötzlich der Gedanke, dass er genau das wollte. Ihre körperliche Nähe und das er deshalb diesen Stein, über den sie stolperte, mit Absicht dorthin gelegt haben könnte. Ihr fielen die schönen Worte, die wundervollen Gesten ein. Noch nie hatte sie so gefühlt. Weil sie noch niemals so fühlte keimte ein unheilvoller Gedanke in ihr auf. Solche Gefühle kann es gar nicht geben! Je länger sie diesen Gedanken im Kopf hin und her wälzte je größer wurde ein Gefühl der Angst, Angst vor allem was er sagte, Angst sich in diesen schönen Gefühlen fallen zu lassen, Angst fallen gelassen zu werden wenn sie sich fallen ließe, ihr Herz öffnen würde. Sie riss sich von ihm los und wollte in ihr Haus rennen, diese ganzen schönen Dinge, nicht mehr fühlen wollen, diese Wärme nicht mehr im Herzen haben wollen. Aber er hielt ihre Hand fest.
Nachdem sie lange dort saßen, begann er von seinen träumen zu erzählen. Von seinen Wünschen, Hoffnungen und von vergangenem Schmerz, der ihn in diesen Wald getrieben hatte. Er erzählte und erzählte, sie lauschte seiner Stimme und vergaß mit der Zeit ihre Anspannung. Bald legte sie ihren Kopf an seine Schulter und merkte wie gut seine Nähe tat.
Mit der Zeit gelang es ihr über ihren Schmerz und ihre Vergangenheit zu reden und er verstand immer mehr, warum sie sich in diesem grausamen Wald versteckte. Aber gleichzeitig erklärte sie ihm auch, dass sie nicht in der Lage ist, diesen Wald zu verlassen. Noch nicht.
Er erzählte ihr von den wunderbaren Dingen, die es in der anderen Welt gab. Von einem gemeinsamem Leben, denn er wusste das er diese Frau auf ewig in sein Herz geschlossen hatte. Sie versuchte diese Worte, welche ihr so unglaublich gut taten, nicht an sich heran zu lassen, trotzdem merkte sie einen so starke Sehnsucht danach, das sie nicht mehr wusste, was sie tun sollte. Sie stand auf, schaute ihm in die Augen, das was sie dort sah, zog ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Soviel Liebe und ehrliches Vertrauen hatte sie niemals vorher gesehen. Das Herz tat ihr so unendlich weh, als sie sich herum drehte und in ihr Haus verschwand.
Er saß noch lange an diesem Feuer dort, erinnerte sich an ihre Worte. Versuchte zu verstehen. Immer wenn er sich sicher glaubte, zu wissen, dass er sie zurücklassen musste um weiter zu gehen, fielen ihm diese blauen Augen wieder ein, die in diesem einem kurzen Moment so unglaublich lebendig schienen. Da war so viel gefühlt zu sehen, soviel unerfüllte Sehnsucht, dass er bei diesem Gedanken fast wahnsinnig wurde. Warum nur, dachte er, lässt sie es nicht zu das ich ihr den Weg aus diesem Wald zeige. Zusammen können wir den Weg finden und die Wärme der Sonne spüren. Das schlimme für ihn war, das sie sich ja nach den gleichen Dingen sehnte wie er, aber das sie nicht in der Lage war über ihren Schatten zu springen und ihr dunkles kaltes Haus verlassen konnte. Stattdessen sitzt sie nun in ihrem Haus und weint und er sitzt am Feuer draußen und wartet auf dieses Knacken hinter ihm.
So vergeht die Nacht.
Am Morgen weiß er das er diesen Wald wieder verlassen muss, um weiter zu leben. Er möchte die Sonne sehen, den Schnee, die Blumen und das Vogelzwitschern.
Er geht zu ihrem Haus...die Tür steht ein Stück offen. Er ruft nach ihr, aber keine Antwort erfolgt. Er packt mit Tränen in den Augen seine Sachen zusammen und will sich auf den Weg machen. Da ist es wieder, das Knacken, er dreht sich um, sie steht da, Ihre Augen strahlen ihn an, ihr Kleid ist wunderschön hell und sie lächelt. Sie reicht ihm die Hand und sagt; nimm mich mit, ich gehe jeden Weg mit dir gemeinsam, ich bin mir ganz sicher...ich liebe dich; Er kann sein Glück nicht fassen, sollten seine Worte der Nacht doch eine Art neues Denken in ihrem Kopf beeinflusst haben?
Sie gehen auf dem Weg, der sie durch wildes Dickicht und Sträucher aus Dornen führt, große Steine liegen im Weg, die beide Hand in Hand umgehen. Ab und an verlieren sie die Orientierung, sie schauen sich um, versuchen den Weg aus dem dunklen kalten Weg zu finden. Er merkt es nicht gleich aber mit jedem Schritt wird sie ein wenig langsamer, das Kleid strahlt nicht mehr so, aber er sieht darüber hinweg. Hat Angst fragen zu stellen, er hofft einen Ausweg aus dieser Dunkelheit endlich zu finden. Sie wird immer kraftloser. Als er plötzlich zwischen den Bäumen blauen Himmel sehen kann. Sein Gesicht erhellt sich und er dreht sich zu ihr um ihr zu sagen, dass er den richtigen Weg gefunden hat, gleich haben sie es geschafft. Als er jedoch zu ihr blickt, fährt ihm ein Schreck durch alle Glieder. Sie ist wieder in ihren grauen Kleidern, ihre großen blauen Augen sind klein und grau...jeder Schritt tut ihr körperlich weh. Sie ist am Ende ihrer Kräfte. Er jedoch gibt nicht auf, er nimmt sie in den Arm und hofft das Ende des Waldes gleich zu erreichen. Als sie ihn bittet kurz zu verharren.

Nun sind uns zwei Varianten übermittelt wurden:
Sie verweilten lange Zeit auf diesem Stein und redeten über ihre Ängste. Er hielt ihre Hand, und diese Wärme die von dieser Hand ausging, tat ihr so unglaublich gut, dass sie mit der Zeit ihre Ängste vergaß und sich in diese Wärme fallen ließ. Sie standen auf und ging gemeinsam in die warmen Strahlen der Sonne hinaus.
In dem Moment in dem der erste Sonnenstrahl berührte, fielen ihre grauen Kleider wieder ab, hervor trat ein wunderschönes blaues Kleid. Ihre Augen strahlten ihn an...sie wusste die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er nahm sie in seine Arme und flüsterte ihr ins Ohr, das er sie nie mehr loslassen wird und das er sie wahnsinnig liebt. Gemeinsam gingen sie über sie barfuss über die Wiese zu seinem Haus dass sie sich nach ihren Wünschen gemeinsam gestalteten und in dem sie lange glücklich lebten...

Die zweite Variante trug sich so zu:
Er schluckt schwer. Setzt sich neben ihr auf einen Stein. Sie braucht lange um ihm folgendes zu sagen; geh ohne mich weiter. Lass mich hier in meinem Wald. Hier geht es mir gut. Du verdienst es geliebt zu werden...ich gehe in dieser Welt dort draußen kaputt...ich kann nicht mit dir gehen.
Er verstand nichts mehr, alles rauschte an ihm vorbei. Er fühlt sich machtlos und versucht um sie zu kämpfen, will sie mit reißen. Er spricht zu ihr, dort hinten ist die Sonne, gib mir deine Hand, lass uns gehen, du wirst sehen wie gut sie dir tun wird. Ich habe das Leben und die Liebe in deinen Augen gesehen, lass mich nicht allein gehen!
Aber sie schüttelt nur den Kopf und sagte ihm, dass sie noch nicht bereit ist, sich der Sonne auszusetzen. Sie brauche Zeit...Zeit um zu vergessen. Sie steht auf und entfernt sich von ihm, verschwindet im Dunkel des Waldes. Er saß noch sehr lange auf diesem Stein...versuchte den Sinn zu verstehen. Aber es gelang ihm nicht. Auch heute noch wird berichtet dass immer wieder ein Mann am Waldesrand sitzt, der auf jemanden zu warten scheint, sehnsüchtig in das Dunkel des Waldes schaut…

unbekannt

23.10.2007 08:48 • #42


A
::)

Hallo Lilia,

eine Geschichte, die Mut macht. Zeigt sie doch, dass ich mit noch nicht mal 40 trotz einer gerade gescheiterten Ehe noch gut dran bin.
Aber ich gestehe auch, dass ich die kleinen Gehässigkeiten brauche, mit denen ich mich an ihm räche. Als letztes habe ich ihm eine CD geschenkt, die ich im Internet gefunden habe.
Die heißt was ich dir noch zu sagen hätte und enthält 14 Mal nichts! Er dachte, sein CD-Player sei kaputt!
Weitere Tipps sind willkommen!

Ciao!

Anita

06.12.2007 21:38 • #43


C


Hey Leute!
Habt ja echt n paar schöne Geschichten!
Hab hier auch noch was:

Rettung

Ein furchtbarer Sturm kam auf. Das Meer tobte und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend am Stand. Als das Unwetter nachließ und der Himmel aufklarte , lagen am Strand unzählige Seesterne. Ein kleines Mädchen lief am Strand entlang, hob einen Seestern nach dem anderen auf und warf sie ins Meer. Ein Spaziergänger, der den Strand entlang ging sprach das Mädchen an: Siehst du nicht das es sinnlos ist, die Seesterne ins Meer zu schmeißen? Der Strand ist lang und hier liegen tausende von ihnen! Die bekommst du nie alle ins Meer! Das Mädchen lächelte den Mann kurz an dann nahm sie einen Seestern und warf ihn ins Meer. Für ihn wird sich etwas ändern!

Zwei Wölfe

Eine alte Indianerin saß mit ihrer Enkelin am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte. Die alte Indianerin begann nach einer Weile des Schweigens zu sprechen. Weißt du wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob zwei Wölfe um mein Herz kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig und grausam, der andere ist liebevoll, sanft und mitfühlend. Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen? fragte das Mädchen. Bedächtig antwortete die Alte: Der den ich füttere

Samen

Ich hatte letztens einen Traum. In dem Traum betrat ich einen Laden. Hinter der Theke stand ein Engel. Ich fragte ihn Was verkaufen sie?. Alles was du möchtest antwortete er. Dann hätte ich gerne das Ende aller Kriege, Brot für die Hungrigen, Hoffnung für die Verlassenen, Heilung für die Kranken, mehr Liebe in der Welt Da schüttelte der Engel bedauernd den Kopf. Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt. Bei mir gibt es keine Früchte! Hier gibt es nur die Samen!

Ich weiß dass diese Geschichten jetzt nicht so viel mit Mut zu tun haben, aber sie sind einfach schön!

Und für alle mit Trennungsschmez gibt es nur zu sagen: Die Zeit heilt alle Wunden!

21.09.2012 14:10 • #44


E
Ich frage mich in sentimentalen Momenten, ob es einen zweiten richtigen Mann gibt? Und: Muss der erste richtige Mann aus dem Leben verschwunden sein, damit ein zweiter überhaupt auftauchen kann, und dazu noch eine Chance hat? Daher finde ich den Gedanken tröstend, dass der Mensch in der Lage ist, mehr als nur einmal zu lieben. Wir müssen nicht wie die Schwäne an gebrochenem Herzen sterben, sondern können noch einmal von vorn beginnen. Ob es klappt, hängt sicher vom Mut und der Offenheit ab.

dieunertraeglicheoekonomiederliebe.de

Ein tolles Buch!

27.12.2012 20:33 • #45


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag