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Geschichte einer Beziehungshölle

H
Kennengelernt 1.6.2009, Pfingstsonntag, in meiner Heimatgemeinde (Kirche).

Da zog seine dritte Frau gerade aus (Deutschrussin; mit Heiratsabsicht nach D-land gekommen; er dachte, sie zu retten vor dem bösen Rußland hätte Gott ihm aufgetragen).

Er war also schon dreimal getrennt. Damals dachte ich noch Was sind die Frauen blöd. So ein lieber, sanfter Kerl.

Im November 2010 machte er mir vor Zeugen einen Heiratsantrag. Wenige Tage danach sagte er mir, er wüßte nicht, ob ich wirklich die Richtige bin. Diese Aussage hörte ich schon öfter von ihm. Nach dem Antrag so etwas zu hören, hat mich schwer getroffen. Ich gab ihm den Antrag wieder zurück mit dem Satz: „Wenn du dir sicher bist, dann würde ich mich freuen, wenn du mir das noch einmal sagst. Dann sage ich aus vollem Herzen JA dazu. So aber geht das für mich nicht.“ Diese Reaktion hat er nicht kapiert.
(Er ist seit Oktober ärztlich depressiv attestiert. Nimmt Medikamente, war in Psychotherapie.)

Die Größe von mir, den Heiratsantrag zurückzugeben, was ich mir seit Monaten so sehnlichst gewünscht habe, ist für meinen Stolz etwas bedeutsames. Ich mußte diesen Antrag zurückgeben - das wäre für mich wie „festhalten und weitersuchen“ gewesen, hätte ich das nicht zurückgegeben - und hätte mich noch weiter getroffen, weil ich weiter gehofft hätte ... Er hatte es nicht kapiert, warum ich den Antrag zurückgab. War verletzt. Er hätte es doch in dem Moment so ehrlich gemeint. Ich wäre undankbar und hätte eine riesige Erwartungshaltung.

Wir hatten im Januar 2011 einen riesigen Streit gehabt, wo all meine Ängste, Nöte und Sorgen über sein Verhalten der letzten Jahre mal aus mir rausplatzten. Er fühlte sich ungerecht angegriffen, und machte dicht. Auf dem Parkplatz, wo unsere Autos standen, kamen wir dann doch irgendwie wieder zusammen. Aber es gärte weiterhin.

Am 25.2.2011 machte er bei einer Auseinandersetzung am Telefon Schluß. Ich wäre schuld, weil er sich von mir nicht mehr wie ein Depp runterputzen lassen würde. Er könne meine verbalen Attacken und Schuldzuweisungen nicht mehr ertragen.


Anfang März 2011 schrieb ich ihm einen Entschuldigungsbrief, wegen meiner verbalen Entgleisungen. Ich übernahm die volle Verantwortung dafür.

Ich betonte, daß er ein wertvoller Mensch wäre, und ich ihn in vielen Bereiche sehr schätze. Dieser Brief kam von Herzen und bewegte ihn. Wir telefonierten danach; wobei ICH diejenige war, die ihm den ersten Schritt ermöglichte (mit einer SMS).

Ich hatte seit 20.3. dann wieder mehr oder weniger regelmäßig mit ihm telefoniert. Schluß gemacht hatte er ja am 25.2.

Da er so normal am Tele war, dachte ich: ach guck, er hat sich berappelt. Keimte Hoffnung in mir auf, weil ich mir mittlerweile so was von einsam vorkam, ihn vermißte, und das körperliche halt auch. Ohne Tele ging nicht, mit aber auch irgendwie nicht. Ich verzehrte mich in der Hoffnung, es könne sich wieder regeln, er würde endlich sehen, wie wertvoll ich bin, was ich wunderbares getan hätte, und seine „verschwundene“ Liebe zu mir endlich erkennen.

Und gestern nun tele von 21 - 23 Uhr, und ich sprach ihn endlich auf die Zeit nach der Trennung an. Weil ich einfach am Ende war - kann ich auf eine zweite Chance hoffen, ist wirklich alles aus oder was ist nun?

Fazit: ihn störte am Ende (Februar 2011), daß wir uns nur noch verbal beharkten. Ihn störten also zunächst Verbalitäten.

Meine Verbalattacken resultierten aber aus der ständigen Verheimlichungstaktik von ihm. Fazit: mich störte sein Handeln, bzw. Nicht-Handeln. Ich fragte ihn, warum er mich bis zuletzt verheimlicht hatte. Er konnte es nicht benennen. Er konnte nicht nachvollziehen, was mich daran so belastet. Er hatte mich verleugnet - ständig und immer wieder. So empfand ich das.

Ich sagte ihm, wie grausam das für mich und mein Selbstwertgefühl ist - wie wenig Wertschätzung mir da entgegen kam - daß ich stets mehr oder weniger schnell aufstehen und gehen mußte, wenn er seinem Stiefsohn oder seiner Nochfrau den Besuch zusagte, obwohl ich noch da war bei ihm. Er sagte zuerst seiner Exfrau zu, und fragte mich dann: „Wie lange wolltest du eigentlich noch bleiben?“

War ihm nie bewußt geworden.

Er hatte mir zugesagt, daß er nun mal versuchen wolle, bei mir zu übernachten (Jan. 2011). Ist nie was draus geworden. Ich fragte ihn also: warum nicht? Er wußte es auch nicht.
(Er hat die ganzen 1 3/4 Jahre nur einmal bei mir übernachtet; auf die Frage, warum nicht, sagte er: bei mir im Haus haben wir mehr Platz)

Warum hat er mir 2009 das Dess. seiner Ex gezeigt? Und die Hochzeitsbilder? Wußte er jetzt 2011 gar nicht mehr, daß er das gemacht hatte. Er wußte nicht mal mehr, daß er Hochzeitsfotos hatte.


- Anfang der Beziehung im September 2009: ich stellte meine Handtasche auf den Tisch im Eßzimmer. Wir wollten ins Schlafzimmer hoch, kuscheln. Da sagte er zu mir: „Nimm deine Handtasche mal lieber mit hoch. Falls meine Nochfrau ums Haus rumschleicht, falls sie Kontrolle macht; das sie deine Tasche nicht auf dem Tisch sieht.“ Die Nochfrau war im Juli ausgezogen. Sein Verhalten kam mir seltsam vor. Fast schon psychotisch.

Ich fühlte mich schuldig, schmutzig, als würde ich etwas böses tun - logisch?

- Er kuschelt dann also mit mir. Sagt danach unter Tränen: „Ich weiß gar nicht, ob ich das hier richtig mache“. Ich fühlte mich benutzt. Tief getroffen. Ich bot ihm Ehrlichkeit, und öffnete mich. Diese Aussage von ihm tat weh. Logisch?

- Sagte mir gestern am Tele: „Ich wollte dich mit solchen Bemerkungen doch nur ehrlich in alles einbeziehen, was mich bewegt“. Ich war überfordert. Logisch?

- Wir trafen uns damals im September 2009 in der Mittagspause öfter mal vor dem Werkstor meiner Arbeitsstelle, fuhren dann auf einen Waldparkplatz. Knutschten. Dann rief seine Ausgezogene auf seinem Handy an und beschimpfte ihn. Dann weinte er wieder, und fragte mich: „Sag du mir mal, warum sie das mit mir macht?“ Ich war hilflos und überfordert. Logisch?

- Ich kam in sein Haus zu Besuch, und wußte nie, was mich erwartet: ist er wieder in Depressionen? Oder lustig und gut drauf? Oder entspannt und zugänglich? War er depressiv, mußte ich alle meine Bedürfnisse zurückstellen. Er war dann nicht zugänglich. Ich verunsichert. Ich durfte nie längere Zeit bleiben, weil ihn das „überfordert hatte“. Gemeinsame Wochenenden gab es ganze fünf Mal in der Beziehungszeit.

Ich wurde in all seine schei. miteinbezogen. Wurde mehr und mehr verunsichert. Wollte ich das mal ansprechen, mich mal auskotzen, kam von ihm der Satz: „Ich kann dir keine Sicherheit geben. Ich weiß selber nicht, was sicher ist. Dann mußt du dir einen gesunden Mann suchen, der dir das bietet, was du brauchst.“ Ich konnte meine Sorgen und Nöte also NIE sicher ausdrücken. Ich hatte keine Schutzzone.

- Ich mußte im Kinderzimmer schlafen, wenn seine Tochter da war. Die Tochter schläft im Ehebett. Seit 2 Jahren! Sie ist jetzt 7 ½ Jahre. Ich war einfach eine Freundin aus der Gemeinde - so stellte er mich ihr vor.

Ich verstand mich von Anfang an super mit dem Kind. Wir liebten uns beide, wir spielten und umarmten uns, und ich mochte sie sehr. Sie ist ein tapferes liebes Wesen, und viel zu verantwortungsvoll ihrem Vater gegenüber. Sie schickt dem Vater zum Mittagsschlaf, weil er so grau aussieht, und so müde. Und wenn ich mal nachmittags vorbeikam, und er schlief noch oben, kam sie an die Tür, legte den Finger auf den Mund und flüsterte: „Pst - wir müssen leise sein, Papa ruht sich noch aus“.

- Er machte S. mit mir, und wechselte danach die Bettwäsche nicht, sondern packte dann das Oberbett seiner Tochter wieder auf die Seite des Ehebettes, wo seine Tochter schläft, wenn sie Papa-Wochenende hatte. (Die Tochter hat nebenan vom Elternschlafzimmer ihr eigenes Zimmer, aber sie schläft dort nie; ihr war das Haus in der Anfangszeit der Trennung zu still - und so blieb es also dabei, sie schläft im Ehebett auf der Seite der ausgezogenen Mutter; unter der Woche schläft die Tochter bei ihrer Mutter und dem Bruder in der Wohnung seiner Exfrau; da hat die Tochter ebenfalls ein eigenes Zimmer, und sie schläft niemals im Bett der Mutter, die seit 1 Jahr einen neuen Freund hat.)
Er baute also aus dem „Ehebett“ nach unseren Intimitäten sofort wieder das Kinderbett mit Kuscheltieren, ihrem Kopfkissen und dem Oberbett. Als ich ihn dabei mal überraschte, war ihm das megaunangenehm.

Stellt euch das mal vor: kaum bin ich aus dem Bett raus, rennt er hoch ins Schlafzimmer und macht sofort wieder Papabett/Tochterbett daraus. Er sagte mir als Erklärung, er hätte das noch in meiner Anwesenheit gemacht, weil er abends keine Zeit hätte, das Bett wieder herzurichten. Hä? Die Tochter kam da aber erst viele Tage später wieder zum Papa-Wochenende!

- Anfänglich machte er S. mit mir, und ließ den Akt auch auf der Bettwäsche seiner Tochter geschehen. Das machte ich nach einem Mal schon nicht mehr mit, und sagte ihm, daß ich das moralisch nicht vertreten könne. Das wir das Bett mit unseren Gerüchen und Flüssigkeiten benetzen. Er war da nicht drauf gekommen, daß das verwerflich sein könnte. Guckte ganz verwirrt.

Ich sagte ihm im Januar 2011, ich könne seiner Tochter nicht mehr in die Augen schauen. Sie wüßte, daß ich seine Freundin bin, auch wenn er ihr das noch nicht „offiziell“ gesagt hätte. Sie hatte nämlich mir gegenüber schon Bemerkungen in der Richtung gemacht. Sie hatte kein Problem damit gehabt, das stand für mich fest. Sie umarmte mich, sie tobte mit mir rum, und sie ließ sich von mir auch was sagen.
Ich verzichtete schweren Herzens auf weitere Besuche bei ihm, wenn sie da war. Weil ich sie einfach nicht mehr anlügen wollte, bzw. ihr verheimlichen wollte, daß ich mit ihrem Vater zusammen bin.

Er hatte bis zum Schlußmachen verheimlicht, daß er eine neue Partnerin hatte - vor seinen Nachbarn, Freunden, Bekannten, und seinem Bruder und der Schwägerin.

Und trotzdem liebte ich ihn immer noch. Weil er auch mal nette Phasen hatte, wo er fürsorglich war. Und aufmerksam. Und dankbar für Korrektur. Er ist kein schlechter Mensch. Auch wenn sich das hier vielleicht so liest ...

Er sagte mir gestern, er ist sehr harmoniebedürftig. Ich fragte ihn, ob er sich eine zweite Chance vorstellen kann. Er sagte, er wüßte es nicht, weil er dann nach zwei Monaten vielleicht wieder an dem Punkt ist, wo wir im Februar standen. Seiner Meinung nach wurde unsere Beziehung immer schlechter, und er wisse nicht, und hatte noch keine Ahnung davon, warum es soweit runtergegangen war.

Er will jetzt einige Zeit „nachdenken“. Und sich dann zu einem längeren realen Gespräch mit mir treffen.


Ich fühl mich falsch. Ich fühl mich schei.. Ich kann die beknackten seichten Sprüche „Auch als Singel wirst du glücklich sein, wenn du deine Situation annimmst“ nicht mehr hören. Ich hatte gestern den konkreten Plan, mir im Baumarkt nen Waschmaschinenschlauch zu kaufen, weil Autoabgase im Auto feiner sind als Rasierklingen. Die tun weh. Da will ich raus, aus diesem Gefängnis. Ich will hören, daß ich nichts falsch gemacht habe !

Warum kapiert er nicht, daß seine Handlungsweise die Beziehung mitgetötet hat?

Ich war von Anfang an offen, ehrlich, liebevoll, und habe ihm mein Herz geschenkt. Ich habe mich nie verstellt, war stets da für ihn. Habe an mir gearbeitet, mich zurückgestellt - bin auf ihn eingegangen, habe also alles gemacht, was ich konnte - entgegengekommen. Habe zu ihm gestanden. Und er? Was tat er?

Und er sagt mir, er hat keine Ahnung, warum unsere Beziehung zum Schluß so schwierig wurde.

Er hat mich mehr als nur dreimal verleugnet.

Und er hat bis heute nicht richtig kapiert, warum ihm seine drei Frauen weggelaufen sind.

ICH habe jetzt eine Ahnung, warum.

30.03.2011 10:54 • #1


wolfsherz
Liebe Heike,

es tut mir sehr leid, wie schlecht Du Dich fühlst. Keiner hier im Forum wird Dich mit den befürchteten Ratschlägen konfrontieren und es war richtig hier Dir das von der Seele zu schreiben.

Ich möchte Dich bitten in dem Thread:
Meine große wahre Liebe hat mich verlassen, ich bin am Ende!
meine letzten beiden, längeren Beiträge zu lesen. Sie befinden sich auf der vorletzten und letzten Seite. Es passt zwar nicht alles thematisch, aber vll kommt Dir beim Lesen der eine oder andere Gedanke der Dich manche Geschehnisse in anderem Licht sehen lässt.

In Deinem besonderen Fall darf man nicht vergessen, dass ein Mensch unter dem Einfluss von Psychopharmaka, nicht in vollem Kontakt mit seiner Seele steht.

Ich hoffe es schreiben Dir bald noch andere und trösten Dich und Du bist in der Lage den Schmerz dann durch Dich fliessen zu lassen und das Beenden des Lebens nicht als Lösung dieses Problems zu sehen.

LG wolfsherz

30.03.2011 12:26 • x 1 #2


A


Geschichte einer Beziehungshölle

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H
Hallo Wolfsherz,
in welcher Rubrik finde ich den von dir genannten Artikel? Ich habe bislang nichts finden können

30.03.2011 12:50 • #3


wolfsherz
Hallo Heike,
schau´mal, ob Du es so findest.
Rubrik: Trennung, Scheidung, Beziehungsende ...
Oder Du gibst den Namen des Threads in die Suchzeile ein. Meine große wahre Liebe hat mich verlassen, ich bin am Ende!

LG wolfsherz

30.03.2011 13:01 • #4


H
Ah - sorry, habs doch gefunden. Danke Wolfsherz.

Zu deiner Antwort:
der Einfluß der Psychopharmaka hatte ihn benusselt gemacht, wattig - sein Verhalten JETZT ist aber Charaktersache. Er nimmt die Tabletten schon über ein Jahr, und ich kenne den Unterschied genau.

Er hat ne Menge am Hemd, die Scheidung geht asap an, dann weiß er nicht, ob er das Haus behalten kann. Dann die Tochter, die er andauernd abholt (Klavier, Sport) und der Schichtdienst seiner Exfrau (Altenpflegerin).
Ja, ich kenne die Probleme alle. Und immer schwang der Ton mit du mußt Verständnis haben, ich bin doch so belastet.

Er kniet sich da seit 25.2. erst richtig rein in sein neues Singel-Höhlenleben. Er war zb. grippekrank, und was ist? Er holt sich die Tochter wieder ins Haus, sie schläft neben ihm - und wird genauso krank wie er. Die Tochter hat eh ständig Gesundheitsprobleme (Blasenentzündung, Erkältung, Übelkeit etc.). Ich hatte ihn darauf angesprochen,ob er da wirklich im Sinne der Tochter handelt - wenn er so krank ist, sie neben sich schlafen zu lassen.
Vom Kopf her stimmte er mir zu - aber er holte sie dann doch wieder zu sich.
Ich könne das nicht verstehen, so funktioniert Elternliebe nunmal - seine Antwort.

*beep*! Ich finde das so krank. Wenn er wirklich Elternliebe hat, dann stellt er den ständigen Kleinkrieg mit seiner Ex solange ein und beherrscht sich. Und macht nicht im Treppenhaus lautstarke Szenen, weil seine Ex eine Russenschlampe ist, die das Kind vernachlässigt (nur weil sie sich nicht ständig um das doch recht verwöhnte Kind kümmert).
Und was macht die Kleine? Rennt ins Wohnzimmer und stellt den Fernseher laut - damit sie die Streitereien nicht mehr hört - das KIND hat sich wie ein Erwachsener verhalten: es hat sich der Situation entzogen!

Das ist Elternliebe?
Quatschkram ...

Ich warf ihm an den Kopf, daß er schon einen Partner hat - nämlich seine kleine Tochter. Er läßt nichts anderes zu.
Ich habe mit meiner Psych darüber gesprochen - sie stimmte dem zu. Er suchte sich einen Ersatzpartner. Das Kind ist nicht gefährlich für ihn - sie kann er berechnen, sie enttäuscht und verläßt ihn nicht - sie kann sich nicht von ihm scheiden lassen.
Seine Exfrau macht seiner Ansicht nichts richtig, achtet nicht auf die Schularbeiten, kann nicht kochen, hurt herum und lebt auf seine Kosten.

Ich konnte es nicht mehr hören. Ich hätte zu gerne mal IHRE Version der Geschichte mitbekommen ...

Ich kann sehr wohl Elternliebe und Anteilnahme von egoistischem Besitzdenken unterscheiden. Ich will mal klar stellen: ich hatte nie verlangt, daß er sich zwischen seiner Tochter oder mir entscheiden sollte. Aber ich hatte noch nie jemanden wie ihn erlebt, der so kopflos reagiert, wenn seine Ex anruft. Und seine neue Partnerin so schnell zur Seite schiebt, oder sie sogar vergißt.
Alles erlebt ...

30.03.2011 13:14 • #5


H
Kurz noch zu unsrem Alter:

er ist 53 - ich bin 46.

30.03.2011 13:16 • #6


L
Ich muss erst über deine Zeilen nachdenken bevor ich darüber ausführlich schreiben kann aber du solltest dich selber schonmal fragen wieso du jemanden wie ihn zurück haben willst.
Möchtest du das alles noch einmal mitmachen?
Änderungen funktionieren nicht.

Ein Mensch kann sich nicht ändern,denn bestimmte Dinge liegen einfach in der Natur des Menschen oder resultieren aus gemachten Erfahrungen.
Eine Änderung kann eine Zeit gut gehen aber nach einiger Zeit fällt der Mensch wieder zurück in sein altes Verhalten.

Liebe besteht nicht darin,dass man seine eigenen Wünsche und Gefühle hinten anstellen muss ,das Leben für jemand anderen lebt oder sich für dessen Leben aufopfert.

30.03.2011 14:30 • #7


H
[quote=Laura14888]Ich muss erst über deine Zeilen nachdenken bevor ich darüber ausführlich schreiben kann aber du solltest dich selber schonmal fragen wieso du jemanden wie ihn zurück haben willst.
Möchtest du das alles noch einmal mitmachen?[/quote=Laura14888]


Genau das frage ich mich seit Tagen. Ich habe hier schon erfahren, daß Kontaktsperre ein Mittel der Wahl ist. Ich hatte sie genau 2 Wochen geschafft, dann diesen Brief geschrieben. Ich hatte solche Sehnsucht nach ihm. Und ja, nach seinen Zärtlichkeiten. Denn DAS konnte er immer gut. Ich habe genau die Fehler gemacht, die hier viel machten: ich schickte eine SMS, daß ich ihn vermisse. Ihn, seine Zärtlichkeiten, unsere Gespräche - und seine kleine Tochter. Seine Antwort kam prompt: er bedankte sich für die liebe SMS, und wolle mich dann abends anrufen (wir telefonierten immer um 21 Uhr).
Der erste Anruf nach der langen Zeit. Ich war so begierig, wieder an seinem Leben teihaben zu können. Früher erfuhr ich alles - und auch wenn wir uns nur 2x die Woche sahen, fühlte ich mich ihm nah.
Er war so lieb am Telefon. ich schöpfte Hoffnung. Und dann das Telefonat von gestern, wo ich explizit danach fragte, ob wir eine zweite Chance hätten. Seine Antwort, er müsse erstmal eine weitere Zeit nachdenken (das tut er immer - und braucht unendlich lange, dreht sich im Kreis, weil ihm da halt seine Depression massiv im Weg steht), da schöpfte ich trotzdem noch Hoffnung.
Wie krank ist das ...
Er fehlt mir - trotz allem - so unglaublich. Es ist SEHR schwer für einen Angehörigen, einen depressiven Partner zu verlassen. Stichwort Co-Abhängigkeit. Ich bin soweit, daß ich mir sage: egal wie, und wenn es nur noch S. ist - ich mach alles mit.

Ich schäme mich nicht dafür, denn hier im Forum darf ich das ja ausdrücken. Ich flüchte mich zu Freunden, übernachte dort, packe mir einen Terminkalender rappelvoll, damit ich nicht nachdenke. Und wenn ich dann abends allein zuhause bin, ist es mit meiner Selbstbeherrschung nicht mehr. Gott sei Dank wohnen wir 45 km auseinander. Haben uns seit dem 25.2. nicht mehr gesehen.

Seine Freundlichkeit am Telefon war ... nichts mehr als freundlich sein. Ich hätte es ahnen können; er war eigentlich recht unpersönlich geblieben. ICH wollte den Kontakt wieder. Und er ist halt so freundlich - mehr aber wohl nicht. Ich fühle mich wirklich wie eine Süchtige. Bin auf Entzug. Ich denke mir Nur noch einmal küssen, umarmen, bei ihm sein. Schließlich war da ja mal ... sowas wie Liebe?
Bei mir ... und die Akzeptanz, daß ich nun wirklich allein da stehe - krass. In meinem Alter ist das nicht mehr so leicht, mal eben jemand anderen kennenzulernen (das mal als Trost an die jungen Leutchen hier, mit 18 bis 20 Jahren...). Aber laßt euch sagen - mit 46 tut Liebeskummer immer noch genauso fies weh wie mit 20 ...

Ich hab nächste Woche einen Termin bei meiner Psychologin. Freitag dieser Woche ist der einzige Tag, den ich allein verbringen muß. Ansonsten bin ich keinen Abend allein bzw. zuhause. Geht einfach nicht. Auch hier im Büro lauer ich ständig auf eine Mail von ihm. Ich hörte von meiner Freundin, daß man sehr tief sinken kann, um den Ex wiederzubekommen. SEHR. Nur geben es viele Leute einfach nicht zu ...

Und wenn was in der Wohnung kaputt geht - er konnte das immer so gut. Können andere auch (Bruder, Kollegen etc.), aber --- und meine Lebensplanung ist nun ebenfalls gescheitert. Das alles zu begraben/zu packen ist wohl eine lange und schmerzhafte Phase - so steht es zumindest im Forum ...

30.03.2011 14:52 • #8


H
Nachdem ich am Dienstag ein Telefonat mit ihm hatte, und ihm im Telefonat direkte Fragen stellte (warum er mich verheimlicht hatte, und ob er sich mal Gedanken gemacht hätte, was sein Verhalten sollte - konnte er mir da nicht beantworten), war Funkstille.
Ich hatte ihn da ja gefragt, ob er sich einen Neuanfang wünschen würde. Er meinte, er wüßte ja nicht, ob es nicht dann in zwei Monaten vielleicht wieder schief laufen würde ... ich sagte ihm dazu in aller Deutlichkeit, daß man an einer Beziehung arbeiten müßte. Garantien gibt es nicht, und so etwas vom Leben quasi zu verlangen, wäre Quatsch.
Er bat mich um Bedenkzeit, und fragte, wie lange Zeit ich ihm geben würde. Ich sagte, er könne von mir aus lange Zeit haben.
Dank des Forums war ich schon etwas beruhigter, und sachlicher - ich rechnete nicht damit, daß er sich jemals wieder melden würde.

Ich hatte hier die Geschichte mit dem zerbrochenen und wieder geklebten Spiegel gelesen - SEHR treffend. Daran knabber ich noch rum. Außerdem bin ich Laura auch dankbar für die Frage, ob ich ihn überhaupt zurück haben möchte. Ebenfalls frage ich mich jetzt kritisch, welche Zukunft wir überhaupt haben könnten.
So krank, wie er momentan ist, und die ganzen Probleme bei ihm, wird das nicht friedlich und sicher für mich sein.
Mich würde freuen, wenn wir irgendwann nur noch Freunde sind. Er wird das können, aber für mich ist das derzeit nicht machbar, weil mein Herz noch zu doll drin hängt ...

Eben also rief er mich im Büro an. War bemüht freundlich und nett, und wollte einfach mal hören, wie es mir geht. Seine Art, sich zu engagieren (er zeigt Interesse - so machte er das in der Vergangenheit auch, wenn er klare Momente hatte neben seiner Depression).

Ich sagte ihm offen, daß ich mich nicht gut fühle. Weil mir das Telefonat vom Dienstag noch anhängt, was ich verarbeiten müßte. Und ich ihm nichts neues sagen könne. Meine Ansichten würde er kennen, die hatten wir lang und breit diskutiert.

Dann kam seine Chefin, und er mußte das Telefonat beenden. Meinte, ich könne ihn heute abend anrufen, wenn ich Lust hätte. Er wäre das Wochenende allein zuhause, nur am Samstag wird seine Tochter zu ihm gebracht (weil seine Exfrau einen saufen gehen will) und bleibt bis Sonntag mittag.
Oder er meldet sich gleich noch einmal, wenn seine Chefin weg ist.

Also ich werde heute abend nicht anrufen. Erstens habe ich Haushaltstag und zweitens wüßte ich einfach nicht, was ich ihm erzählen sollte. Hui - ich bin erstaunt -
Ich glaub, ich mach jetzt gleich Feierabend. Dann bin ich nicht da, falls er im Büro anruft.

Tja, Kontaktsperre war zwar im Kopf, aber in der Realität jetzt nicht eingehalten. Okay, war ne Prüfung für mich. Wie fühl ich mich jetzt? Hm ... also sauer nicht, verzweifelt hoffend auch nicht - eher ... abwartend.

Danke an die Forenschreiber - viele eurer Geschichten helfen mir absolut weiter.
Ich hab jetzt keine Lust, weiter zu grübeln. Ich habe morgen ein Date mit einem netten Mann, außerdem bin ich auf einer Konferenz in Hannover und bin von vielen netten Leuten umgeben. Und der Sonntag ist auch schon verplant - ebenfalls mit vielen netten Aktivitäten und Freunden! Ich möchte jetzt an mich denken!

01.04.2011 13:22 • #9


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