Ach Gus,
Leider habe ich das gefühl, dass ihm ganz und gar nicht klar ist, dass ich ihn nicht verlieren möchte, ich weiß nicht ob er wirklich daran glauben kann, dass ich ihn liebe und dass er mir wahnsinnig wichtig ist. Er kann selbst nicht recht daran glauben, dass da irgendwas an ihm ist, was man lieben könnte. Als er noch Dro. nahm (wirklich nur ganz ganz zu Anfang) hat er Dinge getan, die nicht okay waren, für die er sich Schuldig fühlt. In seiner Ex-beziehung hat er das aber viele viele Jahre getan und gleichzeitig liebloses böses verhalten über sich ergehen lassen, was alles nicht leicht zu verkraften ist für ihn.
Er mag auch Dinge an sich nicht, die ich wahnsinnig toll finde, was für ihn nicht nachzuvollziehen ist. Er ist hibbelig, chaotisch, sehr emotional und kreativ und erwartet von sich distanziert und strukturiert zu sein. Ich glaube nicht, dass es irgendwie zu ihm durchdringt, dass ich ihn nicht verlieren möchte.....
Tja, als ich in seinen Armen lag war das unheimlich schön, anders als vor der Trennung, irgendwie war es nicht Gewohnheit, sondern er hatte mich im Arm, weil er das in dem Augenblick so sehr wollte wie ich. So vom Kopf her wusste ich nicht ob es richtig ist, aber es war dieses alt vertraute, dass es das ist, was ich will, was ich immer wollte.
Morgen Abend sehen wir uns wohl wieder und für Sonntag wollte er Karten für ne Veransaltung holen, mal sehen. Dennoch, wir werden uns zunächst einmal weniger sehen. Ich mache mir große Sorgen, dass er wieder zu den Dro. greift, zurzeit ist er hin und her gerissen. Auch wenn das mehr die Sucht ist, die da aus ihm spricht, ich weiß nicht was siegen wird. Ich habe ihm gesagt er soll sich melden, soll vorbei kommen, wenn es ihn zu sehr überkommt, dass er nicht aus einer Laune des Moments wieder anfangen soll. Und leider muss er den Rest alleine schaffen, ich bin für ihn da, aber er muss schon für sich wissen, dass er sich mit und vorallem auch ohne mich gegen die Dro. entscheiden kann und das es in erster Linie eine Entscheidung für ihn ist, ja zu sagen zu seinem Leben. Oft fiel es ihm leichter zu sagen, dass es eine Entscheidung für mich sei. Ich bin wohl auch die personifizierte Hoffnung in ihm, dass er liebenswert ist, gut so wie er ist, mit schwächen und stärken. Enttäuscht bin ich von seinem langjährigen Freund, der ihm die Dro. in dem schwachen Moment gegeben hat....
Ja, meine ehrlichen Worte haben vieles ausgelöst, ich bin etwas schockiert, dass ihm das fast gar nicht klar war, er geht seit einem halben jahr wöchentlich zum Psychologen, was ich sagte wurde zwischen uns im Laufe der Zeit schon alles angeschnitten, aber die große Zusammenfassung meinerseits beim letzten treffen hat wohl ganz schön gesessen. Ich würde mir wünschen, dass wir da nochmal in Ruhe drüber reden könnten, dass er mehr erzählt, was in ihm vorgeht und das er sich da für sich selbst mehr drauf einlässt.
Ach ist das alles schwer, ich weiß einfach nicht, wie wir das überstehen können, ob er das überhaupt will. Ich habe das Gefühl, dass die Probleme die er hat wirklich seine sind und nicht aus unserer Beziehung kommen und dass er die überwinden muss, für sich. Er wird sich nicht später oder bei einer anderen geliebt fühlen, solange er nicht weiß, dass er es wert ist....
Wie immer, vielen Dank, dass du zuhörst und so offen und warm Antwortest.
27.04.2016 11:16 •
#46