Liebe Community!
Ich bin momentan wie paralysiert und fühle mich wie der Witz des Jahres. Damit Ihr Euch ein Bild von der ganzen Sache machen könnt, schildere ich kurz chronologisch meine Geschichte. Ich bin vor anderthalb Jahren mit einem Mann zusammengekommen, bei dem es sofort geklickt hatte. Er erzählte mir, dass er seit 4 Jahren geschieden sei und hofft, dass er noch einmal eine Frau trifft, mit der er sich eine neue Zukunft aufbauen kann. Unser erstes Date war sehr schön und wir wollten uns schnell wiedersehen. Leider wars dann doch nicht so schnell, weil er sehr krank wurde und eine neue Herzklappe benötigte. Ich hatte totale Angst um ihn und besuchte ihn im KH und in der Reha. Irgendwie wollte ich diesen Mann nicht verlieren. Ich hatte mich wahnsinnig in ihn verliebt. Als er wieder hergestellt war, stand ein lang geplanter Umzug an und dann fingen wir an, uns regelmäßig zu sehen. Wir wohnen 400km auseinander, daher wars nur am We. Nach ein paar Monaten wunderte ich mich warum er es immer abwimmelte, wenn ich vorschlug, zu ihm zu kommen, nahm es aber so hin, da er mir ja seine Adresse gab. Im November vorigen Jahres war er bei mir und räumte gerade seine Tasche aus und drückte mir ein paar Zettel in die Hand - für den Papiermüll, dachte ich. Natürlich schaute ich auch drauf was es ist und es war ein Abholschein für eine Postsendung mit einer anderen Adresse. Ich sprach ihn darauf an und er sagte, er sei nochmal umgezogen und hatte mir das nicht gesagt, weil ich dagegen war. (Anfrage des Vermieters, der die Wohnung für die Tochter wollte.) Jedenfalls sagte er, er wollte damit mein Gemecker vermeiden. Ich fand das sehr komisch, sagte aber dazu nix mehr. Dann bekam er ein Jobangebot ein gutes Stück weiter weg und hat jetzt eine temporäre Wohnung, da es zu weit weg ist, um täglich zu pendeln. In dieser Wohnung bin ich willkommen. Hab das auch gleich wahrgenommen. Gestern suchte ich nach einem Notizzettel oder desgleichen, weil ich was aufschreiben wollte. In einer ansonsten leeren Kommode fand ich dann auch eine Packung Druckerpapier. Leider fand ich auch was Anderes: einen Personalfragebogen von der Firma für die er als Subunternehmer tätig ist. Status: verheiratet. Und die Firma läuft auf den Namen seiner Frau (wohl doch nicht Ex). Ich kann das Potpourri an Gefühlen, die ich alle gleichzeitig empfand, nicht gut beschreiben. Trauer, Wut, Enttäuschung, Ernüchterung, Hass war dabei und noch viel mehr. Ich sprach ihn sofort darauf an. Erste Reaktion: ich sei in seine Privatsphäre eingedrungen. Dann: die Ehe bestünde nur noch auf dem Papier und das ist eine Sache, die er mit sich allein ausmachen müsste. Er meint, er sei seit Jahren getrennt, nur wg Steuervorteilen noch nicht geschieden und sie wohnt definitiv nicht mit ihm in seiner richtigen Wohnung zusammen. Irgendwie kann ich das nicht glauben. Ich überlege gerade wie ich weiter verfahren sollte: mir die Sache noch eine Weile anschauen und hoffen, dass endlich mal die Scheidungspapiere unterschrieben werden, noch bissel Spaß mit ihm haben und ihn dann abservieren (ja, ich fühle gerade etwas Rachedurst) oder mich gar nicht mehr melden, nachdem ich wieder zu Hause bin. Was meint Ihr? War irgendwer auch schon einmal in so einer Lage?
22.02.2017 20:55 •
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