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Generell unzufrieden, besser zurück ziehen?

JackyArt
Hallo, ich bin im Moment generell unzufrieden mit allem. Die Hochzeit einer sehr guten Freundin hat mich auch nochmal runtergezogen, weil es mir verdeutlicht, wie bescheiden es bei mir läuft, während sie gerade die absolut Himmelfahrt erlebt. Bei ihr läuft es einfach überall perfekt. Es ist kein Neid, aber es macht mich traurig, dass es bei mir eher genau umgekehrt läuft. Auch bei vielen anderen Freunden läuft es echt gut. Ich fühle mich irgendwie ausgegrenzt. Nicht dass es so wäre, aber irgendwie fühlt es sich so an, weil die anderen einfach in nem anderen Lebensabschnitt sind. Ich habe im Moment oft auch schlechte Laune deswegen und bin gereizt, gerade auch bei der Freundin, die geheiratet hat. Meine Trennung ist jetzt ca. 4 Monate her und ich leide immer noch darunter. Bei ihr drehte sich natürlich alles um die Hochzeit. Ich habe sie viel unterstützt, mir extra meinen Jahresurlaub genommen, damit ich da sein kann für alle Events, weil sie wert drauf gelegt hat (ich wohne 650 km entfernt), ihr ein Bild gemalt etc. Sie hatte nicht mal 5 Minuten Zeit für mich bei der Hochzeitsparty. Und dann bekomme ich noch am nächsten Tag gesagt, nachdem ich ihr meine Enttäuschung erklärt habe, ich solle keine Szene machen, es täte ihr leid, wenn sie bei 100 Leuten für den ein und anderen keine Zeit hatte.
Ne andere Freundin ist jetzt auch wieder glücklich vergeben.
Ich freue mich wirklich für jeden meiner Freunde und Bekannten, wenn sie mir was tolles zu berichten haben. Gleichzeitig wird die Unzufriedenheit bei mir dadurch immer größer und der Hass auf meinen Ex ebenfalls.

Ich möchte meine Freunde nicht vergraulen durch meine schlechte Laune und Unzufriedenheit und frage mich, ob es besser ist, wenn ich mich lieber was zurück ziehe. Sie hören mir zwar zu und haben auch Verständnis, aber auf Dauer geht das ja auch nicht gut. Nachher ziehen sie sich noch von mir zurück, weil ich zuviel schlechte Stimmung verbreite. Ich bin es auch einfach leid, immer brav zu grinsen und zu sagen boah toll, das ist ja super, wenn ich in dem Moment eigentlich am liebsten heulen würde. Ich hoffe, es ist verständlich, was ich sagen möchte. Ich möchte mich einfach wieder aus ganzem Herzen freuen können, wenn mir ne Freundin erzählt, dass sie z.B. nen Heiratsantrag bekommen hat, schwanger ist, in Urlaub fährt etc. ohne dabei zu denken ach toll, die nächste...läuft ja richtig super bei allen anderen.... Und dass man nicht vergleichen soll ist mir klar, nur sagt mal nem verhungernden er soll nicht so auf das Essen geiern.

05.09.2015 20:49 • x 1 #1


B
Hallo JackyArt,

mir geht es aktuell leider genauso wie dir. Ende des Monats bin ich auf eine Hochzeit eingeladen und mir graut es schon jetzt davor. Eine Kollegin ist gerade in Mutterschutz gegangen, eine Bekannte fliegt bald vier Wochen mit ihrem langjährigen Partner in den Urlaub, die andere plant ihre Hochzeit. Es ist so wie du es beschreibst, es ist kein Neid aber es fällt mir dennoch schwer, mich zu freuen und zu denken Ach wie toll für dich/euch. Ich schäme mich manchmal für diese Gedanken und schauspieler in diesen Momenten einfach. Wenn ich dann alleine zu Hause bin holt es mich oft wieder ein und ich muss auch mal weinen oder bin sehr wütend.

Ich habe also leider keine Lösung für dich aber vielleicht hilftes ein bisschen, zu wissen, dass es anderen auch so geht wie dir.

Ganz liebe Grüße

05.09.2015 21:40 • x 1 #2


A


Generell unzufrieden, besser zurück ziehen?

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JackyArt
Belladonna24, danke für deine Worte. Es ist ja an sich auch normal und nicht verwerflich, wie wir uns fühlen. Leider macht man sich dann aber doch auch selbst Vorwürfe, weil man denkt, man sei egoistisch und missgünstig, was einen dann nochmal runter zieht. Ich habe mittlerweile gelernt, diese Gefühle zuzulassen und auch mal einfach denken zu dürfen, dass das alles unfair ist. Aber manchmal ist es schwer, dann auch wieder zu sagen genug gejammert, es kommen auch für dich diese Momente, hab Geduld. Wir leben nunmal jetzt und nicht in der Zukunft, da hilft der Gedanke, dass es irgendwann wieder bergauf geht auch nicht immer.

05.09.2015 22:21 • x 1 #3


B
@JackyArt:
Zitat:
Aber manchmal ist es schwer, dann auch wieder zu sagen genug gejammert, es kommen auch für dich diese Momente, hab Geduld. Wir leben nunmal jetzt und nicht in der Zukunft, da hilft der Gedanke, dass es irgendwann wieder bergauf geht auch nicht immer.

Das beschreibt es sehr gut. Ich habe auch Momente,wo ich denke irgendwie wird es schon weitergehen und hoffe,dass ich mich nicht für immer so fühle aber dann kommen leider auch wieder die ganz schweren Momente, so wie gerade.
Wenn man dann noch mit dem Glück anderer konfrontiert wird, es ist schwierig nicht einfach mal zu sagen, wie sehr einen das nervt.

Ich bin gerade trotz der bescheidenenPhase aber ganz froh,dass es nicht nur mir so geht.Zwischendurch fühle ich mich echt blöd, wenn ich mich nicht richtig für andere freuen kann.

05.09.2015 22:29 • x 1 #4


JackyArt
Ich glaube, es gibt nur wenige Menschen, die wirklich in der Lage sind, sich vollkommen für andere zu freuen, wenn sie selbst eigentlich am Boden sind. Dafür muss man wohl einfach ein großer Optimist sein und sehr viel Zuversicht mitbringen, zu dem auch am besten in seiner Mitte sein. Ich bewundere solche Menschen. Allerdings gibt es auch Leute, die einfach nur nicht der Realität ins Auge blicken wollen, das sind für mich aber auch keine Optimisten, sondern Verdrängungskünstler. Bei der Mehrheit ist es wohl eher so, wie bei uns.
Wenn du das Gefühl hast, das Glück der anderen ist einfach zu viel, dann hast du auch das Recht mal Stop zu sagen. Jeder der etwas Emphatie besitzt wird verstehen, dass man einfach down ist, wenn man immer nur den anderen beim Glücklich sein zu guckt.
Ich vergleiche meine Situation gerade wie mit zwei Waldstücken: auf der einen Seite ist es grün, schön, harmonisch und voller Leben, die Menschen dort lachen und haben Spaß. Ich steh auf der gerodeten Seite, alles ist tot und kaputt, zwischendurch gibt es ein paar Bäumchen, die begonnen haben zu wachsen und zu sprießen. Aber es wird noch dauern, bis es auf meiner Seite wieder so aussieht wie auf der anderen. Einfach rüber gehen ist leider nicht drin, weil ein tiefer Fluss dazwischen ist. Also muss ich hier ausharren und warten, bis die Zeit die toten Bäume mit Moos bedeckt hat und die neuen Bäume und Pflanzen gewachsen sind.

05.09.2015 23:11 • x 2 #5


I
Hallo Jacky

Ich fühle auch seit ein paar Monaten genau das was Du hier beschreibst.
Für mich ging oder geht die Welt unter und für andere dreht sie sich weiter, während bei mir alles zum Stillstand gekommen ist.

Es ist kein Neid auf das Glück von Anderen aber die Unzufriedenheit mit meiner eigenen Situation.
Dazu kommt auch das Unverständnis und der Ärger über mich selbst dass eine einzige Person fähig war mich so zu verändern und mich derartig aus der Bahn zu werfen. Ich kenne mich manchmal selbst nicht mehr, das bin ich nicht so war ich nie, ich kann einfach nicht anders sein als ich mich zur Zeit fühle.
Meine Mitmenschen mögen mir verzeihen.

Freude was ist das? Lachen wo bist Du geblieben?
Manchmal schaue ich in den Spiegel und finde meine Mundwinkel ziehen sich immer mehr nach unten und das lustige Funkeln ist aus meinen Augen verschwunden.
So richtig gelacht habe ich schon lange nicht mehr und Momente der Zufriedenheit sind sehr sehr selten geworden.

Ich kann gut mit Menschen bin sehr aufgeschlossen und gönne jedem sein Glück, aber manchmal geht mir nach außen getragene Freude einfach nur tierisch auf die Nerven.
Aber das liegt eben rein an meinem Gefühlschaos und nicht weil ich kein mitfühlender und mitfreuender Mensch wäre.
Ich hoffe das bleibt nicht ewig so, das darf nicht sein denn das bin nicht ich.

06.09.2015 07:48 • x 1 #6


J
Danke für die ehrlichen Worte.

06.09.2015 12:15 • x 1 #7


B
@JackyArt:
Zitat:
Ich vergleiche meine Situation gerade wie mit zwei Waldstücken: auf der einen Seite ist es grün, schön, harmonisch und voller Leben, die Menschen dort lachen und haben Spaß. Ich steh auf der gerodeten Seite, alles ist tot und kaputt, zwischendurch gibt es ein paar Bäumchen, die begonnen haben zu wachsen und zu sprießen. Aber es wird noch dauern, bis es auf meiner Seite wieder so aussieht wie auf der anderen. Einfach rüber gehen ist leider nicht drin, weil ein tiefer Fluss dazwischen ist. Also muss ich hier ausharren und warten, bis die Zeit die toten Bäume mit Moos bedeckt hat und die neuen Bäume und Pflanzen gewachsen sind.


Das ist ein schöner Vergleich, danke!

06.09.2015 20:34 • #8


F
Hallo ihr 3

Mir geht es leider auch genauso wie euch...
Vielleicht mit dem Unterschied, dass ich (noch) in einer Beziehung stecke, die ich mich anscheinend aber nicht mehr wirklich glücklich macht..

Ich merke, dass sehr viele Menschen um mich herum große Fortschritte machen und gemacht haben, während ich einfach nur ratlos bin, warum es bei mir nicht so wie gewünscht verläuft..

Interessanterweise habe ich auch in meinem Freundeskreis ein paar Menschen, die zumindest nach außen hin festgefahren sind, aber komischerweise macht ihnen das wenig aus und sie genießen trotzdem das Leben in vollen Zügen und wirken glücklich.

Und so fühle ich mich allein gelassen.. Mit den Leuten, bei denen es gut läuft, hab ich mitlerweile kaum mehr was zu tun und auch bei denen, die meines erachtens in einer ähnlichen Situation wie ich bin, stoße ich nicht wirklich auf Verständnis

06.09.2015 23:44 • x 1 #9


Doing
Kenne ich auch sehr gut. Tut schon weh zu sehen wie es bei den anderen klappt was bei einem selber gescheitert ist...
Generell zum Thema glücklich sein:
Ich hab durchaus als meine glücklichen Momente. Dise haben immer eines gemeinsam, ich bin mental im jetzt. Nicht in der Vergangenheit nicht in der Zukunft. Macht Dinge die euch fesseln, in denen Ihr nicht alzuviel nachdenken könnt.

08.09.2015 14:20 • x 1 #10


A


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