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Generationen im Vergleich und der Umgang miteinander

S
Ich bin Jahrgang 1953.

Wenn ich an meine Kindheit denke, im Norden und eher dörflich, fällt mir als Erstes ein, wie wir, immer so um die 20 Kinder, in Horden bei allen möglichen Nachbarn eingefallen sind. Und überall willkommen waren!

Noch heute habe ich den Geruch der Werkstatt des Schusters in Erinnerung, den ich so liebte. Und die Bonbons, die er jedes Mal für uns Kinder übrig hatte.

An das Spielen - Völkerball, Gummitwist, Hinkelkasten, Murmeln, Seilspringen - mitten auf der Strasse...

30.06.2022 08:57 • x 5 #31


W
Zitat von Nostraventjo:
@Gorch_Fock das schulische kann ich so nicht bestätigen. Meinem Gefühl nach hat der Unterrichtsstoff sehr angezogen. Wenn ich meinen Sohn und seinen Schulstoff mit dem Vergleiche, was wir damals gemacht haben kann ich nur sagen das heute einfach viel früher viel mehr von den Kindern abverlangt wird und ich das so ...

Das empfinde ich genauso. Bei meinen Kindern habe ich mich oft gefragt: wann sollen die denn mal spielen? Da war die Gesamtschule das Mittel der Wahl, aber die Freiheiten, wie ich sie damals nach der Schule hatte (trotz 14-tägigem Samstagsunterricht) gab es nicht mehr.

30.06.2022 08:58 • x 3 #32


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Generationen im Vergleich und der Umgang miteinander

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M
Ja Ja, früher war alles besser....

30.06.2022 09:11 • x 1 #33


tina1955
Es ist aber schon merkwürdig, dass einige oder ein Großteil der Kinder heutzutage trotz der umfangreichen Schule und trotz der Berge an Hausaufgaben noch ihren Hobbys nachgehen können.
Von Mutter im Auto abgeholt wird unsere Nachbarstochter zum Ballett gefahren, der Sohn zum Bogenschießen und beide gehen noch 2x in der Woche zur Musikschule.
Die Mutter arbeitet halbtags, beide sind 1-er Schüler und denen machte Corona nicht mal etwas aus. Die Kinder sagten mal, zu Hause lernen ist voll cool, sie haben lediglich ihre Freunde vermisst.

Wenn ich dann wieder genau das Gegenteil von Kindern aus Marzahn und anderen Ballungscentren wie z.B. Benzbaracken oder Rostock höre, frage ich mich, woran es liegt, dass derartige Unterschiede entstehen und wie es dazu kommt.
Kinder lungern rum, gehen klauen, sind schlecht in der Schule usw.

30.06.2022 09:17 • x 4 #34


S
Zitat von Muesan12:
Ja Ja, früher war alles besser....

Es war anders.

Im Vergleich zu heute gab es nach meinem Empfinden viel mehr Sicherheit.

Die Ehen waren bestimmt nicht besser als heute. Aber Scheidungen waren verpönt. Eine Frau konnte sich auch gar nicht scheiden lassen, denn sie durfte weder arbeiten noch ein Konto führen, wenn der Mann es nicht erlaubte. Also schickte sie sich drein und sprach statt dessen beim obligatorischem Trost-Kaffeekränzchen mit allen Nachbarinnen über die Unzulänglichkeiten ihres Mannes. Um dann getröstet und gestärkt wieder nach Haus zu gehen. Nur als kleines Beispiel für den Unterschied von damals zu heute,

30.06.2022 09:21 • x 6 #35


M
@Sonnenblume53 Zeiten ändern sich. so war das schon immer und so wird es immer sein. Und es wurde auch schon immer darüber gesprochen, dass doch früher alles besser war...

30.06.2022 09:24 • x 2 #36


W
@Muesan12 : das ist ja auch gut so, Stillstand möchte ich auch nicht haben.

Ich glaube, es liegt einfach auch am Alter. Je älter ich werde, desto nostalgischer werde ich auch. Filme über die Kindheit in den 70ern lösen bei mir ein ganz warmes Gefühl aus. Obwohl ich natürlich weiß, dass nicht alles toll war. Offenbar verdrängt man das Schlechte. Gefühlt waren damals alle Sommer heiß und jeden Winter lag meterhoch Schnee

30.06.2022 09:27 • x 5 #37


J
Ich merke schonbeim Durchlesen eurer Beiträge mache ich gedanklich eine Zeitreise zurück. Das ist total schön. Auch wenn ich genau weiß, dass ich schon durch einen Weichzeichner zurück schaue.

Zitat von XSonneX:
Partnerschaften hielten früher länger, so ist meine Wahrnehmung. Aber sind die Paare wirklich glücklich gewesen?

Ich denke nicht, es gab bloß weniger Alternativen. Auch die moralische Bewertung einer Trennung hat sich doch geändert. Frauen sind natürlich unabhängiger geworden, dafür ist aber die gegenseitige Anspruchshaltung doch enorm gestiegen. Die klassische Rollenverteilung gab eine ganz klare Richtung vor, und jetzt soll der Partner/die Partnerin viel mehr erfüllen. Das eigene Ich ist so dermaßen in den Vordergrund gerückt worden. Wobei ich noch nicht einmal denke, dass wir bzw. die meisten das wirklich auch so wollen und können. Und vielleicht haben jetzt in Krisenzeiten die Menschen auch nicht wirklich Kopf, um sich darum zu kümmern.

Überhaupt hatte ich damals, ich bin Jahrgang 74, ganz andere Ziele: Führerschein, eigenes Auto, meinen Radius erweitern, Neues kennenlernen,
so schnell wie möglich ausziehen, wilde Feste feiern und wilde Feste schmeißen. Meine Ausbildung war Pflicht und ich habe sie auch gern gemacht, aber das war jetzt nicht übermäßig mit Spaß besetzt. Der kam später.
Meine Tochter ist da mit ihren 20 Jahren ein wenig vernünftiger unterwegs.

Zitat von ElGatoRojo:
Es gab nur das Festnetz.

Oh ja: Fasse Dich kurz. Alles über 60DM an Telefon durfte ich bezahlen.
Heutzutage erfährt man ja intimste Dinge von fremden Menschen einfach während der Fahrt im ÖPNV. Früher war man doch vorsichtiger mit seinen persönlichen Themen.

Überhaupt finde ich den Umgang mit Tabu-Themen irgendwie inflationär. Ich habe den Eindruck, dass vieles nur der Selbstvermarktung dient und nicht dem Thema an sich.

Zitat von BrokenHeart:
Ich kenne die Schachtel Zig. noch für 2,- DM
Und die aus dem Automaten hatten blitzblanke 10 Pfennig-Stücke unter der Schutzfolie.

Zitat von tina1955:
Thema Familienfeiern:

Tage vorher fingen die Vorbereitungen an, es wurde viel und selbst gekocht. Und jeder packte mit an. Ich habe das gemeinschaftliche Spülen danach sehr geliebt, das Abwaschen und Abtrocknen war Nebensache, weil es einfach so viel zu erzählen und zu lachen gab. Die Männer aus meiner Familie waren übrigens mit von der Partie beim Aufräumen.

Zitat von Gorch_Fock:
Neue Orte waren nur nach intensivem Kartenstudium zu erreichen und nicht mit zwei Klicks in der Navi-App.

Das ist Segen und Fluch zugleich. Man verlässt sich zuviel da drauf, oder? Wenn wir wandern, wird nicht ins Phone geschaut, man kommt nicht voran und verpasst soviel.

30.06.2022 09:28 • x 4 #38


N
@tina1955 ich glaube in Baden-Württemberg ist das Schulsystem sehr knackig, ja.

30.06.2022 09:28 • x 3 #39


S
Zitat von Woelkeline:
Gefühlt waren damals alle Sommer heiß und jeden Winter lag meterhoch Schnee

Lach....ebenso!

Als ich noch klein war, habe ich bei meiner Oma Radio gehört mit dem Wetterbericht. Ich weiß noch genau - 40 - 46 Grad kam da! In der Strasse, in der ich aufwuchs, war am Ende ein Konsum, da schlich ich mich in, um ein Eis zu kaufen. Kein Mensch war unterwegs, die Hitze brannte wie Feuer. Bevor ich zurück war, war das Eis zerschmolzen.

Und die Gewitter - man hätte die Uhr danach stellen können: jeden Abend um 17.00 Uhr ging´s los...ja, selbst das Wetter war anders - knackiger...

30.06.2022 09:36 • x 2 #40


N
@Sonnenblume53 es gab Läden, die Konsum hießen?!

30.06.2022 09:42 • x 4 #41


S
Zitat von Nostraventjo:
@Sonnenblume53 es gab Läden, die Konsum hießen?!

Ja!

Heute erscheint mir das auch seltsam - aber es war so!

30.06.2022 09:44 • x 2 #42


tina1955
@Nostraventjo , ja im Osten...
Der kleine Konsum und da gab es sogar Marken für den Einkauf, wie heute beim Kaufland
Ein Jahr würden Marken eingeklebt und mit den Konsummarken durften dann Dinge, die es im Konsum gab, gekauft werden.
Meine Oma hat damit immer ihren Weihnachtsbraten finanziert

30.06.2022 09:46 • x 5 #43


S
Zitat von tina1955:
@Nostraventjo , ja im Osten... Der kleine Konsum und da gab es sogar Marken für den Einkauf, wie heute beim Kaufland Ein Jahr würden Marken eingeklebt und mit den Konsummarken durften dann Dinge, die es im Konsum gab, gekauft werden. Meine Oma hat damit immer ihren Weihnachtsbraten finanziert

tina, im Westen auch.

30.06.2022 09:47 • x 3 #44


tina1955
@Sonnenblume53 , echt? Ich dachte Konsummarken gab es nur im Osten.

30.06.2022 09:50 • #45


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