Keine gemeinsame Zukunft mehr - an sich arbeiten?

Hallo Ihr, mein Freund und ich haben uns vor ca. 2 Wochen getrennt. Ich weiß bis jetzt nicht wie ich den Menschen loslassen kann und soll, ohne mein eigenes Leben loszulassen, daher versuche ich mal hier etwas zu schreiben. Unsere Beziehung war sehr intensiv, ich habe von Anfang an gesagt was ich mir wünsche, Familie, Kinder, zusammenziehen, eine gemeinsame Zukunft, etwas ernstes. Er war selber sofort Feuer und Flamme, wolle selber mal Kinder haben und er möchte auch endlich wieder eine Frau an seiner Seite. Bei uns hat es vom ersten Date an sofort geklickt: Wir hatten die selben Ansichten, gleiche Hobbys, usw. Ich war wie im siebten Himmel, ich dachte ich bin endlich angekommen, den Mann fürs Leben, wenn nicht er wer denn dann?
Er war liebevoll, warmherzig, alles was man sich wünschen kann, er hat mir immer gesagt dass er mich nie mehr hergibt und so froh ist mich zu haben, ich bin wie Familie, usw.
Nach ca. 6 Monaten wurde er plötzlich ziemlich abweisend, das ging 2 Wochen lang. Ich habe immer gefragt was los ist, ob er lieber alleine sein möchte, usw . er meinte es liege nicht an mir, ihm ginge es nicht gut, arbeit stresse ihn, usw.
ICh habe dann durch zufall herausgefunden, dass ihm eine andere, extrem ältere frau Bilder von sich geschickt hatte, und er hatte darauf positiv geantwortet. Ich habe ihn konfrontiert, mein zeug gepackt und bin gegangen. Daraufhin hat er mir gesagt wie schlecht es ihm doch ginge, er hat so schlimme zeiten hinter sich es tut ihm leid und dass es total eklig war und nicht so gemeint, er kenne sich so nicht. Unseren gemeinsame Urlaub haben wir getrennt voneinander verbracht.
ICh war, da es ihm so schlecht ging für ihn da und wir haben wieder zueinander gefunden.
Ab diesem Zeitpunkt jedoch war er derjenige der total verändert war, kaum mehr liebevoll, nette nachrichten gab es auch nicht mehr . aber er müsste doch derjenige sein der kämpft, er hat doch etwas getan und nicht ich?
Trotzdem zeigte ich verständnis und war für ihn da, ich habe gekämpft wie ein Tier um unsere Beziehung und zu dem Menschen den ich kennen gelernt und lieben gelernt habe. Aber er lies sich nur so treiben, kritik die ich von ihm bekam setzte ich um, er jedoch tat nichts dergleichen Ich kann nicht aus meiner Haut, obwohl ich das gerne würde . Immer mit der Aussage es ginge ihm so schlecht er kommt morgends kaum aus dem Bett, usw. Er brauchte plötzlich unter der Woche ein zwei Tage für sich zum alleine sein, auch da habe ich verständnis gezeigt. Er wollte auch nicht mehr zusammenziehen mit der Aussage, so wie es geradce ist ist es gut für mich, im augenblick ist das in ordnung so, usw. .
Ich habe gekämpft und gekämpft, ihm versucht Freude zu bereiten. Intimität gab es keine mehr. Bis ich es angesprochen habe, ein paar Tage lange jeden Tag, wieso er mir nicht entgegen kommt, wenn er doch weiß was schief läuft, usw. Er meinte dann Kennst du das nicht, wenn du dir selber auf den Keks gehst . habe gesagt dann lasse ich dich alleine, kannst für dich sein: Will er nicht. Nachdem ich es drei Tage hintereinander jeden Tag angesprochen habe und selber gesagt habe so geht es nicht mehr weiter meinte er, ja wir drehen uns im Kreis, und er sieht momentan keinen anderen Weg als Trennung.

Daraufhin bin ich gegangen, es war funkstille, 5 Tage lang und dann haben wir unsere sachen ausgetausscht. Nun haben wir die Tage n paar mal wieder miteinander geschrieben und ich habe einfach direkt gefragt ob es für ihn endgültig abgeschlossen ist oder er sich gedanken darüber gemacht hat: ER meinte er habe sich gedanken gemacht, jedoch denkt er dass wir früher oder später wieder an den Punkt kommen werden, und das würde er mir und sich ersparen wollen. ICh habe ihm daraufhin geschrieben dass ich, für meinen teil, aus meinen fehlern gelernt habe und mir diese nicht mehr passieren werden. Daraufhin habe ich bis heute keine antwort mehr erhalten.

Ich verstehe nicht, wie man sagen kann ja ich habe Dinge falsch gemacht aber früher oder später kommen wir wieder an den punkt, an dem es nicht funktioniert . wieso nicht, weil er weiß er würde nichts ändern? Weil er mich nicht mehr Liebt? Weil es einfacher ist sich eine neue zu suchen als an sich zu arbeiten?

ICh komme aus diesem Teufelskreis nicht raus, ständig schaue ich war er irgendwo online, wieso meldet er sich nicht. Mein Tag plätschert so vor sich hin, und egal mit was ich mich versuche abzulenken, nichts funktioniert wirklich ich komme immer wieder an dem Punkt an dem ich mich frage: HAbe ich mich so sehr in einem Menschen gettäuscht oder mir etwas vorgemacht?
Was macht das hier alles noch für einen sinn: MEine erste große Liebe ist ums leben gekommen und bei ihm konnte ich mich endlich wieder fallen lassen . und dann passiert wieder so etwas . wieso noch an so einem Leben festhalten?

ICh habe immer alle Menschen belächelt, die meinten, es gäbe keinen Ausweg, man wisse nicht weiter . und nun bin ich am selben Punkt . . ich weiß einfach nicht mehr weiter . ich hatte hoffnung dass wir uns wieder versöhnen aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir das auch nur eingebildet habe . .

hört sich ja schlimm an.

ich denke ihr habt darüber geredet was ihn dermaßen beschäftigt?
ich meine es hört sich ja tatsächlich nicht so an als würde es an der beziehung an für sich liegen, sondern dass er persönliche probleme hat. seltsam ist eben auch, dass er scheinbar überhaupt keine bereitschaft zeigt sich ändern zu wollen.
denn eigentlich muss ihm ja klar sein, dass so ein verhalten nicht tragbar ist.

gab es in euren ersten 6 glücklichen monaten keine anzeichen dafür, dass er solche tendenzen hat?

Wir haben sehr oft darüber gesprochen, er meinte er fühle sich nich wohl, wolle aussbrechen, am liebsten alles hinschmeißen und abhauen. Bei der Arbeit hatte er viel Stress. Aber professionelle Hilfe will/wollte er nie in Anspruch nehmen und wirklich mit mir darüber geredet hat er auch nicht mehr. Immer den Schein wahren bei allen und den Weg des geringsten Widerstandes.

Für mich hat es leider auch die Wirkung, dass er weiß er ändert sich nicht, daher seine Aussage wenn wir wieder zusammenkommen wird es früher oder später wieder so sein oder so kommen.
In den ersten 6 Monaten gab es nie was, außer am Ende der 6 Monate, als er betrunken mal ausgerastet ist und so Dinge gefallen sind wie ICh mache was ich will oder Ich lasse mich nicht klein halten, von niemandem, damals habe ich es dann nochmals angesprochen und er meinte nur dass war blöd von ihm usw.

Ich weiß einfach nicht wie ich richtig damit umgehen kann und soll, da ich ihn wirklich sehr liebe...

Wie kommt man denn über jemanden hinweg, mit dem man alt werden wollte?
Wie schafft man weiter zu machen, ohne sein Leben aufzugeben?
Egal mit was ich versuche mich abzulenken, es gelingt mir nicht, meine Gedanken kreisen immer darum was er gerade tut, ob ich ihm fehle, ob es keine Chance mehr für uns gibt .... wieso kämpft man nicht wenn man jemanden liebt?

Lass dir vor allem erst mal zeit. Überleg dir vielleicht ein zeitliches limit bevor du dich bei ihm meldest. Denn im gefühlschaos einer trennung können doofe sachen passieren.
Der schmerz wird sicherlich einige zeit andauern, aber gib nicht dem impuls nach dich bei ihm zu melden.
Du kannst ja gerne alle möglichen szenarien im kopf durchspielen, aber mach dir immer wieder bewusst, dass es zumindest jetzt nicht möglich ist eine beziehung mit ihm zu führen.

Trennungen sind vor allem dann schwer zu akzeptieren, wenn die beziehung zwischeneinander gut war und stattdessen einer der partner sozusagen zu sich selbst keine gute beziehung pflegt.
Denn dann macht man sich stets hoffnungen es könnte sich ja noch dies und das ändern. Man möchte dem partner, dem es nicht so gut geht beistehen und hofft darauf, dass er dadurch wieder mit sich selbst in ordnung kommt.
Doch die initiative sich zu ändern muss immer noch derjenige ergreifen, der mit sich selbst am hardern ist.

Vielleicht ist ja diese trennung sogar ein impuls für deinen ex nochmal über seine situation nachzudenken. Aber selbst wenn, sollte er erst mal sich zu lieben an sich selbst arbeiten und nicht für jemand anderen.

Erlaub dir erst mal die phase der trauer. Es ist auch ok wenn du dich manchmal verzweifelt fühlst. Mir geht es mit meiner trennung ähnlich.
Und auch wenn man das erst mal nicht glauben oder auch zulassen mag, irgendwann wird es einem wieder besser gehen und man kann die beziehung aus größerer (emotionaler) distanz sehen.

Leider kann ich dir keinen besonders guten rat geben. Aber ich weiß wie du dich fühlst und hoffe dir geht es bald besser.

Vielleicht hilft es dir so wie mir ganz viel mit einer freundin darüber zu reden. Und dann auch wieder alleine darüber zu trauern.