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Gemeinsame Interessen - habe ich zu hohe Ansprüche?

Blanca
Zitat von KatzenHus:
Immer wieder stellte ich fest, dass ich die Partnerschaft nicht mitnehmen kann in neue Lebensphasen

Da kann ich Dich beruhigen: Das geht sehr vielen Menschen so. Nennt sich Entwicklung und ist eigentlich ein Zeichen, daß es gut voran geht bei Dir. Daß da auch mal Leute bei auf der Strecke bleiben, ist leider normal.

Frage: Mit wieviel Schul- und Jugendfreundinnen bist Du noch in Kontakt und wenn ja, wie häufig?
Gerade da merkt man doch meist am deutlichsten, was für eine weite Strecke man bereits gegangen ist im Leben.
Warum sollte es bei Deinen aktuellen Vorlieben in Sachen Männer anders sein?

Zitat von KatzenHus:
Ich suche also nach dem Muster Gemeinsamkeit, merke ich dass das nicht in der Form vorhanden ist, kann jemand aussehen wie ein Model und ist für mich dennoch komplett uninteressant

Auch das ist eine völlig gesunde Einstellung. Denn selbst mit einem Adonis im Bett der das komplette Kama. beherrscht wird es irgendwann langweilig, wenn man sich nicht mal vernünftig mit ihm unterhalten kann.

Zitat von KatzenHus:
Je älter ich werde, desto mehr ist das so.

Das liegt nicht nur an Dir. Denn je älter man wird, desto weniger Auswahl steht per sé auf dem Partnermarkt zur Verfügung. Viele sind ja dann längst fest gebunden. Deswegen ist mit denen ebenso alles o.k. wie mit Dir - aber so ist es halt.

Zitat von KatzenHus:
Und ich sehe immer wieder Paare, die ich bewundere, die ich über den Sport zum Beispiel kennengelernt habe, da ist der Mann Marathonläufer und die Frau hat mit Sport nichts am Hut oder die Frau ist ehrenamtlich aktiv und der Mann ist eher häuslich und abends daheim oder auch andere Kontraste.

Das ist aber nur die äußere Fassade. Dahinter schaut es mitunter leider so aus, daß diese Leute sich in ihre jeweiligen Aktivitäten flüchten, um weniger Zeit daheim verbringen zu müssen und daß der duldende Partner auch ein Stück weit darunter leidet. Das gilt natürlich nicht für alle, aber ich habe es leider einmal zuviel erlebt, daß jemand einen tollen Job hatte, sich ehrenamlich total engagierte und deswegen auch ständig gesellschaftlich im Mittelpunkt stand - nur um dann sichtbar überrascht davon zu werden, daß die bessere Hälfte sich irgendwann entschloss, die Verbindung zu kappen, um sich nun auch selbst mal frei entfalten und so etwas mehr für ihr Selbstbewußtsein tun zu können.

Ich kann Dir nur empfehlen, nicht zuviel auf andere zu schauen und vor allem keine vergleichenden Rückschlüsse zu ziehen. Bleib bei Dir und Deinen ganz persönlichem Bauchgefühl, das leitet Dich sicherer und meint es besser mit Dir.

Zitat von KatzenHus:
Bin ich zu wählerisch, zu anspruchsvoll. ich weiß es nicht. Ich habe auch durch meinen Job nicht so viel Freizeit und denke mir immer, wenn man Gemeinsamkeiten hat, die man leben kann, hat man etwas, worüber man spricht, man Zeit verbringt und etwas tut, was man auch so tun würde und man Quality Time verbringt.

Genau so ist es doch auch!

Zitat von KatzenHus:
Allerdings lerne ich über Hobbys schon länger niemanden mehr kennen, da ich auch hier sehr viele Wechsel habe, also Schwimmen, Tanzen, Laufen, Tennis, Fußball, Theater, vieles,

IMO ist der Wechsel hier der Casus Knacktus.

Man kann nun mal nicht alles auf einmal haben oder machen: Karriere und Weiterbildung, soziales Engagement oder Sport oder beides - und dann einen Partner, der mit alledem so kompatibel ist wie ein Alien. Irgendwann dann am besten auch noch mit Kindern obendrauf.

Aber vielleicht könntest Du Dich ja auf ein oder zwei Hobbies focussieren? Das wäre beständiger und vielleicht lernst Du so auch eher jemand kennen, also auch im Realleben. Wenn ich beispielsweise Laufen lese - warum kein Lauftreff in der Stadt, einmal die Woche? Oder Tanzen... das ist doch die Steilvorlage schlechthin? Oder wie wäre es mit VHS- bzw. ASG-Kursen? Da würdest Du Leute treffen, hättest aber auch einen gewissen Wechsel in Sachen Inhalt, je nachdem, was Du für laufende Halbjahr auswählst.

28.09.2020 19:37 • x 1 #16


Sentimentalo
Hallo Katzenhus,
wie du dein Leben und deine Partnerschaften schilderst, kommt nie darin sechsuelle Anziehung als Motor einer Beziehung vor. Fehlt da nicht irgendwas? Wie siehst du das selbst?

29.09.2020 04:34 • #17


A


Gemeinsame Interessen - habe ich zu hohe Ansprüche?

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F
Zitat von KatzenHus:
Guten Morgen, seit knapp 1 Jahr bin ich wieder Single und habe mich seither nicht wirklich um neue Beziehungen bemüht, obwohl ich definitiv nicht abgeneigt bin und auch gern wieder eine Partnerschaft hätte. Wenn ich reflektiere, woran vergangene Beziehungen (unter anderem) häufig (auch) gescheitert sind, stelle ich immer wieder ein Muster fest, das mit fehlenden Gemeinsamkeiten oder Interessen zu tun hat. Ich erinnere mich zurück, dass ich eine Beziehung über die Arbeitsstelle kennenlernte, unsere Gemeinsamkeit war im Kern (wie sich herausstellte) nur die Arbeit, und am Wochenende und Abends nur ständig übers Büro, Kollegen ...


Ich glaube, Dein Problem ist weniger irgendein Anspruch, sondern irgendeine Art Kommunikationsproblem

Man kann auch mit Menschen gut reden, die völlig andere Interessen und Jobs haben.

01.10.2020 00:06 • x 1 #18


S
Liebe TE,
Liebes Forum,

Ich lese schon eine Weile hier mit und dieses Thema hat mich dazu bewogen, mich zu beteiligen. Ich erkenne mich sehr gut wieder in deinem Eröffnungspost, liebe Katzenhus.

Auch bei mir waren fehlende Gemeinsamkeiten der für mich schwerschwiegendste Grund für die Trennung von meinem Partner vor ca. einem Jahr. Ich möchte nicht deinen Thread kapern, daher würde ich jetzt nicht näher auf meine Geschichte eingehen.

Ich habe damals nur festgestellt, dass es tatsächlich unerfüllte Bedürfnisse waren, die zu einer immer größer werdenden Unzufriedenheit führten. Ich bin wie du eine vielseitig interessierte Frau, unternehmungs- und reiselustig. Mit meinem Partner gab es kaum Überschneidungen. Besonders nicht beim Thema Urlaub. Meine Bedürfnisse nach Verbundenheit, Gemeinschaft, gemeinsamen Erlebnissen bei denen mir das Herz hüpft, kamen mehr und mehr zu kurz. Am Ende war ein Familienessen mit meinen Eltern ein Augenöffner für mich. Über 50 Jahre verheiratet, zankten sie sich mal wieder über irgendwelche Details eines Urlaubs, den sie irgendwann miteinander verbracht hatten und lachten danach darüber. Mir war plötzlich klar, dass ich mit meinem Partner nie solche Erlebnisse würde teilen können.

Vielleicht ist es einfach die Sprache der Liebe, die hier Gemeinsame Aktivität lautet. Jemand der die gleiche Sprache spricht, wird die Bedürfnisse erfüllen können. Vielleicht nicht 100%, aber 50 sind ja, auch schon gut.
LG Settantina

03.10.2020 20:36 • x 2 #19




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