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Gemeinsam einsam

MoSchi
Hallo liebe Foris,
auch ich werde nun mal meine Geschichte niederschreiben. Ich bin manisch/depressiv, habe in 2009 eine Therapie gemacht und versuche, den gesunden Mittelweg zu halten. Während dieser Zeit hat mich mein Lebensgefährte, mit dem ich 10 Jahre zusammen war, begleitet. Leider wurde er co-depressiv und so musste ich mich, ebenfalls in 2009, trennen, damit wir beide wieder auf die Beine kamen. Er ist dann kurz nach der Trennung auch weggezogen.

Dadurch, dass ich ½ Jahr krank zu Hause war, habe ich tagsüber geschlafen, weil es nur nachts ruhig war. Nachts habe ich mich im Internet herumgetrieben, als ich endlich mal wieder Interesse an irgendwas gezeigt habe. Dort habe auch meinen Ex-Ex-Freund, um den es nun in meiner Geschichte geht, wiedergefunden. Es hat nicht wehgetan, als ich ein Bild von ihm gesehen habe, da diese Sachen schon lange abgeschlossen waren.

Wir waren das erste Mal so mit 16/17 Jahren zusammen. Er hat dann Schluss gemacht wegen einer anderen. Ich habe sehr lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen. Später lief er mir mit 25 Jahren noch mal über den Weg, auch da hat es wieder geknistert und wir waren mehr oder weniger zusammen und wieder hat er Schluss gemacht.

Mit 30 habe ich dann erfahren, dass er geheiratet hat. Alles ok, Sache abgeschlossen, konnte er nun seinen Traum von Friede, Freude, Eierkuchen, Kinderchen leben, den er mit mir nicht haben konnte.

Und dann finde ich ihn im Internet. Er hat mich angeschrieben und gefragt, wie es mir geht. Danach haben wir (harmlose) SMS geschrieben. Ich habe ihn auch samt Frau und Kinder zu mir eingeladen, um Kaffee zu trinken, aber er meinte nur, dass sie eh nicht mitgehen würde und wozu das gut sein sollte. Ich wollte einfach mal seine Familie kennenlernen, mehr nicht.

Bis er mir dann irgendwann geschrieben hat, dass seine Frau an Angstzuständen und Depressionen leidet, seit ihre Mutter an Krebs gestorben ist. Ich habe mich dann mit ihm in der Öffentlichkeit getroffen, ihm Infos über das alles mitgebracht und ihm geraten, dass er überall mitgehen soll zu den Ärzten, Therapeuten usw. und dass er aufpasst, dass sie auch ihre Tabletten nimmt und sie bei allem unterstützt und sie nicht alleine ist damit. Leider ist das so ein komplexes Thema, dass man nicht mal eben zwischen Tür und Angel besprechen kann.

Er hat sich dann irgendwann mit mir bei mir zu Hause getroffen. Seiner Frau hat er gesagt, dass er mit einem Kumpel unterwegs ist. Sie hat es an dem Abend rausgekriegt, dass er bei mir war, hat eine böse SMS geschickt (viel Spaß beim F****n). Ich war total schockiert und habe ihn sofort nach Hause geschickt, damit er die Sache richtig stellt, dass da nichts war. Ich wollte doch nur helfen!
Es kam wie es kommen musste. Sie hatte schon seine Sachen gepackt und ihn rausgeworfen. Irgendwann mitten in der Nacht kam er zu mir, da er nicht wusste, wohin. Ich ließ ihn dann erst mal bei mir übernachten. Er ist dann am nächsten Tag wieder zu ihr gefahren – doch keine Chance.

Die Frau ließ gar nicht mit sich reden, hatte weiter fleißig seine Klamotten gepackt, die nun vor der Wohnungstür standen und auch seine Kinder durfte er nicht sehen. Zu seinen Eltern hatte er seit Jahren keinen Kontakt mehr, weil da mal was zwischen denen und seiner Frau vorgefallen war.

Dahin konnte er als erste Hilfe also auch nicht. Wir wohnen alle in einer Stadt. Ich habe ihm angeboten, dass er erst mal hierbleiben könnte, bis er was eigenes gefunden hätte und sich auch wieder mit seinen Eltern angenähert hat. Er zog also bei mir ein und das sollte auch nur vorübergehend sein. Seine Frau hat die Scheidung eingereicht, das Konto leergeräumt, das ganze Programm.
Leider auch über den Buckel der Kinder, die er von ihr aus nicht sehen durfte. Erst als wir das Jugendamt eingeschaltet haben, hat er ein Umgangsrecht bekommen. Er hatte sie dann jeden SA von 10-19 Uhr.

Es ging ihm total schlecht. Ich habe ihn wieder aufgebaut, so gut ich konnte. Es war kurz vor Weihnachten und er hatte noch keine Geschenke für die Kids. Ich habe das Internet unsicher gemacht und auf den letzten Drücker mit ihm zusammen die Sachen besorgt, die sie sich gewünscht haben.

In der Zeit hat sich zwischen uns auch wieder etwas entwickelt und wir haben auch über Bekannte erfahren, dass sich die Kids die Schuld an der Trennung gegeben haben. Wieder habe ich das Internet unsicher gemacht, wie man Kindern beibringt, dass sie nichts damit zu tun haben. Ich (als kinderlose) habe dann einen Brief entworfen, dass er immer ihr Papa bleibt und dass sie nichts dafür können. Wir sind den Brief zusammen durchgegangen, ich habe ihn ausgedruckt und er hat ihn mit der Hand noch mal abgeschrieben. Danach haben wir noch Micky Maus-Sticker draufgeklebt. Ich glaube, das war eine gute Aktion.

Er hat bei mir auch nur die Hälfte der laufenden Kosten bezahlt, wie Gas, Strom und Wasser, weil er auch noch einen Riesenkredit am Backen hatte, den er leider allein unterschrieben hat und von dem ich auch viel später erfahren habe. Ich wollte es ihm dadurch etwas leichter machen, damit er noch genug Geld für die Kids übrig hatte, um mit ihnen was zu unternehmen oder so.

Irgendwann habe ich dann auch die Kinder kennengelernt, damit sie sehen konnten, dass ich gar nicht die böse Frau bin, als die mich die Mutter immer dargestellt hat. Ich habe mir viele Sachen für sie ausgedacht, z. B. haben wir bei mir im Wohnzimmer Kino gespielt, indem ich meine Sofateile hintereinander gestellt habe und dann habe ich noch Popcorn gemacht.

Ein anderes Mal habe ich einen tollen Schuhkarton mit ihren Namen beklebt und Stifte, Kleber, Papier usw. reingetan, da die beiden gerne malten. Der Karton blieb dann hier, damit sie immer mal was malen konnten, wenn sie da waren. Ich habe auch Malvorlagen ausgedruckt, Vorlagen für Origami-Schwäne und vieles mehr. ER hat dann festgestellt, dass die Kids sich fast gar nicht mehr streiten, wenn sie sich so beschäftigt haben.

Irgendwann ein paar Wochen später hieß es auf einmal, dass ich die Kinder nicht leiden könnte, nur weil sie nicht hier übernachten durften. Ich hatte doch gar keine Möglichkeiten in meiner 2-Zimmer-Mini-Bude! Selbst die Frau vom Jugendamt war nicht dafür, weil alles einfach zu eng war. Ich habe mich trotzdem irgendwann breitschlagen lassen und wollte einen Versuch machen, dass die Kids von FR auf SA mal eine Probenacht hier verbringen könnten. Irgendwie ist es aber nie dazu gekommen.

Ich habe auch mit ihm geredet, dass wir uns ja auch eine 3-Zimmer-Wohnung suchen könnten, dann wäre 1 Zimmer für die Kids, aber er müsste dann auch die Hälfte der Miete mitzahlen. Irgendwie ist auch das im Sande verlaufen und es hieß fortwährend nur noch, dass ich die Kinder nicht leiden könnte.

Immer wenn ER und ich uns gestritten haben, hat er die Kinder vorschoben, dass ich sie nicht leiden könnte, statt das eigentliche Problem, um was der Streit eigentlich ging, zu lösen. Wir drehten uns nur im Kreis. Irgendwann war mir das zu dumm und ich bin auch gar nicht mehr mitgegangen, wenn er sie abgeholt hat. Er hat sie natürlich viel verwöhnt mit Ausflügen jedes Wochenende und so, was auch total in Ordnung war.

Es kamen dann noch mehr unschöne Sachen. Er hat hinter meinen Rücken einen weiteren Kredit aufgenommen, dann hing er noch in einer anderen Schuldensache mit seinem Vater drin, er hat Sachen auf Raten gekauft, was er sich eigentlich gar nicht leisten konnte usw. Klar konnte er es sich leisten, denn er hat ja hier billig gewohnt. Meinen Kellerraum hat er zur Werkstatt für seine Hobbies umfunktioniert, was ich ihm auch erlaubt habe, er ist mit den Kids übers WE in den Sommerferien weggefahren, ohne mich zu fragen, ob ich mitfahren will u.v.m.

Irgendwann schlich sich bei mir wieder die Depression ein. Ich habe ihn von oben bis unten IMMER aufgeklärt, wie ich mich dann fühle und dass ich dann eine helfende Hand bräuchte, die mich auch mal nach draußen bringt, mit mir spazierengeht oder so Sachen. Etwas Zwang eben.

Hat er nie verstanden. Depressive sind depressiv und fertig. Gott sei Dank ging es mir nicht so schlecht wie in 2009, denn dann wäre ich jetzt längst tot. Ich habe mich also immer wieder selber aus dem Loch gezogen, bin wieder in die Therapie und er hat gar nichts gemacht, um mich zu unterstützen, außer, dass er zu den Gesprächen mitgegangen ist. Als es mir immer wieder mal schlecht ging, hat er nur danebengestanden und zugeschaut so ungefähr.

Im Januar 2016 wollte ich mich schon trennen, weil ich immer weniger Aufmerksamkeit bekommen habe. Und ich habe kein ADS! Der Tag lief so ab: Wir sind beide an die Arbeit, kamen ca. 17 Uhr nach Hause, haben kurz geredet, was jeder noch so vor hat (Dinge, die erledigt werden müssen) und dann ging jeder seine eigenen Wege. Ist ja soweit auch in Ordnung – alles in einem gewissen Maß. Es sollte ja auch jeder noch etwas für SICH tun, wie Hobbies und so, aber das GEMEINSAME dabei nicht vergessen.

Da ich von MO-DO immer um 04:00 Uhr aufstehen muss, musste ich abends natürlich auch früh ins Bett. Es war dann meistens 21-21:30 Uhr, wenn ich die Augen zu gemacht habe. Eigentlich Zeit genug, um Dinge zu erledigen oder auch mal in der Woche einen Kuschelabend oder so zu machen.

Ich habe diese Vernachlässigung auch mehrmals bei meinem Therapeuten angesprochen. Dieser hat mir geraten, wenn ich mich wieder so fühle, dass ich es ansprechen soll. Habe ich mehrfach getan: Ich fühle mich vernachlässigt, wie wäre es heute mit einem Kuschelabend? Geändert hat sich nichts...

So normale Sachen, wie zusammen essen, zusammen TV schauen, also alles was ein normales Paar so abends macht, kenne ich so gut wie gar nicht. Mein bester Freund hat vorgeschlagen, dass wir vielleicht einen festen Tag in der Woche bräuchten, wo es nur uns beide gibt (also meinen Partner und mich) und dass wir da was unternehmen oder eben den Kuschelabend machen... Als ich ihm das vorgeschlagen habe, hat er mich ausgelacht...

Im Februar 2016 wurde es ganz schlimm. Er hatte ein neues Spiel für die PS4 und hat seine Abende im Wohnzimmer verbracht, während ich alleine im Schlafzimmer war. Gelesen oder TV geguckt, in der Hoffnung, dass er bald aufhört zu spielen und wir auch noch was von uns haben. Natürlich habe ich das auch angesprochen, aber passiert ist wieder nichts. 8 Wochen ging das so mit dem Spiel. Ich war zwar irgendwie da und doch nicht existent für ihn...

Ich habe geredet und geredet (nicht gestritten), was ich möchte, was ich nicht möchte, aber es hat nichts gebracht. Dann habe ich angefangen, alleine wegzugehen. Hat er auch nichts zu gesagt. Das weggehen hatte nur einen einzigen Grund für mich: Er sollte endlich mal was SAGEN, z. B. Warum machst Du das?

Das alleine weggehen war nicht dazu da, um mir einen anderen Typen zu suchen – nein, ich wollte mich auch einfach mal mit anderen Leuten austauschen, ob das bei denen auch so schräg in der Beziehung läuft, wie bei uns.

SA hatte er ja immer seine Kids. Als er von ihnen wieder hier war, hat er seinen Einkauf weggeräumt (wir haben getrennt eingekauft, da ich nach 2 Monaten nicht eingesehen habe, ihn auch noch durchzufüttern), dann hat er sich wieder ins Wohnzimmer verkrümelt und ich habe den SA allein im Schlafzimmer verbracht.

SO hat er dann ausgeschlafen, was auch OK war, ist dann gegen 13/14 Uhr aufgestanden, hat gefrühstückt, dann die Waschmaschine angestellt und war dann entweder im Wohnzimmer oder in seiner Werkstatt oder ist zu seinen Eltern gefahren, was hinbringen oder oder oder...

Was gemeinsam unternehmen? Fehlanzeige und das war auch schon mal ganz anders. Ich habe auch mehrere Vorschläge gemacht, was wir mal zusammen mit den Kids machen könnten, z. B. Zoo oder Schwimmbad – nichts davon wurde umgesetzt. Er saß lieber jeden SA Nachmittag mit ihnen im Mc. Donalds und ist dann zu seinen Eltern gefahren, hat die Kids anschließend nach Hause gefahren und kam dann wieder zu mir.

Dann habe ich mich an einem SA mit einem alten Schulfreund zum Kaffee verabredet. Dieser musste danach noch was einkaufen und ich bin mitgegangen, weil ich auch noch was brauchte. In dem Einkaufsmarkt habe ich dann von meinem Partner die mittlerweile Ex-Frau mit dem großen Sohn getroffen, habe sie gegrüßt und sind dann weiter an die Kasse. Es kam mir nicht komisch vor, dass sie sich auch bei uns an der Kasse angestellt haben.

Wieder zu Hause, habe ich ihm erzählt, dass ich die beiden getroffen hatte. Am MO ist dann die Bombe geplatzt. Sein Kind hat den Schulfreund und mich an der Kasse gefilmt und hat ihm das Video schon am SA geschickt. Ob das mein neuer Lover wäre? Mir zog es den Boden unter den Füßen weg. Das Kind (15) stand keine 2 Meter neben mir, hätte es mich nicht einfach fragen können, wer der Mann ist, mit dem ich unterwegs war? Nee, stattdessen wird heimlich ein Video gemacht.

Ich fand das echt gemein, dass er mir, die ich immer alles für ihn/uns getan habe, so etwas unterstellt. Seine Ex-Frau hatte ihn mal betrogen, als sie damals in der Tagesklinik war, aber ich würde das nie machen, weil ich ihn über alles geliebt habe. Ich habe es ihm immer wieder gesagt, aber er hat wohl nie richtig gehört. ER ist und WAR die einzige echte Liebe meines Lebens und das hat er bis heute nicht kapiert.

Er sagte immer, dass er keiner Frau 100% mehr vertrauen kann, seit seine Ex-Frau ihn betrogen hat. Mag ja sein, aber ich habe ihn zu 100% geliebt und ein anderer wäre für mich überhaupt nicht in Frage gekommen. Ich habe ihn immer unterstützt, mit ihm wegen dem Umgangsrecht für die Kids gekämpft, viele Höhen und Tiefen mit ihm durchgemacht, alles akzeptiert und verziehen (z. B. die heimliche Kredit-Aufnahme usw.) und jetzt unterstellt er mir so einen Mist?

Wieder ging es bei mir los mit recherchieren, was ich noch alles machen könnte, um die Beziehung zu retten. Tagelang habe ich im Internet rumgesurft, nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, alles aufgearbeitet und mit ihm darüber geredet. Und immer wieder mein Reden wegen der Aufmerksamkeit. Nichts hat gefruchtet. Paartherapie? Wollte er nicht.

Dann kam der Knall. Ich habe ihm einfach mal 2 Wochen einen Spiegel vorgehalten, wie er mich behandelt und habe nichts mehr mit ihm geredet. Noch nicht mal Hallo oder so. Zu den guten schlechten Zeiten gab es maximal 50 Worte am Tag!, weil ich ihm immer alles aus der Nase ziehen musste, sonst hat er von sich aus fast gar nichts geredet, was echt mal total anders war.

In dieser Zeit hatte meine hochschwangere Schwester einen schweren Autounfall. Ihr Sohn (16) saß mit im Auto und hat das schlimmste verhindern können. Es war ein Schock für uns alle. Ich habe auch das mit mir alleine ausgemacht.

Das war in der Zeit, wo mein Ex Geburtstag hatte. Sein anderer Sohn hat mit ihm Geburtstag und so hat er diesen Tag immer bei ihm verbracht und abends kamen dann seine Eltern zu uns. Leider habe ich aufgrund der Situation (Depression, der Autounfall meiner Schwester) seinen Geburtstag komplett vergessen, obwohl ich schon ein Geschenk hatte. Mein Kopf war voll mit anderen Dingen und das tut mir heute noch echt total leid, dass ich das vermasselt habe.

Er weiß eigentlich, wie verpeilt ich manchmal bin und auch gerade dann, wenn die Depression wieder zugeschlagen hat, aber angesprochen hat er mich am nächsten Tag nicht, so nach dem Motto: Kann es sein, dass Du meinen Geburtstag vergessen hast? Nichts. An dem Geburstagsabend haben wir uns nicht mehr gesehen, weil er so spät von seinem Kind kam und seine Eltern kamen auch nicht.

Ich hatte schon im Januar Karten für ein Event gekauft inkl. Übernachtung in einem Hotel. Während eines Streits im April habe ich die ihm auf den Tisch geknallt und ihm gesagt, dass ich ihm das zum Geburtstag schenken wollte, aber das könnte er nach seinem Ar. Verhalten mir gegenüber nun knicken.

Der Termin für das Event rückte näher und ich hatte nun die Idee, dass ich meinem Neffen, der bei dem Unfall mit dabei war, etwas Gutes tue und ihn mitnehme, damit er mal auf andere Gedanken kommt. Er hat sich schreckliche Vorwürfe gemacht, wenn er mit dem Bus gefahren wäre, wäre der Unfall nicht passiert usw.

Wir fuhren also mit der Bahn an einem SA zu diesem Event. Da ich mit meinem Ex nicht mehr geredet habe und er sich und mich in den 2 Spiegel-Wochen auch nicht gefragt hat, warum ich denn nicht mehr mit ihm rede, habe ich ihm nichts davon gesagt, dass ich mit meinem Neffen übers WE wegfahre. Ich war einfach weg. Es kam NICHTS. Weder, wo bist du – ist was passiert – geht es dir gut – GAR NICHTS.

Am SO-Nachmittag waren wir wieder da. Ich bin dann noch mit zu meinem Neffen gefahren, um Bilder zu tauschen. Als ich nach Hause kam, war keiner da. Pünktlich zur Formel Eins kam mein Ex nach Hause, um sich das anzugucken. Ich war schon auf 180 und habe ihn gefragt, ob ihm denn hier alles am A. vorbeigeht und ob ich überhaupt noch wichtig für ihn bin nach soviel Desinteresse für mich?

Wir sind beide komplett ausgerastet und ich habe ihm in meiner Wut seine Klamotten vor die Füße geworfen und ihm gesagt, er soll aus meinem Leben verschwinden. Das war der berühmte Tropfen. Ich dachte, ich ersticke..
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Er ist dann zu seinen Eltern gefahren, hat Müllbeutel geholt und seine Klamotten eingepackt und ist gefahren. Ich dachte, dass er noch mal wiederkommt, um den Rest zu holen (DVDs, PS4, TV und so), aber er kam nicht.

Den Wohnungsschlüssel hatte er auch noch. Ich habe ihm am nächsten Tag per SMS, WA und eMail geschrieben (höflich), dass er bitte seine restlichen Sachen abholen soll. Irgendwann in der Woche kam er auch, wir sind Zimmer für Zimmer durchgegangen und haben zusammen alles eingepackt. Nur die Sachen aus der Werkstatt sind noch im Kellerraum, weil er da momentan keine Unterstellmöglichkeit für hat. Da hat er mir auch den Wohnungsschlüssel zurückgegeben.

Ich habe ihm auch gesagt, dass ich wirklich alles getan habe, um die Beziehung zu retten, aber ich könnte einfach nicht mehr. Er hat mir meine Energie und Kraft abgesaugt, so dass ich mich jetzt fühle wie ein leerer Luftballon. Und wenn nur einer in der Beziehung arbeitet, dass das dann nichts wird. Ich war hier immer die treibende Kraft. Verdammt, er ist – wie ich – 44 Jahre alt und hat einen Mund am Kopf! Er ist ein erwachsener Mann und kein KIND! Und wenn er nicht mit mir redet, kann man auch nichts ändern. Denn hellsehen kann ich immer noch nicht.

Er nimmt das alles einfach so hin mit dem Rauswurf. Wir haben uns danach noch ein paar Mal getroffen, weil er noch Sachen aus der Werkstatt abholen wollte, da habe ich ihn mal gefragt, ob ihm überhaupt klar ist, warum ich ihn rausgeworfen habe? WUSSTE ER NICHT! Häh, war ich dieses Jahr alleine hier? Ich habe es ihm dann noch mal gesagt und dass ich es satt hatte, dieses gemeinsam einsam.

Und jetzt – nach 5 Wochen Trennung – sitze ich hier und heule mir seit Tagen die Augen aus und kann noch nicht mal sagen, warum. Vom Verstand her weiß ich, dass ich ihn schon viel früher hätte rauswerfen müssen, aber das Herz schreit nach ihm. Es tut mir weh, dass er das, was ich für ihn alles in Kauf genommen habe und getan habe, einfach nicht zu schätzen weiß und dass ich ihn echt geliebt habe und ihn nie betrogen habe.

Bekloppt, oder? Vielen Dank fürs lesen.

18.07.2016 19:49 • #1


SilentOne78
Bekloppt? Naja... Vor allem traurig.

Der Schlüssel liegt wohl darin, dass er sich nie bewußt und frei für Dich als Partnerin entschieden hat. Du warst eine bequeme Notlösung, hast brav und fleissig investiert in die Beziehung und Dich gekümmert, ohne groß eine Gegenleistung zu erwarten. Und jetzt, wo Du langsam unbequem und doch mal fordernd wirst, nimmt er lieber die Trennung in Kauf als seinen Hintern hoch zu bekommen und auch mal was für die Beziehung zu tun.

Tut mir leid wenn ich das so hart sage, aber dieser Mann hat Dich nie wirklich gewollt. Er hat mitgenommen, was Du gegeben hast, solang Du es bereitwillig gegeben hast. Aber ein PARTNER war er Dir nie.

Momentan tut es einfach nur schrecklich weh... aber irgendwann wird auch in Deinem Herzen ankommen, dass Du einer Illusion nachtrauerst. Ich wünsch Dir viel Kraft für diese schwere Phase. Achte gut auf Dich, lass den Schmerz zu, lass ihn raus... aber verlier Dich nicht darin.

18.07.2016 20:10 • x 1 #2


MoSchi
Da hast Du wohl recht. Ich hätte mir gewünscht, dass ihm nach der Trennung endlich mal der Leuchter aufgeht, was er an mir hatte und anfängt, um mich zu kämpfen. Ich habe mal zu ihm gesagt, dass ich hier wieder die Prinzessin sein will und da hat er gefragt: Und ich Dein Diener oder was? Damit hat er sich selbst degradiert. Ich wollte eigentlich, dass er mein Prinz ist...

18.07.2016 20:15 • #3




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