Gelöscht und abserviert

Kraft bekam Mann davon eben neue. Zumindest anfangs.
Ich war damals einfach noch kein Mann, der das allein stemmen konnte.

Zitat von Butterblume63:

War bei uns genauso. Hausbau mit drei Kleinkindern. Ich hätte keine Kraft gehabt zu betrügen und mein Mann Gott sei Dank auch nicht. Der hatte einen Job unter Männern. Ausser er hat mich mit einem seiner Kollegen betrogen. Mein Mann hätte eine Flugstunde vom Feinsten bekommen ohne Rückflug ...

Sagt sich im Nachhinein so einfach, und ich würde mich heute auch gerne als solche toughe Frau sehen, aber damals, mit den kleinen Kindern - ging nicht.

Ich war vorher zweimal so tough schon drauf. Mein Mann sagte mal zu mir: Bei dir habe ich das Gefühl du brauchst einen gar nicht ! Für mich waren Beziehungen immer nur Bereicherungen,aber ein Mann niemals der Nabel der Welt für mich. Vielleicht liegt es daran,dass ich trotz Kinder finanziell unabhängig war, meine Mutter mich alleine aufzog oder eine Mischung aus beiden,keine Ahnung.

Zitat von Butterblume63:

Ich war vorher zweimal so tough schon drauf. Mein Mann sagte mal zu mir: Bei dir habe ich das Gefühl du brauchst einen gar nicht ! Für mich waren Beziehungen immer nur Bereicherungen,aber ein Mann niemals der Nabel der Welt für mich. Vielleicht liegt es daran,dass ich trotz Kinder ...

Das kann natürlich sein. Das mütterliche Vorbild ist immens prägend. Und ich wollte damals eben so ein Vorbild sein, das nicht alles gleich in die Tonne klopft, verzeiht, den Kindern die Familie erhält.....

Ich glaube, jede/r macht es immer so, wie es im Moment gerade möglich ist. Reflexion hat bei mir viel später eingesetzt

Zitat von Heidemarie:

Das kann natürlich sein. Das mütterliche Vorbild ist immens prägend. Und ich wollte damals eben so ein Vorbild sein, das nicht alles gleich in die ...

Und?
Wie ist es ausgegangen?

Zitat von Offspring78:

Und? Wie ist es ausgegangen?

Ja, Ehe lief ziemlich lange, auch ziemlich gut, so auf den ersten Blick, viel beruflicher Erfolg, keine Geldsorgen - das ist ein ziemliche guter Anstrich, um gefühlsmäßige Mängel zu übertünchen.
Jetzt schon lange getrennt, Kinder erwachsen, beide wieder neu verbunden, aber Narben bleiben

Zitat von Heidemarie:

Das kann natürlich sein. Das mütterliche Vorbild ist immens prägend. Und ich wollte damals eben so ein Vorbild sein, das nicht alles gleich in die ...

Bei mir nicht nur die Mutter sondern auch deren Mutter. Die hat ihren treulosen Mann in der Sekunde abserviert als sie ihn in flagranti mit ihrer späteren Nachfolgerin erwischte ( die Ehe hielt auch nicht). Da war sie 62 Jahre alt. In der damaligen DDR war die Scheidung nur Formsache. Mutig fing sie ein neues Leben an. Meine Mutter schmiss meinen Erzeuger raus der sie schwanger schlug. Ledig und mit Kind im Bauch kein Zuckerschlecken damals. So habe ich gelernt,verlasse dich nur auf dich selbst.

@Butterblume63 Auch so gehört: "Du brauchst mich nicht". Allerdings nach seiner Affäre.

Zitat von Butterblume63:

Bei mir nicht nur die Mutter sondern auch deren Mutter. Die hat ihren treulosen Mann in der Sekunde abserviert als sie ihn in flagranti mit ihrer späteren Nachfolgerin erwischte ( die Ehe hielt auch nicht). Da war sie 62 Jahre alt. In der damaligen DDR war die Scheidung nur Formsache. Mutig fing sie ein neues Leben ...

und ich komme aus so einer Familie mit Generationen von Langzeitehen Ich bin die erste Geschiedene!
Das hat dann offenbar tatsächlich eine größere Vorbildfunktion, als wir es manchmal glauben wollen

Zitat von So-What:

@Butterblume63 Auch so gehört: Du brauchst mich nicht. Allerdings nach seiner Affäre.

Ich habe dein Erleben nicht im Kopf falls du dies hier gepostet hast. Ansonsten tut es mir wirklich leid,daß du den Schmerz einer Affäre erfahren hast.

Bei uns waren die Frauen immer unkonventionell. Ich war die Erste die ihre Kinder ehelich geboren hat.
Oma bekam ihren Sohn unehelich,zwar die Mama wurde ehelich geboren und ich wieder unehelich. Tochter und Sohn setzen die Tradition mit Geburt ihrer unehelichen Kinder fort. Ich musste ja aus der Reihe tanzen.

Zitat von Butterblume63:

Bei uns waren die Frauen immer unkonventionell. Ich war die Erste die ihre Kinder ehelich geboren hat. Oma bekam ihren Sohn unehelich,zwar die Mama wurde ehelich geboren und ich wieder unehelich. Tochter und Sohn setzen die Tradition mit Geburt ihrer unehelichen Kinder fort. Ich ...

Unkonventionelle und trotzdem beständige und liebevolle Frauenvorbilder finde ich großartig. Bei Männern genauso.
Ich versuche seit längerem so zu leben, es funktioniert ganz gut

Zitat von Felica:

Außer bei AM, da ging es nicht....

Einspruch!
Außer bei AM, da wollte ich nicht

Zitat von Heidemarie:

Unkonventionelle und trotzdem beständige und liebevolle Frauenvorbilder finde ich großartig. Bei Männern genauso. Ich versuche seit längerem so ...

Habe es bei dir verfolgt. Die Cousine meiner Mutter ist mit einem Moslem verheiratet der 24 Jahre jünger ist als sie. Inzwischen sind sie über 30 Jahre verheiratet. Und wir hatten damals keinen Blumentopf auf die Beziehung verwertet. Er war damals Mitte 20 als sie sich kennenlernten. Also genieße die Zeit sie kann vielleicht länger dauern als du dir vorstellst.

@Butterblume63 Alles gut. War damals tatsächlich hart als ich es erfahren hatte. Was heißt hart?! Mir fehlte das Verständnis. Warum man nicht vorher "auf den Tisch hauen" kann, also kommunizieren. Wie man sich neben jemand ins Bett legen kann, sich den Rücken freihalten lassen kann, "auf Familie machen", obwohl man so weit weg ist. Das liegt aber auch daran, dass ich nicht lügen und etwas verheimlichen kann. Dass ich immer sage, was ich denke und wenn mir etwas nicht passt. Und wenn ich etwas nicht mehr will, ziehe ich Konsequenzen und trage Verantwortung dafür. Deshalb kann ich damit nicht umgehen. Ich frage mich auch hier ständig, wie man sowas macht?! Wie das organisatorisch möglich ist und damit leben kann. Das geht in meinem Kopf nicht zusammen. Ich hätte weder Zeit dazu und der Aufwand in alle Richtungen wäre mir viel zu stressig. Keine Lust auf Drama und Versteckspiel. Aber natürlich kann ich nicht von mir auf andere schließen. Trotzdem finde ich keine Erklärung oder Idee sowas durchzuziehen. Wie man da wohl denken muss?
Mir geht es aber sehr gut heute. Ich lebe allein, habe einen tollen Partner aktuell und genieße beides. Ich habe keine Probleme mit Vertrauen. Ich sehe das personenbezogen und übertrage mein Erlebtes das nicht auf alle Menschen. Aber ich habe sowieso ein anderes Verständnis von Beziehungen wie die meisten. Ich sehe das wie Du. Als Bonus mit Ablaufdatum, nicht als Non-Plus-Ultra. Und ich kann ebenfalls Sächs und Liebe trennen. Bin aber immer treu gewesen, wenn ich mich für etwas entschieden habe. Wenn nicht, habe ich das vorher klar gesagt. Vielleicht hat deshalb mein Ex auch sein Heil in anderen Damen gesucht. Der hats nicht so mit klarer Kante und Alleinsein. Eher so mit dem gesellschaftlichen Anerkannten nach außen und bequem sollte es sein.