Oh,
Obscurita, das erklärt natürlich einiges.
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nah getreten.
Zitat von Obscurita:Oh ha.. da hole ich mal weiter aus...
bin die ersten 3 Lebensjahre zwischen Heim und Mutter hin und her getingelt...
Gerade die ersten drei Lebensjahre im Leben eines Kindes sind sehr wichtig. In dieser Zeit wird faktisch der Grundstein für alles gelegt, auch dafür, wie beziehungsfähig der Mensch später sein kann.
Ich arbeite mit vernachlässigten, misshandelten, missbrauchten Kindern und weiß genau,was Gewalterfahrungen mit Kindern machen und was es bedeutet, keine verlässliche, beschützende Bezugsperson zu haben. Ich würd dich zu gern mal drücken.
Deswegen klammerst du dich auch an jeden, der sich dir bietet und in irgendeiner Weise gut tut.
Da kann ich natürlich gut verstehen, warum sich der Loslösungsprozess für dich so schwer gestaltet.
Aber es beruhigt mich zu wissen, dass du schon professionelle Hilfe einholst.
Zitat:dann beherrschten Gewalt, Erniedrigung und pysichische Gewalt mein Leben...
...und diese Erfahrung prägt dich für dein Leben.
Daher auch die Partnerwahl, die für dich 7 Jahre die Hölle bedeuteten.
Das Problem ist, dass man sich immer das sucht, was man kennt und womit man vermeintlich glaubt, umgehen zu können. Das es wiederum bedeutet, dass sich die Muster ständig wiederholen und du wieder und wieder dasselbe erlebst-wenn auch mit anderen Personen-begreifst du erst, wenn du tief in der Situation drin steckst und niemand da ist, der dir hilft, dich aus der Situation raus zu holen.
Ein Teufelskreis. Den du nur durchdringen kannst, wenn du die Zusammenhänge verstehst und begreifst, dass deine Erlebnisse aus der Vergangenheit dein Heute bestimmen. Ich wiederhole mich, aber: Gut, dass du therapeutische Unterstützung hast.
Zitat: Ich sah ab dem 6 Lebnsjahr meinen Adoptivvater mit anderen Frauen...nicht beim akt aber beim schmusen und küssen...
Da hat dir dein Vater ja schon vorgelebt, dass Affären gar nicht schlimm sind, man sich nehmen kann, was man will und die Gefühle anderer keine Rolle spielen.
Was du vllt als Kind an deinem Vater verwerflich fandest, lebst du nun selbst.
Zitat:also was soll ich von mir halten?
um es kurz zu fassen... Keiner mag oder will mich... ich bin unnütze... und schaffe eh nix... und ich tauge nix...
Da stehen mir echt die Tränen in den Augen.
Es ist so traurig, dass du all das glaubst, was man dir ein Leben lang zu verstehen geben wollte: dass du nichts wert seiest, nicht liebenswert und zu nichts zu gebrauchen.
All das wollte man dir einreden, damit die Erwachsenen nicht zu ihren eigenen Fehlern stehen mussten, nicht zugeben mussten, dass sie falsch handeln, dass sie ohnmächtig sind, keine anderen,besseren Wege kennen mit belastenden Situationen umzugehen...
Glaube ihnen nicht!
Du hast ein Kind geboren und wuppst den Alltag mit ihm. Du bestreitest deinen Lebensunterhalt, bist unabhängig und bist fähig, zu eigenen Fehlern zu stehen. Mehr als deine Peiniger sich jemals zugestehen werden.
Du BIST liebenswert!
Die Crux ist nur, dass du selbst dich erst einmal zu lieben lernen musst, dich und deine Geschichte annehmen und akzeptieren musst, deine Vorzüge und deine Fehler annimmst, dich als Ganzes achtest und wertschätzt. Erst wenn dir das gelingt, wenn du zu dir stehen kannst, aufhörst dich selbst klein zu machen, Verständnis für dich aufbringst,Mitgefühl mit dir selbst hast... wirst du auf entsprechende Resonanz stoßen.
Das wird ein langer Prozess für dich, für den ich dir viel Kraft, Durchhaltevermögen, Energie wünsche.
Zitat:Ich liebe mein Kind über alles... kann aber oft nicht verstehen warum sie mich liebt... und bei mir sein will... weil wenn ich könnte ich würde vor mir weglaufen...
Dein Kind liebt dich, nimmt dich an wie du bist. Du kannst von ihm lernen.
Nimm es mal fest in den Arm.