Hab das Geld kommentarlos überwiesen und kann jetzt damit abschliessen.
Ich denke tatsächlich bzw. bin mir ziemlich sicher, sie wird sich nie wieder melden, einfach weil das Interesse nicht besteht und nie wirklich bestand. Und natürlich kann ich jetzt die ganze Schuld auf Sie und ihre Art, ihre Probleme und ihre fehlenden moralischen Werte schieben.
Aber ich hab die Zeit zum Reflektieren genutzt und wenn ich ganz ehrlich bin und tief in mich reinhöre, denke ich, dass diese ganzen mentalen Probleme eine Sache sind und ihr sicherlich zusetzen und sie an sich arbeiten muss - aber auf der anderen Seite für mich persönlich immer als Argumentationsgrundlage gedient haben immer weiter und weiter zu machen und tiefer zu bohren, anstatt das offensichtliche anzuerkennen. Ich denke in dieser vermeintlichen „Beziehung“ mit all ihren Problemen haben zwei Menschen das ganze am Laufen gehalten und am Ende musste dieser Knall kommen.
Ich für meinen Teil habe einfach nie anerkennen wollten, dass sie schlichtweg nach dieser Anfangszeit kein Interesse mehr an einem „uns“ hatte.
Ich muss mir selbst einfach eingestehen, dass nach dieser honeymoon-/anfangsphase in der ich sie durch meine emotionale nicht-Verfügbarkeit irgendwo triggerte,schlichtweg kein echtes Interesse mehr bestand und ICH das partout nicht einsehen wollte und hinterhergelaufen bin. So sehr, dass sie es mehrmals anzweifelte und ICH derjenige war, der ankam und sie überzeugte, es weiterhin zu versuchen.
Am Anfang sagte sie mir ganz neutral, dass sie jetzt ginge (aus unserer Studienstadt, nach dem Bachelor zog) und auf meine Frage, was mit uns passiert antwortete sie mir: „keine Ahnung , ich könne ja mitziehen“.
Ab da hätte ich den offensichtlichen Sachverhalt akzeptieren müssen: Das wars. Aber ich blieb aus meinem eigenem Wunsch heraus.
Sie sagte mir auch mehrmals während der Beziehung, dass sie „.. nicht wisse wo sie gerade im Leben stünde und mir nicht mehr geben kann und es ihr leid tut.“
Ich hab das immer wieder überhört und mir selbst eingeredet, dass das sicherlich an ihrer Bindungsangst und den mentalen Problemen liegen würde und ich das irgendwie „fixen“ kann, weil wir gehören ja zusammen.
Nach unserer kurzzeitigen Trennung - während eines Telefonats als sie im Ausland war, bei dem sie mir sagte, „sie würde zweifeln und weiss nicht ob wir zusammen passen“, war ICH derjenige, der erst Schluss machte, nach einer kontaktlosen Woche wieder den Kontakt aufnahm, sie anrief und daran festhalten wollte… und sie natürlich überzeugte.
Ich hab sie mehrmals einfach schlichtweg überredet, daran festzuhalten. Einem 25 jährigen Mädchen, die selbst noch keine wirkliche Meinung hat und nicht weiss, wo sie im Leben steht.
Sie hat nie aktiv dieses „pushpull“- Spiel von sich aus gespielt. Ich war vieles einfach selbst. Sie war es nicht, die ankam und mich immer wieder ins Boot holte, das war einfach wirklich ich.
Klar, hat sie immer mal warme Worte ausgesprochen um mich zu besänftigen, weil sie auch einfach Angst hatte mich zu verlieren und sich wahrscheinlich - wie ich auch selbst schonmal in vergangenen Beziehungen - sich irgendwo gewünscht hat, dass es funktioniert. Und man kann nach 2 Jahren einen Mensch nicht einfach loslassen, ich kenne das selbst aus Beziehungen, die ich gar nicht wollte aber nicht beenden konnte.
Aber im Endeffekt wars das halt nicht für sie und da war sie auch immer mehr oder weniger, auf ihre eigene Art ehrlich. Sie wurde nur immer wieder getriggert durch meine Gesten, Liebesbekundungen und tollen Art, was ihr extrem imponierte - zumindest kurzzeitig - bis sie wieder realisierte, dass das eben nicht für langfristig reicht.
Aber wie gesagt, hat sie in den entscheidenden momenten nie irgendwie „gespielt“ und mich zurückholen wollen. Sie war es nicht die mich wieder anrief, sie hatte nicht die Idee, sie am anderen Ende der Welt zu besuchen, sie forderte mich nie auf sie in ihrer Heimat zu besuchen, während ihrer depressiven Phasen für sie da zu sein oder dass ich ihr irgendwie bei irgendwas aktiv helfe. Vielleicht 1 oder 2 Mal bei irgendeiner kleinen Sache. Aber ausgenutzt hat sie mich nicht wirklich. Sie hat nie aktiv etwas verlangt, das kam immer von meiner Seite aus, weil ich die Hoffnung hatte ihr damit zeigen zu können, dass „ich der Richtige bin“. Ich denke diese Rechnung bzw. das auflisten der Kosten basiert eben auch darauf, dass sie das ganze mit uns innerlich nie akzeptierte, weil sie sich nie sicher war.
Ja, man kann jetzt natürlich sagen, dass es moralisch absoluter Müll ist und sie mir etwas vorgespielt hat.
Ich denke aber, dass das alles so lange ging, hatte zu einem grossen Teil damit zu tun, dass sie nicht weiss, wo sie steht, was sie möchte und wohin sie will. Und wenn man ein Mensch ist, der keine klare Linie verfolgen, keine Verantwortung übernehmen und Meinung haben kann, dann fällt es dir umso schwerer etwas zu beenden, was extrem potential hat und was du eigentlich irgendwo auch möchtest und weisst, dass es gut ist.
Dazu ihre Depressionen, die ihr Leben generell anstrengend gestalten - sie sagte mir einmal, dass das Kontakt halten über Whatsapp an einigen Tagen eine Mammutaufgabe für sie wäre und sie schreiben absolut hasst - haben das ganze noch intensiviert. Ich glaube sie wollte das irgendwo schon aber konnte es nicht. Sonst hätte sie nicht auch immer wieder sich mir angepasst und Phasen gehabt in denen sie mir bei WhatsApp den gefallen tun wollte regelmässig den Kontakt zu suchen während sie 20 - 30 ungelesene andere Nachrichten hatte.
Wenn sie fest im Leben gestanden hätte, hätte sie selbst nach dieser Anfangszeit sagen können, „Ich find dich toll aber es reicht einfach nicht“. Aber sie steht nicht fest im Leben, kann sie zurzeit nicht.
Und so ist sie leider einfach mitgeschwommen und hat zugeschaut, bis es ihr immer verbindlicher und unangenehmer wurde. Aber irgendwann kann man so etwas auch nicht einfach wegwerfen, vor allem, wenn jemand so gut zu dir ist. Sie hat sich dann immer weiter zurückgezogen und abgesondert, weil diese Flucht für sie generell immer eine Option darstellt und sie Konflikten aus dem weg geht. Auch in Freundschaften, wie ich mitbekam. Sie hat sich bei Menschen dann schlichtweg einfach nicht mehr gemeldet, sucht generell Abstand zu Verbindlichkeiten.
Ich denke diese Geldanforderung am Ende war keine böse Absicht - das hat auch ein Freund von mir gesagt, der sie sehr gut kannte. Er hat gesagt, dass sie sehr emotional wäre aber niemals ein bösartiger Mensch mit schlechten Absichten.
Es ist wohl eine Mischung aus, Trauer/ Wut über die Situation/ sich selbst/ mich und der Angst heraus gewesen, das Geld nicht mehr zu sehen - was ich irgendwo nachvollziehen kann, nachdem Zahlungen von 2 Jahren offen sind.
Vielleicht war es auch einfach vollkommen emotionslos, einfach nur ein Kopieren ihrer geschriebenen Liste - als eigener Cut. Ich werde es halt nie erfahren.
Ich denke auch, dass es ihr wirklich viel besser geht mit der Trennung und mir logischerweise irgendwann auch.
Denn im Endeffekt wollte sie diese Beziehung die ganze Zeit nicht wirklich und ich hielt extrem daran fest. Durch ihre fehlende Fähigkeit einen Cut zu ziehen und sich negativen Emotionen stellen zu können und meiner extremen Verlustangst haben wir uns da irgendwie gegenseitig reinmanövriert.
Es ist einfach traurig und sehr schade. Aber hätte ich nicht diese Verlustangst, hätte ich das ganze einfach mit einer sachlichen Begründung - „..ich bins für dich einfach nicht“ in einem Abschlussgespräch vor über einem Jahr beenden können. Denn ich hab das ehrlicherweise immer gesehen. Sie hat es immer wieder mehr oder weniger angesprochen und ich habe immer wieder dagegen argumentiert und diskutiert.
Und das ist eine Sache, die ich leider sehr gut kann - Menschen von mir zu überzeugen.
Ich konnts einfach nicht beenden, weil ich unbedingt diese Beziehung wollte.
Ich muss jetzt erstmal an mir selbst arbeiten und für mich Leben.
Danke für alles Leute.