17

Geistervater und Ex - wenn die Vergangenheit aufholt

RainbowDash
Hallo liebes Forum,

ich muss mir mal zu einem Thema Luft machen, das mich gerade emotional sehr hoch kocht. Vielleicht ist auch jemand unter Euch, der eine ähnliche Situation durchgestanden hat. Meine Emotionen kochen über...

Der Erzeuger meiner Tochter hat sich vor etwa einem halben Jahr nach über sechs Jahren vollkommener Abwesenheit über Anwalt gemeldet. Zunächst ließ er ankündigen, dass er nun doch mal Unterhalt bezahlen möchte. Drei Monate später erhielt ich dann ein Schreiben, er wolle nun nicht nur zahlen, sondern auch sein Kind sehen. Die glorreiche Idee: das Kind mal an der Grundschule besuchen und Hallo sagen. Aber naja, es passt ins Bild.

Die Vorgeschichte ist sicherlich keine, mit der ich mich brüste. Ich wurde schwanger von einem aggressiven, in Trennung lebenden Mann. Eine feste Beziehung hatten wir nie. Ich war verknallt nachdem ich schon aus einer kaputten Beziehung kam. Und sah nichts. Es war so ein On-Off-Ding, was für mich sehr emotional ablief.
Mit der Schwangerschaft begann für mich die schmerzhafteste Zeit überhaupt. Er war zu allem bereit, um nicht Vater zu werden. Ich jedoch wollte die Verantwortung übernehmen. Also entschied ich über seinen Kopf hinweg. Und das Drama begann.
Ich möchte nicht zuweit ausholen. Aber für meine jetztige Situation ist es wichtig zu wissen, dass er sowohl verbal als auch physisch aggressiv war, erst Recht, wenn er Alk. getrunken hatte oder andere Substanzen zu sich genommen hatte. Zu dem Zeitpunkt war ich das beste Beispiel für eine emotional abhängige Frau. Ich wollte, dass mein Kind irgendwie Kontakt zu seinem Vater haben konnte. Dafür hab ich ziemlich viel in Kauf genommen. Zuviel.
Ich habe 4 Jahre Therapie gebraucht, um all das gut zu verarbeiten. Manche Dinge sind aber wohl immer noch nicht verheilt.

Als meine Tochter etwas ein Jahr alt war hatte ich genug Versuche unternommen, um ihm einen Platz als Vater im Leben meiner Tochter zu geben. Ich habe seine ständigen Eskalationen nicht mehr ertragen und beim Jugendamt um Hilfe gebeten. Ich war so fertig, ich hatte Angst vor diesem Menschen. Es war zuviel passiert. Ich wollte, dass der Kontakt vom Jugendamt geregelt wird. Ich wollte ihn nicht mehr sehen, konnte ihn nicht ertragen. Keine Sekunde mehr. Ich befürchtete, irgendwann durchzudrehen. Zu dem Zeitpunkt kannte er bereits keine Adresse mehr von mir. Ich hatte Angst, dass er kommt, mich verprügelt und das Kind nimmt - nicht um ihretwillen, sondern um mich zu verletzen.

Als das Jugendamt ihn kontaktierte war er noch zorniger. Der Terror kam übers Telefon mit Beschimpfungen, was das solle, das Jugendamt einzuschalten. Das sei das Letzte. Das war auch dann das letzte, was ich mit ihm gesprochen hatte. Ab da forderte das Amt den Unterhalt ein. Den er natürlich nicht zahlte. Ich bekam Unterhaltsvorschuss und er verschwand. Das Amt hatte keine Möglichkeit, gegen ihn zu vollstrecken.

Bis zum letzten Dezember. Als das Anwaltschreiben kam fiel ich aus allen Wolken. Ja, ich hatte mir gewünscht, dass er sich nie wieder bei uns meldet. Er wollte zahlen, schrieb sein bedepperter Anwalt, der nichtmal Grußfromeln benutzte und mich persönlich beim Vornamen ansprach. Ich witterte Vetternwirtschaft.
Auf den Brief reagierte ich nicht, man wollte mir das Geld überweisen - wenn ich ich nicht antworte, würde man es ans Jugendamt zahlen - so wie es eigentlich sowieso sein sollte.
Dann erfolgte drei Monate später ein weiteres Schreiben von besagtem Anwalt. Ich empfand es als Drohung. Der Kindsvater würde meine Tochter aufsuchen an der Schule. In meinem Kopf sah ich ihn schon das Kind entführen. Ich traue ihm das durchaus zu.
Ich meldet mich daraufhin beim Jugendamt. Man verwies mich an eine Stelle, die in solchen Fällen vermittelt und unterstützt. Dort riet man mir zunächst, mir ebenfalls einen Anwalt zu suchen. In letzter Instanz sagt man mir aber dann, dass das Jugendamt nur unterstützt, wenn keine Anwälte im Spiel sind.

Ich ging zunächst davon aus, dass der Herr Erzeuger es ohne Anwalt nicht hinbekommt, den Kontakt herzustellen. Erstaunlicherweise war er aber nun, nach zwei abgesagten Terminen, beim dritten wahrhaftig anwesend. Nicht in meinem Beisein.
Ich hatte zuvor mit der Dame von der Beratung schon mehrmals gesprochen und ihr mitgeteilt, dass ich eigentlich nie wieder mit diesem Menschen in einem Raum sitzen will, kann. Habe Ihr erzählt warum. Sie sagte dann, der Kontakt zu Ihrem Vater sei aber wichtig für meine Tochter. Und ich würde das schon schaffen.

Nun wurde ein Termin für ein Vorgespräch vereinbart. Die Heilpädagogin, der Erzeuger und ich. Alle im selben Raum. Gespräch. Und schon beim Gedanken daran dreht sich mein Magen nach Außen, ich bekomme Herzrasen, Schweißasubrüche, Panik... Mir geht es so schlecht damit. Aber ich muss. Für das Kindeswohl. Für mein Kind ist es wichtig seinen Erzeuger kennen zu lernen.

Ich weiß nicht, wie ich das hinbekommen soll. Ich weiß es zum Verrecken nicht! Es ist zum Glück noch etwas hin bis zu diesem Termin, aber ich komme absolut nicht klar darauf. Ich habe eine so tiefe Abneigung gegen diesen Menschen wegen dem, was er mir alles angetan hat. Und ich muss mich mit ihm hinsetzen und soll ihm erzählen, wie unser Leben die letzten Jahre war, als er wo auch immer war. Ich soll ihm Rede und Antwort stehen. Ich soll ihm Fragen stellen.

Ich will aber nicht. Haltet mich jetzt für einen sturen Kindskopf: alles in mir sträubt sich überhaupt nur in die Nähe von diesem Menschen zu kommen. Überall sagt man mir: das geht schon, Du tust das ja für Deine Tochter. Aber ich will nicht in seine Nähe, in den selben Raum. Mit ihm reden... Ich möchte mich verweigern. Und ich darf nicht.

Ich habe keine Ahnung, woher ich die Kraft dafür nehmen soll. Dieser Mensch ist Gift. Und ich fühle mich so hilflos... Hat vielleicht schonmal jemand Ähnliches erlebt? Wie bekomme ich das im Kopf hin, dieses Treffen zu meistern? Ich habe ja kaum eine andere Wahl. Der Gedanke macht mir schon so große Angst... Hilfe

27.06.2016 22:55 • #1


S
Ist zwar bei mir zwar um einiges anders, aber ich kann dich sehr gut nachvollziehen. Ich habe so viel mit mir selbst kämpfen müssen, um meinen Sohn zu sehen. Ihn wollte ich sehen, aber der zwangsläufige Kontakt mit der Mutter der da dran hing hat es sehr, sehr schwer gemacht.

Vielleicht hat er ja auch etwas Gutes zu sagen? Ich gebe nicht viel drauf, es ist mir auch recht egal aber im Nachhinein hat meiner Exfrau wohl einiges leid getan oder sie deutet zumindest an erkannt zu haben so einiges falsch gehandhabt zu haben.

Im Moment sind die Schritte noch sehr schwer und belasten mich, aber es wird besser von mal zu mal. Guck es dir an und wie dein Kind überhaupt reagiert. Vielleicht hast du Glück und es pendelt sich ein für das Kind.

Ich kenne den eigenen Dickkopf, den Stolz, wie sich wirklich alles sträubt und man sich nur gelähmt fühlt und all das nur zu gut, aber muss es muss leider für die Kinder versuchen.

Mach das Beste draus und versuch dir erst mal einen NEUEN Eindruck auf der Elternebene zu machen, es kann auch gut werden für dein Kind...

27.06.2016 23:17 • x 1 #2


A


Geistervater und Ex - wenn die Vergangenheit aufholt

x 3


Igluweis
könnt es sein, daß er sich wieder in dein leben dängt, weil er anderswo auf die schnauze gefallen ist.
hat er geantwortet wo er war, und warum der Sinneswandel?
Als meine ex auf den sektenesotheriktripp war, war es für mich auch extrem hart, sich mit ihr im Jugendamt zu treffen. Keinerlei Einsicht und nur Gefasel damals, was unseren Sohn betrifft. Ich hätte Sie, ihren schwer gestörten damaligen freund und ihre Lebensberaterin am liebsten auf die dunkle Seite des Mondes geschossen, ohne Rakete. was hab ich damals gemacht, ruhe in einer Kapelle im Wald gesucht (da waren auch die Wünsche unseres Sohnes drin, am liebsten hätt ich ihnen das buch um den Schä... gehaut.) einen ruhigen Ort gesucht und da die Wut rausgebrüllt und auf Bäume eingeschlagen.
Bei einer bekannten war es in etwa so wie bei dir, er wollte ihr nur eins auswischen
ich wünsch dir eiskalte coolness

27.06.2016 23:50 • x 1 #3


RainbowDash
Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für Eure Antworten.
Ich bin da in der Tat sehr stur und habe einen Dickkopf, was ihn angeht. Aber den habe ich ja nicht grundlos. Ich mache mir heute riesige Vorwürfe, dass ich damals wegen seinem Verhalten nicht gegen ihn vorgegangen bin. Er neigt zu Gewalt, Ausrastern, Dro.konsum, ist unzuverlässig, egoistisch... Die Liste könnte ich beliebig fortsetzen. Ich kann ihm einfach nicht verzeihen, was er mir, und indirekt meiner Tochter, angetan hat.

Diese Bilder sind nun wieder so lebendig in mir. Ich sehe wieder wie er mich hochschwanger oder mit Kind auf dem Arm schubst bis ich stürze, wie er ausgerastet ist etc. Ich habe einfach Angst vor ihm.

@sick:
Zitat:
Vielleicht hat er ja auch etwas Gutes zu sagen? Ich gebe nicht viel drauf, es ist mir auch recht egal aber im Nachhinein hat meiner Exfrau wohl einiges leid getan oder sie deutet zumindest an erkannt zu haben so einiges falsch gehandhabt zu haben.

Geht mir auch so. Es interessiert mich eigentlich nichts von dem, was er irgendwie sagen könnte. Einen Sinneswandel kaufe ich ihm nicht ab. Von mir aus kann es ihm gerne leid tun, ändert aber nichts für mich.

Wie bewältigst Du den zwangsläufigen Kontakt zur Kindesmutter?

@Igluweis
Mit Sektenesotheriktrip ist das ja ebenfalls total schwierig, mit jemanden überein zu kommen. Sie hatte eine Lebensberaterin aus der Ecke?

Ich denke es hat einen sehr pragmatischen Grund, warum er plötzlich so in unser Leben drängt. Ich vermute mal, er hat Angst abgeschoben zu werden. Er ist Marokkaner, sein seltsamer Anwalt einer für Asylrecht und aktuell diskutiert man ja sichere Herkunftsländer. Er lebt zwar schon sehr lange hier, aber ich weiß dass er ziemlich viel Dreck am Stecken hat(te). Es ist noch gar nicht so lange her da teilte mir das Jugendamt mit, dass er wohl per Haftbefehl gesucht wurde.
Also ja, er ist ganz sicher überall sonstwo auf die Schnauze gefallen. Wie er genau seinen Sinneswandel begründet weiß ich nicht. Abgesehen davon, dass es für mich keine Rolle spielt, hat der Anwalt einfach geschrieben er sehne sich danach, sie nach so langer Trennung ein paar Stunden zu sehen. Am liebsten mit meiner Zustimmung und meiner Anwesenheit. Der Anwalt drängte regelrecht auf dieses Treffen. Auch dem Amt gegenüber erwähnte er dann Gut, dann machen wir es so, auch wenn das länger dauert. Als wären ein paar Wochen nach so langer Abwesenheit nicht auch egal.

Ich glaube er malt sich aus, dass wir ihn freudestrahlend empfangen mit: endlich bist Du da. Vorausgesetzt, es steckt nicht wirklich ein anderer Beweggrund hinter seinem plötzlichen Interesse. Meine Kleene ist aber nicht so. Das wird ihn noch treffen..
Mein Kind hat Probleme mit Männern. Naja was heißt Probleme, aber Sie wird mit ihnen nie warm. Ihren Onkel kennt Sie ja von klein auf, aber selbst bei ihm braucht Sie viel Zeit um mit ihm offen zu sein. Bei jeder Begegnung aufs Neue. Auch mein Freund, der seit zwei Jahren regelmäßig da ist, ist für Sie schwierig. Sie öffnet sich immer erst nach einiger Zeit, fängt an zu spielen etc. Man mag mich für bescheuert halten, ich glaube aber, dass Sie in dem ersten Jahr, in dem noch unregelmäßiger Kontakt zum Erzeuger bestand gespürt hat, wie er drauf ist. Es wird besser seitdem Sie in der Schule einen Lehrer als Bezugsperson hat. Den mag sie. Aber sollte es wirklich so kommen dass wir ihn treffen müssen, dann wird sie ihn vermutlich ignorieren.

Ich habe ihr gesagt, dass ihr Vater sich gemeldet hat. Sie kann damit natürlich nicht viel anfangen. Für sie ist er ein Fremder. Sie sagt, man muss doch nicht mit Fremden reden, oder?
Ich habe nie ein schlechtes Wort über ihn verloren in Ihrer Gegenwart. Meine Familie auch nicht. Ich kann natürlich nicht behaupten, dass Sie meine Abneigung auf keinen Fall spürt. Spätestens wenn wir ihm begegnen fürchte ich, kann ich das nicht verbergen. Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll..

Ich will nur das Beste für Sie, und ja es mag sein, dass es auch das Beste ist, wenn Sie sich selbst ein Bild von ihm machen kann.

Ach ich weiß gerade auch nicht. Ich habe keine Ahnung wie ich die eiskalte coolness hinbekomme. Bei jedem anderen Menschen, ja. Ich habe Angst vor ihm. Angst vor erneutem Terror. Ich darf mich nicht schützen. Die Kleine nicht schützen. So fühle ich mich.

28.06.2016 08:47 • x 1 #4


G
Na ja, wie du es ja richtig erkannt hast, das Kind (und auch der Vater), haben ein Recht auf Umgang.

Wie es emotional in dir aussieht, interessiert in diesem Falle keinen (Jugendamt nicht usw. usf.). Es sind deine schlechten Erfahrungen mit ihm, das Kind hat keine. Ich weiß nicht inwieweit du vor deinem Kind über den Vater redest oder ob dein Kind deine schlechten Erinnerungen mitbekommt - das müsste vermieden werden, auch wenn man daran erstickt; dass Kind soll aber die Chance erhalten, seinen Vater ohne Vorurteile kennenzulernen.

Kannst du bei diesem Termin einen Menschen deines Vertrauens mitnehmen? Oder hast du einen Anwalt, der mitkommt? Du musst dich da echt zur Ruhe zwingen und nicht emotional reagieren, sondern als erwachsene Frau (Mutter) auftreten und sachlich bleiben. Da dies sehr schwer ist, wäre eine Begleitung für dich wichtig.

VG Grace

28.06.2016 10:02 • x 1 #5


S
Zitat von RainbowDash:
Wie bewältigst Du den zwangsläufigen Kontakt zur Kindesmutter?.


Aktuell meistens mit Schnappatmung, Pulsrasen und nem hochroten Kopf, denke ich .

Aber bei mir geht es auch nur um Monate wo ich keinen Kontakt geschafft habe und das Verhalten gegenüber meinem Sohn mit dem neuen Kerl(der ihm regelrecht mit aufgezwungen wird) u.s.w..

Gewalt gab's bei mir noch nicht einmal in einer Beziehung, aber bei meiner Exfrau hatte ich halt wirklich Angst irgendwann auszurasten und (dann wahrscheinlich vor meinem Sohn) sie mit dem Kopp gegen die Wand zu hauen oder so und das ist nicht übertrieben oder lustig gemeint. Sie wird jetzt (anscheinend) von sich aus netter und rücksichtsvoller aber sobald kritische Themen aufkommen die mich aufregen beende ich auch jedes Gespräch und lasse sie einfach stehen bevor alles wieder zu sehr hochkocht.

28.06.2016 10:07 • x 1 #6


RainbowDash
Hallo Grace,

ja ich weiß auch, dass Du absolut Recht hast. Was meine Tochter angeht möchte ich ja auch nur das Beste für Sie. Sie hat schon schlechte Erfahrungen mit ihm, aber erinnern kann sie sich daran bewusst sicherlich nicht. Also ist alles bei Null für Sie. Und auch wenn es mir unsagbar schwer fällt, so hab ich nie irgendetwas Negatives über ihn gesagt.

Ich habe keine Ahnung wie ich das Treffen innerlich und äußerlich ruhig überstehen soll. Zunächst einmal ist es ja ein Treffen ohne Kind. Die Heilpädagogin sagte, so könnte ich mich erstmal besser auf die Situation einstellen. Anwälte sind tabu, sonst vermittelt das Jugendamt nicht und alles wird gerichtlich geklärt. Manchmal überlege ich, es darauf ankommen zu lassen, nur um ihm aus dem Weg zu gehen. Ich kann bestimmt jemanden mitnehmen, der zumindest vor der Tür wartet. Meine Schwägerin hat sich schon angeboten. Meinen Freund könnte ich sicher auch mitnehmen, allerdings ist der in dieser Hinsicht auch sehr emotional. Jeder, den ich mitnehmen kann hat eine ziemlich Abneigung gegen ihn.

Ich muss irgendwie einen Weg finden, damit umzugehen. Einen Weg, wie ich ihm gegenübertreten und mich verhalten kann, ohne dass es mir dabei so schlecht geht. Eigentlich würde ich ihn gern anschreien und richtig rund machen, bis er ganz klein aus dem Amt rollt...

Ich stecke total im Zwiespalt. ich weiß ich muss dahin. Ich soll mit dem reden, weiß aber erstens nicht was und wozu und zweitens will ich das ja gar nicht. Das mag kindisch sein, für mich ist das aber ein Selbstschutz. Und wenn dann meine Tochter dabei ist, muss ich das alles irgendwie verbergen. Keine Beeinflussung, ja.
Dazu kommt dann, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie das zukünftig weiter gehen soll.

Ich wünschte er würde einfach wieder in der Versenkung verschwinden aus der er gekrochen ist. Jetzt nach all der Zeit hat er Bedürfnisse. Unsere waren ihm jahrelang egal. Ich finde es unfair, ich kann nichtmal ein Veto einlegen.. Rechte hat er, die fordert er nun ein. Pflichten hat er nie erfüllt. zweimal kam ein bisschen Unterhalt und dann diese Forderungen.

Verzeihung, all das macht mich so sauer.

@Sick
Zitat:
Aktuell meistens mit Schnappatmung, Pulsrasen und nem hochroten Kopf, denke ich .


Ich fürchte, so wird das bei mir auch sein. Bei mir ist das allerdings größtenteils Angst. Ich habe Angst vor ihm. Und keine Ahnung, wie ich die abstellen soll.

28.06.2016 10:25 • #7


G
@RainbowDash

Ich weiß genau wie du dich fühlst. Ich habe selbst 2 Kinder und so einen Mist hinter mir, daher kann ich dir wirklich nur empfehlen: Ruhig bleiben. Egal wie es in dir aussieht - bleib ruhig; du schadest sonst nur dir selbst. Er will ja was - also ist er in der Bringpflicht, d. h. du setzt dich dort hin (ruhig) und hörst nur zu, was er von sich gibt. Bei diesen Treffen geht es nicht um euch, auch nicht um das Thema Unterhalt - es geht um den Umgang Vater / Tochter. Und selbstverständlich kannst du ein Veto einlegen; es wird nicht so laufen Kind gleich über's WE zum Vater / Kind allein ohne Aufsicht mit Vater Zeit verbringen. Das Jugendamt fungiert als Moderator, d. h. es werden Ziele und Abläufe geklärt / vorgeschlagen.

Denk immer daran: Er will was, nicht du. Nehm dich zurück. Versuche, dich von außen zu betrachten, so kannst du deine Emotionen besser kontrollieren.

28.06.2016 10:29 • x 1 #8


RainbowDash
@Grace_99

Zitat:
Er will was, nicht du.


Das ist ein gutes Mantra, von dem ich mir vorstellen kann, dass es mir ein bisschen helfen kann. Nein ich will das wirklich nicht un ich habe dazu absolut gute Gründe. Ich bereue heute sehr, dass ich ihn damals nicht angezeigt habe, dass ich mir habe alles gefallen lassen. Ich würde mich heute etwas stärker fühlen in dieser Situation. Ich fühle mich da erneut ausgeliefert.
Von außen betrachten ist gut. Momentan bin ich ein zappelndes, strampelndes, sich wehrendes Kind. Ich möchte ihm ja gerne zeigen, dass er mir nichts mehr kann. Ich will besser sein als er. Innerlich habe ich aber so unglaublich Angst vor ihm.

Man sagte mir bereits beim Jugendamt, dass immer ein betreuter Kontakt möglich sei. Ich muss da auch ganz ehrlich sagen: ich würde Sie niemals mit ihm alleine lassen. Bei uns Zuhause kommt er aber auch nicht rein. Er hat keine Wohnung. Es können nur Treffen im Jugendamt stattfinden, unter Aufsicht. Auch wenn mir das immer noch nicht als sicher genug erscheint.

Hast Du Erfahrung damit was passiert, wenn die Kleine das nicht will? Also wenn Sie nach ein paar Mal merkt, sie möchte das vielleicht gar nicht? Sie fragte mich, als ich ihr das alles erklärt habe, was denn da passiert. Ob Sie mit ihm reden muss, mit ihm spielen muss, mit ihm alleine sein muss. Was ist, wenn sie gehen möchte und ihn doof findet? Ich habe ihr gesagt, dass es bestimmt nicht schlimm wird, vielleicht ja sogar ganz lustig. Wir müssen erstmal schauen. Wenn es ihr nicht gut geht soll Sie das sagen und ich passe schon auf Sie auf.

Mir sind ja die Rechte und Pflichten aller Beteiligten bewusst. Aber können Kinder auch dazu gezwungen werden, den Kontakt zu pflegen, auch wenn Sie nicht möchten? Das ist ja dann eigentlich nicht im Sinne des Kindes. Auf der anderen Seite wird immer gesagt: die negativen Erfahrungen sind auch wichtig für die Entwicklung etc. Ich möchte Ihr halt selbst die Möglichkeit geben, zu entscheiden wann und wie sie das möchte. Es macht mir Sorgen, Sie ihm auch ausliefern zu müssen. Ich bin ja schon groß, meistens, aber Sie sieht das alles ja noch anders.

28.06.2016 10:52 • #9


I
hallo rainbow,

wäre dieser mann nicht kindsvater, würdest du alles erdenkliche tun,
um dein kind vor ihm zu schützen.

aus meiner sicht ist dem mann nicht zu trauen, daher würde ich den teufel tun,
die sache aussergerichtlich zu klären.

deine tochter kennt ihn nicht. für sie ist er ein fremder mann, und im beispiel des
in ihrer schule auftauchen, konfrontiert ihr beide (er aktiv, du passiv durch einverständnis),
sie damit, dass sie einem fremden vertrauensvoll begegnen soll.

das geht nicht. gut.

28.06.2016 11:04 • x 1 #10


G
@RainbowDash

Entschuldige wenn ich es überlesen haben sollte, wie alt ist deine Tochter?

Ich denke, es wird in den Räumlichkeiten beim Jugendamt stattfinden - und dort ist deine Tochter sicher, er wird nicht allein mit ihr sein, es ist immer jemand dabei. Und sollte es deiner Tochter nicht gut gehen, wird der/die Mitarbeiter/-in entsprechend agieren. Es wird ja auch immer hinterher unter den Mitarbeitern ausgetasucht wie es war, quasi ein Protokoll geführt und es gibt Rückmeldungen.

Wie du es sagst, du bist gerade in der Rolle der strampelnden, kleinen RainbowDash. Aber du bist das nicht. Du bist die erwachsene RainbowDash. Die, die das kontrollieren kann und das kleine Kind auf ihren inneren Platz verweisen kann - indem du z. B. sagst Hey kleine RainbowDash, ich weiß das du Angst hast, aber hey, ich bin da, ich sorge dafür das es uns gut gehen wird - sowas in der Art hat mir immer gut geholfen.

Es hört sich perv. an, aber, selbst wenn du ihn angezeigt hättest - es würde nichts an dem Umgang ändern. Solang keine Kindswohlgefährdung vorliegt, kann der Vater dich halb totprügeln - der Kontakt zum Kind wird ihm nicht verwehrt. Daher: Ruhig bleiben!

28.06.2016 11:07 • x 1 #11


G
Zitat von Idaho:
hallo rainbow,

wäre dieser mann nicht kindsvater, würdest du alles erdenkliche tun,
um dein kind vor ihm zu schützen.

aus meiner sicht ist dem mann nicht zu trauen, daher würde ich den teufel tun,
die sache aussergerichtlich zu klären.

deine tochter kennt ihn nicht. für sie ist er ein fremder mann, und im beispiel des
in ihrer schule auftauchen, konfrontiert ihr beide (er aktiv, du passiv durch einverständnis),
sie damit, dass sie einem fremden vertrauensvoll begegnen soll.

das geht nicht. gut.


Liebe Idaho,

leider kann man soetwas nicht sofort vor dem Gericht klären - Umgang wird immer erst beim Jugendamt geklärt und wenn es dort nicht klappt, dann geht es zum Gericht - über Jugendamtsberichte, Gutachterberichte etc. pp. Und Umgang wird nicht bis kaum entzogen - nur bei absoluter Kindeswohlgefährdung. Die Gerichte sind da sehr straight - Umgang ist wichtig für Vater und Kind.

28.06.2016 11:10 • #12


I
Ich habe nur die ersten Zeilen gelesen. Was für ein Ar***loch. Ich fühle mit dir. Mehr kann ich da gar nicht zu sagen. Ich bin schockiert... Sowas macht mich echt wütend...

28.06.2016 11:17 • x 1 #13


I
Zitat von Grace_99:
Zitat von Idaho:
hallo rainbow,

wäre dieser mann nicht kindsvater, würdest du alles erdenkliche tun,
um dein kind vor ihm zu schützen.

aus meiner sicht ist dem mann nicht zu trauen, daher würde ich den teufel tun,
die sache aussergerichtlich zu klären.

deine tochter kennt ihn nicht. für sie ist er ein fremder mann, und im beispiel des
in ihrer schule auftauchen, konfrontiert ihr beide (er aktiv, du passiv durch einverständnis),
sie damit, dass sie einem fremden vertrauensvoll begegnen soll.

das geht nicht. gut.


Liebe Idaho,

leider kann man soetwas nicht sofort vor dem Gericht klären - Umgang wird immer erst beim Jugendamt geklärt und wenn es dort nicht klappt, dann geht es zum Gericht - über Jugendamtsberichte, Gutachterberichte etc. pp. Und Umgang wird nicht bis kaum entzogen - nur bei absoluter Kindeswohlgefährdung. Die Gerichte sind da sehr straight - Umgang ist wichtig für Vater und Kind.



danke, grace, für die aufklärung.
mir ist klar, dass rainbow mit absolut kühlem kopf herangehen muss,
und den von dir beschriebenen weg einhalten muss.

ich könnte das nicht, und würde auch unkoventionelle wege beschreiten.
auch deshalb bin ich froh, dass ich nie in so einer konstellation gesteckt habe.

28.06.2016 11:22 • #14


G
Zitat von Idaho:
Zitat von Grace_99:
Zitat von Idaho:
hallo rainbow,

wäre dieser mann nicht kindsvater, würdest du alles erdenkliche tun,
um dein kind vor ihm zu schützen.

aus meiner sicht ist dem mann nicht zu trauen, daher würde ich den teufel tun,
die sache aussergerichtlich zu klären.

deine tochter kennt ihn nicht. für sie ist er ein fremder mann, und im beispiel des
in ihrer schule auftauchen, konfrontiert ihr beide (er aktiv, du passiv durch einverständnis),
sie damit, dass sie einem fremden vertrauensvoll begegnen soll.

das geht nicht. gut.


Liebe Idaho,

leider kann man soetwas nicht sofort vor dem Gericht klären - Umgang wird immer erst beim Jugendamt geklärt und wenn es dort nicht klappt, dann geht es zum Gericht - über Jugendamtsberichte, Gutachterberichte etc. pp. Und Umgang wird nicht bis kaum entzogen - nur bei absoluter Kindeswohlgefährdung. Die Gerichte sind da sehr straight - Umgang ist wichtig für Vater und Kind.



danke, grace, für die aufklärung.
mir ist klar, dass rainbow mit absolut kühlem kopf herangehen muss,
und den von dir beschriebenen weg einhalten muss.

ich könnte das nicht, und würde auch unkoventionelle wege beschreiten.
auch deshalb bin ich froh, dass ich nie in so einer konstellation gesteckt habe.


Man muss manchmal über sich hinauswachsen - gerade in solchen Konstellationen. Aber - zumindest war / ist es bei mir so - ich bin meinen Kindern eine Mutter, 24/7, 365 / Jahr. Und ich möchte mir niemals von meinen Kindern die Vorwürfe anhören, ich hätte den Umgang mit dem Vater boykottiert oder verhindert. Daran muss man wachsen und die Zähne zusammen beissen. Auch hat mir mal ein Satz sehr geholfen (und tut es immer noch): Kinder bestehen zu 50 % aus Ihnen und zu 50 % vom Vater. Wenn sie die anderen 50 % schlecht reden - dann denkt das Kind, es sei zu 50 % schlecht, denn es besteht ja zu 100 % aus Ihnen beiden. Dieser Satz ist immer da für mich und hat mir in vielen Situationen geholfen. Denn eins sind meine Kinder nicht: Schlecht. Und sie sollen auch nie das Gefühl bekommen, sie wären es.

28.06.2016 11:26 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag