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Geht es nur ums gewinnen?

H
Ich lese immer wieder Geschichten, in denen es den Menschen wichtig ist, als der Gewinner hervorzugehen. Sicher fühlt sich niemand gut, wenn er verlassen, abgelehnt oder hinter sich gelassen wird.
Doch ist es nicht wichtiger, anders zu gehen?
Kann man sich nicht auch trennen, ohne eine Art Trophäe im Kopf zu haben?

14.12.2014 12:31 • #1


H
Sorry: Ich meinte zurückgelassen

14.12.2014 12:32 • #2


A


Geht es nur ums gewinnen?

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S
huhu hella,
was meinst du genau mit gewinnen?
mein ex hat mich verlassen vor 11 monaten, aber was hat das mit gewinnen zu tun? klar, ich habe ihn verloren, aber er hat ganz bestimmt keinen pokal weil er die beziehung beendet hat.

14.12.2014 12:33 • #3


H
Hallo,
naja, das Gefühl zu haben, sich irgendwie als Sieger zu fühlen. So nach dem Motto, ich melde mich einfach nicht mehr oder mache irgendeine Aktion, um dem Anderen noch mal richtig eins auszuwischen. Ich finde so etwas kindisch!

14.12.2014 12:37 • #4


S
ach so...na ja, man ist verletzt und man möchte so seine wut ausdrücken. im gegensatz zu vielen anderen hier habe ich kein problem mit rache und ich würde niemals jemanden verurteilen, der etwas macht um die person zu schädigen. denn dafür gibt es genügend gründe, auch wenn ich nie rache begangen habe, aber verdient hätte er es auf jeden fall.
ich finde es im gegenteil nicht kindisch, sondern man zeigt der person die grenzen und dass man nicht einfach alles machen kann was man will.

14.12.2014 12:42 • #5


H
Die Grenzen kann man doch aber auch anders ziehen. Es ist eine Art von Schwäche, wenn man es nötig hat eine Racheaktion zu begehen. Meist sind es verletzte Gefühle. Ich finde es hinterhältig und feige!
Wer so etwas nötig hat, muss ein sehr geringes Selbstbewußtsein haben!
Es ist doch auch kontrovers. Man erreicht mit solchen Aktionen das Gegenteil. Der Ex möchte nie wieder etwas von dem Anderen wissen.

14.12.2014 12:47 • #6


S
hella, das sehe ich nicht so. was ist wenn deine ex dich 2 jahre hintergeht ohne dein wissen und dann bekommst du es raus und bist wütend und willst ihm das verständlicherweise heimzahlen? ist das für dich auch schwäche und geringes selbstbewusstsein? ich finde das auch so schlimm dass man sich immer für seine wut rechtfertigen muss. ich bin kein schlechter mensch weil ich bestimmte dinge nicht meinem ex verzeihen kann. und ob er mich in guter oder schlechter erinnerung hat ist letztlich egal, denn er hat mit seinem verhalten dafür gesorgt. ergo zweifle ich daran dass er überhaupt an mich denkt,und wenn , wäre es eh egal. ich teile nicht deine meinung dass man noch die andere wange hinhalten soll, wenn die andere schon geschlagen wurde. ich bin ebenso ein mensch mit gefühlen und jeder normale mensch würde sich gegen einen peiniger wehren. das ist doch im berufsleben nicht anders. ich hatte mal eine kollegin die mich gemobbt hat, bis ich ihr dann auf eine deutliche weise klar gemacht habe was ich davon halte (ich habe emails wo sie über unsere vorgesetzte schlimme dinge geschrieben hat, von ihrem postfach gezogen und ihr gesagt, dass ich das als massen-email überall rumschicke falls sie mich nicht in ruhe lässt). tja wie hat das doch wunder gewirkt. und genau so sehe ich es mit einer beziehung. ich bin nicht mit der person verwandt und ihr keine rechenschaft schuldig. sie hat mich verletzt und meine gefühle sind ihr egal. aber so kann ich auch.

14.12.2014 12:56 • #7


C
Ja, da hast Du Recht. Das liest man häufig heraus. Oftmals ist der Triumph noch größer, wenn einer der beiden einen neuen Partner hat, möglichst vor dem anderen.

Der größte Triumph besteht dann, wenn der Verlasser einen neuen Partner hat. Damit ist man dann über den Verlassenen noch einmal triumphierend hinweg gestiegen.

Aber .... ich bin der Meinung, dass viele sich im Rahmen dieses Wettkampfes selbst belügen. Wenn sich jemand keine Zeit nimmt, nach einer gescheiterten Beziehung zu sich zurück zu finden, um mal zu reflektieren, wieso das ganze überhaupt soweit kam, wird die nächste Beziehung auch wieder scheitern und das empfinde ich nicht unbedingt als Sieg, wenn man mal in der Wettkampfsprache bleiben will.

Ich denke, es geht in vielen Beziehungen am Ende um Stolz, Ehre und den Sieg. Und das ist sicher nicht zuletzt auch Resultat der Leistungsgesellschaft. Jeder will Sieger sein. Die Frage ist aber wie man Sieger sein interpretiert. Für mich ist jemand eher ein Verlierer, der zum Beispiel nicht schafft, allein zu bleiben und mit sich selbst erst einmal klar zu kommen. Das sind für mich arme Seelen, die sich nicht einmal in der Lage sind, selbst auszuhalten und zu reflektieren, sondern sofort eine warme Schulter brauchen, um sich ablenken zu können. Ich wüsste nicht, wo ein solcher Mensch irgendwo gewonnen hat. Weder an Einsicht, noch an Erkenntnis, noch an einem echten neuen Partnergewinn. Wer mit sich selbst nichts anfangen kann, wer soll dann mit demjenigen als Partner etwas anfangen können.

Den Sieg macht man für sich innerlich aus. Für mich ist Sieg im Sinne von Erkenntnis über sich selbst zu verstehen, sich selbst besser kennenlernen und zwar auch in der Trauerphase. Wenn ich sehe, wie sich meine Ex entwickelt hat, denke ich mir - zum Glück habe ich nicht den Fehler gemacht und bin von einem gemachten Bett zum nächsten gehüpft, wenn das das Resultat der daraus kommenden charakterlichen Veränderung sein soll.

14.12.2014 13:04 • #8


H
Hallo sumsum,

sicher sollte man sich wehren, wenn man z.B. angegriffen wird. Das würde wohl jeder tun.
Ich meinte eher von sich aus eine Aktion starten, um dem Andern eins auszuwischen.
Das ist doch Kindergarten!
Ich kann einen anderen Menschen nicht zwingen mich zu lieben und wenn er gehen möchte,
dann ist es seine Sache!
Ich würde mir nur selbst eins auswischen, wenn ich eine Person verletze, die mir am Herzen lag oder liegt.
Was ist das für ein Verhalten?
Mittlerweile finde ich es auch absolut überflüssig, dauernd das letzte Wort haben zu müssen.
Ich habe gelernt etwas auch mal stehen zu lassen. Es ist mir mittlerweile nicht mehr wichtig, immer und überalle das letzte Wort haben zu müssen. Eins jagt das Andere und dann kommt man ja gar nicht mehr zur Ruhe.

14.12.2014 13:12 • #9


C
Ich glaube Rachegefühle hatte oder hat jeder irgendwie mal. Ich habe mir von Anfang an gedacht du wirst schon deinen Meister finden, bei deinem Verhalten ganz sicher.

Wieso sollte ich mir die Mühe machen, jemandem Aufmerksamkeit zu schenken, egal durch Liebe oder Hass.

Nein - das nutzt nichts. Ich glaube irgendwo auch, dass man sich dadurch nur noch mehr rein reitet und noch schlechter löst, auch wenn man manchmal denkt, dass diese Art von Genugtuung einem helfen würde sich zu lösen, in der Praxis ist das selten bis nie der Fall.

14.12.2014 13:17 • #10


H
Hallo calt.

es kann doch aber jedem passieren, dass man sich verliebt und dann in einer neuen Beziehung glücklicher ist. Eine Liebe ist ja nichts statisches. Im Laufe der Beziehung baut man gemeinsam vieles auf und ich denke nicht, dass es immer und grundsätzlich so einfach ist, alles einfach zu beenden.
Ich bin heute froh, dass ich meine Beziehung nicht beendet habe, obwohl wir Schwierigkeiten haben.
Es erfordert Beziehungsarbeit und nicht immer sind beide bereit und haben die Kraft daran zu arbeiten, weil man Alltagsstress hat. Dennoch fühlt man sich verbunden!
Mein Partner hat mich in meiner Krankheit nicht alleine gelassen und ich rechne es ihm hoch an!
Damals kam ich auch nicht dazu, in das Singleleben zu rutschen. Es ist einfach passiert!
Soll man sich bewusst gegen eine Beziehung entscheiden, wenn man sich verliebt hat?

14.12.2014 13:18 • #11


H
Nein calt, ich hatte sie nie! Und glaub mir, ich hätte sicher Gründe gehabt aber soetwas liegt mir fern!

14.12.2014 13:19 • #12


S
hella, du hast mich missverstanden
Zitat:
Ich kann einen anderen Menschen nicht zwingen mich zu lieben und wenn er gehen möchte,
dann ist es seine Sache!

Jeder mensch hat das recht eine beziehung zu beenden und wenn man gehen will kann man niemanden aufhalten.aber es ist eben die frage wie man damit umgeht und was die person macht. es ist ein unterschied ob ich jemanden mit respekt behandle oder ob ich der person (die ja gar nicht dafür verantwortlich ist) mit missachtung gegenüber trete. deshalb: bitte verwechsle ursache und wirkung nicht!

14.12.2014 13:20 • #13


S
Zitat von sumsum:
Jeder mensch hat das recht eine beziehung zu beenden und wenn man gehen will kann man niemanden aufhalten.aber es ist eben die frage wie man damit umgeht und was die person macht. es ist ein unterschied ob ich jemanden mit respekt behandle oder ob ich der person (die ja gar nicht dafür verantwortlich ist) mit missachtung gegenüber trete. deshalb: bitte verwechsle ursache und wirkung nicht!


das ist z.B der Grund warum ich tief verletzt wurde in meinen Gefühlen, danke für diese Worte, denn sie bestätigen mich darin, dass nicht nur ich sehe, es macht einen Unterschied wie man sich trennt.

Ich hatte zuletzt die Bitte, dass man sich vielleicht nochmal in den Arm nimmt, sich für die Zeit mit dem Anderen bedankt und dann loslässt. Natürlich tut das dem Verlassenen weh, aber es ist für mich schlimmer einfach so abgestellt zu werden und ich hatte nie erwartet das man mir Das so antut wie es jetzt getan wurde.
Es ist das Eine verlassen zu werden, was Anderes, wenn man dann feige davonläuft oder aus Egoismus das man vielleicht mit den Tränen des Anderen nicht umgehen will oder kann, sich einfach der Situation entzieht, Das ist eine Verantwortung der ich mir vorher bewusst sein sollte.
Daher fühle ich mich besonders wertlos im Moment...

Für mich ist dieses Nachtreten das man gleich eine Neue oder Neuen hat und das dann auch eventuell noch über 3. verbreiten lässt auch was ganz Schlimmes und ich frage mich dann, was diese Menschen, die den Ex doch angeblich mal geliebt haben wollen, wirklich empfunden haben, wenn sie zu Sowas in der Lage sind.

Ich bin zwar nicht ganz in dieser Situation aber weiß was Hella meint.......man hat sich ja schlussendlich mal wirklich gern gehabt und es geht doch auch anders...

LG
Serafine

14.12.2014 13:25 • #14


H
Hallo Serafine,

hast Du den Wunsch artikuliert nochmal in den Arm genommen zu werden oder einfach versucht und der Andere hat falsche Schlüsse gezogen?
Ich hab meinem Ex eine Freundschaft angeboten, nachdem wir uns trennten. Er hat sie abgelehnt.
Das konnte ich auch verstehen und bin dann gegangen.
Ich verstehe seine Frustratin nicht!

14.12.2014 13:30 • #15


A


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