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Gehen oder bleiben? Zwischen zwei Frauen

Valera
Zitat von GehenBleiben:
Was mich hält? Ich schrieb neulich, dass ich in jungen Jahren mal selbst eine Depression hatte, das ging 2 Jahre (aber ich habe ernsthaft Therapie gemacht). Daher weiß ich, wie grausam sowas ist. Jemand, der nur davon hört, es aber nicht erlebt hat, kann keine Ahnung haben.


Depressionen sind schlimm. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Meine dauerte über 3 Jahre. Schwere Depression ohne Therapie aus der ich es alleine geschafft habe. War nicht einfach und habe viel gelitten.

Bei deiner Frau habe ich nur den Eindruck sie ruht sich darauf aus und es dient als Entschuldigung und Druckmittel. Das weiß sie auch. Damit bestimmt sie bewusst eurer Leben, also auch deines. Sie hält dich damit an der Kette. Wenn sie dich wirklich lieben würde, würde sie in euer beiden Interesse eine Therapie machen.

Willst du wirklich so dein Leben weiter führen? Denk mal 5 oder 10 Jahre weiter. Du suchst Gründe zu bleiben. Sie Gründe immer wieder nichts zu tun. Ich glaube daran wird sich ihr nie was ändern.

08.10.2020 07:11 • x 2 #241


DieSeherin
ich glaube auch, dass du dich an einen profi wenden solltest, damit du mal einen wirklich fundierten rat bekommst, wie du gehen kannst, ohne diese schuldgefühle mitzunehmen. innerlich bist du doch schon längst weg, oder?

08.10.2020 08:24 • x 1 #242


A


Gehen oder bleiben? Zwischen zwei Frauen

x 3


G
Zitat von DieSeherin:
innerlich bist du doch schon längst weg, oder?


In der Tat!

08.10.2020 10:03 • #243


G
Es ist so, dass meine Frau bei Freunden und Bekannten nur von ihrer positiven Seite gesehen wird (empathisch, kinderlieb etc.), allenfalls ein wenig merkwürdig, da schnell beleidigt oder wegen häufigem Absagen von Treffen.
Ich kenne die Lage im Gegensatz dazu natürlich komplett.
Was mich momentan innerlich aufwühlt ist, dass hier jüngst mehrere Foristen Co-Abhängigkeit meinerseits und mangelnden Willen zur Änderung bei meiner Frau (höflich) bzw. emotionales (und finanzielles) Aussaugen feststellten - was mein eigenes Bild meiner Frau stark ins Schwanken bringt! Sprich dass ihre Angst/Unlust vor Veränderung / Therapie so groß ist, dass sie mich, vielleicht sogar wissentlich / in Kauf nehmend mit runter zieht. Und dies ist dann das Gegenteil von empathisch!

08.10.2020 10:13 • #244


B
Lieber TE!
Du hast nun soviele Ansichten und Meinungen geschrieben bekommen. Echt gesagt,tut es mir leid,dass du nicht in die Pötte kommst und eine Trennung mit Hilfe einer Beratungsstelle bzw. Psychologen in Angriff nimmst. Auch du drehst dich nur um die eigene Achse. Ist dir dabei nicht schon ganz schwindelig?
Du hast zwei Alternativen: Entweder du bleibst bei deiner Frau ohne weiter zu klagen und nimmst dieses Leben als vom Schicksal gewollt an.
Oder du schaffst endlich Klarheit an allen Fronten und bist endlich frei und kannst dein Leben neu gestalten.

08.10.2020 10:15 • x 4 #245


DieSeherin
Zitat von GehenBleiben:
Sprich dass ihre Angst/Unlust vor Veränderung / Therapie so groß ist, dass sie mich, vielleicht sogar wissentlich / in Kauf nehmend mit runter zieht. Und dies ist dann das Gegenteil von empathisch!


das ist wahrscheinlich von den schreiber*innen gar nicht böse gemeint. und ich glaube auch nicht, dass wissentlich/in kauf nehmend bei menschen mit... nun, zumindest mal einer persönlichkeitsstörung... fies und berechnend gemeint ist, sondern eher noch panisch-egoistisch passiert (wenn es denn überhaupt der fall sein sollte)

die meisten, die dich hier stärken wollen, tun das doch in bester absicht

08.10.2020 10:18 • #246


B
Zitat von GehenBleiben:
vielleicht sogar wissentlich / in Kauf nehmend mit runter zieht.

...Ich habe auch die Aussage der Co-Abhängigkeit und des emotionalen Aussaugens getroffen. Ich will aber nicht damit sagen,dass sie es bewußt macht. Ihr Verhalten kann allein ihrer Erkrankung geschuldet sein. Diese Menschen leben in einer Art Kokon und nehmen ihre Partner nur noch stumpf wahr.
Es kann natürlich auch eine Manipulation sein,weil sie weiß was für Knöpfe sie bei dir drücken muss. Versuche frei von Emotionen (ich weiß ist total schwer) ihr Verhalten zu betrachten.

08.10.2020 10:19 • x 1 #247


E-Claire
Zitat von GehenBleiben:
Was mich momentan innerlich aufwühlt ist, dass hier jüngst mehrere Foristen Co-Abhängigkeit meinerseits und mangelnden Willen zur Änderung bei meiner Frau (höflich) bzw. emotionales (und finanzielles) Aussaugen feststellten - was mein eigenes Bild meiner Frau stark ins Schwanken bringt! Sprich dass ihre Angst/Unlust vor Veränderung / Therapie so groß ist, dass sie mich, vielleicht sogar wissentlich / in Kauf nehmend mit runter zieht. Und dies ist dann das Gegenteil von empathisch


Naja, also von jemandem, den Du für sehr krank hältst, Empathie zu verlangen, ist schon so ein bissl, als würdest du nen Bettler fragen, ob der Dir 50 Euro borgen kann.
Sprich, da ist es mit Deiner Empathiefähigkeit ja auch nicht gerade weit her, oder? Co-Abhängigkeit zeichnet sich ja gerade dadurch aus, nicht auf die eigenen Anteile schauen zu wollen, sondern die ganze Zeit mehr oder weniger still zu leiden, weil der andere sich nicht ändert.

Das eigentlich spannende ist, daß ein großer Punkt für Dich ja ist, daß Deine Frau aufgrund ihrer Ängste immer weniger am Leben teil nimmt, dieses nicht selbst gestaltet. Gleichzeitig machst Du aber all Deine Ängste und Befürchtungen brauchbar, um zu erklären, was dich von einer Trennung abhält.

Und so wenig Deine Frau etwas verändern möchte, so wenig möchtest Du doch eigentlich etwas verändern oder? du möchtest doch im Grunde nur, daß sie etwas verändert. Damit aber verhältst Du dich genauso wie du es Deiner Frau vorwirfst, nicht erwachsen und nicht selbstverantwortlich.

Mir ist klar, daß das eine sehr bittere Pille ist, aber nicht nur Deine Frau braucht offensichtlich Hilfe, Du brauchst sie auch. Allerdings hast Du nur auf letzteres selbst Einfluß.

08.10.2020 10:28 • x 6 #248


G
Zitat von DieSeherin:
die meisten, die dich hier stärken wollen, tun das doch in bester absicht


Das weiß ich.

08.10.2020 10:32 • #249


Valera
Wir betrachten das von Außen und zeigen Dir andere Sichtweisen auf. Das ist auch gut so, finde ich. Es ist sicher von niemandem böse gemeint, sondern ein Anstoß nachzudenken. Letztendlich triffst nur du allein die Entscheidung.

Niemand hat gesagt, dass es leicht ist oder wird.

Jeder Mensch möchte glücklich sein, ein erfülltes Leben und Beziehung haben. Das heißt manchmal auch Entscheidungen zu treffen was man möchte und muss dann eben auch mit den Konsequenzen leben.

Ich finde auch, man darf sich selbst nicht vergessen bei dem ganzen Dilemma.

08.10.2020 11:23 • x 1 #250


Valera
Zitat von GehenBleiben:
Es ist so, dass meine Frau bei Freunden und Bekannten nur von ihrer positiven Seite gesehen wird (empathisch, kinderlieb etc.), allenfalls ein wenig merkwürdig, da schnell beleidigt oder wegen häufigem Absagen von Treffen.


Die Freunde und Bekannten kennen nur eine Seite der Medaille. Kennen oder ahnen sie Background? Haben die Dich mal gefragt oder so?

08.10.2020 11:31 • #251


S
Und am Ende kann und muss dir das egal sein. Es ist dein Leben und nicht ihres.

08.10.2020 11:48 • #252


Nela-Mary
Zitat von GehenBleiben:
Was mich momentan innerlich aufwühlt ist, dass hier jüngst mehrere Foristen Co-Abhängigkeit meinerseits und mangelnden Willen zur Änderung bei meiner Frau (höflich) bzw. emotionales (und finanzielles) Aussaugen feststellten - was mein eigenes Bild meiner Frau stark ins Schwanken bringt! Sprich dass ihre Angst/Unlust vor Veränderung / Therapie so groß ist, dass sie mich, vielleicht sogar wissentlich / in Kauf nehmend mit runter zieht. Und dies ist dann das Gegenteil von empathisch!


Ich finde es etwas bedenklich, dass du dein Bild deiner Frau durch Menschen ins Schwanken bringen lässt, die deine Frau nicht kennen. Das alles hier beruht auf deinen Aussagen, die ja alle deine subjektive Wahrnehmung darstellen. Wie du selber sagst, würden eure Freunde was anderes sagen und genauso wäre die Ansicht deiner Frau eine noch mal ganz neue Perspektive.

Keiner weiß hier, wie krank deine Frau wirklich ist oder ob sie dich absichtlich mit runter zieht. Was soll das Spekulieren darüber auch bringen? Versuchst du den eindeutigen Beweis zu finden, dass du das Recht hast deine Frau zu verlassen und dich absolut keine Schuld trifft? Weil sie ja so böse ist und dich absichtlich mit runter zieht und du quasi der Gute bist, der einfach nicht mehr kann?

Ich glaube auch, dass du selber Hilfe brauchst. Du bist unglücklich, bist aber genauso wenig in der Lage wie deine Frau etwas zu verändern. Also verbleibt ihr beide bewegungsunfähig in dieser Situation. Das kann nicht gesund sein.

08.10.2020 12:02 • x 3 #253


Valera
Es geht nicht um Schuld oder Unschuld. Jeder hat seinen Anteil. Das sollte man nicht außer Acht lassen, aber nur weil sie unter Depressionen leidet heißt das nicht, dass man sich einfach dem hin gibt ohne auch nur mal zu schauen was es mit dem Kind oder Partner macht. Sie kann sich helfen lassen. Angebote waren da, mehrfach, aber es ist was anderes, wenn man es immer hinschmeißt und sagt, das bringt eh nichts und das war's. Was hat sich denn dann geändert? Alles bleibt beim Alten.

Sie ist eine erwachsne Frau und kein Kind.

Ich finde, dann sollte man das als Partner hinterfragen dürfen.

08.10.2020 13:28 • x 2 #254


E-Claire
Zitat von Valera:
Es geht nicht um Schuld oder Unschuld. Jeder hat seinen Anteil. Das sollte man nicht außer Acht lassen, aber nur weil sie unter Depressionen leidet heißt das nicht, dass man sich einfach dem hin gibt ohne auch nur mal zu schauen was es mit dem Kind oder Partner macht.


Ich gehe an dieser Stelle einen Schritt weiter und sage, daß ich Beziehungen kenne, in denen das (Weiter-)Bestehen der Beziehung eine Veränderung verhindert.

Es ist möglich, daß erst durch das (vorübergehende) Auflösen der Beziehung, also erst durch die Trennung, eine Situation entsteht, die es ermöglicht, die Probleme der einzelnen zu adressieren.

08.10.2020 13:41 • x 3 #255


A


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