Gleich vorne weg möchte ich dich bitten, mir meine folgenden Kommentare nicht übel, böse oder persönlich zu nehmen, denn es ist nicht meine Absicht dich in irgendeiner Weise anklagen zu wollen. Ich orientiere mich eher an deinem Wunsch verstehen zu wollen und so wie du bisher über dich und die Situation geschrieben hast, scheinst du nicht nur einen Hang zum Perfektionismus zu haben, sondern auch ein Analytiker zu sein
In mir steckt übrigens auch eine kleine Perfektionistin und Analytikerin, weshalb ich große Hoffnung habe, dass du meinen Beitrag an dich nicht falsch verstehen wirst und somit auch verkraften kannst
Zitat von vonMazedonien:Ich war
seinerzeit der festen Überzeugung kein eigenes Kind haben zu wollen
und dachte, dass ein bereits vorhandenes Kind den Druck einer Partnerin
mindern würde, auch noch Mutter meines Kindes werden zu müssen.
Wir ehrenmütig, emphatisch und selbstlos von dir
Sorry, aber eine tatsächlich eigenständige, starke und selbstbewusste Frau/ Mutter, die obendrein keine Ansprüche stellt, denen sie nicht auch selbst gerecht werden würde, hätte sich bereits schon nach dem erste Date bzw. diesem Satz von dir verabschiedet. Einfach weil sie weder sich selbst und noch viel weniger ihr Kind für ein derart absehbares Beziehungsexperiment zur Verfügung stellen würde.
Zitat von vonMazedonien:Hilfreich
war auch noch ihre Aussage Du musst kein Ersatzpapa sein! Das Kind hat einen
Vater!
Das glaube ich dir sofort, dass dich diese Aussage so richtig angemacht, oh pardon so richtig entlastet und überzeugt hat
Dieser Satz gefällt mir persönlich übrigens fast schon am Besten, denn er zeigt deutlich auf, dass nicht nur deine Ex eine bedürfnisoriente (so wie du sagst) Person ist, sondern gleichwohl du auch.
Auch hier hätte eine Frau wie weiter oben beschrieben, auf halben Absatz direkt kehrt gemacht, um nicht zu sagen, dass sie untenrum direkt wieder zugewachsen wäre!
Dennoch ist deine Ex selbst dann noch geblieben, als du das hier vom Stapel deiner Ansprüche gelassen hast:
Zitat von vonMazedonien:Ich kommunizierte von Anfang an, dass Themen wie Heirat und eigene Kinder eher
nicht so mein Lebensziel waren.
Wie g_eil ihr beide doch seid Da sitzt ein Typ, der einer Frau
mit Kind (wohlgemerkt eine fast lebenslange Aufgabe) erzählt, dass Ehe und Kinder
eher nicht so auf seiner Agenda stehen, fängt aber trotzdem ne Beziehung mit der Frau
und dem Kind an und hat dabei noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Schließlich hat er ja von vorne herein klargestellt, dass das eigentlich nicht so sein Ding ist. Klingt so als dürfte sie sich glücklich schätzen, dass du dich überhaupt dazu herabgelassen hast, mit ihr und dem Kind eine feste Beziehung einzugehen.
Leider ist in dieser Hinsicht aber auch deine Ex keinen Deut besser, denn die gehört wohl offensichtlich zu den Frauen die bei solch klaren Ansagen von Männern, sich grundsätzlich im stillen Kämmerlein denken: ,,Ach, was..der hat nur noch nicht die Richtige kenngelernt. Wenn der erstmal erkannt hat, wie toll ich bin bzw. die letzte Cola in der Wüste für ihn bin, dann wie der seine Meinung ganz schnell ändern!
Diese, natürlich nur von mir und mutmaßlich aufgestellte Behauptung, zeigt sich meiner Meinung nach, dann bei dieser Ansage hier deutlich auf :
Zitat von vonMazedonien:Nun, meine Angebetete wiederum, machte mir von Anfang an verständlich, dass
sie gern einmal in ihrem Leben Prinzessin sein wollte (Hochzeit) und sich
eigentlich mit mir durchaus irgendwann nochmal ein gemeinsames Kind vor-
stellen könne (du wärst bestimmt ein ganz toller Vater) Natürlich hätte all
dies noch ein paar Jahre Zeit...
Natürlich hatte das Zeit, denn sie brauchte ja selbst auch etwas Zeit, um dir den Umzug in eine 2 Zimmerwohnung für 3 Personen schmackhaft zu machen und deine Vorurteile gegenüber gestressten, alleinerziehenden Müttern, samt fordernder und lebhaften Kindern auszuräumen!
Da kam es ihr selbstverständlich zu Gute, dass sie schon (lange bevor sie dich kennenlernte) ein bereits eingespieltes und funktionierendes Betreuungsnetzwerk am Start hatte.
Siehe hier:
Zitat von vonMazedonien:Zunächst sah es gut für uns aus. Ihre Tochter (damals 3 Jahre alt), mit der
ich recht gut auskam, war bis zur Einschulung kaum präsent. (KITA und geregelte
frühe Schlafenszeiten wechselten sich mit wochenendlichen Familienausflügen ab).
Und wie du schon selbst richtig erkannt hast, war das Kind anfänglich kaum präsent und im Alter von 3 Jahren (beschäftigungsmäßig) auch noch nicht so anspruchsvoll! Der Besuch der Kita im zarten Alter von 3 Jahren reicht in der Regel vollkommen aus, um die Kleinen todmüde ins Bett fallen zu lassen.
Kein Wunder also das ihr euch im Sinne der Paarzeit keinen Zacken aus der Krone brechen musstet, sonst wären da bei deiner Einstellung zu diesem ganzen Thema, ganz sicher keine 6 Jahre Beziehung zustande gekommen und du hättest schon viel früher das Feld geräumt und gepackt!
Der Unterschied ist nur, dass deine Ex sich immer bewusst war, dass sich diese Zeiten auch wieder ändern werden und somit härter als zuvor ausfallen werden. Denn auch Sie hatte (trotz Kind) noch persönliche Lebensziele, die sie ohne ein (nicht nur) weiter ausgebautes Betreuungssysthem, sondern auch emotionales Betreuungsnetzwerk in Form von persönlicher Zuwendung und Zeit für das Kind, nicht so einfach hätte umsetzten können. Siehe hier:
Zitat von vonMazedonien: Da die Betreuungssituation
zu zweit gelöst war, nahm sie eines ihrer großen Ziele in Angriff (reguläre Ausbildung
zusätzlich zu ihrer Helferausbildung).
Und wurde dadurch zumindest finanziell eigenständiger und selbstbewusster.....Der Preis den sie dafür zahlte war Zeit für und mit dem Kind! Und ich kann dir sagen, dass wenn man da nicht ganz genau aufpasst und schaut, dass man die wenige Zeit die man dann noch für das Kind übrig hat, nicht mit voller Inbrunst und ungeteilter Aufmerksamkeit nutzt, dann sind Probleme in der Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes praktisch vorprogrammiert!
Entsprechend ist für mich auch kein Wunder und ist nicht allein auf das steigende Alter des Kindes zurückzuführen, dass sich erste Risse in der Fassade bzw. im Zusammenleben mit dem Kind ihren Anlauf nahmen. Siehe hier:
Zitat von vonMazedonien:Im Prinzip waren es rosige Zeiten für uns, die
nur dann und wann von besorgniserregenden, extremen Wutausbrüchen ihrer Tochter und
Einmischungen ihres EX, der sein Kind an 2 Wochenenden im Monat und zu privaten
Vorzeigeanlässen abholte, sich aber ansonsten nicht um sie scherte, überschattet
wurden.
Zu diesem Zeitpunkt konnte man das Bröckeln der Fassade bzw. die Ursache für die anfänglichen Veränderungen des Kindes und offenbar erfolgreich, noch auf den leiblichen Vater schieben.
Kann mir gut vorstellen, dass deine Ex dir regelrecht eingehämmert hat, wie schlecht der leibliche Vater des Kindes doch ist und man ja froh sein kann, dass der nicht so viele Ansprüche an das Kind oder dessen Erziehungsbeitrag stellt. Ein typisches Muster von Frauen die sich ihrer eigenen Defizite durchaus bewusst sind und diese vor dem neunen Partner dadurch zu überdecken versuchen. Was ihr eine zeitlang wohl auch ganz gut gelungen ist...siehe hier:
Zitat von vonMazedonien:Streckenweise lief es so gut, dass ich anfing, meine anfängliche Einstellung zum Thema
eigenes Kind grundlegend (leider auch laut) zu hinterfragen.
Zitat von vonMazedonien:Auch eine Hochzeit
erschien mir nicht mehr ganz so furchteinflößend.
Leider und furchteinflössend ? Obwohl ich nicht ganz so viel älter als du und zudem eine Frau , muss ich mich echt fragen, ab welchem Alter Männer anfangen zu richtigen Männern zu werden?!
Männer die unabhängig ihres Beziehungsstatus ganz genau wissen, wo sie stehen, was sie wollen, wo sie hin wollen und vor allem dass dann auch konsequent leben!
Du scheinst mir was partnerschaftliche Beziehungsentwicklung angeht, eher zu Passivität zu neigen.
Sprich du lieber alles auf dich zu kommen lässt und sich dein Verhalten und deine Entscheidungen, eher am Verhalten und den Reaktionen deines Gegenübers orientiert.
Siehe hier:
Zitat von vonMazedonien:Dies wiederum wurde in Abständen
von Auseinandersetzungen zwischen mir und meiner Partnerin gedämpft.
Versteh mich bitte nicht falsch, denn natürlich muss man schon den für sich geeigneten Partner finden der zu einem so gut passt, dass man heiratet und Kinder mit ihm bekommt.
Aber wenn man eine Ehe sowie die Fortpflanzung von Anfang an bzw. generell (so wie du) ablehnt, dann ist es schon ziemlich dreist sich wie ein König hinzustellen und den Partner im stillen Kämmerlein wie einen Hofnarren zu behandeln bzw. zu bewerten, indem man darauf schaut ob seine Bespassung denn gut genug dafür ist, damit sich der König ihm und seinen (Kinder und Hochzeit) Wünschen als gnädig erweisen kann!
Zitat von vonMazedonien: Das Problem bei diesen
Streits war eigentlich nicht der jeweilige, oft banale, Inhalt des Streits, sondern
die Art und Weise, wie diese Meinungsverschiedenheiten zwischen uns geklärt wurden.
Richtig! In aller erster Linie kommt es auf die Art und Weise an und da habt ihr BEIDE folgende Positionen bzw. Rollen eingenommen:
Zitat von vonMazedonien:Ich selbst bin eher ruhig und übe Feedback grundsätzlich sachlich und ohne emotional,
oder laut zu werden.
Ja, das wird von Aussen betrachtet natürlich als die politisch korrektere Vorgehensweise betrachtet und führt dann nicht selten dazu, dass der von Haus aus impulsivere gestrickte Partner in den Augen der Gesellschaft dann schnell der Psycho ist. Siehe hier:
Zitat von vonMazedonien:Gleich blieb immer, dass sie nachdem sie sich ausgetobt hatte aprupt den Raum verließ
und mich ohne Gelegenheit für Widerworte oder Erklärungen sitzen oder stehen ließ.
Eine Klärung war stets weder in der Situation, noch (weit) danach möglich.
Schon mal drüber nachgedacht das du dich hast stehen lassen? Wo genau war deine Bereitschaft aufzustehen, ggf. hinter her zu gehen und die Klärung des Gesprächs mit aller Inbrunst einzufordern?
Dein Auftritt bzw. Part als passiv aggressiver in diesem Szenario ist zumindest für mich, dann auch nicht besser. Wenn du als stets unter der Tarnkappe der äußerlichen Ruhe dasitzt und sie hast in ihren(wenn auch impulsiven) Emotionen stets hast auflaufen lassen, dann wunderst du dich auch noch über das hier:
Zitat von vonMazedonien:Zunehmend war eine regelrechte Arroganz mir gegenüber auszumachen.
Schon mal drüber nachgedacht das du mit deiner stets ruhigen, sachlichen, emotionsfreien Art ebenfalls auf sie hast Arrogant wirken können? Weißt du es gibt einen Unterschied zwischen irgendein Problem sachlich klären und ein zwischenmenschliches / emotionsbehaftetes Problem klären. Da die
pure Sachlichkeit zu fordern und selbst so zu behandeln, kann auf den anderen leider auch einen ziemlich gleichgültigen Eindruck hinterlassen, was dann nicht nur die Verletzung steigert, sondern auch die Impulsivität.
Obwohl ich noch vielmehr, zu dem was du alles zur Situation geschrieben hast kommentieren könnte, belasse ich es vorerst mal so bzw. als ersten Denkanstoss.
Selbstverständlich soll das jetzt keine Entschuldigung für das Verhalten und die Aktionen deiner Ex in dieser ganzen Geschichte sein, denn die ist diese Beziehung aus den ebenso falschen Motivationen heraus eingegangen wie du auch! Nicht mehr und nicht weniger soll es bedeuten....