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Gehasst werden, ohne den Grund genannt zu bekommen

V
@Itsmehere
Da hast du was falsch verstanden glaube ich...Ich hatte keinen Grund mehr anzunehmen, dass sie sich meldet
und trotzdem immernoch ihre Nummer unter meinen blockierten Kontakten als einziges trotz Löschung.
Das entblockieren war der Schlüssel um die Nummer final zu löschen.... dass sie sich 3 Monate später nochmal
meldet hatte ich ja nach der langen Zeit nun wirklich weder erwartet noch gewollt. Ich ging dummerweise davon aus, dass sie meine Nummer konsequenterweise nach der ganzen blockiererei und Ignoranz selbstverständlich auch gelöscht hatte.... habe mich schlicht geirrt. Ich habe die Tür quasi unbewusst wieder geöffnet....

17.10.2020 22:32 • #16


I
... unbewusst geöffnet und bewusst in diesem Forum nach Erklärungen gefragt. ... Frage nicht nach ihr, sondern frage in dich. WAS beschäftigt dich. WORUM gehts DIR?

17.10.2020 22:43 • x 2 #17


A


Gehasst werden, ohne den Grund genannt zu bekommen

x 3


V
@Itsmehere
Immer und immer wieder geht und ging es mir in den letzten 12 Monaten um das warum für ihr Verhalten...
Vielleicht suche ich auch noch nach einer Erklärung für mich, wie ich auf diese Frau reinfallen
konnte. Wie ich ihr beleidigendes, demütigendes Verhalten mir gegenüber so lange ertragen
konnte und warum ich das alles mit mir machen lassen habe. Warum ich einen sehr guten Job,mein soziales Umfeld und meine Heimat hinter mir gelassen habe um 400km zu ihr zu ziehen. Und warum Menschen, denen ich wegen dieser Frau den Rücken gekehrt habe nach all der langen Zeit wieder für mich da sind, so als ob sie jahrelang gewusst hätten, dass ich mit dieser Beziehung scheitern werde und sowieso wieder zurückkomme....
Mir fällt bestimmt noch was ein...
Aber wie gesagt.... jetzt will ich erstmal nur den Hass meiner Ex verstehen. Coppa hat mir dabei grad sehr geholfen.

17.10.2020 23:08 • #18


CaveCanem
Zitat von vonMazedonien:
weil ich diese Gefühle immer als Schwäche empfunden habe.


Zorn ist nicht Schwäche.

Zorn ist Selbstschutz. Ein Schutzmechanismus vor Verletzungen.

Manchmal auch Anzeiger für das Gefühl der Frustration. Wollen und nicht bekommen können.

Anzeiger für gekränkte Persönlichkeitsanteile.

Aber er hat auch eine Zwiebelfunktion.

Gefühle sind bisweilen schmerzhaft.

Daher liegen oft Gefühle schichtweise wie Zwiebelschalen übereinander.

Zuoberst Wut, Zorn. Dann Scham, Schuld. Und innen in der Zwiebel... Angst .

Es heißt, Trennung verläuft in Phasen.

Zuerst will man etwas nicht wahrhaben.

Dann ist man zornig.

Dann hofft man, die Trennung rückgängig machen zu können.

Dann folgt die Trauer.

Dann die Annahme der Situation.

Du bist ihr wohl irgendwo in ihren Verarbeitungsprozesss getrampelt.

Weil Dich anfraß, nicht begreifen zu können, was sie tut.

Zudem hat sie Dir Deine Ablehnung ihrer Person ... ganz einfach gespiegelt.

Sie nimmt etwas, was Du getan hast, mega persönlich.

Fühlt sich unter Umständen ... abgewertet. Für nicht gut genug befunden.

Auch ein sehr starker Trigger.

17.10.2020 23:15 • x 2 #19


CaveCanem
Eija...
Zitat von vonMazedonien:
nach der ganzen blockiererei und Ignoranz selbstverständlich auch gelöscht hatte.... habe mich schlicht geirrt.


Du hast doch sie blockiert. Und ihr verweigert, ihre verletzten Gefühle zu kanalisieren.

Ich bin da in diesen Momenten sehr unfriedlich. Wer kränkt und verletzt sollte mit Echo leben können.

Zitat von vonMazedonien:
jetzt will ich erstmal nur den Hass meiner Ex verstehen


Ihrer spiegelt Deinen. Bzw nochmal...

falsches Gefühl! Sie ist unglaublich zornig auf Dich. Und sehr verletzt.

Lerne, diese Gefühle voneinander getrennt anzusprechen.

Erst versprichst Du ihr ein anderes Leben. Vermutlich besser, als das was sie hatte.

Weil ... sie. Und weil.... Du.

Dann entscheidest Du für Dich, es zu beenden.

Weil sie Dir nicht gut genug ist. Auf einmal ist alles an ihr falsch. Alles schlecht. Alles böse. Nach all den Jahren. (Und Du wunderst Dich? Echt?

Versuch Dich doch mal in sie reinzuversetzen. Ein Kind alleine großzuziehen ist harte Arbeit. Die Trauer des Kindes hat sie jetzt auszuhalten. Die Fragen. Die Verletztheit.

Das Gefühl des Kindes, etwas falsch gemacht zu haben. Nicht genügt zu haben.

Du hast auch das Kind verletzt. Die Verletzung von etwas Wehrlosem generiert sehr langanhaltende Wut.

Das Kind fragt doch: Wo ist er hin? Ich vermisse ihn so.

Du warst feige dem Kind gegenüber. Es passte Dir letzten Endes ganz gut in den Kram, dass sie sich komplett zurück gezogen hat.

Lies doch mal, was Du hier schreibst!

Du verachtest sie. Machst sie alleine verantwortlich für Euer Scheitern.

Wer verletzendes Verhalten des Anderen verurteilt aber nicht hinterfragt, der hat seinen Anteil an der Eskalation der Beziehung.

Sie hatte doch nicht 100 % der Macht über Dich inne.

Zitat von vonMazedonien:
Immer und immer wieder geht und ging es mir in den letzten 12 Monaten um das warum für ihr Verhalten...


Finde Deine! Gründe. Die liegen in Dir.
Ihre liegen in ihr.

Zitat von vonMazedonien:
Vielleicht suche ich auch noch nach einer Erklärung für mich, wie ich auf diese Frau reinfallen
konnte.


Und was, wenn sie auf Dich reingefallen ist? In Dir einen Anderen zu sehen glaubte, als der Du Dich dann zeigtest?

Zitat von vonMazedonien:
Wie ich ihr beleidigendes, demütigendes Verhalten mir gegenüber so lange ertragen
konnte und warum ich das alles mit mir machen lassen habe.


Siehe oben.

Zitat von vonMazedonien:
Warum ich einen sehr guten Job,mein soziales Umfeld und meine Heimat hinter mir gelassen habe um 400km zu ihr zu ziehen.


Weil Du sie liebtest?

Weil Du Dir davon etwas versprochen hast. Das letzten Endes nicht eintraf.

Zitat von vonMazedonien:
Und warum Menschen, denen ich wegen dieser Frau den Rücken gekehrt habe nach all der langen Zeit wieder für mich da sind,


Freunde tun sowas.

17.10.2020 23:39 • x 2 #20


Nachtlicht
Ehrlich gesagt finde ich es ein bisschen schade, dass du den Hinweis aus dem ersten Beitrag, deine Ex habe offensichtlich einen an der Klatsche, so übergangen hast.

Das trifft es mMn nämlich ziemlich gut. Wut, Hass, Kränkung und was noch alles sind nämlich keine Erklärung für so einen Auftritt inklusive Fortsetzungen. Da braucht es noch ein bisschen mehr, z. B. eine charakterliche Disposition oder anderweitig ungeeignete problematische Gefühls- und Problembewältigungsstrategien. Erst recht, wenn man noch ein Kind in diese Dynamik verwickelt. Finde ich richtig schlimm, was die arme Kleine da vorgelebt bekommt.

Du wirst ja auch deine guten Gründe gehabt habe, diese Beziehung nicht mehr zu wollen:

Zitat von vonMazedonien:
Wie ich ihr beleidigendes, demütigendes Verhalten mir gegenüber so lange ertragen
konnte und warum ich das alles mit mir machen lassen habe.


Das ist und bleibt eigentlich die für dich viel wichtigere Frage als, die, das Verhalten deiner Ex verstehen zu wollen. Manipulatives, heiß-kaltes Komm-her-geh-weg-Verhalten muss und kann man nicht verstehen, es sei denn man beschäftigt sich intensiv mit dem Spektrum von Persönlichkeitsstörungsbildern, die solches Verhalten oftmals bedingen.

Wenn du ihren Hass verstehen willst, machst du dich nur selbst (wieder) zum Opfer. Dein Verstehen wird nämlich rein gar nichts daran ändern, dass sie zu denkbar beschissenen Mitteln greift, um mit dir irgendwie umzuspringen. Letztendlich gilt wie so oft, dass sie das macht, weil sie es kann. Mit dir machen kann, nämlich.

Mein Rat wäre, deine Sachen entweder radikal mit maximal kurzer vorheriger Ansage (nicht: sich wochenlang hinziehenden Absprachen....) persönlich abzuholen ohne großes Rumgeeiere, um dann den endgültigen Schnitt zu machen (ich empfehle dir hier eine neue Handynummer und die endgültige Entsorgung ihrer Nummer). Oder aber schweren Herzens auf deine Sachen zu verzichten und ohne weitere Schleifen mit ihr zu drehen dich wieder den Dingen zuwenden, die dich im Leben nach vorne bringen - deine Freunde, deine Familie, deine eigene schöne Zukunft.

17.10.2020 23:51 • x 3 #21


CaveCanem
Zitat von Nachtlicht:
Ehrlich gesagt finde ich es ein bisschen schade, dass du den Hinweis aus dem ersten Beitrag, deine Ex habe offensichtlich einen an der Klatsche, so übergangen hast.


Wenn ich was mega blöd und sinfrei finde, dann ist das sowas.

Ihr Verhalten ist ja verstehbar, wenn man es versuchen möchte.

Somit hat sie wohl eher KEINEN an der Klatsche.

Mies, dermaßen mies, jemanden abzuqualifizieren, den man weder kennt noch herbei zitieren kann, um mal ihre Sicht der Dinge zu hören.

Wenn Du weißt, das ein Mann sich ohne Rücksicht auf die Gefühle des Kindes getrennt hat, dann vertraust Du als Alleinerziehende eher weniger darauf, dass die Liebe zu dem Kind echt ist.

Und der Mann den Kontakt dauerhaft halten wird. Vielleicht ist es ihr ein Mal zu oft passiert.

Es kann tausend Gründe geben, warum sie noch heute ko... Und das aus ihren eigenen Gründen.

Die zu respektieren sind.

Die Frage ist doch eher: warum treibt ihm das so um?

Wo ist er? Wo sind seine Gründe.

Woher kommt diese Gefühlslegasthenie, die sich hier zeigt?

Woher kommt das, dass Gefühle abgespalten und als Schwäche qualifiziert und weggedrückt werden?

Wieso fällt das so schwer, sich in die Haut einer abgewiesenen Frau zu versetzen? In ihre Haut überhaupt?

Wo bleibt die Selbsterkenntnis, ebenfalls beigetragen zu haben?

Wenn kein Zutun erkannt wird siehts nicht so gut aus was die nächste Beziehung angeht.

18.10.2020 00:16 • x 2 #22


MissLilly
@vonMazedonien

darf ich zunächst einmal fragen was die Gründe gewesen sind , dich von ihr getrennt zu haben?

18.10.2020 00:24 • #23


CaveCanem
Warum wurde diese Partnerin gewählt und gehalten, wenn sie so dauerhaft negativ und abwertend war, wenn ihre unangenehmen Charaktereigenschaften überwogen haben?

Die üblichen Verdächtigen an Fragen, die hier immer wieder auftauchen.

18.10.2020 00:35 • #24


E
Servus TE,

Zitat von MissLilly:
darf ich zunächst einmal fragen was die Gründe gewesen sind , dich von ihr getrennt zu haben?


Beantworte uns doch mal bitte diese- entscheidende- Frage.

Grüße

18.10.2020 05:22 • #25


K
Hier ist noch ein weiterer Aspekt für ihr Verhalten:

Das Hin und Her rund um die Sachen, dient dazu, mit Dir in Bindung zu bleiben. Dabei ist egal, ob es eine gute zugewandte Bindung ist oder dieses absurde Verhalten. Hauptsache ein Band, das irgendwie noch aufrecht erhalten bleibt.

Damit dass Du deutlich gemacht hast, Deine Sachen interessieren Dich nicht mehr, hast Du von Deiner Seite auch deutlich gemacht, für Dich ist es ein für alle Male vorbei. Das kann sie aber aus irgendwelchen Gründen noch nicht akzeptieren und annehmen.

Nehmen wir an, sie hätte Dir Deine Sachen zurück gegeben oder sie weggeschmissen. Dann wäre das letzte Thema, über das sie einen Grund hat, in Verbindung zu bleiben - sei es um Dich zu beschimpfen, Dich sitzen oder auflaufen zu lassen - weg. Anders aber hat sie immer einen Grund wieder Kontakt aufzunehmen.

Nicht umsonst gibt es nach Trennungen oft dieses Gezerre und Sachen, die jemand zurückfordert (oder ihm egal sind). Meist haben diese weder einen unersetzbaren materiellen noch emotionalen Wert. Es geht um die Bindung die darüber bestehen bleibt (oder eben nicht mehr).

Dieses absurde Ausschleichmodell galt dem gleichen Prinzip. Es galt nicht dem Wohle des Kindes, auch wenn das vorgeschoben war. Es war ein Mittel ihrerseits, Dich einerseits an der Leine zu halten und andererseits (so glaubte sie wohl ein hilfloses MIttel, ihre Gefühle - meinetwegen Liebe oder Verletzung - ausschleichen zu lassen.

Diese Frau ist verletzt, hat vielleicht mit dem Ende nicht gerechnet und musste feststellen, dass sie ihre Zukunft auf Sand gebaut hat. So weit, so gut, so normal. Das ginge wohl jedem von uns so.

Was allerdings ihre verbalen Aussetzer und das Auf und Ab ihres Verhaltens angeht, lässt sich für mich daraus lesen, dass sie keine normalen Bewältigungsstrategien für den Umgang mit Zurückweisung gelernt hat.

Ich finde die Wortwahl ziemlich heftig und muss ganz ehrlich sagen, dass mich es mich nachträglich abtörnen würde, wenn mir ein Ex-Partner so kommen würde.

M.E. bist Du am besten damit bedient, den Zugang zu Dir so weit es geht zu verhindern und auf ihre Attacken / Anfälle nicht (mehr) zu reagieren. Denn das wird sich aller Wahrscheinlichkeit wohl irgendwann tatsächlich ausschleichen.

Um das Mädchen tut es mir sehr leid, denn die Kleine muss mit dieser emotionsflexiblen Mutter, die eine Vaterfigur als ekelig etc. bezeichnet klarkommen. Aber das kannst Du nicht ändern und Du kannst und solltest auch nichts tun, um einer von beiden beweisen zu wollen, dass Du all das, was sie Dir da an den Kopf warf, nicht bist.

18.10.2020 08:19 • x 5 #26


S
Ich will Dir versuchen zu helfen, weil ich das seit 6 Jahren auch versuche zu verstehen. Seitdem tritt meine EX sehr intensiv nach und hat dadurch ein Kind vollkommen instrumentalisiert und das andere ist stark belastet. Meine Parameter sind andere. Knapp 20 Jahre Partnerschaft, 12 Jahren verheiratet, Haus und Kinder etc. Sie hat sich getrennt für jemanden von ihrer Arbeit.
Ich habe den Weg nach ca. 6 Monaten Diskussion etc. freigemacht. Das waren sehr abwertende Monate für mich. Du ekelst mich an etc. war da mehr oder weniger an der Tagesordnung. Wertschätzung war gar keine mehr da. Wenn Du unten zur Tür rausgehst, dann geht es mir gut. Wenn Du nach Hause kommst kotze ich. Meine Familie wurde auch massiv abgewertet. Du einem Partner oder EX-Partner das zuzumuten ist harter Tobak. Einem Menschen mit gemeinsamer Elternschaft noch härter. Ihr habt zwar keine gemeinsame Elternschaft, aber es gibt das Kind Sophie.

Also eigentlich eine quasi eine emotionale Verbindung zum Kind. Die besteht von Dir aus sowie von Seiten des Kindes. Warum hier nicht besser auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen werden? Das ist schon mal ein Machtanspruch der Mutter. Sie gesteht Dir da keine Rolle mehr zu. Auch nicht als Best Friend des Kindes. Wäre fürs Kind evtl. nicht schlecht. Also solange Du eine Beziehung zur Mutter hast, dann darfst Du bzw. musstest eine Bezugsperson für das Kind sein. Ohne Mutter keine Bezugsperson fürs Kind. Unreif und verletzt aber auch Machtgetrieben. Während der Beziehung warst Du bestimmt in ihren Augen der beste Vater der Welt und so gut für Sophie. Meine Unterstellung.

In dieser Konstellation kannst Du sie mal hinterfragen: Wie war das Verhältnis mit dem biologischen Vater? Wie hat sie von dem gesprochen etc. Ich würde vermuten, dass sie das so mit dem biologischen Vater evtl. auch durchgezogen hat. Kind ist das Ihre. Du bist draußen. Evtl. hat sie ihn abgewertet. Auch während Eurer Beziehung und Dir gespiegelt, dass Du viel besser als Vater etc. bist.

Meine Unterstellung. Muss nicht sein. Aber Muster bei Menschen wiederholen sich. Auch bei meiner EX. Entweder schon früher mal so passiert oder evtl. in ihrem familiären Umfeld, was diese Personen geprägt hat.

Zu deiner Warum Frage? Mich treibt dies auch seit 6 Jahren um. Warum benimmt sich meine so asso und warum scheitert sie so kolossal als Mutter und benutzt die Kinder von der ersten Sekunde als Waffe. Ich habe keinen Hass auf sie. Noch nicht mal Wut. Nur Trauer und Unverständnis. Sie ist und bleibt die Mutter unserer Kinder. Deshalb kann ich sie nicht abwerten. Lt. Psychologie wären Hass und Wut erst einmal heilsam. Habe ich aber nicht. Mehr blankes Entsetzten über die Verletzungen, die sie versucht mir und auch meiner Familie zuzufügen. Kindesentzug ist eine Sache. Finanzielle Klagen eine andere. Insbesondere dann, wenn alles zu Beginn geregelt war. Das sind Ersatzhandlungen. Nur für was?
Bei Dir sind das auch Ersatzhandlungen. Und Machtansprüche. Antworten wirst Du evtl. in Ihrer Vergangenheit finden. Aber ehrlich gesagt würde ich in Deinem Fall versuchen abzuschließen. Eure Anknüpfungspunkte sind im RL nicht mehr existent. Die paar Sachen etc. Abschreiben. Eure Lebenswege haben sich mal gekreuzt. Es hat sich ne hoffentlich schöne Beziehung entwickelt. Dann entkreuzen sich die Lebenswege wieder. Mit Anstand und Respekt bitte auf die gemeinsame Zeit zurückschauen. Auch mit Dankbarkeit. Dankbar hier vielleicht eine gute Bezugsperson für ein Kind gewesen zu sein. Wieso man da Kontakt ausschleichen muss? Ich finde dies grenzwertig, diese Aussage.

Sie ist definitiv verletzt. Aber warum? Ich kann Dir nur noch was von meiner Geschichte mitgeben. Meine EX-Frau hat nie viel emotional von sich Preis gegeben. Auch nicht in der Trennung. Aber in kurz: Ich wäre Schuld, dass sie ihre Gefühle für mich verloren hat und sich fremdverliebt hat. Ich bin Schuld, dass sie in das ganze Schlamassel geraten ist. Und das zieht sich so weiter durch. Ich bin Schuld!

18.10.2020 08:20 • x 4 #27


V
Erstmal vielen Dank für die tollen, wenn auch teils kontroversen Rückmeldungen und auch die Mühe, die viele von euch sich machen, um sich da reinzudenken und reinzulesen.




Meine (gleichaltrige) Ex war immer schon ein impulsiver und
bedürfnisgesteuerter Mensch. Diagnostiziertes AD(H)S mit
Anfang 20, mag seinen erheblichen Teil dazu beigetragen haben.

Ich weiß noch, was mich damals mit 26 dazu geritten hat, mir die
Zukunft mit einer alleinerziehenden Mutter vorzustellen. Ich war
seinerzeit der festen Überzeugung kein eigenes Kind haben zu wollen
und dachte, dass ein bereits vorhandenes Kind den Druck einer Partnerin
mindern würde, auch noch Mutter meines Kindes werden zu müssen. Hilfreich
war auch noch ihre Aussage Du musst kein Ersatzpapa sein! Das Kind hat einen
Vater!

Ich kommunizierte von Anfang an, dass Themen wie Heirat und eigene Kinder eher
nicht so mein Lebensziel waren.

Nun, meine Angebetete wiederum, machte mir von Anfang an verständlich, dass
sie gern einmal in ihrem Leben Prinzessin sein wollte (Hochzeit) und sich
eigentlich mit mir durchaus irgendwann nochmal ein gemeinsames Kind vor-
stellen könne (du wärst bestimmt ein ganz toller Vater) Natürlich hätte all
dies noch ein paar Jahre Zeit...

Zunächst sah es gut für uns aus. Ihre Tochter (damals 3 Jahre alt), mit der
ich recht gut auskam, war bis zur Einschulung kaum präsent. (KITA und geregelte
frühe Schlafenszeiten wechselten sich mit wochenendlichen Familienausflügen ab).
Es gelang mir bald einen vernünftigen Job zu finden (bin nach 6 Monaten Beziehung
400km weit zu ihr in ihre 2 Zimmerwohnung gezogen). Da die Betreuungssituation
zu zweit gelöst war, nahm sie eines ihrer großen Ziele in Angriff (reguläre Ausbildung
zusätzlich zu ihrer Helferausbildung). Im Prinzip waren es rosige Zeiten für uns, die
nur dann und wann von besorgniserregenden, extremen Wutausbrüchen ihrer Tochter und
Einmischungen ihres EX, der sein Kind an 2 Wochenenden im Monat und zu privaten
Vorzeigeanlässen abholte, sich aber ansonsten nicht um sie scherte, überschattet
wurden.

Streckenweise lief es so gut, dass ich anfing, meine anfängliche Einstellung zum Thema
eigenes Kind grundlegend (leider auch laut) zu hinterfragen. Auch eine Hochzeit
erschien mir nicht mehr ganz so furchteinflößend. Dies wiederum wurde in Abständen
von Auseinandersetzungen zwischen mir und meiner Partnerin gedämpft. Das Problem bei diesen
Streits war eigentlich nicht der jeweilige, oft banale, Inhalt des Streits, sondern
die Art und Weise, wie diese Meinungsverschiedenheiten zwischen uns geklärt wurden.

Ich selbst bin eher ruhig und übe Feedback grundsätzlich sachlich und ohne emotional,
oder laut zu werden. Sie hingegen hat die Tendenz jegliche Kritik oder gut gemeinte
Hinweise als unberechtigten Angriff auf sich als Person zu missdeuten. Anfangs brach
sie dadurch immer mal wieder überraschend in Tränen aus, was sich jedoch später, mit
zunehmendem Selbstbewusstsein (inzwischen war die Lehre abgeschlossen und sie verdiente
mit Kindergeld, Unterhalt und 30h Job genauso viel wie ich), verstärkt in wütendem
Schreien, bis hin zu verbalen Angriffen mit haltlosen Unterstellungen mir gegenüber
äußerte. Zunehmend war eine regelrechte Arroganz mir gegenüber auszumachen.
Gleich blieb immer, dass sie nachdem sie sich ausgetobt hatte aprupt den Raum verließ
und mich ohne Gelegenheit für Widerworte oder Erklärungen sitzen oder stehen ließ.
Eine Klärung war stets weder in der Situation, noch (weit) danach möglich.

Meine aufkeimenden Pläne für unsere gemeinsame Zukunft rückten u.a. aufgrund dieses
erheblichen Mangels in unserer Paarbeziehung in immer weitere Ferne, da die zunehmende
Notwendigkeit, Konflikte totzuschweigen, anstatt sie zu lösen, mich an dem stabilen
Fundament einer dauerhaften Partnerschaft zweifeln ließ. Dennoch wollte ich nicht
aufgeben. Schließlich hatte ich mit dem Umzug Freunden, Familie und meinem damaligen
guten Job in meiner Heimat ja wegen der Partnerschaft den Rücken gekehrt und hoffte
(naiver Weise), dass das gegenseitige Verständnis mit der Zeit noch wachsen und sich alles
zum Guten wenden könne.

Mit dem Schulbeginn rückte nach 3 Jahren zunehmend die Tochter meiner Partnerin in den Mittelpunkt.
Diese fing naturgemäß an, immer mehr Zeit zu beanspruchen. Dies zum Einen, indem sie
länger wach blieb, zum anderen, weil täglich teils stundenlange Kämpfe bzgl. Routineaufgaben
ausgetragen werden mussten (Zähneputzen, Hausaufgaben, Essen, Schlafen etc.) Wer an dieser
Stelle schmunzelt, dem sei hier nochmal abgeholfen: Die Debatten gingen 60 bis durchaus 180
min. Es wurde geschrieen, getobt, gestampft, Dinge wurden beschädigt, meine Ex tätlich angegriffen etc.
Nie hätte ich mir vorstellen können, dass ein Kind mit 6 bis 9 Jahren in der Lage sein könnte,
derart über Stunden jegliche Kontrolle zu verlieren, nur weil man etwas banales wie Hausaufgaben
o.ä. von ihm verlangte. Allein die Ausdauer bei Widerstand und Wutanfällen erschien mir unvorstellbar,
hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen.

Die akute Problematik (da ablenkend), als auch die Tatsache, dass ich begann allgemein nachsichtiger zu
werden (eher resignierte), führten zunächst zu einer Verbesserung der Partnerschaft.

Anstatt über ihre herumliegenden Socken zu klagen fing ich an, sie einzusammeln.

Verschüttete Getränke kommentierte ich nicht mehr so oft, sondern wischte sie nur noch auf.

Dass der Wohnungsschlüssel oft genug die ganze Nacht von außen steckte nachdem sie von
der Spätschicht kam, führte nach anfänglicher Panik (bei mir) nun wiederholt zur Schlussfolgerung
wieder Glück gehabt, nichts passiert.

Während Sie jeden Abend nach ihrer Spätschicht frisch gekochtes Essen in unserer wohnlich eingerichteten
Küche, sowie Laptop und ggf. auch mal einen kleinen Sekt vorfand, begnügte ich mich mit meinem Knäckebrot.

Irgendwann empfand ich die Situation als einseitiges Geben meinerseits und Nehmen ihrerseits. Dank und Anerkennung
erwartete ich jedenfalls vergeblich. Vielmehr schien nichts von dem was ich für uns oder sie tat aufzufallen.
Auf fiel tatsächlich nur, wenn ich bei der Betreuung ihrer Tochter (welche ich in etwa zu gleichen Teilen leistete,
wie die beiden Omas, der Vater und sie selbst ZUSAMMEN!) mal wieder versagt hatte. Dies äußerte sich z.B.
in unfertigen Hausaufgaben oder, dass das Baden oder Haarewaschen mal ausfallen musste, weil es für mich zu spät
geworden wäre (03:40 Uhr aufstehen zur Frühschicht) Gründe hierfür waren die o.g. Probleme sobald das Kind etwas tun muss,
als auch, dass ich mich ihrer Meinung nach nicht genügend informieren würde, was schulmäßig zu tun wäre.
Dies gab natürlich keinen Anlass darüber nachzudenken, dass meine Partnerin sich als leibliche Mutter in irgendeiner
Form verstärkt bei der Aufzucht ihrer Tochter einbringen könnte. Vorschläge meinerseits in diese Richtung wurden sofort
dahingehend umgedeutet, ich solle doch gleich sagen, wenn ich mit ihrer Tochter nichts mehr zu tun haben wolle...

Ich wurde zunehmend unzufriedener, was sich irgendwann auch darin zu äußern begann, dass ich immer weniger Interesse
an gemeinsamen Familienausflügen hatte, sondern stattdessen lieber allein zu Hause blieb, um die Wohnung aufzuräumen,
für uns einzukaufen und mich dann wohlverdient und in Ruhe mit ein paar B. an den Rechner oder vor den Fernseher zu
setzen um mich zu zerstreuen.

Zunehmend wurde ich von ihr zum Sündenbock für alles gemacht, was in ihrem Leben nicht passte. Sei es der vollgestellte
unaufgeräumte Dachboden, das Verhalten ihrer Tochter, dass sie mit Anfang 30 immernoch kein zweites Kind hätte, nicht
verheiratet sei etc. Ich erhielt selten bis garnicht die Gelegenheit dagegen zu argumentieren, weil sie nach jedem
Vorwurf den Raum verließ, um kurze Zeit später mit dem nächsten zu kommen usw. Bei jeder Auseinandersetzung gelang
es ihr lautstark ihren Dampf abzulassen, während ich überhaupt nichts losgeworden bin. Meine Meinung und meine Ansichten
dienten ihrer Auffassung nach ohnehin nur dem Zweck sie gezielt mit ihren Schwächen zu konfrontieren und sie fertig zu
machen, was sich natürlich niemand freiwillig antut.

Es hatte dann im Frühling 2019 nur noch wenige aufeinanderfolgende Eskalationen benötigt, bis ich dann tatsächlich
mal deutlich anbringen musste, dass es keinen Sinn für sie und für mich macht, die Beziehung weiterzuführen.

Als die Katze aus dem Sack war. nahm sie natürlich sofort die Opferrolle für sich und ihre Tochter in Anspruch.
Sie könne ja eh nichts an meiner Entscheidung ändern. Wir einigten uns nach einigem hin und her dann darauf,
eine Paartherapie zu versuchen, mit der Trennung als einzige Alternative. Hierzu kam es allerdings nichtmehr, weil von
ihrer Seite keine Bemühungen stattfanden (Termin- und Therapeutensuche) Ein paar Monate hielt noch ein gewisser
Status quo während dem Sie immer seltener zu Hause war und ich auch ihre Tochter immer seltener zu Gesicht bekam.
Gelegentlich blitzten erkennbare Bemühungen ihrerseits auf, die Situation verbessern zu wollen, nur um Tags darauf
wieder wörtlich als gute Mine zum bösen Spiel revidiert zu werden. Den Schlussstrich zog ich dann final im August
2019 woraufhin ich 5 Wochen Zeit bekam mir eine Wohnung zu suchen (ich stand nie im Mietvertrag).

Tja Glück gehabt... hab es hinbekommen und den Rest hab ich ja geschrieben.

Man kann also festhalten die Trennung ging aus meiner Sicht zu 60% von mir aus.
40% gebe ich ihr, weil Sie mir schlicht keine Wahl lies mit ihrem Verhalten,
aber die magischen Worte nie aussprechen konnte oder wollte.

Und vor allem.... die Trennung kam keineswegs überraschend.

Ich hoffe das alles bringt etwas Licht ins dunkel....

18.10.2020 10:59 • x 1 #28


E
Servus.

Gut beschrieben.

Zitat von vonMazedonien:
weil Sie mir schlicht keine Wahl lies mit ihrem Verhalten,
aber die magischen Worte nie aussprechen konnte oder wollte.


Kann ich nachvollziehen, allerdings mit zwei eigenen Kindern, jetzt 5und11. Unsere Kids sind sehr brav, aber meine Ex hat mir keinen Raum mehr für Zweisamkeit eingeräumt und mich ganz hinten in ihrer Priorität eingeparkt.

Als ich es beenden -musste- (neuer Typ im Orbit) hat sie auch die Opferrolle eingenommen und mir in allem, ihrem Blick, ihrer Stimme ihrer Körperhaltung soviel Hass, ja Hass, keine Wut oder Zorn, entgegengebracht, dass ich regelrecht erschüttert war.

Zum Glück hat sie das nicht lange durchgehalten, zum einen weil es unbegründet ist, zum anderen bin ich praktisch für die Kinderbetreuung. Wir haben offiziell Residenzmodell, damit sie mich abkassieren kann, aber ich habe die Kids fast 50%.

Meine Theorie ist, das es sich bei dem Hass um einen Mechanismus handelt, bei dem die Frau durch diese Emotion ihr mieses Verhalten während der Beziehung legitimiert. Die ganze Beziehung habe sie gelitten, sie war unerfüllt und ich war an allem schuld. Die arme Frau.

18.10.2020 12:07 • x 3 #29


CaveCanem
Zitat von Egoist:
bei dem die Frau durch diese Emotion ihr mieses Verhalten während der Beziehung legitimiert. Die ganze Beziehung habe sie gelitten, sie war unerfüllt und ich war an allem schuld. Die arme Frau.



Naja.... das mit dem miesen Verhalten, das ist die Wertung des Anderen im Nachhinein.

Und ob das dazu dient, sich vor sich selbst zu rechtfertigen... möglich.

Auf alle Fälle schafft das Distanz.

@vonMazedonien

Erstaunlich, dass das überhaupt derart lange gehalten hat, denke ich so im Nachhinein.

ADHSler haben oft ein großes Wut und Zerstörungspotential. Sie kriegen leider oft Dinge und Beziehungen kaputt, da wundert man sich oft.

Auch haben sie eine Art, Knöpfe in anderen zu drücken, da staunt man über sich selber.

Die Tochter wird wohl ähnliches tragen. Was dieses anhaltende Wüten erklären könnte.

Und letzten Endes auch gut erklärt, warum Du nicht so unbedingt scharf drauf warst, den Kontakt zu diesem Kind um jeden Preis zu halten.

Ich glaube, ich habe verstanden, warum Dich das Thema beschäftigt.

Du hast das Gefühl, viel für sie und die Beziehung und die Tochter getan zu haben.

Und siehst Dich mit einer Wahrnehmung über Dich konfrontiert, die sich mit dem nicht in Einklang bringen lässt, wie Du Deinen Part in der Beziehung siehst. (60 %).

Kann das sein?

18.10.2020 12:34 • x 3 #30


A


x 4




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