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Gegen Affäre entschieden - wie damit klarkommen?

E-Claire
Willkommen im Forum!

Also über den Heten-Begriff würde ich ja mit Dir streiten, denn eine lebenshungrige Hete ist schon etwas anderes als drei Jahre Zweitbeziehung mit einer Frau führen.

Da frage ich mich ein bissl, inwieweit Du da selbst klar zu Dir bist, und vor allem ob da nicht eine gewisse Entwertung Deinerseits zu Deiner Beziehung mit Katja mitschwingt.

Zitat von WoDuNieWarst:
Unsere Affäre wurde zur zweiten Beziehung. Sie hat irgendwann gelitten, ich habe versucht meinen Mann zu verlassen, aber als er geweint hat und gesagt hat, dass ich sein Leben zerstöre, habe ich Katja verlassen. Jedenfalls für ein paar Tage, dann hat sie sich wieder darauf eingelassen, 2. Geige zu sein… und ich brauchte irgendwie beide - so ging es die letzten 3 Jahre mit mehreren Anläufen von Entscheidungen, die im Sande verliefen.


Finde ich eine ganz spannende Aussage insbesondere die Formulierungen, die Du wählst.
Man merkt Deinem gesamten Text deutlich an, daß Dir die Trennung zu schaffen macht, daß Du leidest, aber meinem Empfinden nach blitzt da auch immer wieder etwas seltsam unauthentisches auf.

Zitat von WoDuNieWarst:
Wie komme ich endlich zu einer Entscheidung? Oder wie komme ich endlich dazu für meine getroffene Entscheidung einzustehen? Was soll der sch. von mir und warum komme ich da nicht raus?

Das wiederum sind wichtige und richtige Fragen, wobei die letzte die eigentlich entscheidende sein dürfte.

Zunächst, der Grund warum Du da nicht herauskommst, ist, weil Du da Mehrwert hast. Drama, Reinszenierung, Ablenkung, Selbstwert, von allem ein bißchen oder eben etwas ganz bestimmtes.
Wann immer wir aus einer Sache nicht rauskommen, dann weil wir aus der Sache noch nicht rauskommen wollen, denn egal wie dämlich, schmerzhaft oder selbstschädigend die Sache erfüllt noch einen Zweck. Kennst Du den Zweck, machst Du den ersten Schritt hinaus.

Dann, Du hast also drei Jahre lang eine Dreier-Konstellation gelebt, die aber so scheint es nur im Drama (er oder sie) thematisiert wurde. Liebes, da würde mir an Deiner Stelle jetzt mein bezaubernder Hintern auf Grundeis gehen, denn die Triangulation, die Du offensichtlich an der Stelle betrieben hast, bedeutet, daß ohne gründliche Aufarbeitung der Zweitbeziehung und ehrlicher Neuaufstellung mit Deinem Mann, die Beziehung zu Deinem Mann maximal gefährdet ist. Wie soll der denn jetzt bitte auf einmal und ohne Übung wieder Aufgaben übernehmen, die Du Stück für Stück an jemanden anderen ausgelagert hast? Aufgaben und Bedürfnisse vielleicht, die er nicht mal kennt, sondern sich erst entwickelt haben?

Was ist denn da der um genau zu sein Dein Plan?
Und den wirst Du brauchen, denn Deine hard facts Überlegungen zeigen deutlich, daß es Dir schon auch sehr darauf ankommt, nicht alleine da zu stehen. Das ursprüngliche Lebenskonzept, mit Deinem Mann alt werden und sich gegenseitig hin und wieder ein bissl Spaß gönnen, ist spätestens im Jahre zwei der Nebenbeziehung aus dem Fenster geflogen, an der Stelle zu glauben, man bräuchte dieses nur wieder von der Strasse aufheben, finde ich ziemlich unreif.

Und was ich noch nicht so ganz umreiße, inwieweit ist diese ganze mein Mann oder Katja Diskussion eigentlich von den einzelnen getragen? War das etwas, was sie an Dich heran getragen hat oder hattest Du daran Anteile?
Warum habt ihr euch da nicht irgendwann mal gemeinsam hingesetzt und geschaut, ob entweder/oder nicht auch ein sowohl/alsauch sein kann?

Zitat von WoDuNieWarst:
mich hat es zerrissen, sie so leiden zu sehen, dass sie mich nicht „ganz“ haben kann. Vor ihr war ich sehr klar, einfach weil ich es uns allen leichter machen wollte,

Ich schreibe Dir das jetzt sehr ehrlich, da fehlt Kontext. Ist etwas passiert? Gab es einen bestimmten Anlass? Das hört sich alles so sehr nach Dramaspirale an, ich kann mir da echt nicht helfen.

Diese ganze Märtyrer-Nummer (sorry, ich nehme Dein Leid sehr ernst, ich glaube nur einfach Deinen Beweggründen nicht) ist doch völlig für den Hugo. Klingt alles danach, als hätte es nen großen Streit gegeben, Katja und Du haben sich hochgeschaukelt und Du hast daraufhin Vermeidung gewählt.

Wenn dem so ist, dann ist in ein paar Tagen oder Wochen ohnehin wieder alles beim alten, wirklich gelöst, bekommst Du das Ding so aber nicht.

16.09.2024 17:25 • x 4 #16


Ema
Zitat von E-Claire:
War das etwas, was sie an Dich heran getragen hat oder hattest Du daran Anteile?

So wie ich die TE verstanden habe, hatte sie daran Anteile. Sie selbst hat offenbar die harten Grenzen und Regeln, die es anfangs gab und die mit anderen vorher auch eingehalten wurden, aufgeweicht:


Zitat von WoDuNieWarst:
Nur bei Katja - da war es von Anfang an anders. Natürlich habe ich auch bei ihr klar kommuniziert, was Phase ist. Und dann nach und nach alles Stück für Stück abgebaut. Unsere Affäre wurde zur zweiten Beziehung.

16.09.2024 17:40 • x 2 #17


A


Gegen Affäre entschieden - wie damit klarkommen?

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A
@E-Claire Wo ich absolut bei dir bin ist, dass man nicht von Hete reden kann, lebenshungrig hin oder her.Sondern zumindest Bi, vielleicht sogar eher Tendenzen Richtung Frau. Und Mann dann eher für das „angepasstere leichtere Leben“ in Außen toll findet - innerlich schaut’s aber anders aus. Zumindest würde ich da mal in mich gehen und Seelenforschung betreiben. Weil eine Hete, würd nicht mal mit einer Frau flirten, oder öfter S. haben, geschweige denn eine jahrelange Zweitbeziehung führen.

Und ich werf mal in den Raum, ob man sich hier nicht doch auch die Frage nach eindeutigen Präferenzen bzgl gleichgeschlechtlich nicht ganz eingestehen will. Oder zumindest einer eindeutigen bi..

So gnädig wie hier die User plötzlich bei einer Affäre reagieren, und zwar nur hier, stellt sich natürlich auch die Frage, ob sie nicht einfach beides offen haben kann. Das scheint bei Frau und Frau gesellschaftlich und hier offenbar nicht so verwerflich.
Dann wär poly ja auch eine wohl einfachere Möglichkeit als bei Heten.

Deine These mit dem Streit finde ich spannend, und ja, könnt wohl durchaus auch ein inhärentes Vermeidungsthema dahinterstecken. Denn ob Katja auf die Trennung vom Mann pochte oder gar ein Ultimatum stellte, wissen wir zumindest nicht.

16.09.2024 19:21 • x 1 #18


L
Ich kenne im RL eine Familie wo ein Mann 2 Frauen hat. Wäre das nicht auch eine Option für euch ? Bei den bekannten funktioniert das schon seit einigen Jahren, anfangs war nur seine Frau in einer anderen Frau Verliebt, heute liegen Sie zu dritt im Bett...

16.09.2024 19:29 • #19


A
Zitat von E-Claire:
Zunächst, der Grund warum Du da nicht herauskommst, ist, weil Du da Mehrwert hast. Drama, Reinszenierung, Ablenkung, Selbstwert, von allem ein bißchen oder eben etwas ganz bestimmtes.

Könnt auch sein, umgekehrt wird der Schuh daraus. Die echte Liebesbeziehung führt(e) sie mit Katja und das ist der Mehrwert:


Zitat von WoDuNieWarst:
Er ist verlässlich, lässt nichts auf mich kommen, unterstützt mich beruflich ohne Ende, repariert alles, ist beliebt und kommunikativ, tut alles für seine Familie.

Gesellschaftlich anerkannter, ein netter Kerl - und reparieren kann er auch alles. Da stolperts mich nämlich schon sehr drüber. Die Formulierung zumindest klingt sehr pragmatisch. Als wär der Mann in Summe halt einfach praktischer.

16.09.2024 19:40 • #20


E-Claire
Zitat von Arnika:
Sondern zumindest Bi, vielleicht sogar eher Tendenzen Richtung Frau. Und Mann dann eher für das „angepasstere leichtere

Naja, ich habe bewusst eine positive Feststellung vermieden, weil ich das nicht vorweg nehmen möchte. Pansexuell etc alles durchaus möglich.
Ich fand halt einfach nur die Selbsteinschätzung so überhaupt nicht stimmig mit den eigenen Handlungen und an der Stelle hätte ich halt, in der Position der TE, schon längst eine andere Standortbestimmung für mich vorgenommen.
Zitat von Arnika:
Zumindest würde ich da mal in mich gehen und Seelenforschung betreiben.

Genau.

Zitat von Arnika:
Und ich werf mal in den Raum, ob man sich hier nicht doch auch die Frage nach eindeutigen Präferenzen bzgl gleichgeschlechtlich hier nicht ganz eingestehen will. Oder zumindest einer eindeutigen bi..

Möglich, aber ich finde, wie geschrieben, mehrere andere Anknüpfungspunkte die eben auch alle möglich sein könnten.

Zitat von Arnika:
Deine These mit dem Streit finde ich spannend, und ja, könnt wohl durchaus auch ein inhärentes Vermeidungsthema dahinterstecken. Denn ob Katja auf die Trennung vom Mann pochte oder gar ein Ultimatum stellte, wissen wir zumindest nicht.

Ich habe einfach grundsätzliches Mißtrauen aktiver Märtyrer-Haltung gegenüber beim jemandem, der eigentlich Nutznießer ist und gleichzeitig nicht vorher alle Optionen ausschöpft.

Hätte Katja sich getrennt, ich würde es für stimmig halten. Genauso bei ihrem Mann. Aber sie? Sie trennt sich von ihrem Mann für Katja, der weint daraufhin (wird schon ein bissl mehr gewesen sein), sie geht zurück. Sie trennt sich von Katja und hat jetzt ihre große Liebe und Erfüllung verloren, aber es war besser so.

Das ist für mich gefühlsmäßig (Stimmigkeit bzw Unstimmigkeit) ne Form von selbstgebasteltem Drama drin anders kann ich das nicht beschreiben.

16.09.2024 19:49 • x 1 #21


E-Claire
Zitat von Arnika:
Als wär der Mann in Summe halt einfach praktischer

wie gesagt, ich würde so weit nicht gehen wollen.

16.09.2024 19:50 • #22


darkenrahl
Zitat von Wurstmopped:
Wenn das deinem Mann ausreicht wenn er nur Versorger und der Krückstock in jeder Lebenslage ist. Oder ist er damit zufrieden, weil er sich mit wenig zufrieden gibt, besser als verlassen zu werden? Da wäre doch auch ne offene Beziehung drin?


Das ist doch die einzige Antwort die hier möglich ist
Das Problem wird da nur dein EM sein... wie er das sehen will und wird.

16.09.2024 19:59 • #23


A
@E-Claire
Ich werfe es nur in den Raum als Hilfestellung für die TE bzgl Standortbestimmung.

Und ja, es stellt sich auch die Frage, warum sie das beendete. Bei Katja wärs klar, beim Mann noch eher, wobei der zumindest von S. Taten ja einfach nix hören will. Aber warum sie?

War’s das schlechte Gewissen? Die Angst, dass einem noch ganz was anderes als die Ehe oder Affäre um die Ohren fliegt? Oder tatsächlich der Drama-Kick? Da würd ich wiederum nicht soweit gehen wollen, das einzuschätzen. Aber so oder spannende Frage.

16.09.2024 20:01 • x 1 #24


darkenrahl
Zitat von Arnika:
War’s das schlechte Gewissen? Die Angst, dass einem noch ganz was anderes als die Ehe oder Affäre um die Ohren fliegt? Oder tatsächlich der Drama-Kick? Da würd ich wiederum nicht soweit gehen wollen, das einzuschätzen. Aber so oder spannende Frage.

Nun, dieses „don’t ask don’t tell“ beinhaltet in der Regel keine Affäre. Und das hat sie nicht eingehalten.
Jetzt steht sie in der 'Zwickmühle' wie sie aus dem Schlamassel rauskommen kann.

16.09.2024 20:07 • x 1 #25


A
@darkenrahl Ich weiß nicht, ob das nur für ONS gilt. Schon gar nicht für regelmäßigen „Lebenshunger“. Ob wechselnd oder einer. Oder obs eher nur mal so gesagt wurde, falls denn mal ein einmaliger Ausrutscher in 50 Ehejahren passieren söllte.

16.09.2024 20:15 • x 1 #26


darkenrahl
Zitat von Arnika:
@darkenrahl Ich weiß nicht, ob das nur für ONS gilt. Schon gar nicht für regelmäßigen „Lebenshunger“. Ob wechselnd oder einer. Oder obs eher nur mal so gesagt wurde, falls denn mal ein einmaliger Ausrutscher in 50 Ehejahren passieren söllte.

In der Regel schon.
Diese Bezeichnung ist in der Regel keine offene Beziehung gemeint sondern dass man nicht wissen möchte wenn fremdge....lt wird.
Aber eine Affäre ist da eine andere Dimension.

16.09.2024 20:25 • x 3 #27


A
@darkenrahl Ja, ich würde es sogar eher wirklich nur auf einen theoretischen einmaligen Ausrutscher reduzieren.
Aber gut, das wissen wir nicht, zumal die beiden offenbar ziemlich jung zusammengekommen sind.

Dann wär aber offene Beziehung oder noch besser poly vielleicht wirklich eine Überlegung für beide wert, zumal da für sie offensichtlich Frauen ein eher regelmäßiges, ev. bevorzugtes, Thema bei den außerehelichen Geschichten sind.

16.09.2024 20:30 • #28


darkenrahl
Zitat von Arnika:
@darkenrahl Ja, ich würde es sogar eher wirklich nur auf einen einmaligen Ausrutscher reduzieren. Aber gut, das wissen wir nicht, zumal die beiden offenbar ziemlich jung zusammengekommen sind. Dann wär aber offene Beziehung oder noch besser poly vielleicht wirklich eine Überlegung wert, zumal da für sie ...

16.09.2024 20:33 • #29


A
@darkenrahl Die TE weint Katja nach und lebt S. generell gern mit Frauen aus und ihr Mann sieht sein Leben wiederum ohne sie zerstört. Also why not?

16.09.2024 20:34 • #30


A


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