Gefühlt in einer Sackgasse

Hallo zusammen,

meine Frau, aus Südamerika mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis, hat mir vor ca. einem Jahr gesagt dass sie sich nach 10 Jahren Ehe scheiden lassen möchte. Für mich kam das wir aus heiterem Himmel.

Wir haben 2 Kinder mit gemeinsamen Sorgerecht und wohnen in Deutschland.
Die Kinder sind beide hier geboren, im Kindergartenalter und meine Ehefrau aktuell Hausfrau ohne Ambitionen daran kurzfristig etwas zu ändern.

Aufgrund unserer finanziellen Situation wohnen wir daher immer noch zusammen, da wir uns keine zwei Haushalte leisten können.
Die Situation zwischen uns wird aber immer unerträglicher.
Sie will zwar die Scheidung, zieht es aber nicht durch und wartet bzw. erwartet, dass ich die notwendige Arbeit mache.

Das wird für mich, aufgrund finanzieller Verbindlichkeiten und den anstehenden Unterhaltszahlungen, wohl die Privatinsolvenz bedeuten.

Daher stelle ich hier einmal die Frage, was ich evtl. vorbereiten oder selbst tun kann, um schneller aus der aktuellen Situation zu kommen, ohne meine Position den Kindern gegenüber zu verschlechtern.

Sie hat sich nie wirklich integriert, redet seit einigen Monaten täglich sehr schlecht über die Mentalität der deutschen und wie schlecht hier alles ist. Sie fängt jetzt auch an mich in ein extrem schlechtes Licht zu rücken und erzählt z.B. Bekannten, dem Kindergarten und einer Frau einer Beratungsstelle das ich sie kontrollierend, toxisch und narzisstisch bin und sie deshalb weg will. Ich habe Fehler gemacht in unserer Beziehung. Habe sie emotional vernachlässigt und eine Menge, seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe der Scheidung über meine Fehler, gelernt. Aber das was sie behauptet ist ein direkter Angriff gegen mich. Sobald wir uns in einem Thema nicht einig sind werde ich immer extrem beleidigt. *beep*, Loser usw. und wenn sie gar nicht weiter weiß, wird sie gewalttätig. Mehrfach bereits blaue Flecken inkl. Schläge gegen den Kopf. Sie ist extrem unzufrieden und sie hält in Deutschland daher nicht wirklich was. Aufgrund dieser Situation möchte sie so schnell wie möglich mit den Kindern on ihr Heimatland und dort, laut ihren Aussagen, bis Januar 2026 bleiben.
Sie framt es, dass es ja gut für die Kinder ist, zweite Sprache lernen, bei Oma sein usw.
Für mich schaut es eher nach einer Entfremdung aus.

Sie bräuchte Arbeit und ein soziales Umfeld, dass es ihr hier besser geht. Die Flucht scheint mir nur alles schlimmer zu machen bzw. es zu verdrängen. Ich habe auch eine Nachricht gesichert in der sie schreibt:

„…we‘ll stay there until Christmas and New Year’s, and I don’t have a set date to return. Honestly I wouldn’t mind staying longer, especially with the projects I have with my family there…“

Sie hat mir auch mehrfach gesagt das sie es gut finden würde, wenn die Kinder nicht bei so einem toxischen Vater wie mir aufwachsen würden. Da gehen bei mir ehrlicherweise die Alarmglocken an, da es mich an die exakt gleiche Situation erinnert wie sie überhaupt erst nach Deutschland gekommen ist. Dort damals Konflikte mit der Familie, gehabt. Die Kultur extrem schlecht geredet und Deutschland als das heilige Land gesehen. Jetzt passiert das gleiche wieder, nur andersrum.

Mir geht es jetzt erstmal nur um das Kindeswohl. Die sind hier im Kindergarten integriert und es gefällt ihnen hier. Ich habe auch Familie, sie kam mit dieser aber nicht klar und ich hatte mich von Ihnen ihr zuliebe entfernt. Unsere Kinder sehen aktuell nur Opa regelmäßig, aber immer nur ohne meine Frau. Sie sagt, wir bekommen keine Unterstützung und sind alleine. Der Grund ist aber sie selbst. In der Nachbetrachtung gibt es viele Red Flags die ich ihr zuliebe immer ignoriert bzw. mitgetragen habe. Und jetzt wendet sich sich gegen mich… Sie redet auch immer mit und vor den Kindern extrem schlecht über mich. Wenn eines der Kinder z.B. etwas macht oder sagt, was ihr gerade nicht passt, sagt sie ihnen das sie mit den toxischen Verhalten aufhören sollen, welches sie bei mir abschauen. Vor einem 3-Jährigen?

Ich habe diese Woche eine Erstberatung mit einem Anwalt. Der Berg an Aufgaben und Abhängigkeiten zwischen den Themen überfordert mich etwas. Sie setzt mich unter Druck und sagt entweder ich ziehe schnellstmöglich aus der Wohnung und sie bleibt noch bis September und fliegt dann zu einer Hochzeit und bleibt mehrere Monate. Oder falls ich nicht ausziehe, fliegt sie gleich für einen noch längeren Zeitraum. Ohne die Kinder will sie gar nichts machen. Ein Auszug kommt für mich nicht in Frage, da ich dadurch, soweit ich das verstanden habe, meine Position bzgl. der Kinder verschlechtere.

Hat jemand eine ähnliche Situation schonmal erlebt bzw. hat jemand Tipps was meine ersten Schritte sein sollten bzw. was ich tun oder lassen sollte?

@Clarity

Zitat von Ayaka:

Falls du Gefahr im Verzug siehst, dass sie dir deine Kinder ohne deine Zustimmung ins Ausland entziehst rate ich dir noch zu einem Ausreiseverbot für eure Kinder erlassen wird (Grenzsperre)

Unbedingt. Nicht, dass es dir wie einem Bekannten von mir geht Er ist seinen Kindern hinterher gereist, und hat sich im Gebüsch und hinter Autos versteckt, um sie zu sehen. Und nicht von seine Exfrau gesehen zu werden.

Danke für eure raschen Antworten.

Ja, den Schritt zur Polizei habe ich bis jetzt noch nicht gemacht.
Durch die ganzen Trennungsschmerzen habe ich das letzte Jahr auch erstmal die Schuld an mir gesucht.
Sie warf mir ja einiges vor. Da musste ich erstmal in mich gehen.
Und am Ende sind immer zwei in einer scheiternden Beziehung schuld.

Und das hat mich letztendlich stutzig gemacht.
Sie sieht keine Schuld am Scheitern der Ehe, aber in der Vergangenheit auch an keiner
anderen zerbrochenen Beziehung. Und da gab es im Laufe des letzten Jahrzehnts einige.
Ihre Familie, meine Familie, meine Freunde, ihre neuen Freunde in Deutschland usw. usf.

Rückblickend betrachtet sehe ich das. Während dieser Zeit wollte ich immer bei ihr sein,
Verständnis zeigen und sie unterstützen. Und jetzt bin ich der Buhmann...

Das Thema Ausreiseverbot werde ich am Donnerstag mit dem Anwalt klären.
Das ist ganz klar aus meiner Sicht das größte Risiko.
Wenn ich das durchsetzen kann und sie davon Wind bekommt,
wird's in unserer ehelichen Wohnung aber richtig ungemütlich.
Das ist aktuell ihr einziger Lichtblick in einer eh schon aus ihrer Sicht ausweglosen Situation.

Sie argumentiert, dass sie mir ihre besten Jahre geschenkt hat.
Und ja, seit den Kindern hatten wir die Abmachung, dass sie zuhause bleibt und ich arbeite.
Das hatte sie auch dankend angenommen, da sie eh keine Lust hatte zu arbeiten.
Auch vorher die Jahre hat sie hier, bis auf 1-2 Minijobs, eine Weiterbildung und ein Masterstudium welches
alles nach wenigen Monaten wieder abgebrochen wurde, nichts wirklich getan um sich zu integrieren.
In der Zeit mit den Kindern war ich, vor allem als sie ganz klein waren, sicher nicht so da, wie sie es
benötigt hätte. Aber die letzten 2 Jahre übernehme ich sowohl bei den Kindern, als auch im Haushalt
einen regelmäßigen Anteil.

Sie kommt aus Kolumbien und war ursprünglich für 1 Jahr als Au Pair zum Deutsch lernen hier.
Dann aufgrund Visa schnelle Heirat.
Sie hat ein abgeschlossenes Studium, Familie ist eher gehobene Schicht.
Die könnten sie dort mit den zwei Kindern also sicher aushalten.
Dort hat sie auch Putzfrau und Köchin, hier muss sie ja alles alleine machen...
Aber auch sehr zerrüttete Familienverhältnisse und Gewalt in der Kindheit erlebt.

Zitat von Clarity:

Sie redet auch immer mit und vor den Kindern extrem schlecht über mich.

Du kannst nur rechtlich gegen sie vorgehen, häusliche Gewalt zur Anzeige bringen, das Jugendamt informieren und den Anwalt kontaktieren und sicher zu stellen, dass sie die Kids nicht entführt.
Ihr ist es darüber hinaus zuzumuten, nach der Trennung arbeiten zu gehen.
Bedeutet, Unterhaltszahlungen für die Kids in rechtlichen Rahmen, für die max eine Übergangszeit.
Ihr Verhalten ist Kindeswohl gefährdend, daher mit dem Anwalt beraten und Jugendamt mit einschalten.

Danke nochmal für all euren Input.
Ja, ich werde in Zukunft Themen, sowohl meine Erziehungsarbeit, als auch Konfrontationen, besser dokumentieren.
Ich habe einiges an Chatverläufen und auch Bilder. Mal schauen was man damit erreichen kann.

Zur Zeit gibt's wirklich gefühlt jeden morgen eine neue Überraschung.

Unser Hund wurde läufig. Es gab die letzten Monate immer mal wieder durch meine Frau initiierte Gespräche,
ob wir nicht einmalig Welpen der Rasse aufziehen, um dann auch einen weiteren Hund zu behalten.

In einer normalen Familiensituation wäre ich da wohl sogar dabei gewesen.
Auch wenn die Umstände meiner Ansicht nach nicht optimal sind, aber sie kennt das aus ihrer Heimat so
und für die Kinder wäre es sicher auch eine Erfahrung.
Da könnte ich trotz meinem deutschen Quadratschädel auch mal interkulturelle Kompetenz zeigen.

Sie möchte aber trotz der extremen Situation, in der die nahe und ferne Zukunft absolut unklar ist,
trotzdem diesen Plan durchführen. Ich hatte ihr gesagt, dass ich da absolut nicht dafür bin. Der zusätzliche
Stress, was das aufziehen bedeuten würde, kann ja nur ungesund sein.
Und das ich aktuell auch keinen weiteren Hund haben möchte.
Aktuell übernehme bereits ich 95% der Tätigkeiten, inkl. Futtern, Pflege, Tierarztbesuche etc.
Der Wunsch nach einem Hund kam aber ursprünglich von ihr.
Sie geht dann gern mal raus, wenn es ihr in den Kram passt, das Wetter schön ist, o.Ä.

Das hebt natürlich den Stresslevel zuhause sehr.
Und das direkt nach dem Aufstehen bzw. bevor die Kinder im Kindergarten sind.
Diese werden aber gleich mit angeheizt wie schön es doch ist kleine Hündchen zu haben. So gibt's dann für die Zukunft gleich wieder Sündenbock, der alles immer kontrollieren will.

@Clarity Ein guter Vorsatz, alles zu dokumentieren. Die Hundegeschichte gleich mit aufnehmen. Als Zeugnis ihrer Verantwortungslosigkeit. Die Hündin, und später auch die Welpen brauchen mehr Ruhe, als bei euch gegeben. Und was spricht dagegen, wenn du die Kontrolle über dein Leben, und das deiner Kinder haben möchtest Soweit man das kann. Unwägbarkeiten gibt es ja genug im Leben.

@Ayaka
Natürlich sollte das keine Dokumentation für den Tierschutz sein. Es war halt die neueste Idee ihrer kruden Vorstellungen. Und blaue Flecken würde ich auf jeden Fall von ärztlicher Seite bestätigen lassen.