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Gefühlswelt verloren, Paralyse, Identitätsproblem

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Guten Morgen Disturbia,

ich hoffe das waren Tränen der Freude.
Wobei ich mich natürlich frage was jetzt bei Dir genau
den Tränenfluss ausgelöst hatte.

Versuche vielleicht die Woche nicht gleich so schwarz zu sehen, die Menschheit wird sich auch diese Woche nicht ändern. Auf manche Dinge haben wir nun mal keinen Einfluss, ich habe auch sehr lange gebraucht das zu verstehen.

Wenn Dir das Video gut tat, schaue Dir ein nächstes an und versuche nicht an die Abgründe der Menschen zu denken.
Ich weiss nicht ob Du Dich auch für Ölmalerei interessierst, aber da gibt es auch spannende Videos. Das hier ist auch genial:

02.11.2015 07:27 • #31


D
@Anne55

Ich bin seltsam. Extrem empfindlich, meinen Freundeskreis habe ich nach ein paar Vorfällen aufgegeben.
Durch meine Erlebnisse wie u.a. körperliche Misshandlung, bin ich von einem extrovertierten zu einem introvertierten Menschen geworden. Ich kann mich nur Menschen richtig öffnen, die mir vorher gezeigt haben, dass ich keine Angst haben muss. Auf der Arbeit kann ich mich nicht zusammenreißen. Es gab eine Zeit, da hätte ich jedem etwas vorspielen können. Aber mittlerweile bekomme ich so etwas wie Schüttelfrost, wenn ich aufgeregt bin oder Angst bekomme.

Die Welt so zu sehen habe ich bereits versucht. Ich dachte der Buddhismus wäre ein Fluchtweg, in die Realität. Mir hat es nicht geholfen, es hat Alles nur noch schlimmer gemacht.

Ich nutze zur Zeit ein nicht vorhandenes Maß an Selbstsicherheit, um das vorzugaukeln was ich nicht habe. Ich verstehe es nicht, wo finde ich die letzten Reserven, um das noch durchzuhalten? Du hast Recht, ich kann nichts tun. Dieses Gefühl Anderen schon wieder ausgeliefert zu sein ... eine Gesellschaft. Ich bin bereit mich zu schützen, warum weiß ich nicht. In mir kann ich nur Versagen erkennen, nichts für das es sich noch zu kämpfen lohnt. Mit jeder Frage in meinem Kopf die ich versuche zu beantworten, tue ich mir mehr weh. Meine Stärke ist wie ein Zuckerwürfel, wenn er wässrig wird, baut er schnell ab. Ich weiß nicht was irgendetwas mit mir macht, was ich ändern soll, woran ich arbeiten soll. Morgens beginnt der Spießrutenlauf, er geht weiter, bis ich hier sitze, lese oder schreibe.
Also Nachts. Jedesmal ermutigt ihr mich, jedes mal kann ich neue Hoffnung schüren. Ich bin froh darüber. Danke. Doch jedes Mal, wenn ich hier sitze, frage ich mich auch. Wie lange noch? Will ich das noch? Ich kann niemanden ändern, nur mich selbst. Ich habe kein Bedürfnis ein Teil dieser Gesellschaft zu werden, indem ich das hinter mir lasse, was mich noch bei Verstand hält. Eine Ahnung was richtig und falsch ist. Es ist mir wichtig. Ich will mich nicht in mir einsperren.

Es gab eine Zeit, da konnte ich es kaum erwarten unter Menschen zu kommen. Nachdem man mich schlecht behandelt hat, habe ich versucht mich zu verstecken und mich zurückzuziehen. Doch auch das geht irgendwann nicht mehr. Ich konnte nie die Erfahrung machen, dass seelische Wunden verheilen, weil sie irgendwer durch Absicht oder Frust wieder aufgerissen hat. Vielleicht bin ich auch deshalb so wie ich bin. Schwach, entbehrlich, für Freundschaften ungeeignet, introvertiert, desinteressiert mich zu präsentieren, wertend, melancholisch, unorientiert, habe Selbstmitleid, weil ich gelernt habe, dass die einzige Person die hinter mir steht ich selbst bin. Ich bin mir nicht sicher ob ich stark sein will oder Anders sein. Ich dachte immer:Hoffnung und seine Gefühle zu unterdrücken würden reichen um im Leben stehen zu können. Leider falsch geraten. Alles was ich tue ist falsch. Kaum einer zeigt Interesse an mir. Ja es ist meine Schuld. Doch kann mir jemand sagen, was ich jetzt tun soll? Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle, mein Körper will mich nicht weinen lassen und mein Kopf blockiert wenn ich über meine Probleme nachdenken will. Ich habe Angst vor der Zukunft, Angst vor mir selbst, will mich in eine absolute Dunkelheit verkriechen, die so nicht existiert. Ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist los zulassen. Keine Kontrolle, keine falsche Hoffnung, kein Verteidigen, kein zurückhalten, keine Heuchelei,
Gefühle(?). Alles wofür ich bisher gekämpft habe, würde mir egal werden. Es ist, als ob es an der Tür klopft. Du schaust durch den Spion in die Dunkelheit. Du weißt dort ist nichts, aber wenn du die Tür öffnest, kommt diese Kälte, die Dunkelheit. Alles wofür du standest negiert, alles was du warst aufgelöst, richtig oder falsch existiert nicht. Das ist mein persönlicher Albtraum.

@Dramaking

Ich starre die Abgründe in mir an und habe das Gefühl sie starren zurück.
Es ist schwierig, nicht so zu denken, wenn man nur negative Erfahrungen gemacht hat. Alles worin ich Zeit investiert habe ist verschwendet. Ich will nicht glauben, dass meine Bestimmung ist mich mein ganzes Leben lang fertig machen zu lassen, nur um nach eine Jahrelangen Beziehung weggeworfen zu werden. Weil es mir schlecht geht und ich über Probleme und Lösungsmöglichkeiten sprechen wollte. Daran gab es zuerst Interesse, doch dann nicht mehr. Warum muss es so wehtun, die Person zu verlieren, für die man buchstäblich sterben würde? Es gab mir Hoffnung, ich hatte einen Grund zu Leben, mich durchzubeißen. Er ist weg. Ich erwarte doch gar nicht das Glück zu finden. Oder sonst etwas unrealistisches. Ich will ich selbst sein dürfen und mein Traum ist Menschen zu finden, die mich mögen, die auch mies behandelt wurden und die ich zerflauschen kann.
Zu dem Video danke, dass Du Dir die Mühe machst. Ich arbeite am liebsten mit Bleistift.

Es ist wieder spät ... Gute Nacht und danke, dass ihr euch das immer noch durchlest.

Disturbia

04.11.2015 00:59 • #32


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Gefühlswelt verloren, Paralyse, Identitätsproblem

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A
Zitat von Disturbia:
@Anne55

Durch meine Erlebnisse wie u.a. körperliche Misshandlung, bin ich von einem extrovertierten zu einem introvertierten Menschen geworden.

Ich kann mich nur Menschen richtig öffnen, die mir vorher gezeigt haben, dass ich keine Angst haben muss.

Auf der Arbeit kann ich mich nicht zusammenreißen. Es gab eine Zeit, da hätte ich jedem etwas vorspielen können.

Aber mittlerweile bekomme ich so etwas wie Schüttelfrost, wenn ich aufgeregt bin oder Angst bekomme.
Liebe Disturbia

nach deinen Erfahrungen wundert es mich nicht, daß du so reagierst und übervorsichtig bist, deine Angst wieder so erniedrigt und benutzt zu werden ist verständlich. Nach aussen etwas aufrecht erhalten zu wollen, was innerlich fehlt -nämlich Vertrauen zu haben- kostet viel Kraft und irgendwann reicht sie nicht mehr aus das aufrecht zu erhalten. Das kommt einem Burnout gleich.

Dieser Schüttelfrost kommt wahrscheinlich von deiner inneren Anspannung und Angst, sofern du versuchst diese zu unterdrücken, kann sich diese Spannung nicht entladen und das Zittern kommt immer wieder, bei der nächsten selbstähnlichen Erfahrung. Deshalb kann es hilfreich sein diesem Zittern nachzugeben, es voll und ganz zuzulassen, so kannst du es auflösen. Es gibt dazu spezielle Schüttelübungen, z.B. aus dem Qi Gong oder aus der Bioenergetik.
Zitat:
Die Welt so zu sehen habe ich bereits versucht. Ich dachte der Buddhismus wäre ein Fluchtweg, in die Realität. Mir hat es nicht geholfen, es hat Alles nur noch schlimmer gemacht.
Wenn du eine Lebensform als Fluchtweg siehst, kann der Schuss nach hinten losgehen und du kannst dadurch auch retraumatisiert werden, genauso wie mit einem Therapeuten, der sein Handwerk nicht versteht und dich nicht da abholen kann, wo du gerade stehst.

Zitat:
Ich nutze zur Zeit ein nicht vorhandenes Maß an Selbstsicherheit, um das vorzugaukeln was ich nicht habe. Ich verstehe es nicht, wo finde ich die letzten Reserven, um das noch durchzuhalten?
Sich etwas vorzumachen kostet deine Kraft und verbraucht deine Reserven.
Selbstannahme ist wichtig, dir einzugestehen, daß du immer noch Angst hast, daß wieder etwas schreckliches passieren kann und das du dich immer noch zu schützen versuchst mit deinem Verhalten.
Und dir gleichzeitig auch bewusst machst, daß es in deiner Vergangenheit mal richtig war, weil es dir half all das zu überstehen, du jetzt aber andere Möglichkeiten hast um dich zu schützen und solange du das so weitermachst wie bisher - du Opfer bleibst.
Es gehört zu deiner Vergangenheit und die ist vorbei,
du hast sie überstanden.
Zitat:
Ich bin bereit mich zu schützen, warum weiß ich nicht.
In mir kann ich nur Versagen erkennen, nichts für das es sich noch zu kämpfen lohnt. Mit jeder Frage in meinem Kopf die ich versuche zu beantworten, tue ich mir mehr weh.
Wir schützen uns, damit wir überleben können und um irgendwann auch wieder unser Leben geniessen zu können, mit all unseren Sinnen.
Weil wir aber unter diesen Schutzmustern auch leiden, und sie uns nicht wirklich schützen, ist es sinnvoll diese Muster aufzulösen und zu überschreiben, mit neuen Erfahrungen durch uns selbst.
Das schafft Selbstvertrauen. Dazu braucht es Mut - wie in der Liebe auch.
Zitat:
Wie lange noch? Will ich das noch? Ich kann niemanden ändern, nur mich selbst.

Ich habe kein Bedürfnis ein Teil dieser Gesellschaft zu werden, indem ich das hinter mir lasse, was mich noch bei Verstand hält. Eine Ahnung was richtig und falsch ist. Es ist mir wichtig. Ich will mich nicht in mir einsperren.
Du hast die Möglichkeit der Teil der Gesellschaft zu werden, die dir entspricht, es sind nicht alle gleich, es gibt Unterschiede und nicht nur Schwarz oder Weiss, sondern auch Buntes und Grautöne.

Zitat:
Ich konnte nie die Erfahrung machen, dass seelische Wunden verheilen, weil sie irgendwer durch Absicht oder Frust wieder aufgerissen hat. Vielleicht bin ich auch deshalb so wie ich bin.
Du bist so weil das Leben dich geformt hat und du hast die Möglichkeit, dir wieder eine andere Form zu geben, die, die du haben und sein willst.
Wer ist es, der die Wunden wieder aufreisst ?
Wer glaubt, daß andere, ausser er selbst, das schaffen können ?
Das geht nur wenn wir anderen Macht über uns geben
und damit auch Opfer bleiben.

Das glaubt nur dein geringes Selbstwertempfinden und deine geringe Eigenliebe.
Zitat:
Schwach, entbehrlich, für Freundschaften ungeeignet, introvertiert, desinteressiert mich zu präsentieren,
wertend, melancholisch, unorientiert,
habe Selbstmitleid, weil ich gelernt habe, dass die einzige Person die hinter mir steht ich selbst bin.

Selbstmitleid sagt aus, daß du die Bereitschaft zum Leiden hast, Mitgefühl für dich selbst geht anders, durch Verständnis und Annahme und Akzeptanz deiner Selbst.
Zitat:
Ich bin mir nicht sicher ob ich stark sein will oder Anders sein. Ich dachte immer:Hoffnung und seine Gefühle zu unterdrücken würden reichen um im Leben stehen zu können. Leider falsch geraten. Alles was ich tue ist falsch.
Es ist genau richtig was du tust, weil du noch nicht das passende Rüstzeug für dich gefunden hast um etwas anderes tun und glauben zu können.
Habe dafür Verständnis und Mitgefühl!
Zitat:
Kaum einer zeigt Interesse an mir.
Ja es ist meine Schuld.
Doch kann mir jemand sagen, was ich jetzt tun soll?

Zeige du zuerst Interesse an dir selber, nehme dich selbst als wichtigste Person in deinem Leben wahr, schaue liebevoll, wie eine fürsorgliche Mutter auf dich, versuche negative Gedanken durch positive zu ersetzen, denn sie sind wahrer. Erst wird sich alles in dir wehren, diese guten Gedanken auch zu fühlen, aber mit etwas Geduld kannst du es schaffen, wenn du täglich morgens, abends über mehrere Wochen damit arbeitest.

Ich hatte damit angefangen mich dem Gedanken zu öffnen : Mich und all meine Gefühle zu würdigen, mich voll und ganz anzunehmen, so wie ich bin ohne mich zu beurteilen, und hingespürt wo in meinem Körper ich Gefühle wahrnehme und konnte langsam Widerstände spüren und durch meinen tiefen bewussten Atem konnte ich langsam diese Widerstände aufgeben, bekam mehr Selbstvertrauen und nach und nach tauchten dann auch die Gefühle darunter auf, es war ein langsames loslösen. Wichtig war für mich meine neuen guten Gedanken über mich auch wirklich nachzuspüren, sie waren immer noch da, waren niemals ganz ausgelöscht, sondern nur durch meine Schutzmauern vorher nicht mehr spürbar für mich.

Durch Schutzmauern kann Liebe weder hinein, noch heraus, du kannst sie nicht mehr spüren - ob wohl sie immer noch da ist.

Anfangs klappte es noch nicht so recht, dann stellte ich mir die innere Frage :
Wie würde es sich anfühlen wenn ich das wirklich so fühlen könnte, auch wenn ich es nicht glaube, daß da irgendetwas positives in mir ist.
Wie würde es sich anfühlen, wenn ich ab jetzt so durch das Leben gehen könnte.
Wie würde es sich anfühlen wenn ich einen guten Freund bei mir habe, der mich auch so sieht , usw...
Und irgendwann konnte ich auch mein Herz dafür aufmachen und hatte wieder den Zugang zu mir gefunden, meine Ängste hatten sich langsam gelöst.

Zitat:
Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle, mein Körper will mich nicht weinen lassen und mein Kopf blockiert wenn ich über meine Probleme nachdenken will. Ich habe Angst vor der Zukunft, Angst vor mir selbst, will mich in eine absolute Dunkelheit verkriechen, die so nicht existiert. Ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist los zulassen.
Keine Kontrolle, keine falsche Hoffnung, kein Verteidigen, kein zurückhalten, keine Heuchelei,
Gefühle(?).
Es ist jetzt vielleicht auch an der Zeit, dass du nicht mehr kontrollieren willst, sondern mehr loslassen lernst, denn dein Körper reagiert schon recht heftig darauf und macht dich aufmerksam.
Zitat:
Alles wofür ich bisher gekämpft habe, würde mir egal werden. Es ist, als ob es an der Tür klopft. Du schaust durch den Spion in die Dunkelheit. Du weißt dort ist nichts, aber wenn du die Tür öffnest, kommt diese Kälte, die Dunkelheit. Alles wofür du standest negiert, alles was du warst aufgelöst, richtig oder falsch existiert nicht. Das ist mein persönlicher Albtraum.
Dein Alptraum beruht auch auf deinen Ängsten, die unreal sind und du weisst es, du läßt dich durch sie nur einsperren. Deine Gedanken schaffen deine Realität, so siehst du deine Welt. Auch wenn sie in Wirklichkeit ganz anders ist.

Angst zieht Angst an, das bedeutet, du wirst dich überwiegend auch in Beziehungen verstricken, die auch mit Angst behaftet sind und die dir zusätzlich schaden und deshalb erlebst du immer wieder deine (alten) Höllenqualen.

Dir zu sagen, du brauchst keine Angst zu haben, bringt dir nichts, denn du hast sie ja schon, nehme sie an, sprich mit ihr, du kannst sie fragen, warum sie da ist und was sie dir sagen will. Das kannst du auch mit anderen Symptomen oder Organen machen, z.B. wenn dein Magen schmerzt. Dein Unterbewusstsein wird dir die Antworten geben, denn es weiss ja alles, hat alles im Speicher und kann darauf zurückgreifen, wenn du es zulassen kannst und deine innere Stimme sprechen läßt.

Ich habe mal mich mal annähernd ähnlich gefühlt, vieles ausprobiert und alles, was ich probierte lief darauf hin sich selbst zu lieben, anzuerkennen, zu würdigen und zu akzeptieren.

Finde etwas, was dich am ehesten anspricht und sich realistisch umsetzen läßt, egal was es ist. Du bist wahrscheinlich irgendwann einmal aus dir herausgetreten, jetzt kannst du lernen wieder zu dir zurückzukehren, spüren wer du wirklich bist, welcher Schatz sich hinter deinen Ängsten verbirgt. Du kannst dich wieder wertschätzen lernen, mit all deinen Stärken und Schwächen und dich damit in Frieden zu fühlen.

Scheue dich nicht dir Hilfe zu suchen und klar zu formulieren, was du dafür brauchst um mit den Auswirkungen deiner Vergangenheit besser umgehen zu können.

Gib niemals auf, auch wenn der Weg nicht leicht ist, es lohnt sich ihn zu gegen, am Ende wartet mehr Licht auf dich!

Alles Gute und viel Glück!

04.11.2015 14:05 • #33


D
@Anne55

Danke, für deinen Beitrag. So habe ich das ganze wirklich noch nicht betrachtet.
Ich werde mal schauen, dass ich mich akzeptiere und nicht versuche mich ständig zu ändern.

Vor Allem die Sache mit den Schutzvorrichtungen fand ich überzeugend.
Es wird bestimmt schwierig die auszuhebeln. Aber möglich ist es bestimmt.
Momentan werden sie nicht wirklich benötigt.

Alles was Du geschrieben hast ist plausibel. Werde mich dann Morgen noch einmal über die Techniken zur Blockadenlösung informieren. Obwohl der Buddhismus sehr interessant war, denke ich, ich habe ihn mir tatsächlich versucht aufzuzwingen. Hoffentlich hat das Leben in der Rüstungskammer noch eine passende Rüstung auf Lager, ich werde sie suchen.

Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, ging es mir viel besser.

Disturbia

05.11.2015 00:24 • #34


A
Zitat von Disturbia:
Werde mich dann Morgen noch einmal über die Techniken zur Blockadenlösung informieren.

Obwohl der Buddhismus sehr interessant war, denke ich, ich habe ihn mir tatsächlich versucht aufzuzwingen.

Hoffentlich hat das Leben in der Rüstungskammer noch eine passende Rüstung auf Lager, ich werde sie suchen.

Hallo Disturbia

wenn der Buddhismus dich anspricht und du ihn als das verstehen kannst, was er sein kann, nämlich keine Flucht sondern dir zur Selbstfindung dienen kann, kannst du ja dabei bleiben.
Ich finde die Metta-Meditation=liebende Güte, daraus heilsam
und es gibt im Buddhismus auch etwas, was dort das :

Füttern der Dämonen

genannt wird- Dämonen sind unsere Projektionen und Abspaltungen,
Ängste, psych. Krankheiten, Sorgen, Süchte, negative Gefühle,
Festhalten an Hoffnungen, Wünschen, die uns eher schaden als nützen.
Die Schamanen würden es nennen : Welchen Wolf fütterst du ?
Den Schwarzen(Schatten) oder den Weissen(Licht) ?

Mit den Übungen des Dämonen-Fütterns kannst du sie in Helfer und
Freunde umwandeln, die dir dienen können.
Zitat:
Die 5 Schritte aus dem Buch von Tsültrim Allione: Den Dämonen Nahrung geben, Goldmann, Arkana, 3. Auflage 2009

1. Den Dämon finden (Angst, Schuld, Scham, Ohnmacht, usw.)
2. Den Dämon personifizieren und fragen was er braucht
3. Der Dämon werden (ihn sich durch dich ausdrücken lassen)
4. Den Dämon füttern (ihn besänftigen, ihm den Wind aus den Segeln nehmen) und ihn als Verbündeten begegnen
5. Im Gewahrsein ruhen


Also ein ähnlicher Vorgang wie ich ihn zuvor schon beschrieben habe, nur anders benannt. Es kommt alles immer auf`s Selbe heraus.
Jeder muss das finden, was ihn anspricht

Es gibt etwas in dir, was bedingungslos JA zu dir selbst sagt, dein göttlicher Funke, dein reines Bewusstsein oder dein Wahres Selbst wie immer du das auch nennen magst. Du brauchst dazu die Bereitschaft und den Mut deine Mauern einzureissen und deine Ängste langsam abzubauen, dann spürst du es (dich) wieder.

Du kannst viel für dich selber tun und brauchst Zeit und Geduld mit dir, es ist nicht von heute auf morgen gekommen, deshalb habe Verständnis und Mitgefühl für dich, wenn es nicht sofort alles wieder ins Lot kommt.

Alles Gute!

05.11.2015 12:59 • #35


D
@Anne55

Danke. Ich werde mich mehr mit dem Thema auseinandersetzen.

@Alle

Ich möchte euch gerne auf dem laufenden halten, was meinen Zustand und meine Gefühle angeht.
Die Schwankungen in meinem Gemütszustand sind weniger geworden. Für mich war es besonders wichtig, zu verstehen, dass die Beziehung keine Zukunft gehabt hat. Jemand, der den Partner verlässt, weil er mit den Problemen desjenigen nicht mehr klar kommt, passt nicht zu mir. Ich habe auch einiges an Fehlern gemacht, aber egal wie verkorkst die Situation war, ich habe eine Lösung gesucht, gefunden. Die Person macht das nicht weniger wundervoll, wenn ich an sie denke erfüllt mich ein Gefühl von Wehmut. Es tut immer noch weh, wenn ich mich an die schönen Dinge erinnere wie: Urlaube, Spaziergänge bei Nacht ...
Doch es ist vorbei, ich weiß jetzt, dass man mich nicht mehr benötigt, um glücklich zu sein.

Mein Wunsch ist es, irgendwann wieder lieben zu können. Das wird Jahre dauern. Menschen zu vertrauen, vielleicht genauso lange. Wirklich glücklich sein, hm? Dazu muss ich mich erst selbst richtig kennen lernen.

Falls einer von euch Lesern nun ähnliche Probleme hat, denkt er/sie sei nichts wert, will diesem Chaos entkommen ... nehmt euch Zeit. Niemand hat das Recht an euch zu zweifeln, außer euch selbst, denn niemand kennt euch so gut wie ihr, wenn ihr auf euch achtet.

Disturbia

07.11.2015 10:58 • #36


I
Das Wort, das dir weiterhilft, kannst du dir nicht selber sagen. (Afrikanisches Sprichwort)

Liebe Dysphoria,
ich erkenne mich in manchem wieder, was und vor allem wie du schreibst. Schmerzlich berührt mich die Isolation, die Traumverlorenheit. Alleine nach einer ordnenden Lehre und sinngebenden Struktur zu suchen ist naheliegend - man will eigenständig bleiben um jeden Preis. Aber um wirklich neu und anders denken und empfinden zu lernen, hilft z.B. die Begegnung und Begleitung in einer Therapie.

21.11.2015 23:40 • #37


I
... pardon - nicht Dysphoria - Disturbia!

21.11.2015 23:42 • #38


D
@Identität

Ich versuche an einen Therapieplatz heranzukommen, aber trotzdem ich den Ärzten auf ihre Füße trete, geht es nicht in nächster Zeit. Leider kann mir niemand sagen, wie lange das dauert.

Im Moment sieht es wieder nicht so schön aus, Phasenweise wechselt meine Gefühlslage. Weiß nicht so recht was ich denken soll. Auf der Arbeit hatte ich schon wieder Probleme, weil ich Leute beim Wort nehme. Mir wurden Aufgaben zugeteilt, es gab keine Einweisung. Ich habe versucht, was mir aufgetragen wurde durchzuführen, bei Problemen sollte ich mich melden. Habe ich getan und wurde wieder einmal mit Gehässigkeit bestraft.

Eine Darstellung dessen, was derzeit in mir passiert:
Ich habe gekämpft, den Feind hinter der Stadtmauer gehalten. Die Mauer fällt und ich ziehe mich in die Mitte der Stadt zurück. Ich gebe Teile von mir selbst auf, in der Hoffnung die dadurch eingesparten Ressourcen (Kraftreserven) zur Verteidigung meiner Zitadelle nutzen zu können.
Immerhin schaffe ich es so von Tag zu Tag zu kommen, ohne einen Nervenzusammenbruch zu haben.

Ich baue trotzdem für Tag zu Tag ab. Lerne ständig neues über mich und meine Position in der Welt, Dinge die ich nicht wissen will.

Dein Sprichwort passt. Das Wort, das dir weiterhilft, kannst du dir nicht selber sagen. Als ob ich versuchen würde mit einem Kaleidoskop etwas in der Ferne zu erkennen ...

Das Gefühl der Angst ist gewichen, dafür hat eine Faszination für Schmerz den Platz eingenommen.
Als ob ich mir selbst beim Leiden zuschaue und noch mit einem Stock in mir herumstochere ...
Ich habe wieder versucht Menschen zu vertrauen, wieder wurde ich enttäuscht.

Der Schmerz ist wie ein Echo, er ist da, irgendwo, hinter einem Labyrinth aus Schutzmechanismen verborgen. Mich befällt oft eine innere Unruhe, dann bin ich orientierungslos und frage mich, was würde
ich jetzt tun? Ich weiß nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Was Andere Menschen von mir halten ist mir so gut wie egal geworden. Wenn ich mir selbst einen Rat geben sollte würde ich sagen, mach eine Therapie. Leider warte ich wie viele Andere die es genauso nötig haben auf einen Platz ...

Mein letzter Kommentar:
Niemand kennt euch so gut wie ihr selbst. Ob er immer noch stimmt? Niemand kennt mich, ich kenne mich nicht. Es ist wie bei einem Prisma, sehr vielseitig. Schaue ich auf mich, sehe ich all diese Farben, keine gehört wirklich zu mir.

Wenn ich mich aufrege, etwas mich wirklich stört, dann beschleicht mich Kälte. Vor Allem, wenn ich eine physische Reaktion zeige. Sprich die Fäuste balle, sodass sich die Fingernägel in die Hände bohren.

Menschen werden für mich langsam zu Ungeziefer, ich habe schon mal darüber geschrieben. Sie arbeiten für sich selbst, bereiten Anderen Schmerzen aus purem Vergnügen. Folgt denn keiner mehr einem höheren Ideal? Ich scheinbar immer noch idealistisch und naiv. Zu glauben es gäbe Menschen, die sich von Tieren noch Unterscheiden, ein Teil von mir lacht mich gerade selbst aus. Ich frage mich, wie viel Schmerz muss ein Mensch ertragen, bis die Naivität und der Idealismus aus seiner Seele herausgebrannt sind.

Wird es irgendwann besser werden? Vielleicht, irgendwann, aber nicht heute, nicht Morgen und auch nicht übermorgen. Mir ist unwohl bei dem was mit mir passiert, es liegt nicht mehr in meiner Macht es aufzuhalten. Ich kann nur versuchen am Leben zu bleiben, auch wenn ich es manchmal nicht möchte.
Jemand schrieb einmal: Veränderung ist ein Teil der Trennung. Ob das wohl so gemeint war?

Mehr gibt es erst einmal nicht zu berichten. Falls jemand von euch Fragen, Anmerkungen oder Ideen hat
bitte einen Kommentar schreiben.

Disturbia

22.11.2015 00:53 • #39


D
Hallo Disturbia,

ich grüße Dich ganz herzlich.

Leider zählen die Ideale nicht mehr. Bzw. nur für wenige von uns.

Mein Befinden bessert sich nicht und ich kann ein Teil Deiner Gedanken hier übernehmen.

Danke dafür.

Dramaking

22.11.2015 01:15 • x 1 #40


D
@Dramaking

Ich weiß, dass es Dir im Moment nicht gut geht. Ich wollte Dich nicht runterziehen. Es tut mir Leid.
Ich habe gerade an Dich gedacht und gehofft Du würdest schlafen, mal ein bisschen Ruhe bekommen, aber uns scheint beiden die Ruhe nach der wir suchen verwehrt zu bleiben.

Disturbia

22.11.2015 01:33 • #41


A


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