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Gefühlskalt oder Ängste? Langjähriges Hin und Her

S
Ich freue mich auf das Buch und hoffe, dass es mir eine neue Erkenntnis bringt.

Von Spaß haben bin ich weit entfernt. Ich habe das Gefühl komplett auf mich alleine gestellt zu sein und das genau in dem Moment, wo keine Verpflichtungen mehr da sind und ich so gerne meine Gedanken der letzten Wochen und meine Empfindungen mit ihm teilen würde.

Ich denke, dass er sich jetzt damit arrangiert und vielleicht sogar dankbar ist, dass ich mich nicht melde.

Kann nicht verstehen, dass er das alles erstmal so stehen lassen kann.

Wahrscheinlich hat er mich öfter belogen, als ich mir derzeit vorstellen kann.

Ob er sich nochmal meldet weiss ich nicht.

Er war es ja gewohnt, dass ich immer parat war und dann auch wieder den Kontakt suchte.

Traurig!

Andererseits das ewige Hinterfragen der eigenen Versäumnisse.
Lese mir immer wieder Eure Antworten durch um es zu verinnerlichen.

Das Leben stellt einem oft harte Proben.

25.10.2019 19:58 • #46


Drops
Liebe TE,
Dieses Spiel habe ich mal 5 Jahre mitgespielt. Als ich die ganze Wahrheit erfahren hatte, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Aber ich habe irgendwann meine Stärke wiedergefunden, diesen Mann verlassen und mich besser gefühlt, stärker als zuvor. Gib nicht auf, bleibe bei dir, du hast ein schönes Leben verdient. Und glaube mir... Du würdest es ihm eh nie wirklich verzeihen.

26.10.2019 05:43 • #47


A


Gefühlskalt oder Ängste? Langjähriges Hin und Her

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S
Das ist wirklich ein ganz wichtiger Punkt das zu verzeihen ist vielleicht gar nicht mehr einfach.

Bin heute morgen an dem Punkt, an dem ich meinen
Stolz so ein ganz wenig fühle und mir denke, dass es eigentlich eine ganz große Gabe oder ein Geschenk ist wirklich lieben zu können.

26.10.2019 08:26 • x 1 #48


LaFamille
@seventyfive: Ein bisschen fühle ich mich durch das,was Du erzählst an meine Beziehung erinnert,die vor 3 Wochen nach einem Jahr zu Ende ging. Auch ich hatte das Gefühl,die Liebe meines Lebens gefunden zu haben..,alles an Interessen/Vorlieben ,Wertvorstellungen etc. schien zu passen,wir haben viel unternommen,waren oft im Theater/Kino/Museum,haben Städtetrips gemacht usw. Meine Kinder mochten ihn auf Anhieb,und ich auch seine. Es schien alles perfekt.Wenn da nicht immer diese Rückzieher gewesen wären...( Wir haben allerdings nie zusammen gewohnt) Im Schnitt aller 3 Monate kam es vor,dass er meinte,es gehe ihm nicht gut und dann hat er sich eingeigelt. Meist eine Woche,in der ich dann höllisch litt,weil ich nicht wusste,was los ist. Danach war wieder alles normal. Ich habe aber,vermutlich aus Angst,dass er gleich wieder in sein Schneckenhaus geht,nie so wirklich mit ihm darüber gesprochen,was er für Probleme hat ,erst durch das Lesen hier im Forum bin ich auf das Thema Bindungsangst gekommen .
Kürzlich waren bei uns Herbstferien und wir wollten eigentlich 2-3 Tage mit den Kindern verreisen.
Ich merkte schon,dass er anders war und fragte,ob er denn überhaupt Lust hätte auf die Unternehmung mit den Kindern..,da meinte er,es gehe ihm gerade nicht gut,er hat das Gefühl,von seiner Niedergeschlagenheit und Ängsten verschlungen zu werden und er bräuchte einen sicheren Hafen. Ich wäre,wenn er mich bräuchte nicht da ( wir wohnen 1 Autostunde entfernt)..,und er würde nun mit seinen Kindern in seine Heimat nach Hamburg fahren. Als ich antwortete,es wäre ein Paradoxum,gleichzeitig zu sagen,ich wäre nicht da,um sich dann selbst zu entfernen kam : Tut mir leid.
Ich war,auch wegen meiner Kinder fürchterlich enttäuscht,bin dann auch zu Verwandten gefahren.
Zwei Tage später fragte ich ihn,wie es ihm geht,da sagte er,er hätte einen furchtbaren Streit mit seiner ältesten Tochter gehabt. Ich habe unter anderem entgegnet,dass ich sehe,dass er gerade gar keine Kraft für die Beziehung habe . Dies fasste er als Vorwurf auf ( Beziehungsunfähigkeit) und löschte umgehend den Kontakt zu mir.
Und ich Dummchen sitze genau wie Du da und frage mich nach meinem Anteil,was ich hätte anders/besser machen müssen.
Langsam,und da ist dieses Forum wirklich ein Segen,geht mir aber ein Licht auf.Ich muss mich um mich und meine Kinder kümmern,ich kann ihn nicht retten ,das muss er selbst tun.
Bis jetzt habe ich dem Impuls widerstanden,ihm zu schreiben
Trotzdem bin ich unendlich traurig,wie oft im Leben findet man jemanden,den man liebt?

26.10.2019 16:02 • #49


S
Das kann ich so gut verstehen. Da sitzen wir wirklich derzeit im gleichen Boot.

Man ist so glücklich, dass das mit den Kindern so gut funktioniert und man selbst sich so verbunden fühlt.

Ich habe auch das Gefühl, dass da niemand mehr kommen kann, bei dem es aus meiner Sicht so von den Interessen und im Grunde auch von den Wertvorstellungen passt, wenn da nicht dieses Einigeln und die Fluchttendenz wäre.

Gerade wenn man schon einmal eine Trennung mit Kindern hinter sich hat, möchte man so ungern noch einmal den Kindern so einen Cut zumuten.

Ich liebe meine Kinder sehr und versuche Ihnen eine möglichst schöne Kindheit zu zaubern.

Man kommt ohnehin schon so oft an die eigenen Grenzen und möchte dem Partner vielleicht deshalb viel weniger belasten und dann ist es umso enttäuschender wenn man merkt, das selbst das zuviel ist.

Wurde er in seiner Ehe verlassen und könnte das ein Grund für die Bindungsangst sein?

Wie alt sind Deine Kinder?

Habe momentan das Gefühl, dass wir auch zu dritt keine richtige Familie mehr bilden und fühle mich bei vielen Unternehmungen oder Events unvollständig.

Das mindert mein Selbstvertrauen gerade enorm.

26.10.2019 17:00 • #50


LaFamille
@seventyfive : Mein Ex wurde ,als er 12 war vom Vater verlassen,das hat möglicherweise geprägt. Zu Beginn unserer Beziehung sagte er,er möchte nicht (wieder) verletzt werden.
Woher genau und explizit die Ängste kommen vermag ich nicht zu sagen,wir haben das nicht näher beleuchtet..ich hatte ( vielleicht instinktiv) Sorge,dass er wieder die Flucht antritt ,wenn ich mit unbequemen Themen komme.

Ich fühle mich auch nicht vollständig,würde mich auch gerne mal anlehnen,fallen lassen,nicht immer stark sein müssen. .Meine Kinder sind 18,14 und 13.

26.10.2019 17:14 • #51


S
Das ist wirklich exakt der gleiche Hintergrund.

Auch bei ihm war die Scheidung der Eltern und der Auszug des Vaters in dieser Zeit.

Ich bin normalerweise sehr kommunikativ und traute mich bei ihm ganz oft Dinge nicht zu fragen, aus Angst ihn zu verunsichern oder zu erinnern.

Vielleicht ist es dann noch entscheidend ob Einzel- oder Geschwisterkind, wie man solch eine Situation verkraftet.

Was mich immer ganz verunsichert hat, dass er grundsätzlich sehr sensibel ist, aber tatsächlich ganz oft auch ungehalten auf Fragen in seiner Kindheit reagiert hat.

Nach dem Motto, das wüsste er doch nicht mehr.

Komisch finde ich auch, dass man wenn selbst einen Verlust des Vaters erlitten hat, es eben wie in meinem Fall zulässt Vertrauen und Bindung zu den Kindern aufzubauen und dann sämtliche Gemeinsamkeiten kappt und flüchtet und da nicht von Beginn an konsequent ist, weil man weiss wie das eine Seele verletzt.

Ich wünsche mir, dass ich hoffentlich meine Fähigkeit zu lieben erhalte und nicht auch eine tiefe Wunde erlitten habe.

Man muss so stark im Alltag sein und fühlt sich so anlehnungsbedürftig und verletzlich.

Schwierige Konstellation in jeglicher Hinsicht.

26.10.2019 17:38 • #52


LaFamille
Schwierig finde ich,wieder Vertrauen zu fassen und Liebe ( so sie denn kommt) zulassen zu können und nicht aus Angst mit angezogener Handbremse zu fahren

26.10.2019 17:49 • #53


S
Alleine das zu lesen macht mich wieder ganz traurig.

Man wünscht sich eigentlich gar niemand anderen und ich bin generell weit davon entfernt überhaupt wieder an eine Beziehung zu denken.

Man möchte so gerne so eine Bindungsangst verstehen und wie man damit umgehen könnte.

Aber wie so viele schreiben, kann man leider nicht für zwei kämpfen.

26.10.2019 18:35 • #54


LaFamille
Im Moment geht es mir auch so,dass ich mir niemand anderen vorstellen kann..
Ich wollte mal ankommen,mit diesem Mann alt werden ..,dass das nun nicht mehr möglich ist macht unfassbar traurig. Das Schlimme,ich bin noch nicht geheilt,würde er vor der Tür stehen,wär es sofort aus mit mir und meiner Stärke,die ich notgedrungen gerade versuche zu entwickeln.

26.10.2019 19:10 • #55


S
Ihr hattet ja quasi auch kein wirklich offenes Gespräch zum Abschied und man wusste auch nicht, dass man sich zu dem Zeitpunkt zum letzten Mal sah.

Das ist so schwer, da immer vermeintlich ungeklärtes bleibt.

Auch ich war der Meinung, dass es bis in alle Ewigkeiten wunderbar harmonieren könnte und alles ja immer mehr für die Entspannung sprechen würde.

Mir ist bereits jetzt schon anders zumute, wenn ich an Weihnachten denke.
Vôllig klischeehaft!

Merke auch, dass ich gerade wenn ich mit mehreren zusammen treffe, teilweise richtig überfordert bin und Angst habe die Fassung zu verlieren.

Bin sonst total gesellig.

Ich hoffe jeden Morgen, dass möglichst etwas Positives passiert, was meinen Blick auf die Dinge verändert. Manchmal sind das ja wirklich Kleinigkeiten, die einen kurz vergessen lassen.

26.10.2019 19:25 • #56


LaFamille
Gerade weil es keinen Abschluss gab bin ich zeitweise immer noch am Zweifeln,ob ich
den Kontakt nicht noch mal suchen sollte. Dann,mit etwas nüchterner Betrachtung frage ich mich aber,was es bringen soll,ich hätte ja immer wieder Angst,fallengelassen zu werden,wenn es ein Remake gäbe.
Geholfen hat mir diesbezüglich der Thread Manifest gegen Liebeskummer...,eine wunderbare Hilfestellung.

Tjaaa,Weihnachten,Silvester ....da mag ich gar nicht dran denken.

Schrecklich dass man auch ständig getriggert wird ,egal,was ich mache,wohin ich gehe,alles und jede Situation bringt mich direkt gedanklich wieder zu ihm,das kenne ich so gar nicht und zeigt mir,dass ich emotional völlig abhängig bin/war.

26.10.2019 19:47 • #57


S
Mir geht es genauso...
Mich erinnert alles! Selbst eine banale Straßenecke. Das ist furchtbar.

Permanent die Angst, dass es ihm aufgrund des Wohnortwechsel viel einfacher fällt und er ohne Erinnerung neu beginnen kann.

Wie bzw wo kann ich denn gezielt nach diesem Thread suchen?

26.10.2019 20:21 • #58


LaFamille
Den Thread Manifest gegen Liebeskummer findest Du hier im Forum (oben in der Suchleiste oder unter der Rubrik Liebeskummer)...sozusagen Gebote oder Erste Hilfe.. Zumindest hat es mir geholfen,meinem Impuls nicht nachzugeben,mich noch mal bei ihm zu melden.

26.10.2019 20:26 • #59


S
Vielen Dank, ich habe es gefunden.

Sehr gut und am liebsten würde ich es aufhängen.

Der Punkt 17 ist der, den ich für mich schon immer am wichtigsten finde.

Ich versuche jetzt wieder einmal ein wenig Ruhe zu finden und hoffe nicht wieder stündlich aufzuwachen.

Wäre so gerne nicht so emotional und wünsche mir sachlich mit so einem Kummer umgehen zu können.

26.10.2019 20:40 • #60


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