@seventyfive: Ein bisschen fühle ich mich durch das,was Du erzählst an meine Beziehung erinnert,die vor 3 Wochen nach einem Jahr zu Ende ging. Auch ich hatte das Gefühl,die Liebe meines Lebens gefunden zu haben..,alles an Interessen/Vorlieben ,Wertvorstellungen etc. schien zu passen,wir haben viel unternommen,waren oft im Theater/Kino/Museum,haben Städtetrips gemacht usw. Meine Kinder mochten ihn auf Anhieb,und ich auch seine. Es schien alles perfekt.Wenn da nicht immer diese Rückzieher gewesen wären...( Wir haben allerdings nie zusammen gewohnt) Im Schnitt aller 3 Monate kam es vor,dass er meinte,es gehe ihm nicht gut und dann hat er sich eingeigelt. Meist eine Woche,in der ich dann höllisch litt,weil ich nicht wusste,was los ist. Danach war wieder alles normal. Ich habe aber,vermutlich aus Angst,dass er gleich wieder in sein Schneckenhaus geht,nie so wirklich mit ihm darüber gesprochen,was er für Probleme hat ,erst durch das Lesen hier im Forum bin ich auf das Thema Bindungsangst gekommen .
Kürzlich waren bei uns Herbstferien und wir wollten eigentlich 2-3 Tage mit den Kindern verreisen.
Ich merkte schon,dass er anders war und fragte,ob er denn überhaupt Lust hätte auf die Unternehmung mit den Kindern..,da meinte er,es gehe ihm gerade nicht gut,er hat das Gefühl,von seiner Niedergeschlagenheit und Ängsten verschlungen zu werden und er bräuchte einen sicheren Hafen. Ich wäre,wenn er mich bräuchte nicht da ( wir wohnen 1 Autostunde entfernt)..,und er würde nun mit seinen Kindern in seine Heimat nach Hamburg fahren. Als ich antwortete,es wäre ein Paradoxum,gleichzeitig zu sagen,ich wäre nicht da,um sich dann selbst zu entfernen kam : Tut mir leid.
Ich war,auch wegen meiner Kinder fürchterlich enttäuscht,bin dann auch zu Verwandten gefahren.
Zwei Tage später fragte ich ihn,wie es ihm geht,da sagte er,er hätte einen furchtbaren Streit mit seiner ältesten Tochter gehabt. Ich habe unter anderem entgegnet,dass ich sehe,dass er gerade gar keine Kraft für die Beziehung habe . Dies fasste er als Vorwurf auf ( Beziehungsunfähigkeit) und löschte umgehend den Kontakt zu mir.
Und ich Dummchen sitze genau wie Du da und frage mich nach meinem Anteil,was ich hätte anders/besser machen müssen.
Langsam,und da ist dieses Forum wirklich ein Segen,geht mir aber ein Licht auf.Ich muss mich um mich und meine Kinder kümmern,ich kann ihn nicht retten ,das muss er selbst tun.
Bis jetzt habe ich dem Impuls widerstanden,ihm zu schreiben
Trotzdem bin ich unendlich traurig,wie oft im Leben findet man jemanden,den man liebt?