Was soll ich sagen Luto? Eigentlich war die Trennung sehr allgemein gehalten. Sie hat sich beschwert das ich gelegentlich am Wochenende zu viel getrunken habe. Das ich oft sehr forsch mit Bemerkungen bin. Das ich nicht sorgsam genug mit meiner Gesundheit umgehe und dabei nicht an sie denke. Hauptgrund sei eben das sie keine Gefühle mehr für mich hat.
In vielen Dingen hat sie recht. Ich weiß das ich ein sehr präsentes Auftreten habe, das bringt mein Job mit sich. Ich weiß auch das ich gelegentlich etwas vorlaut bin und vielleicht auch hier und da verletzend sein kann. Wenn auch nicht wirklich in böser Absicht.
Aber ich habe mich auch schon verändert. Bin ruhiger geworden, gelassener, vielleicht manchmal zu gelassen. Mit der Trinkerei am Wochenende hat sie recht. Aber auch solche Dinge kann man(n) abstellen. Seit der Trennung habe ich gar nichts mehr getrunken, weil ich darauf im Moment so gar keinen Bock darauf habe und ich auch nicht zu den Menschen gehöre die ihre Sorgen mit Alk. wegspülen.
Aber mal ganz ehrlich: so wie ich bin, bin ich nicht erst seit jetzt. So wie ich bin hat sie mich vor sieben Jahren kennengelernt und vor vier Jahren geheiratet. Anfang letzten Jahres haben wir uns ein Ferienhaus in Holland gekauft und von da an waren wir jedes Wochenende dort. Im Sommer eine neue Küche im Herbst ein neues Wasserbett und vor vier Wochen hat sie in der Wohnung noch nen Jahresplaner aufgehängt in dem sie mit einem roten Edding unsere Wochenenden und Urlaube eingetragen und mit einem Smile markiert hat.
Darum hat mich diese Trennung so sehr von den Beinen gerissen. Ich habe es einfach nicht kommen sehen. Noch nicht mal ansatzweise. Und in dieser Beziehung bin ich absoluter Neuling. Noch nie in meinem Leben bin ich so sehr verletzt worden. Aber ich weiß das sie ihre Entscheidung nicht mit dem Vorsatz mich zu verletzen getroffen hat, sondern weil sie für sich eine Entscheidung getroffen hat. Darum hasse ich sie nicht und ich bin auch nicht wütend auf sie. Beide Reaktionen würden ihrer Person nicht gerecht und unsere gemeinsame Zeit ad Absurdum führen.
10.02.2018 00:01 •
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