Hallo liebe Forummitglieder,
ich habe die letzten Tage hier an verschiedenen Stellen viel mitgelesen und erhoffe mir nun, dass mich der Austausch hier irgendwie weiter bringt, da ich es nicht schaffe mit Freunden oder Familie über meine Situation zu sprechen, da ich mit den Reaktionen schwer umgehen kann, bzw. ich mich aufgrund des Umfanges meiner Geschichte nicht verstanden fühle, ich aber auch nicht jedes Detail erzählen möchte.
Es ist für mich aber sehr tröstend, dass man scheinbar nicht alleine ist.
Zu meiner Geschichte:
Mein Mann und ich sind seit 14 Jahren zusammen.
Direkt nach einem Jahr Beziehung haben wir uns eine Eigentumswohnung gekauft. 2017 haben wir unseren ersten Sohn bekommen, 2018 geheiratet, mein Mann hat dann seinen Beruf an den Nagel gehängt und hat ein Studium bei der Polizei begonnen. 2019/20 haben wir ein Haus gekauft und eigenständig 1,5 Jahre kernsaniert und 2020 auch unseren zweiten Sohn bekommen.
Nun zum Beginn meines Problems: Im Februar 2023 war er plötzlich verändert. Hat geweint und dann gesagt, dass er meine Nähe gerade nicht mehr aushalten würde. Der Tag an dem er das sagte war der Baubeginn unseres Dachausbaues, daher habe ich es auf eine Krise - Überforderung ? - geschoben. Habe ihm Raum gegeben und bin mit den Kindern erstmal zu meinen Eltern (die wohnen ein Haus weiter) gezogen. Er begann mit den Ausbauarbeiten des Daches und traf sich mit Freunden. Begann aber auch sich weiter zu distanzieren. Er änderte das Passwort zu seiner Mailadresse (wir waren da immer sehr offen), löschte die Standortverfolgung usw. Ich sprach ihn an, ob eine andere Frau dahinter stecke - NEIN. Mir kam das alles sehr merkwürdig vor. Als ich ihm Essen zur Baustelle bringen wollte fand ich sein Handy mit einer aufblinkenden Nachricht eines weiblichen Vornamens. In der Nachricht stand ein Text aus dem hervorhing, dass ich (diese Person und ich kannten uns nicht) niemals damit einverstanden sein würde, sie im Leben meiner Söhne zu sehen.
Darauf angesprochen gestand mein Mann, dass sie diese 25 Jährige Kollegin im Nachtdienst näher Kennengelernt hat. Sie auch eine schwierige Phase mit ihrem Freund hätte, der ebenfalls bei der Polizei sei uns sie dort mit einer Kollegin betrogen hätte usw. Letztendlich hätte er ihr sein Herz ausgeschüttet wie stressig das Leben mit den Kindern sei, und dass ich psychisch krank sei. Er meinte ich habe eine Depression o.ä. weil ich mir an vielen Stellen Sorgen zur entwicklung der Kinder gemacht habe (Sohn 1 Wachstumsverzögert, Sohn 2 Probleme beim Spracherwerb -- inzwischen durch mein Engagement und die richtigen Anlaufstellen beides im Normbereich).
Mir hat das den Boden unter den Füßen weg gezogen. Sie haben 2 Wochen lang ihre Schichten so gelegt, dass sie Nachts miteinander fuhren und sind dann auf einsame Parkplätze gefahren und haben sich ihre Herzen ausgeschüttet und geküsst. Er ist mir gegenüber immer sehr vermeident. Hat nie über seine Gefühle oder seine Bedürfnisse geredet. Er sagt ich würde sowieso am längeren Hebel sitzen und er hätte keine Chance gegen mich (finde das echt krass. )
Ich kam damit nicht klar und habe mich in psychologische Hilfe begeben, da ich auch tatsächlich dachte, dass mit mir etwas nicht Stimme (es wurde mir ja eingeredet, dass ich und meine Grübelei verantwortlich dafür sei). Nach einem stationären Aufenthalt und einer angefangen Therapie wurde mir von allen seiten besätigt, dass ich weder Depressiv sei, noch eine Angststörung o.ä. hätte. Ich sei einfach eine empathische Mutter, mit glücklicher Kindheit, deren Leben immer nach Plan verlief und der jetzt der Boden unter den Füßen fehlte.
Wir haben uns zusammen gerauft und hatten die letzten beiden Jahre sehr viel körperliche Intimität. Er ist bei mir geblieben. Hatte verschiedene versprechen bzgl. des Kontaktes mit der Kollegin gemacht. Diese war auch immernoch mit ihrem Freund zusammen. Leider konnte er die Sachen nicht einhalten. Es bestand dienstlicher Kontakt per Whatsapp (was für micht nicht ok war - warum muss sie ihm nach Feierabend etwas schreiben). Und es wurden Pläne gefälscht und mir gezeigt. Ich habe keine Nachtschichten mit ihr mehr akzeptiert.
Leider wurden diese gesetzten Grenzen nicht eingehalten. Und obwohl bei den beiden wirklich nichts mehr lief, kam es bei uns zu Hause nur noch zu streit. Er sagte er habe diese Versprechen, wie dass er im September 2024 die Wache wechselt und dass er keinen privaten Kontakt mehr mit ihr hat nur gemacht, weil ich ja immer irgendetwas von ihm abverlagen würde. Ich solle endlich verstehen, dass das ein Fehler war den die beiden gemacht haben, und das man jetzt eben normal miteinander umginge. Er hat sich aber auch äußerlicih und charakterlich sehr starkt verändert. Nutzte seitdem Snapchat, ging super gestylt mit Parfüm ohne Ende zur Nachtschicht. Man hat wirklich unterschiede zwischen den Tagschichten und seinem aussehen in der Nachtschicht gemerkt. Er ging auch ganz regelmäßig mit den Kollegen feiern. Als er einmal auf einer Hochzeit eingeladen war (auf der sie auch war) trieb er es soweit auf die Spitze, dass er sich komplett neu einkleidete, zum Friseur ging usw. Ich hab ihn damit konfrontiert. Es sei vorallem um ihr zu zeigen, was sie hätte haben können. Bzw. jetzt nicht hat. - So seine Aussage.
Letztendlich haben sich unsere Streits immer weiter zugespitzt. Er hat sehr viel Freiheiten genossen, war 2024 3x für jeweils eine Woche auf Jungstrips. Ging zu Festivals und hat seine Jugend nachgeholt. Er hat mir aber auch die Möglchkeit gegeben viele Dinge für mich zu machen. Ich hab aber deutlich weniger gemacht, weil mir das Familienleben und die Paarbeziehung in den letzten Jahren wichtiger war, als Party. Das ist meine Entscheidung.
Als er im Dezember jetzt 3x in 2 Wochen feiern war, sich dabei sehr unzuverlässig verhalten hat (ich solle ihn am Bahnhof abholen und er war nicht da) haben wir uns fast nur noch gestritten. Er ist jetzt ausgezogen in unsere Eigentumswohnung. Diese hatte er im August schon wegen Eigenbedarf gekündigt, weil ich ja doch keine Ruhe geben würde. Nun hat er mir am 23.12. verkündet, dass er auszieht und sich trennen möchte.
Er zahlt Kindesunterhalt und wir haben feste Zeiten mit den Kindern (5 und 7 Jahre) ausgemacht.
Ich bin total am Boden zerstört, dass er auf einmal Lust und Zeit hat etwas mit den Jungs zu unternehmen und auch dass er Kraft und Energy hat die Wohnung aufwändig zu sanieren (er wolle es ja auch schön haben).
Wir haben regelmäßig Kontakt - vorallem wegen den Kindern. Er kommt auch regelmäßig um mit mir einen Kaffee zu trinken oder ein Gesellschaftsspiel zu spielen. Das haben wir in unserer Beziehung immer total gerne gemacht.
Er sagt immer noch ich sei seine Traumfrau, aber er könne den Streit nicht mehr haben. Er zieht mich auch bei allen Sachen zu rat (Outfits, Wohnungseinrichtung, kochen. ) aber sobald ich anfange über unsere Beziehung zu sprechen wird er kalt und macht dicht. Er sagt er will mich in seinem Leben, aber er kann diese Beziehung nicht mehr.
Mich macht dieses hin und her seit Weihnachten fertig. Wobei es seitdem auch keinen Kuss oder ähnliches mehr gab und er auch immer in der Wohnung schläft. Trotzdem fühlt es sich für mich so an, als würde es eine Zukunft geben. Er sagt er würde die Wohnung auch nur so schön fertig machen, damit man sie sonst wieder gut vermieten könnte. Würde nur Sachen anschaffen, die ich auch gerne hätte. ZB hat er mich gefragt welchen Kaffeevollautomaten ich gerne hätte, den er sich anschaffen solle. Ich merke an so vielen Stellen dass da noch liebe ist bei uns. Und warum auch immer vertraue ich ihm, aber er sagt er ist zu keinen Gesprächen mehr bereit darüber und möchte jetzt sein eigenes Leben leben.
WAS SOLL ICH BLOß TUN? Meine Gedanken kreisen sehr viel und ich habe sehr viel Hoffnung. Er sagt ich solle mich auf mich konzentrieren.
Gestern 12:52 •
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