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Gefühlschaos Die Jugendliebe bringt alles durcheinander

SlevinS
Zitat von Gast2000:
Ja, leider wird die damalige Jugendliebe idealisiert, es wird projektiert, glorefiziert, es werden Illusionen
erweckt und Gefühle daraus angeregt und regeneriert.

Wie man oft hier in ähnlich gelagerten Fällen lesen kann, wird sich oft da hinein gesteigert und ab einem
gewissen Punkt wird der Kontakt zur Jugendliebe aufgenommen bzw. gesteigert. Spielt die ehemalige
Jugendliebe mit, ist eine Affäre nicht mehr weit. Gleichzeitig und zunehmend wird oft dann die eigene
Ehe/Beziehung hinterfragt. Um sich selbst ein Alibi zu geben und zur Beruhigung des eigenen Gewis-
sens, wird die eigene Beziehung dann schlecht geredet und die Jugendliebe glorifiziert.

Wird dann nicht doch noch rechtzeitig Stop gesagt oder der LP bemerkt das und handelt, entstehen
daraus dann Affären mit all den dazu gehörigen Begleiterscheinungen.

1. Neben dem langen Zeitabstand und den Veränderungen die jeder Mensch in der Zwischenzeit durch-
läuft, ist das damalige nicht so ohne weiteres in die heutige Zeit zu übertragen.
2. Lebt die Jugendliebe oft in einer Ehe/Beziehung, meist beide.
3. Hat man nie einen Alltag zusammen erlebt, man kennt sich also kaum
4. Oft werden dabei zwei Familien, oft mit Kindern, zerstört.
5. Es entsteht in der Regel dann verbrannte Erde auf die dann eine neue Beziehung gebaut wird.
6. Meist halten solche Beziehungen dann nicht lange, da zuviel Lasten und Altlasten da sind.

Was jeder macht in einer Situation, muß jeder selber wissen. Man sollte jedoch gut abwägen, die
Risiken und was man auf´s Spiel setzt kennen und auch bereits sein mit den möglichen Folgen
zu leben.


Jedes einzelne Wort und jede deiner Aufzählungen entsprechen exakt meiner Geschichte. Mit etwas Abstand auf diese Geschichte, kann man mit den Betroffenen gut mitfühlen, man kann die Gedankengänge verstehen. Verstehen heisst aber noch lange nicht diesen gegangen Weg zu akzeptieren denn...

Zitat von Gast2000:
Gleichzeitig und zunehmend wird oft dann die eigene
Ehe/Beziehung hinterfragt. Um sich selbst ein Alibi zu geben und zur Beruhigung des eigenen Gewis-
sens, wird die eigene Beziehung dann schlecht geredet und die Jugendliebe glorifiziert.


ist meiner Meinung nach eine Charaktersache. Wenn mir etwas in der Beziehung fehlt, muss ich kommunizieren.
Wird dies nicht gemacht, entsteht genau dieser Raum, indem die Gedanken für die Jugendliebe platz haben.

Diese starke Drang zur Jugendliebe ist das Symptom unterdrückter Wünsche/Gefühle.

07.11.2019 11:40 • x 2 #16


darkenrahl
Zitat von DieSeherin:

puh, das finde ich schon extrem hart ausgedrückt! ich kenne das gefühl, dass es einen innerlich zerreißt und man tatsächlich niemandem weh tun möchte... am liebsten die decke über den kopf ziehen möchte, bis sich alles von selber löst. und ich weiß noch genau, dass ich meinem damaligen mann nicht liebe vorgespielt habe, sondern einfach eine andere art der liebe für ihn empfunden habe! und ja, es ist nicht fair, aber menschlich!


Warum hart? Die TE hat doch ihren NochPartner bewusst fast 15 Jahre belogen, sie schreibt ja selbst, sie hätte die ganze Zeit starke Gefühle für ihre Jugendliebe gehabt und Zweifel für ihre NochPartnerschaft eingestanden. Gestohlene Jahre
Dann muss man das dem Parter sagen, der hat ein Recht zu wissen dass es mit der TE nicht passt/e

07.11.2019 12:07 • x 4 #17


A


Gefühlschaos Die Jugendliebe bringt alles durcheinander

x 3


D
Ist es nicht eher so dass die Jugendliebe ein Ausdruck dafür ist dass die te für ihren jetzigen Partner nie ausreichend Gefühle hatte? Wie andere ja bereits vorher schrieben wird da was reinprojiziert. Das wahrscheinlich schon immer und es gab einfach niemand anderen wo sie Gefühle reinprojizieren kann. Wie kann man für jemanden so lange Gefühle haben wenn man doch nie zusammen war? Doch nur wegen der Vorstellung ein paar zu sein...

07.11.2019 12:20 • x 3 #18


SlevinS
Zitat von dämonen:
Wie kann man für jemanden so lange Gefühle haben wenn man doch nie zusammen war?


Das böse erwachen kommt meist, wenn die Beziehung dann eingegangen wird. Denn hoppla, plötzlich ist da ein Mensch, der so gar nicht in das Bild aus dem Kopf passt. Dieser Mensch hat sich in diesen X Jahren ebenfalls weiterentwickelt, sich verändert. Das Bild im Kopf, mit meist positiven Erinnerungen, hat aber den Stand von vor X Jahren.

Deshalb sehe ich das genau gleich

Zitat von dämonen:
Ist es nicht eher so dass die Jugendliebe ein Ausdruck dafür ist dass die te für ihren jetzigen Partner nie ausreichend Gefühle hatte? Wie andere ja bereits vorher schrieben wird da was reinprojiziert. Das wahrscheinlich schon immer und es gab einfach niemand anderen wo sie Gefühle reinprojizieren kann.

07.11.2019 13:38 • x 1 #19


S
Zitat von Miss_Sophy:
Im Hintergrund und Hinterkopf war (leider) immer mal wieder meine große Liebe von damals.


Ich glaube du fantasierst dir da was herbei. Große Liebe, weil du ihn kurz geküsst und dann weggelaufen bist? Vor 15 Jahren? Ich bitte dich, das ist doch Quark, den du dir da zusammenschusterst, um dir dein Verhalten ein wenig zu entschuldigen. Wie meine VorrednerInnen schon angemerkt haben idealisierst du da etwas und ich habe starke Zweifel, dass das mit der Realität vereinbar ist.

Ich würde der Geschichte nur in sofern Bedeutung beimessen, als das es dich aus deiner Beziehungs-Komfortzone zwingt und womöglich lang aufgeschobene Probleme innerhalb der Beziehung anzugehen. Klassischer Kompensationsmove. Aber große Liebe? Tut mir Leid, da musste ich herzhaft lachen...

Zitat von Miss_Sophy:
Wir haben uns seitdem nur ein paar mal gesehen und ich bin kurz davor, meine Beziehung mit allem, was dran hängt, über Bord zu werfen.


Wäre ich ein Kumpel deines Freundes und würde davon erfahren, würde ich hierzu sagen: ja, bitte verlass ihn. Wenn du 15 Jahre wegen nichts (genau das ist es, herbeifantasiertes nichts) über Bord zu werfen bereit bist solltest du deinen Partner freigeben. Harmonie hin oder her. Auf den entscheidenden Metern versagst du meiner Meinung nach.

Andererseits - nichts ist für ewig. Auch Beziehungen haben eine Halbwertszeit. Vielleicht ist eure Zeit eben abgelaufen.

In jedem Falle alles Gute für dich!

07.11.2019 13:58 • x 3 #20


F
Hallo, ich habe neulich einen langen Report dazu gelesen und zufällig hier dann auch ein Thema dazu gesehen, deswegen poste ich es hier nochmal.

Liebe TE,
lies dich vielleicht mal etwas in die Studien von Nancy Kalish ein. Die hat lange zu dem Thema geforscht und Leute befragt.

Je nachdem, wie die Jugendliebe endete, ist eine neue Chance wahrscheinlicher oder eben auch nicht.
Fakt ist schejnbar, dass die erste richtige Liebe eben viel unser weiteres Beziehungsleben beeinflusst, weil hier grundlegende Mechanismen im Hirn geschaltet werden.
Diese KÖNNEN dann bei erneutem Kontakt eben wieder aufflammen.

Nancy Kalish hat für den Unterschied zwischen einer neuen und einer alten neuen Liene ( die damals z.B. wegen Umzug o.Ä. unterbrochen wurde) eine Erklärung gefunden: Diese wiedergefundene Liebe hat nichts mit S. zu tun, es ist keine Midlife-Crisis. Die anfängliche Liebes-Euphorie hält an. Sie ist real und kein Symbol für etwas, das in der Vergangenheit nicht gelöst wurde. Sie wird nicht vergehen, wenn man einfach über sie hinweggeht, sondern andauern. Die wiedergefundene Liebe ist die Fortsetzung einer Liebe, die unterbrochen wurde.

Wichtig ist, glaube ich, dennoch ein intensiver Blick auf die bestehende Beziehung.
Wenn du dich dann trennen willst: Trenn dich. Aber nicht wegen des anderen Mannes, sondern um deinetwillen.
Das mit dem anderen kann trotzdem in die Hose gehen, denn Anziehung und Liebe sind zwar Bestandteile, aber keine Garanie für eine gelingende Beziehung. Da muss noch mehr passen und dazu kommen und das könnte bei diesem anderen Mann nicht der Fall sein.
Den müsstest du dann NACH einer Trennung erstmal richtig kennenlernen.

07.11.2019 16:09 • x 2 #21


6rama9
Zitat von Miss_Sophy:
Sowas Albernes! Es hat wirklich gedauert, über ihn wegzukommen und so ganz bin ich das wohl nie. Das habe ich vor einigen Wochen schmerzlich zu spüren bekommen.

Ja, manche Menschen kommen ihr Leben lang nicht über Kränkungen hinweg, die sie erlitten haben. Vor allem Zurückweisungen in der Pubertät können ein tiefsitzendes Gefühl von Minderwertigkeit erzeugen, welches irgendwann ein Verntil sucht und findet, um die Kränkung (vermeintlich) zu egalisieren.

Übrigens ist es egal ob du deinem Jugendfreund begegnest oder jemand völlig Fremden, der dir unterbewust das Gefühl gibt, diese Kränkung wieder gut zumachen. Irgendwann wäre unweigerlich dein Ausbruch aus der Ehe passiert, denn du hattest noch was entscheidendes gutzumachen.

Zitat von Miss_Sophy:
Wir haben uns immer gut verstanden und uns alles gesagt, Geheimnisse gab es zwischen uns nie. Wir vertrauen einander vollkommen. Im Hintergrund und Hinterkopf war (leider) immer mal wieder meine große Liebe von damals.

Unsinn, ihr habt euch nicht alles gesagt. Sonst wäre die alten Liebe nicht in ausschließlich deinem Hintergrund und Hinterkopf rumgespukt, sondern ihr hättet euch gemeinsam darüber auseinander gesetzt. Dein Mann hätte gewusst, wie fragil seine Ehe mit dir wirklich ist und du oder ihr als Paar hättet euch längst therapeutische Hilfe geholt. Du machst dir hier nur was vor: Er war vielleicht offen, du hast ihm aber ein alles entscheidendes Detail verschwiegen und verheimlicht.

Zitat von Miss_Sophy:
Ich habe zwischendurch das Bedauern gespürt, dass aus uns nie etwas was wurde. Ok, ehrlich gesagt, war er zwischendurch schon ein paar mal wieder zu tief in meinem Herzen.

Er war nicht in deinem Herzen, sondern in deinem Kopf. Genau in der Region, die mit der Verarbeitung pubertärer Erlebnisse beschäftigt ist und die bei dir groß voll auf Emfpang geschaltet ist.

Zitat von Miss_Sophy:
Ich hatte nie Geheimnisse vor meinem Partner, aber zum ersten Mal ist da eine Sache, die ich ihm einfach nicht erzählen kann. Es würde ihm das Herz brechen. Da ich aber auch seine Anwesenheit derzeit nicht aushalten kann, weil ich mich permanent fühle, als würde ich ihn verraten, habe ich ihn gebeten, für einige Wochen auszuziehen. Was er auch gemacht hat. Ich habe ihm erzählt, dass ich nicht mehr weiß, was ich noch für ihn fühle. Und das weiß ich aktuell wirklich nicht. Mehr habe ich ihm nicht erzählt. Er versteht natürlich überhaupt nicht, was auf einmal mit mir los ist. Das hat ihm den Boden unter den Füßen weggezogen, auch er ist seitdem ein seelisches Wrack. Mir tut das alles so unendlich leid. Er ist nun ausgezogen.

Das finde ich ein wirklich fieses Ding von dir, das ich nicht mal meinem ärgsten Feind antun würde. Selbst jetzt, wo du eure Ehe durch deine jahrelange Heimlichtuerei schon vor die Wand gefahren hast, bist du immer noch nicht ehrlich. Statt ihm den wahren Grund zu sagen, grübelt er jetzt wochenlang darüber was er wohl falsch gemacht haben könnte und wo seine Fehler lagen. Dabei liegt der Fehler einzig und allein in deinem seelischen Gerüst und er hatte und hat nie eine Chance gehabt. Tut man so etwas seinem Patner an? Und dann noch unter dem feigen Deckmäntelchen, dass man ihm das Herz brechen würde? Nichts bricht das Herz mehr als die Beweggründe des Partner für eine Trennung nachträglich oder gar nicht zu erfahren.

Zitat von Miss_Sophy:
Mein Partner und ich haben einfach immer so gut zusammengepasst, ich habe nie wirklich über eine Trennung nachgedacht. Und trotzdem war da immer die Frage Was wäre wenn? Das ist das eigentlich Problem, das ich seit Jahren rumschleppe, dass wir es nie eine Beziehung ausprobiert haben. Weil wir beide zu feige waren.

Das ist nicht das Problem, sondern dass er dich zurückgewiesen hatte und es keine von dir getroffene Entscheidung war.

Mein abschleißender Rat: Nach 15 gemeinsamen Jahren bist du es mehr als schuldig endlich mal ehrlich zu deinem Mann zu sein. Egal wie du dich entscheidest. Sorry, aber die kleine Spitze als Nachsatz muss ich dann doch loswerden: Aber dann würde er die Ehe eventuell beenden, selbst wenn du dich für die ehe entscheiden würdest... und das wäre dann für dein Ego die absolute Kränkung, nicht wahr?

07.11.2019 16:41 • x 3 #22


darkenrahl
Liebe TE, du schreibst immer von einer 15 jährigen Beziehung und von deinem Partner. Bist du mit deinem Partner verheiratet oder nicht? Habt ihr Kinder?

07.11.2019 18:06 • x 1 #23


6rama9
Zitat von Miss_Sophy:
Da ich aber auch seine Anwesenheit derzeit nicht aushalten kann, weil ich mich permanent fühle, als würde ich ihn verraten, habe ich ihn gebeten, für einige Wochen auszuziehen.

Fällt mir jetzt erst auf und finde ich sehr skurril... Weil du seine Anwesenheit nicht aushalten konntest, sollte er ausziehen? Probier ich in Zukunft auch mal aus... wenn ich Streit mit meiner Frau habe, sage ich ihr, sie soll das Wohnzimmer verlassen Ich fürchte nur meine Frau ist da aus anderem Holz geschnitzt als dein Mann.

Kann es sein, dass du in (d)einer sehr egozentrischen Welt lebst?

07.11.2019 23:01 • x 3 #24


F
Zitat von darkenrahl:
Bist du mit deinem Partner verheiratet oder nicht?

Ist das wichtig?

08.11.2019 00:16 • #25


6rama9
Zitat von Florentine:
Ist das wichtig?

Psychologisch gesehen: Ja. Die Ehe ist ein großer Schritt mehr Verbindlichkeit. Während man eine nicht-eheliche Partnerschaft sehr einfach und ohne rechtliche Konsequenzen lösen kann, stellt die Auflösung einer Ehe weit höhere Anforderungen für deren Auflösung. Nicht umsonst sehen viele Paartherapeuten den Hauptnutzen der Ehe darin, vorschnelles Beenden einer Beziehungen zu vermeiden.

Ist die TE nicht verheiratet, kann die endgültige Trennung innerhalb eines Tages erfolgen. Es gibt (sofern kein gemeinsames Immobilienvermögen) keine rechtlichen Hürden. Bei einer Ehe zieht sich das Trennungsverfahren mindestens 1 Jahr hin. das ist also ein sehr deutlicher Unterschied.

Persönlich bin ich bei langjährigen Partnerschaften unverheirateter Paare immer etwas skeptisch. Es muss ja einen Grund geben, warum das Paar dem Staat mehrere 10.000 Euro Steuer in den Rachen wirft, um unbedingt unverheiratet zu bleiben. Jetzt gibt es sicher progressive Menschen, die von der staatlich sanktionierten Ehe als Institution nichts halten.... aber wenn man dann einen ganz normalen Beruf in einem ganz normalen Leben hat, dann steckt wohl kaum eine ultra-progressive Lebenseinstellung dahinter, sondern eher ein gewisser Bindungs-Unwille.

Hier im Fall der TE ist meiner Meinung nach alles schon entschieden, wenn die beiden nicht verheiratet sind. Dann wird die TE warmwechseln und bzgl des Partners wird für sie gelten: Aus den Augen, aus dem Sinn. Sind die beiden verheiratet, wird die TE noch eine sehr lange Zeit an ihre jahrelange Liebes- und Lebenslüge erinnert und wird mit ansehen müssen, was sie ihrem Mann für das eigene Seelenheil angetan hat.

08.11.2019 08:15 • x 2 #26


F
Das muss doch gar nicht ultra-progressiv sein, oft hilft auch rechnen können.
Wenn beide etwa gleich verdienen, oder beide (wie bei den meisten üblich in SteuerKlasse 4 sind) kannste den Splittingvorteil abknicken. Lohnt dann auch mal schön erst recht nicht, wenn du dann noch etwaige Scheidungskosten und Hochzeitskosten drauf rechnest.
Unabhängig von der Steuerklasse bleibt aufs Jahr gesehen die Steuerlast auch dieselbe.
Du hast dann vielleicht monatlich weniger in der Tasche, bekommst dafür beim Ausgleich was wieder bzw. kann umgekehrt grade beim 3/5 Modell eine Nachzahlung fällig werden.
Du verlierst die Gewalt und Entscheidungsfreiheit über dein Vermögen (und ggf auch das deiner Familie bei z.B. Erbschaften).
Ich sehe die Vorteile einer Ehe vor allem in der Alters- und Hinterbliebenenvorsorge und wenn größeres (zu vererbendes) Vermögen wie Immobilien da ist, die man aber auch ohne Trauschein umsichtig gestalten kann.

Last but not least:
Du weißt, dein Partner ist freiwillig bei dir und nicht wegen eines Vertrags oder weil eben eine Scheidung so aufwändig wäre.

angetan...es sind nun mal nicht alle Menschen super duper reflektiert und selbstsicher und selbstkritisch usw.
Was sich in einem Moment gut und richtig anfühlt, muss es eben 15 Jahre später nicht mehr.
Dass die Beziehung so lange gehalten hat, heißt für mich zumindest, dass Gefühle da sind/waren und dass diese Entscheidung einstmals stimmig erschien.
Herrje. Ich würde vor dem Altar mit meinem Wissensstand von heute auch nicht nochmal ja sagen. Und?
Ich habe mich verändert. Wir haben uns verändert. Das macht mir schlechtes Gewissen genug, und ich denke da seit Jahren drüber nach.
Davon geht es aber nicht weg.
Und die Schuldzuweisung nützt da auch nicht.

Deine Prognose für die TE klingt verbittert, enttäuscht und anmaßend.

08.11.2019 19:31 • x 2 #27


6rama9
Zitat von Florentine:
Wenn beide etwa gleich verdienen, oder beide (wie bei den meisten üblich in SteuerKlasse 4 sind) kannste den Splittingvorteil abknicken.

Ja, aber nur wenn die Verdienste ungefähr gleich sind. Was (selten genug) fast ausschließlich bei kinderlosen Ehepaaren auftritt. Mag sein, dass beides bei der TE zutrifft, mag aber auch sein, dass die feste Bindung der Ehe genau aufgrund der Unerfüllte-Liebe Problematik nicht eingegangen wurde.

Zitat von Florentine:
Du verlierst die Gewalt und Entscheidungsfreiheit über dein Vermögen (und ggf auch das deiner Familie bei z.B. Erbschaften).

Korrekt hieße es ...die alleinige Gewalt.... Und genau dieser Gemeinsamkeitsgedanke ist für viele ein KO-Kriterium für eine Ehe. Denn Teilen ist häufig mit der Angst verbunden, zu kurz zu kommen.

Zitat von Florentine:
angetan...es sind nun mal nicht alle Menschen super duper reflektiert und selbstsicher und selbstkritisch usw.

Stimmt... jeder Mensch kann noch lernen und an seiner Persönlichkeit arbeiten. Besonders den wenig reflektierten und weig selbstkritischen ist das zu wünschen.

Zitat von Florentine:
Dass die Beziehung so lange gehalten hat, heißt für mich zumindest, dass Gefühle da sind/waren und dass diese Entscheidung einstmals stimmig erschien.

Das Kernproblem ist doch nicht, ob die Entscheidung stimmig schien. Das Kernproblem ist doch die jahrelange Verheimlichung der Gefühle zu dem Jugendschwarm vor ihrem Partner. Da waren von Anfang an immer wieder Zweifel, ob nicht er der richtigere gewesen wäre.

Zitat von Florentine:
Ich würde vor dem Altar mit meinem Wissensstand von heute auch nicht nochmal ja sagen. Und?
Ich habe mich verändert. Wir haben uns verändert. Das macht mir schlechtes Gewissen genug, und ich denke da seit Jahren drüber nach.

Nun, so wie es scheint macht dir Ehe für dich schon einen Unterschied und bestätigt die Aussage der Psychologen, dass eine Eheschließung die Paarbeziehung festigt. Ich vermute aufgrund deiner Aussage, dass du ohne den mühsamen Scheidungsprozess bereits getrennt wärst. Ob diese Hürde bei dir etwas gutes oder schlechtes war, wird sich noch rausstellen. Wobei ich persönlich der Meinung bin, dass es wahrlich zu kurz gesprungen ist, von der Art und Länge des Trennungsprozesses eine Trennung abhängig zu machen.

Zitat von Florentine:
Deine Prognose für die TE klingt verbittert, enttäuscht und anmaßend.

Ich halte sie für realistisch, nicht anmaßend. Die TE ist emotional so angefixt, dass sie garantiert nicht so einfach in ihr altes Leben zurück und die Jugendliebe mit einem Achselzucken vergessen kann. Für jemanden, der sich so reingesteigert hat wie die TE, gibt es kein Zurück. Schon die ganzen 15 Jahre hat sie sich gefragt, wie es wohl mit dem Anderen geklappt hätte. Und jetzt sollen diese Gedanken mit einem mal durch eine Willensentscheidung vorbei sein? Nie im Leben. Die werden noch viel mehr an ihrer Seele nagen. Sorry, ich bleibe dabei: Es gibt nur noch einen Weg für die TE. Das Problem mit der Jugendliebe hätte sie viel früher aufarbeiten sollen, am besten mit therapeutischer Hilfe.

08.11.2019 20:52 • x 2 #28


Leonhard
Hallo, @miss_sophy,

Esther Perel sagt sinngemäß: Heutzutage trennt man sich nicht, weil es einem schlecht gehe, sondern weil man meine, woanders ginge es einem besser.
Was versprichst Du Dir an Besserem durch die neue Beziehung? Auch noch in 5, 10, 15 Jahren? Gibt´s dann wieder einen Neuen, weil die Beziehung normal läuft?
Du bist jetzt schon in einer emotionalen Affäre und da fängt der Hormonrausch zu wirken an. Deine Beziehungs-Gefühle haben gegen die Affären-Gefühle momentan(!) kaum eine Chance. Alte Liebe rostet nicht ist auch ein Mechanismus, wegen dem man vorsichtig sein sollte.

Wenn Du an einer Fortführung Deiner Partnerschaft interessiert bist, dann
lasse die Finger von der Affäre,
kläre mit deinem Partner, was Dir fehlt (auch professionell),

Wenn Du es nicht bist, dann
rede ehrlich mit Deinem Partner (er befürchtet es sicher bereits und sitzt auf glühenden Kohlen),
trenne Dich, mach einen klaren Schnitt und keinen Warmwechsel,
Das hat er nach 15 Jahren verdient.

Was mich an Deiner Partnerschaft wundert ist, dass sie so lange ohne Ehe oder Kinder geblieben ist. Das klingt für mich schon so ein wenig, als ob sie vor sich hin läppert. Wir haben einen Spruch: Nach 10 Jahren heiratet man oder man trennt sich. War das Feuer bei Euch mal größer?

10.11.2019 13:28 • #29


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