47

Gefühle für Klientin

Wasabix
Zitat von Elohim:
Dies gilt im Falle eine Therapeutenbindung dann glaube ich auch noch bis zu einem Jahr nach der Behandlung, zumindest bei Psychotherapeuten. Ganz sicher bin



Doch das stimmt schon.
Meine frühere Therapeutin und ich waren nach Ende der Therapie privat in telefonischem Kontakt.
Das musste heimlich laufen.

Das ist lange her und damals war das nicht ganz ohne..
Nach Ablauf des Jahres entwickelte sich eine tiefere Freundschaft, die einige Jahre hielt.
Sie zog dann nach Nordrhein-Westfalen und wir verloren uns aus den Augen.

14.12.2023 20:50 • x 2 #16


F
Ja danke, das Wort Machtgefälle hab ich gesucht, genau das meine ich.

Du hast Dich also an Deinem Arbeitsplatz verliebt, was ja sehr häufig vorkommt. Das ist wirklich ein Dilemma.
Dass dieses Verlieben oft aber auch reine Projektion ist muss ich Dir ja nicht erzählen.

Magst Du noch bisschen so von Deinem Leben erzählen? Wie schaut's aus mit Deinem Privatleben, hast du genügend Freizeit als Ausgleich zu dem sicher sehr anstrengenden forderndem Berufsleben?

Dieses Mädel war Dir ja nun auch anvertraut auch wenn es nur vertretungsweise war. Ich hab NICHT den Eindruck das Du - so rein wie Du gerade schreibst- jemand bist der das schwache Geschlecht vorzieht - Falls du verstehst was ich meine. Es macht mir den Eindruck dass Du dich wirklcih in einen sehr lieben Charakter verguckt hast und optisch hat sie Dir sicher auch gefallen.

lebt sie denn in der gleichen Stadt, ist sie jetzt unbekannt verschwunden oder wie ist das Ende zu beurteilen?

Denkst Du grad darüber nach doch noch irgendwie Kontakt aufzunehmen?
(was ich nicht gut fände).

Ich denke Du wirst gerade mit herausfordernden beruflichen Konflikten konfrontiert und lass mich Dir nochmal sagen: ich finde du meisterst das sehr gut.

14.12.2023 20:53 • x 2 #17


A


Gefühle für Klientin

x 3


E
@Wasabix : Danke für die Aufklärung. Das ist gut zu wissen. Bleibt rechtlich nur noch fraglich, wer tatsächlich als Therapeut gilt. Nur der Psychologe? Der Sozialarbeiter in der gleichen Einrichtung?

@felicitas2023: Danke dir erstmal für die aufmunternden Worte.

In der Freizeit läuft es ganz passabel. Freundeskreis ist groß und weitestgehend stabil. Partnerschaft hatte ich ewig keine mehr, strebe ich aber auch nicht wirklich an, da ich sehr viel in persönliche Entwicklung, Sport, Hobbies und natürlich auch die Arbeit sowie ein Nebenprojekt investiere. Eine Partnerin fehlt sicherlich ab und an, vielleicht ist das auch einer der Gründe für die Situation. Ansonsten findet viel Zeit natürlich auch auf der Arbeit statt - wie gesagt, teils stationäres Setting, bedeutet man erlebt auch die Freizeit der stationären Klienten entsprechend mit. Wie du schon sagtest - Übertragung bzw. Projektion wird da nicht unwahrscheinlicher.

Ich ziehe niemanden vor, da hast du Recht (oder versuche es, Sympathie und Antipathie gibt's natürlich trotzdem). Interessant ist, dass ich Sie anfangs nicht mal besonders attraktiv fand. Normalerweise ist es bei mir wie bei den meisten Männern (und sicherlich auch Frauen), dass das Aussehen erstmal der ausschlaggebende Punkt ist. Bei ihr war das gar nicht der Fall - erst als wir uns wirklich kennengelernt haben ging das los, damit habe ich absolut nicht gerechnet. Der Charakter und die Art waren hier tatsächlich das, was mich quasi abgeholt hat. Rein optisch war sie nicht mal mein Typ (was sich ja komischerweise auch gefühlt schnell ändert, wenn Gefühle im Spiel sind).

Sie wohnt ganz in der Nähe, 20 Minuten Autofahrt vielleicht. Ich weiß auch wo, Sie weiß auch wo ich wohne (da dies direkt am Arbeitsort ist). Seitens des Bezugsteams gibt es auch Nachbehandlungstermine. Quasi um zu gucken ob auch alles fein ist. Wir werden uns also zu 100% wieder sehen.

Nein, Kontakt nehme ich keinen auf, obwohl das möglich wäre. Wie gesagt, das ist nicht nur irgendeine Berufsethosgeschichte, sondern schlicht moralisch falsch, siehe Machtgefälle, etc. Wie @Iunderstand schon sagte, hat das auch gefühlt einen üblen Beigeschmack, das weiß ich auch.
Ich kann aber nicht verleugnen, dass ich mich über eine Kontaktaufnahme ihrerseits freuen würde. Nicht lange, weil die Probleme dann erst los gehen würden - aber ja - erstmal würde ich mich freuen. Logik vs. Gefühle.

14.12.2023 21:15 • x 2 #18


L
Zitat von Elohim:
@Lillilli Nein, die Möglichkeit haben wir nicht. Ich habe auch nicht die besten Erfahrungen mit Supervision gemacht. Gibt es das überhaupt, Supervision für vergangene Fälle? Im Endeffekt ist die berufliche Problematik mit ihrem Gehen vor 2 Monaten ja eh entschärft. Mir geht es vor allem um die ...


Ganz abgeschlossen ist der Fall ja nicht, du wirst sie ja im beruflichen Kontext wiedersehen und machst dir viele Gedanken über sie. Supervision wäre in diesem Fall total angesagt, damit du gut reflektieren kannst, was da eigentlich passiert ist. Ein freundschaftlicher Kontakt oder gar eine Liebesbeziehung in diesem Kontext kann auch im Nachhinein den Therapieerfolg beeinträchtigen.

14.12.2023 21:20 • x 1 #19


F
Ok die Tatsache dass Du sie Wiedersehen wirst bedeutet zumindest dass Du nicht reinsteigern wirst in Gedankenwelten. Sie ist also so gar nicth komplett aus Deinem Leben verschwunden.

Du hast Dich gut im Griff und denkst rational wie es scheint.
Es wird spannend werden sie dann wiederzusehen. Wer weiss ob sich Deine Gefühle nicht mit der Zeit ändern.

Ich denke Du kannst eigentlich gelassen in die Zukunft schauen und das auf Dich zukommen lassen.
Ich dachte irgendwie am Anfang dass sie nun komplett aus dem Leben verschwunden ist und es nie mehr ein Wiedersehen geben wird. So aber ist es doch offen wo sich die Gefühle hin entwickeln.

Du schreibst Dein Focus liegt grad nicth auf einer Beziehung. Aber dein Herz sieht das ja etwas anders Weisst Du was ich gut fände? Wenn Du vielleicht - und sei es nur um sich abzulenken- mal privat ein Date hättest wie wäre das? Du bist doch im perfekten Alter. Da sollte es soviele tolle Mädels geben die man treffen kann? Grad wenn man aktiv ist und einen grossen Freundeskreis hat?

14.12.2023 21:25 • x 1 #20


B
Zitat von Elohim:
Wir werden uns noch ein paar mal im Nachgang der Behandlung sehen. Auch hier habe ich keine Ahnung, wie ich mit der Situation umgehen soll.

Zitat von Elohim:
professionell bleiben



Zitat von Elohim:
Die Behandlung ist ja vorbei, hier ist also wenig zu befürchten.

Zitat von Elohim:
Wir werden uns noch ein paar mal im Nachgang der Behandlung sehen.

Das passt auch nicht zusammen.

Zitat von Elohim:
Ich arbeite in einer Einrichtung zur Weiterbehandlung für psychisch Erkrankte

Zitat von Elohim:
Und das Mädel ist auch medikamentös eingestellt und lange schon stabil, Schizophrene sind ja eher selten manipulativ -

Ähmmm
DAS passt nicht zusammen.

Und ,das Schizophrene nicht manipulativ sind...kennst du ihre ganze Akte und kannst das ausschließen,dass sie nur das hat?

Wieso steht Sie so hoch auf dem Prodest-Das würde ich mich an deiner Stelle Fragen.

14.12.2023 21:27 • x 1 #21


E
@Lillilli:

So gesehen hast du auf jeden Fall Recht. Wie gesagt, die Möglichkeit der Einzelsupervision haben wir dennoch nicht. Das Wiedersehen wird mehr oder weniger im privaten Kontext sein, weil sie logischerweise bei ihren Nachsorgeterminen bei mir vorbeischauen wird. Das tun andere ehemalige Klienten auch, bei denen Sympathie vorhanden war. Der therapeutische Teil der Nachsorge betrifft ausschließlich die zuständigen Psychologen.

@felicitas2023:

Ja, das habe ich im Eingangspost wohl etwas ausgespart. Wir sehen uns wieder und sie wird, wie gerade schon erwähnt auch vorbeikommen. Auf das Wiedersehen freue ich mich natürlich, welche Risiken das aber birgt, ist mir aber auch klar.

Und ja, Dates sind sicherlich angebracht. Ich merke ja anhand der aktuellen Situation, dass da durchaus eine gewisse Sehnsucht vorhanden ist. Im Freundeskreis siehts da eher mau aus, da ist nicht viel los, was Singles anbelangt. Liegt auch daran, dass ich eher ländlich wohne.

@Kleeblatt99:

Erstmal: Danke für deinen Beitrag, ich verstehe durchaus was du meinst. Das Podestdenken ist nie gut, ich trete
da aber leider ganz gerne mal rein.

Dass ich professionell bleiben sollte ist mir auch klar, wie schon erwähnt. Es geht mir hier im Thread auch mehr um einen Erfahrungsaustausch - auf der rationalen Ebene ist mir schon alles klar. Das Wiedersehen ist wie eben schon beschrieben im Rahmen der Nachsorge und bezieht auf professioneller Ebene nur noch den Psychologen ein.

Und ja, natürlich kenne ich die ganze Akte, was auch Voraussetzung für die Arbeit ist. Die Diagnose ist nur Schizophrenie. Ob sie abseits davon manipulative Anteile hat kann ich natürlich nicht riechen, aber bei wem kann man das schon - ob nun psychisch belastet oder nicht? Schizophrenie schließt jedenfalls pauschal keine manipulativen Anteile ein, wie schonmal beschrieben.
Lange stabil ist Zugangsvoraussetzung für die Maßnahme. Chronisch krank bedeutet ja einfach, dass eine chronische Diagnose vorliegt, welche i.d.R. auch ein Leben lang bleibt. Trotzdem kann ein Mensch mit einer diagnostizierten Schizophrenie oder Depression irgendwann gesundheitlich stabil sein. Sorry, da hätte ich das genauer definieren müssen.

14.12.2023 22:02 • x 1 #22


L
Zitat von Elohim:
@Lillilli: So gesehen hast du auf jeden Fall Recht. Wie gesagt, die Möglichkeit der Einzelsupervision haben wir dennoch nicht. Das Wiedersehen wird mehr oder weniger im privaten Kontext sein, weil sie logischerweise bei ihren Nachsorgeterminen bei mir vorbeischauen wird. Das tun andere ehemalige Klienten ...



Ganz hab ich es nicht verstanden. Diese Nachsorge, die bei dir stattfindet, hast du privat mit ihr ausgemacht oder gehört das offiziell in die Nachsorge? Dann würde es ja im professionellen Rahmen passieren

15.12.2023 04:51 • #23


E
@Lillilli

Die Nachsorge findet bei uns in der Einrichtung bei den Psychologen statt. Ich habe in der Einrichtung auch ein Büro und Sie wird sicher vorbeikommen um kurz zu reden. Also unser Kontakt gehört nicht zum professionellen Rahmen, wir sehen uns da aber wieder.

15.12.2023 07:50 • #24


M
Zitat von Elohim:
. Also unser Kontakt gehört nicht zum professionellen Rahmen, wir sehen uns da aber wieder.

Warum? Lässt es sich nicht vermeiden sie zu sehen?
Verliebtheit kommt vor, das kann einen schon mal erwischen. Dann ist man normalerweise einige Zeit unglücklich verliebt weil die Umstände dagegen sind. Die Gedanken an diesen Menschen kann man schlecht bändigen. Aber dann kommt auch der Faktor Zeit ins Spiel. Wenn man denjenigen nicht mehr sieht, gerät er irgendwann in Vergessenheit, zumal man ja keine engere Bindung aufgebaut hat. Diese momentane Verliebtheit, das Strohfeuer ebbt auch wieder ab. Durch Kontakt kann es aber wieder entfacht werden. Daher wäre Abstand die bessere Wahl.

Ich schätze Dich als einen Menschen mit hohem Verantwortungsgefühl und hohem Berufsethos ein und ich glaube nich, dass es gut für Dich wäre, wenn es zu einer Beziehung mit einer Klientin käme. Das Machtgefälle ist naturgemäß da, was auch keine gute Voraussetzung ist.Und sie ist krank. Sie mag ja gut eingestellt sein und einigermaßen ihr Leben bewältigen können, aber was dahinter ist, weißt Du ja nicht bzw. hast es nicht erlebt. Du kennst ihre Schokoladenseite.
Ganz ehrlich, ich glaube, Du würdest Dir selbst schaden, wenn Du hier etwas anfangen würdest, denn damit würdest Du Deine Werte verleugnen.

Was ist ein Jahr? Nichts. Warum setzt Du Dir nicht diese Frist? Wenn es nach einem Jahr immer noch so schlimm ist, kannst Du ja gefahrlos Kontakt aufnehmen. Es ist wahrscheinlich dass Du dann entsprechend Abstand entwickelt hast.

15.12.2023 12:32 • x 1 #25


Secura
Ich finde man sollte auch nicht generell zurückschrecken nur weil jemand psychisch belastet ist. Manchmal sind Menschen ohne Diagnose schräger unterwegs , als so mancher , der in Behandlung ist

15.12.2023 14:26 • x 2 #26


E
Zitat von Margerite:
Warum? Lässt es sich nicht vermeiden sie zu sehen? Verliebtheit kommt vor, das kann einen schon mal erwischen. Dann ist man normalerweise einige Zeit unglücklich verliebt weil die Umstände dagegen sind. Die Gedanken an diesen Menschen kann man schlecht bändigen. Aber dann kommt auch der Faktor Zeit ins Spiel. Wenn ...

Ja, es lässt sich tatsächlich nicht wirklich vermeiden. Die Nachsorgetermine kommen und ich werde entsprechend auch auf Arbeit zu gegen sein. Sie wird mich sicherlich aufsuchen, es sei denn, Sie bekommt auch Tipps wie ich hier und handelt danach.
Die unglückliche Verliebtheit und die Tatsache, dass der Zeitfaktor eine große Rolle spielt ist Fakt - auch wenn sich das am Anfang immer kaum so anfühlt. Wie gesagt, am meisten macht mir in dieser Situation zu schaffen, dass es eben rein die äußeren Faktoren sind, die es unmöglich machen. Hätten wir uns in einem anderen Kontext kennengelernt, wäre das alles anders. Klar - wahrscheinlich hätten wir uns dann gar nicht kennengelernt. So what. Aber ihr wisst was ich meine. Normalerweise geht das unglücklich verliebt sein immer von einer Seite aus. Der Gedanke daran, dass der andere nicht will ist zwar wenig tröstlich, aber wenigstens endgültig. Es fühlt sich nach einem Abschluss an. Hier nicht - ich gehe davon aus (auch wenn ich das natürlich nicht wissen kann), dass es ihr ähnlich geht. Sie dann so traurig gehen zu sehen, macht es nicht besser.

Zu deinem zweiten Absatz: Ja, das sehe ich auch alles. Das Machtgefälle ist da, ihre Zukunft liegt auch für die nächsten 4 Jahre an einem völlig anderen Ort (gesponnen wäre das dann eh eine Fernbeziehung) und die Erkrankung kann in ihrer Schwere auch zurückkommen. Gerade Schizophrenie in jungen Jahren ist ja für die Betroffenen sowie auch das Umfeld eine Katastrophe.
Andererseits bin ich da aber auch bei @Secura. In meiner Erfahrung in den letzten Jahren sind psychisch Belastete Menschen (Persönlichkeitsstörungen spare ich hier wieder aus, das Thema ist komplexer) oftmals wesentlich reflektierter, bodenständiger und wertschätzender als viele Menschen ohne Diagnose. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass mit einem solch schweren Schicksalsschlag oftmals eine gewiss schnellere Reifung der Persönlichkeit einhergehen muss, um durchzukommen. Mit dem Urteil und der Kategorisierung bzw. Stigmatisierung psychisch Kranker haben die Betroffenen ein Leben lang zu kämpfen, auch wenn sie wieder gesund sind. Wie gesagt, die Diagnose bleibt ja bspw. im Falle der Schizophrenie, für immer. Das Ganze ist per Definition unheilbar. Dafür gibt es nur den Recovery - Ansatz, heißt damit leben lernen und medikamentös bestmöglich zu unterstützen. Es fühlt sich nicht gut an, engere Bindungen mit diesen Personen kategorisch abzulehnen. Aber ich verstehe auch was du meinst; einfach wird das nicht und erschwert (im Falle eines Rückfalls beim potentiellen Partner) das eigene Leben auch massiv.

Die Idee mit der Frist finde ich übrigens klasse. Dadurch verliert das Ganze gefühlt an Endgültigkeit. Danke dafür!

Was mich interessieren würde; falls sich wer angesprochen fühlt: Habt ihr schonmal ähnliches erlebt? Eine Liebe die nicht sein darf? Wo beide (höchstwahrscheinlich) wollen aber nicht dürfen bzw. sollten? Wie seid ihr damit umgegangen?

15.12.2023 19:07 • #27


D
Zitat von Felicitas2023:
Dass dieses Verlieben oft aber auch reine Projektion ist muss ich Dir ja nicht erzählen.

Das ist ja nunmal das Prinzip der Verliebtheit - ob mit oder ohne Diagnose.

Zitat von Elohim:
Hätten wir uns in einem anderen Kontext kennengelernt, wäre das alles anders.

Ist jetzt die Preisfrage, ob das Schmachten dann auch so erstrebenswert wäre? Ich meine, du willst eigentlich keine Beziehung, hattest auch lange keine. Bist du da vielleicht ein wenig vermeidend unterwegs? „Ich will, was ich nicht kriegen kann, weil es mir dann eh nicht gefährlich werden kann …“

Zitat von Elohim:
Normalerweise geht das unglücklich verliebt sein immer von einer Seite aus.

Du weißt aber ja gar nicht, wie sie tatsächlich empfindet, du vermutest es nur.

Zitat von Elohim:
Mit dem Urteil und der Kategorisierung bzw. Stigmatisierung psychisch Kranker haben die Betroffenen ein Leben lang zu kämpfen, auch wenn sie wieder gesund sind.

Zeigt sich ja leider in diesem Thread und auch generell vielfach im Forum.

Zitat von Elohim:
Das Machtgefälle ist da

Sehe ich bisschen anders. Klar, du kennst ihre Biografie bereits, sie wiederum wüsste dann, dass du sie trotz allem willst. Zudem lernt sie doch deine Geschichte inklusive Schwächen eh irgendwann kennen.

Nun hast du einige Möglichkeiten: Sie vergessen, (ein Jahr) abwarten, die Einrichtung wechseln …

15.12.2023 20:15 • x 1 #28


F
Der Gedanke dass sich da zwei Königskinder lieben aber nicht dürfen hat natürlich etwas sehr Romantisches.

Ich finde den Rat mit dem einem Jahr auch sehr gut.

Möglicherweise hat sich aber alles bis dahin erledigt, weil irngewas passiert was die Gefühle ändert, Du vielleicht jemanden anderen in der Zeit kennenlernst oder vielleicht ja auch sie.

Ich glaube dennoch nicht dass Du jemals bereuen wirst Deinem Gefühl in dieser speziellen Situation nicht nachgegeben zu haben. Was später mal draus werden sollte ... die Zeit wird es Dir zeigen.

15.12.2023 20:29 • x 1 #29


E
Zitat:
Bist du da vielleicht ein wenig vermeidend unterwegs? „Ich will, was ich nicht kriegen kann, weil es mir dann eh nicht gefährlich werden kann ...

Gut möglich. Die Erfahrungen mit Frauen waren bisher nicht gerade optimal. Auch kein Alptraum - aber eben nicht optimal. Das Mädel ist völlig anders. Nicht nur in Sachen Erkrankung, sondern auch charakterlich für die Norm eher ungewöhnlich und wahrscheinlich für mich unterbewusst auch spannend und vor allem sicher. Sie ist eher ruhig, sehr religiös (was ich nicht bin), naturverbunden, freut sich über kleine Dinge und wirkt einfach unschuldig. Unschuldig ist auch so ein Begriff den ich nicht wirklich beschreiben oder definieren kann, aber vllt. weiß der ein oder andere was ich meine. Bisher wenig Erfahrung mit Beziehungen, keine Partymaus, familiär integriert und gebunden. Vieles, in welchem ich mich wiedererkenne. Das klingt jetzt unglaublich lapidar, aber ich kann hier eben schlecht beschreiben, wie ich Sie wahrnehme bzw. wie Sie sich gibt. Sie galt auch generell in der Einrichtung als sehr lieb, engagiert, ein Vorzeigefall, so wie es laufen kann. So eine Person habe ich bisher unabhängig von der Erkrankung noch nicht kennengelernt. Letztlich ein Charakter, mit dem ich mir tatsächlich mehr vorstellen könnte - seit Langem mal wieder.

Zitat:
Du weißt aber ja gar nicht, wie sie tatsächlich empfindet, du vermutest es nur.


Ja, aber es ist in diesem Fall schon sehr wahrscheinlich. Ich kann euch hier schlecht zeigen wie sie mir mit interagiert hat, aber ich glaube nicht, dass mich mein Gefühl da täuscht. Die Zeichen waren schon recht eindeutig.

Zitat:
Sehe ich bisschen anders. Klar, du kennst ihre Biografie bereits, sie wiederum wüsste dann, dass du sie trotz allem willst. Zudem lernt sie doch deine Geschichte inklusive Schwächen eh irgendwann kennen.


Auch richtig. Ein schöner Perspektivwechsel. Trotzdem ist aufgrund der Professionellen - Klienten Beziehung per Definition immer ein gewisses Ungleichgewicht vordefiniert. Sicherlich auch gesellschaftlich bedingt. Sie braucht(e) Hilfe, wir sind die Behandler. Das impliziert automatisch ein gewisses Ungleichgewicht. Das Wort Macht finde ich in diesem Zusammenhang wie schon beschrieben eh ungünstig. Es sind einfach unterschiedliche Lebenswelten, Ausgangspunkte, die an einem sehr ungleichen Fundament ansetzen.

Zitat:
Nun hast du einige Möglichkeiten: Sie vergessen, (ein Jahr) abwarten, die Einrichtung wechseln …

Richtig. Nun die Frage an dich: Wenn du dich versuchst, in die Situation hineinzuversetzen.... was natürlich nur bedingt möglich ist. Was würdest du tun?

@felicitas2023:

Ja, die Story ist an sich nicht übel. Aber wie gesagt, der Leidensdruck ist durchaus hoch. Höher als gedacht. Diese pauschale Unmöglichkeit, trotz vermeintlichem Willen von beiden Seiten ist übel. Ich hatte schon öfters Themen, in denen ich aufgrund von Trennungen oder Ähnlichem Leidensdruck hatte. Hier ist das trotzdem anders. Man fühlt sich machtlos, weil es schlicht ein Dilemma ist, welches keine wirklich befriedigende Lösung aufzeigt.

Ich danke dir (und auch allen anderen) trotzdem für die Ermutigung, dass das bisher die richtige Entscheidung war. Damit kämpfe ich noch immer sehr - das Hinterfragen, was wäre wenn ich einen Zettel mit der Nummer zugesteckt hätte, etc.
Aus neutraler Position zu hören, dass das so gut war, hilft ungemein. Ich werde es rankommen lassen müssen. Und vermutlich hast du auch Recht, dass sich irgendwann alles im Sande verläuft. Aktuell finde ich das zwar furchtbar, aber ich weiß auch, dass die Zeit einiges ändert.

16.12.2023 00:04 • #30


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag