Gefühle für den Nachbarn

Zitat von thegirlnextdoor:

Wenn du dir da so sicher bist, mal andersherum gefragt... Was nützt es dir denn, den Zustand so in der Schwebe zu halten? Wenn du doch ...

Würdest du es ihm sagen? Mit welchem Ziel, ist halt die Frage. Was bringt es mir? Was bringt es ihm?

Zitat von Linnea43:

Würdest du es ihm sagen? Mit welchem Ziel, ist halt die Frage. Was bringt es mir? Was bringt es ihm?

Tja, das ist die Frage.
Wie sehr belastet dich der Ist-Zustand..?
Wenig? Mittel? Stark..?
Könntest du dir denn vorstellen, euer Arrangement wieder etwas zurückzufahren, dass ihr euch einfach weniger seht und weniger miteinander zu tun habt - du sagst ja, einen separaten Eingang gibt es und er muss nicht durch deine privaten Wohnräume. Das ist ja schonmal essenziell für ein nicht nur auf dem Papier sondern auch der Form nach normales Mietverhältnis.

Wie gesagt, ich werde da eher aus dir nicht ganz schlau - vorhin schriebst du ja selbst, mit ihm im Haus könntest du dich nicht entlieben - dann müsste er ausziehen, weil es dich auf Dauer belasten würde, wenn zwischen euch nichts geht.
Und jetzt sagst du, was es bringen sollte, die Fronten zu klären.
Bisschen vermisse ich da die Logik... oder ich übersehe etwas..?

Zitat von thegirlnextdoor:

Bisschen vermisse ich da die Logik... oder ich übersehe etwas..?

Ich denke mal, sie weiß selbst nicht so ganz genau, was sie will...
Sie ist hin und her gerissen.
Er soll gehen.... aber eigentlich soll er auch bleiben. Es steht 50 zu 50.
Das ist die Logik dahinter.

Zitat von Islantilla:

Ich denke mal, sie weiß selbst nicht so ganz genau, was sie will... Sie ist hin und her gerissen. Er soll gehen.... aber eigentlich soll er auch ...

Erfasst:-)
Klar wäre es mir am liebsten er bleibt. Ich bin gerne in seiner Nähe, verbringe gerne Zeit mit ihm. Am liebsten hätte ich eine Beziehung mit ihm.
Er will aber ja nichts von mir. Also ist es -für meinen Frieden- besser, er geht.

@Islantilla bei einem Teenie verstehe ich das... und auch bei einem Menschen ü40 durchaus für eine Weile. (Bin ja selbst ü40)
Aber über mehrere Jahre hinweg..? Immer nur schmachten und warten..?
Ok - sicher, wenn es so ist, dann ist es so. Und es gibt nichts, was es nicht gibt.
Ich selbst könnte so einem Zustand des Anschmachtens über Jahre heute nicht mehr ertragen. Aber da gilt natürlich, jeder Jeck ist anders!

Zitat von Linnea43:

Er will aber ja nichts von mir. Also ist es -für meinen Frieden- besser, er geht.

Ja und Kontakt zurückfahren und er bleibt trotzdem separat bei dir wohnen ist nicht denkbar..?

Zitat von thegirlnextdoor:

@Islantilla bei einem Teenie verstehe ich das... und auch bei einem Menschen ü40 durchaus für eine Weile. (Bin ja selbst ü40) ...

Anfangs habe ich geschmachtet. Ihm dann von meinen Gefühlen erzählt und den Korb bekommen. Dann war die Trennung von meinem Mann. Da war ich gut beschäftigt…. Klar, die Gefühle für NichtVitali waren wieder/immer noch da, aber standen nicht im Vordergrund. In den letzten Wochen kamen sie wieder stärker. Und: es lief ja-dachte ich- auch ganz gut und ich dachte, da würde sich evtl. was entwickeln.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ja und Kontakt zurückfahren und er bleibt trotzdem separat bei dir wohnen ist nicht denkbar..?

Mal sehen. Hab ja heute bereits damit angefangen, indem ich nicht geantwortet habe.

@Linnea43 wie steht es denn mit den Arbeiten, die er im Zuge der Vereinbarung wegen der niedrigeren Miete verrichtet..?
Könntet ihr euch da auch etwas aus dem Weg gehen..?
Also nicht im Sinne von die kalte Schulter zeigen - aber einfach bisschen entzerren. Kontakt zurückfahren auf ein Normalmaß Vermieter-Mieter..?

Ich verstehe das ganze Tamtam hier gar nicht wirklich. Du drehst dich total im Kreis, du machst keinerlei Anstalten aktiv zu handeln. Wir alle können das nicht tun, die Macht dafür hast nur du. Also riskiere doch endlich mal was, das kann ja nicht ewig so wie im Kindergarten weitergehen. Und sowas funktioniert bei manchen Menschen eben nur mit deutlichen Worten, der Wink mit dem Zaunfahl ist nicht immer erkennbar für den Ein oder Anderen.

Ich finde es irgendwie unfair ihn jetzt vor dem Kopf zu stoßen, nicht mehr zu antworten und gedanklich schon die Wohnung zu kündigen. Aus seiner Sicht ist doch nichts passiert. Im Gegenteil: ihr seid Freunde, er wohnt bei dir.

Alles andere fand/findet nur in deinem Kopf statt. Und weil du darauf nicht klar kommst und anstatt mit ihm einfach mal zu reden, wirst du passiv aggressiv.

Zitat von Yoffi:

Ich finde es irgendwie unfair ihn jetzt vor dem Kopf zu stoßen, nicht mehr zu antworten

Wahrscheinlich müsste man fairerweise und als Vermieter ehrlich sein und sagen,
dass man nicht mehr so viel Kontakt möchte,
weil man verliebt ist und unter unnötigem Kontakt nur leidet.

Zitat von Multiversum:

Wahrscheinlich müsste man fairerweise und als Vermieter ehrlich sein und sagen,
dass man nicht mehr so viel Kontakt möchte,
weil man verliebt ist und unter unnötigem Kontakt nur leidet.

Zitat von Yoffi:

Im Gegenteil: ihr seid Freunde, er wohnt bei dir.

Als Freundschaft würde ich das nicht bezeichnen, da Linnea die ganze Zeit Hoffnungen und andere Absichten hatte.
Ob er es wirklich als richtige Freundschaft betrachtet oder einfach als ein gutes Arrangement (ohne bösen Hintergedanken!) halte ich aufgrund seines sicherlich vorhandenen Intellekts für fraglich. Sie hatte ihm ihre Gefühle schließlich bereits gestanden, und wie gesagt... dumm ist er sicherlich nicht.

Zitat von Yoffi:

Ich finde es irgendwie unfair ihn jetzt vor dem Kopf zu stoßen, nicht mehr zu antworten

Er hat doch auch nichts mehr geschrieben.
Warum wird hier immer wieder bisschen suggeriert, Linnea stünde in einer Art Bringschuld oder müsste sich kümmern..?

Ich glaube genau wie @Multiversum, dass ehrlich reden ohne Rauswurf (der rechtlich ja auch gar nicht ohne weiteres möglich wäre) hier der fairste Weg wäre - und ihm selbst überlassen ob er in Anbetracht der Umstände noch länger bei ihr wohnen möchte oder nicht.
Vielleicht ist es ihm ja auch selbst zu unangenehm, wenn sie ihre Gefühle noch einmal thematisiert... kann man alles nicht wissen.

Einfach kommentarlos weitermachen und weiterhin so zu tun als ob man nur gut befreundet wäre, wird sie wohl nicht glücklich machen - es scheint definitiv belastend oder zumindest massiv unbefriedigend zu sein, sonst gäbe es diesen Thread nicht.

Zitat von thegirlnextdoor:

Als Freundschaft würde ich das nicht bezeichnen, da Linnea die ganze Zeit Hoffnungen und andere Absichten hatte.

Deshalb schrieb ich ja aus seiner Sicht. Denn er kann ja nicht wissen, dass sie sich zwei Jahre, nachdem er ihr eine Abfuhr gegeben hat, immer noch unverarbeitete Hoffnungen macht.

Zitat von thegirlnextdoor:

Er hat doch auch nichts mehr geschrieben.
Warum wird hier immer wieder bisschen suggeriert, Linnea stünde in einer Art Bringschuld oder müsste sich kümmern..?

Sie schreibt doch:

Zitat von Linnea43:

Hab ja heute bereits damit angefangen, indem ich nicht geantwortet habe.

Daraus habe ich geschlossen, dass sie im ganz konkret nicht antwortet. Also nix Bringschuld und so.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich glaube genau wie , dass ehrlich reden ohne Rauswurf (der rechtlich ja auch gar nicht ohne weiteres möglich wäre) hier der fairste Weg wäre -

Genau. Fair wäre es mit ihm zu reden. Statt ihn zu ghosten (nicht antworten) und gedanklich schon rauszuwerfen. Nichts anderes meinte ich.

Zitat von thegirlnextdoor:

Einfach kommentarlos weitermachen und weiterhin so zu tun als ob man nur gut befreundet wäre, wird sie wohl nicht glücklich machen

Wenn ich mich dafür entscheide, dass Reden für mich nicht in Frage kommt (was definitiv die bessere und fairere Lösung wäre), dann finde ich es nur fair, dann auch freundschaftlich verbunden zu bleiben und die Nähe vielleicht mit der Zeit ein wenig weniger werden zu lassen. Aber auf einmal nicht mehr antworten, obwohl der andere weder weiß was Sache ist noch die Chance hatte, sich zu äußern, fällt halt nicht unter Selbstliebe, sondern unter passiv aggressives Verhalten.

Zitat von Multiversum:

Wahrscheinlich müsste man fairerweise und als Vermieter ehrlich sein und sagen, dass man nicht mehr so viel Kontakt möchte, weil man verliebt ist ...

Vielleicht tu ich genau das.
Dennoch: sollten sich meine Gefühl nicht ändern in einiger Zeit, werde ich ihn bitten, auszuziehen.
Klar, blöd für ihn.
Aber es ist nicht so, dass er mittellos auf der Straße sitzt.
Und dank des Freundschaftspreises hat er hier über zwei Jahre echt nicht schlecht angespart. Es ist ja nicht so, dass ich ihn ausgenutzt hätte und nun hinaus komplementiere. Im Gegenteil.
Wie gesagt: 400Euro mehr im Monat täten mir persönlich wirklich ganz und gar nicht schlecht. Dass das so ist, weiß ich seit der Trennung. Dennoch habe ich ihn nicht rausgeworfen oder die Miete erhöht -aus freundschaftlicher Verbundenheit.