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Gefühle außerhalb der Beziehung

Alley
@Heavydreamy Mich hindert nichts und hat es auch nicht. (Hindern würde für mich heißen, dass ich wollte oder möchte aber es nicht konnte, das war und ist nicht der Fall.)

In meinem ersten Thread hier hat es angefangen, dass mir eben vor allem die psychischen Manipulationen so richtig bewusst geworden waren. Klar muss man da auch irgendwo empfänglich dafür sein, vielleicht sehr vertrauensvoll, damit das überhaupt (und so lange) funktioniert.

Es hat dazu passend auch das feedback von außen gefehlt, frühere Freunde, die mir vielleicht objektiv hätten sagen können was sie wahrnehmen gab es ja nicht mehr.

Zitat von Margerite:
Und warum bist Du noch in der Ehe, sollte diese unerträglich geworden sein? Vermutlich, weil sich bisher nichts anderes geboten hat.


Da du von fair schreibst, findest du deine Aussage fair?

Weil ich niemand bin, der seine Beziehung wegen Schwierigkeiten gleich hinschmeißt. Psychische Erkrankungen gehen meist nicht innerhalb kurzer Zeit wieder weg, zum Thema fair ist es auch fair, dem Partner die Chance zu geben seine Erkrankungen in den Griff zu bekommen.

Zitat von Margerite:
Harte und sehr abwertende und verbitterte Äußerungen!


Das sind die Symptome seiner Diagnosen. Im anderen Thread habe ich es genannt: in Richtung anankastisch, histrionisch, passiv-aggressiv und einem Ablösekonflikt.

Zitat:
Die histrionische Persönlichkeitsstörung (HPS) ist gekennzeichnet durch egozentrisches, dramatisch-theatralisches, manipulatives und extravertiertes Verhalten.

@Margerite Es tut mir leid, dass meine Situation bei dir scheinbar etwas aufgewühlt hat. Mir kommt es so vor, dass du gerade Emotionen aus deiner damaligen Situation hier hinein interpretiers. Ich warte erst mal ab was noch kommt, bevor ich weiter antworte.

26.03.2025 15:39 • x 2 #31


M
Zitat von Alley:
Psychische Erkrankungen gehen meist nicht innerhalb kurzer Zeit wieder weg, zum Thema fair ist es auch fair, dem Partner die Chance zu geben seine Erkrankungen in den Griff zu bekommen.

Das ehrt Dich. Aber dann solltest Du dem Partner eben auch die Zeit geben und nicht nach dem getrennten Mann schauen.
Das wiederum widerspricht der Fairness, die Du bei Dir siehst.

26.03.2025 15:44 • #32


A


Gefühle außerhalb der Beziehung

x 3


Alley
Zitat von Margerite:
Das ehrt Dich. Aber dann solltest Du dem Partner eben auch die Zeit geben und nicht nach dem getrennten Mann schauen. Das wiederum widerspricht der Fairness, die Du bei Dir siehst.

Die Zeit hatte er die letzen Jahre.

Über aufkommende Gefühle zu schreiben ist nichts verwerfliches, auch nicht kurz davor zu sein wenn man eben das Ruder herumgerissen bekommt und das Hirn wieder ein Mitspracherecht hat. Der Thread hier ist von gestern, das führt jetzt auch nicht dazu, dass ich übermorgen ausgezogen bin.

26.03.2025 15:50 • x 2 #33


alleswirdbesser
Zitat von Alley:
Das sind die Symptome seiner Diagnosen. Im anderen Thread habe ich es genannt: in Richtung anankastisch, histrionisch, passiv-aggressiv und einem Ablösekonflikt.

Ist das überhaupt unter Erkrankung zu verbuchen? Und wenn es eine Persönlichkeitsstörung ist, wie ist das möglich, dass all diese Störungen innerhalb der letzten zwei oder drei Jahren zusammen gekommen sind? Was war der Auslöser? Rechnest du mit einer möglichen Heilung?

26.03.2025 20:26 • x 1 #34


Alley
Es sind Diagnosen, die er während einem stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik bekommen hatte.

Ich halte es für möglich, dass es vorher schon da war, aber vielleicht (noch) geschickter versteckt werden konnte. Er war früher schonmal in so einer Klinik, allerdings kam da quasi nichts heraus (leichte depressive Verstimmung) weil er wohl auch gut darin ist, eine Fassade aufzusetzen. Gut möglich, dass es also zu Beginn der Beziehung auch schon diese Fassade gab.

In der letzen Klinik gab es aber nicht die üblichen Anamnese Gespräche, sondern es wurden viele Fragebögen gemacht. Da hat dann seine Fassade nichts gebracht und so kamen die Diagnosen zum Vorschein.

Wirklich akzeptiert im Sinne von Krankheitseinsicht hat er es m. E. bisher nicht, mir kommt es (mittlerweile) so vor, als ob er sich eher die Diagnosen herauspickt, die ihm situativ nützlich sind, um etwas zu erreichen. (Zum Beispiel wenn man nachfragt, warum er etwas nicht beantragt hat, wird das mit Erkrankungen erklärt)

Schwierig finde ich, dass ich nicht einschätzen kann, was wahr ist. Natürlich glaubt man normalerweise seinem Partner, wenn er z.B. sagt er möchte daran arbeiten, er hätte einen Leidensdruck, usw. Da ist zumindest meine erste Intention nicht, mich zu trennen. Sondern, man versucht den Partner zu unterstützen.

Zitat von alleswirdbesser:
Rechnest du mit einer möglichen Heilung?


Aufgrund der fehlenden Krankheitseinsicht mittlerweile nicht mehr, ganz ausgeschlossen wäre es bei diesen Diagnosen generell nicht, aber dazu muss man es natürlich auch erstmal selbst wollen.

Sich einzugestehen Hilfe zu brauchen, quasi fehlerhaft zu sein, scheint ihm nicht möglich zu sein. Auch im Zusammenleben, wird es eher gerechtfertigt oder Ausreden gefunden, anstatt irgendwas einzusehen oder zuzulassen.

Er hatte lange (mind. etwa 8 Jahre in der Beziehung und wahrscheinlich auch sehr lange davor) ein hohes Funktionsniveau. Quasi kann alles, weiß alles, wirkte souverän und selbstständig. So lange das alles nach seinen Bedürfnissen lief, funktioniderte das miteinander auch. Wenn mal kurz die Fassade bröckelte, hatte er immer direkt eine Begründung dafür zur Stelle.

Ich weiß es gehören immer 2 dazu, man muss wie schon erwähnt auch empfänglich für Manipulationen sein, damit das über längere Zeit so gut funktioniert. Selbst mittlerweile bin ich mir ja immernoch nicht 100% sicher, vielleicht auch, weil das außerhalb meiner Vorstellung ist, wie man so sein kann.

Zitat von alleswirdbesser:
Was war der Auslöser?


Vielleicht kam es irgendwann zu dem Punkt, wo er die Fassade und das ganze nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Ich kann mir schon vorstellen, dass es sehr anstrengend ist, über Jahre und Jahrzehnte sowas am laufen zu halten.

Die Sache ist, aus meiner Sicht, eben auch die, dass ich nicht heute einfach die Trennung mitteilen kann aber dann noch dort wohnen bleiben muss, bis ich eine Wohnung finde. Ich sollte erst nach einer Wohnung gucken und wenn ich da etwas sicher habe und gehen kann, dann die Trennung mitteilen.

27.03.2025 12:24 • x 2 #35


M
Zitat von Alley:
Ich sollte erst nach einer Wohnung gucken und wenn ich da etwas sicher habe und gehen kann, dann die Trennung mitteilen.

Das wäre taktisch klug, denn dann kannst Du gleich weg und Dich ihm entziehen.

27.03.2025 12:38 • x 4 #36


DieSeherin
Zitat von Margerite:
Schlicht und ergreifend die Empfindung eines Mangels Mangel an Beachtung, an Zärtlichkeit, an Nähe, an Sx, an Gefühlsüberschwang.


weißt du @Alley ich glaube es ist noch tiefer, als oben gesagt... ich habe das gefühl, du bist unglaublich einsam in deiner beziehung und das ist für mich das schlimmste überhaupt!

Zitat von Alley:
Weil ich niemand bin, der seine Beziehung wegen Schwierigkeiten gleich hinschmeißt.


gleich? wie lange versuchst du schon ihn zu bewegen?

mein vater hat das ganze jahrzehntelang mitgemacht und hat dann mit anfang 70 erst den mut gefunden zu gehen. und da war es auch für meine mutter schon zu spät sich ernsthaft mit ihrer krankheit auseinanderzusetzen!

also denk bitte daran, ob du deinem mann überhaupt einen gefallen tust mit deiner aufopferungsvollen treue und loyalität.

27.03.2025 13:32 • x 4 #37


aequum
Zitat von Alley:
Ich sollte erst nach einer Wohnung gucken und wenn ich da etwas sicher habe und gehen kann, dann die Trennung mitteilen.

Das klingt nach einem guten Plan. Mach es so, denn in der Ehe zu verharren ist vergeudete Lebenszeit.

27.03.2025 13:42 • x 2 #38


Heavydreamy
Zitat von Alley:
Ich sollte erst nach einer Wohnung gucken und wenn ich da etwas sicher habe und gehen kann, dann die Trennung mitteilen.

Alley, sehr gut durchdacht und auch genau so richtig.

Und bei aller Liebe: Du bist schon sehr sehr lange mit deinem Partner zusammen und ganz miesen Umständen. Hör auf, dich selber zu bestrafen damit.

Suche dir in Ruhe eine bezahlbare Wohnung, braucht ja auch etwas Zeit und dann auf in ein neues, aber schöneres Leben

27.03.2025 14:13 • x 2 #39


Alley
Dennoch fand und finde ich es gut, dass der andere diese Gefühle bei mir ausgelöst oder ausgegraben hat. Es hat mir eben sehr klar gezeigt, was mir fehlt und das hätte ich ohne diesen Wink mit dem Lattenzaun vielleicht die nächsten Jahre nicht gemerkt, da ich scheinbar gar nicht mehr wahrnahm, wo ich bin.

Es war ja häufig mein Mann im Fokus, entweder durch seine Probleme, oder durch sein Verhalten, was ja irgendwo auch dasselbe ist. Die Situation hat es nicht ermöglicht, dass ich mal stehenbleibe und mich dabei wahrnehme. Was möchte ich, was brauche ich, usw.

Ich habe jetzt auch einen Termin bei der Caritas gemacht, die bieten sozialpsychiatrische Unterstützung an. Vielleicht haben die auch noch regionale Hinweise, die mir weiterhelfen.
Und ich möchte dort auch die Situation mit den Gefühlen mit jemandem besprechen. Nicht um dem nachzugehen, aber ich möchte diese positiven Gefühle auch nicht wegschieben. Alleine schon das zu fühlen tut mir sehr gut und ich möchte das auch positiv für mich nutzen. Diese schönen Gefühle zeigen mir meine Bedürfnisse und das sollte ich auch als Grundlage für die Zukunft behalten.

Die Intention des Threads war eigentlich auch, dass ich diese Gefühle bzw. auch die Freude und das sich gut fühlen gerne mit jemandem geteilt hätte. Ich hab ja sonst niemanden zum quatschen, und mein Mann wäre dafür kein passender Gesprächspartner. Ich hätte es auch einfach gerne mit jemandem teilen wollen, wie fantastisch ich mich durch diese Gefühle fühle und mich nach langem wieder so zu fühlen, das hab ich auch gebraucht.

28.03.2025 13:56 • x 4 #40


Heavydreamy
Super, dass du dich bei der Caritas gemeldet hast.

Du kannst dort dann auch mitteilen, dass du dringend eine Wohnung für dich suchst, die haben dann auch noch Anlaufstellen, auch weil dein Partner dich ja seelisch missbraucht und eventuell ja noch schlimmer, falls er irgendwie was vermutet, was du vor hast.

Was deine neuen Gefühlen angeht, ganz klar, dass du das mit uns teilen darfst und auch sollst, ich persönlich finde nur, dass eben deine jetzige Situation zuhause geregelt werden muss, damit du dich wieder auf dich selber gut konzentrieren kannst und der Weg für was neues auch dann einfach frei ist.

Ein Durcheinander könntest du jetzt echt noch weniger gebrauchen

28.03.2025 15:41 • x 2 #41


Heavydreamy
@Alley Ein Tipp noch von mir:

Bevor du zur Caritas gehst, schreibe alles auf in Stichworte, also was dich beschäftigt, was dich belastet (wirklich alles), was du dir wünscht, sei offen dafür, nur so kann man dir vernünftig helfen.

Bereite dich einfach gut auf das 1. Gespräch vor Meistens vergisst man einiges, da man in dieser Gesprächssituation sehr aufgewühlt auch ist, weil so schlimm.

28.03.2025 16:28 • x 3 #42


Alley
Rhetorische Frage: Was macht man denn mit diesen vielen schönen Gefühlen, die einen so beflügeln, außer sich in einem Onlineforum darüber mitzuteilen und sich die Freude nicht verderben zu lassen? Ja, sie sind immernoch da... Hätte gedacht, dass mal irgendwann der Verstand auch mal wieder aus dem Urlaub zurück kommt, aber irgendwie ist mir wohl nicht mehr zu helfen^^

Eure Reflexionen waren durchaus hilfreich, aber wohl nicht ausreichend, dass die Sache wieder aus meinem Kopf verschwindet. Selbst die Wartezeit bis zum Termin fühlt sich so unendlich lang an, wenn man sich bremsen und zurückhalten muss, obwohl man sich viel lieber diesen Gefühlen hingeben würde.

Die Wohnungssuche kann wenns gut läuft auch bis zu einem Jahr dauern, ich muss auch überlegen, bleibe ich in der Region um zumindest meinen Arbeitsplatz zu behalten. Also einfach irgendwo die nächstmögliche Wohnung zu nehmen, mit dem Ergebnis arbeitslos zu sein, ist in der heutigen Zeit auch nicht so sinnvoll.

Rhetorische Frage: Gehe ich dann rationaler Weise bis ich eine Wohnung hätte nirgends mehr hin, um nicht zu riskieren in meinem endorphinen Zustand dem nächsten über den Weg zu laufen?

Ich verstehe die Notwendigkeit der Rationalität, es muss aber auch umsetzbar sein. Ich kann nicht das nächste Jahr über alles vermeiden, wobei ich theoretisch mit jemandem connecten könnte. Das kann auch übermorgen beim Bäcker sein, dass man sojemandem über den Weg läuft und man wohnt dann noch im selben Ort, wodurch es noch schwierger wäre eine Distanz zu erhalten.

Es bringt nichts krampfhaft zu versuchen etwas zu vermeiden, das sich nicht komplett vermeiden lässt. Ich lege es ja nicht darauf an irgendwen zu finden. Wenn man sich wenigstens halbwegs normal trennen könnte, oder ich Freunde hätte, bei denen ich erstmal unterkommen könnte, etc.

Dass ich deswegen wie lange auch immer es dauern würde eine Wohnung zu bekommen, mir so lange als Mauerblümchen verwehren muss mich wieder so gut fühlen zu dürfen, wie schon lange nicht mehr, klingt jetzt auch nicht als die optimalste Lösung.

Teilweise hilft mir Musik, welche mich emotional passend unterstützt und bisher habe ich mich auch gut mit Hobbies beschäftigt bekommen. Aber mal ehrlich, das geht auch nicht über längere Zeit. Ich kann auch nicht ausschließen, ob diese Gefühle nicht gerade aufgrund der Distanz nicht auch größer werden.

Gestern 14:50 • #43


Heavydreamy
Zitat von Alley:
Dass ich deswegen wie lange auch immer es dauern würde eine Wohnung zu bekommen, mir so lange als Mauerblümchen verwehren muss mich wieder so gut fühlen zu dürfen, wie schon lange nicht mehr, klingt jetzt auch nicht als die optimalste Lösung.

Ich persönlich habe 4 ganze Jahre, ganz bewusst, nichts mehr in meinen Bett gewollt.

Ich bin für diese Zeit unheimlich dankbar, da ich mich ganz auf mich konzentrieren konnte und bereue keine Sekunde.

Ich kann deine Gedanken zwar verstehen, aber in den 4 Jahren, wo ich alleine war, war ich auch kein Mauerblümchen.

SB ist mehr, als nur SB. S. ist mehr, als nur mit jemanden zusammen S. zu haben.

Gestern 16:26 • #44


Heavydreamy
Ich habe gerade Mal nach deinem Alter geschaut: 36

Das ist noch jung und klar, ich kann verstehen, dass man da noch viel mehr im Saft steht. Weil du schreibst wegen Mauerblümchen.

Trotzdem kann ich dir nur raten, erstmal alles zu regeln, bevor du dich auf jemand ein lässt.
Weil schiefgehen kann es leider immer und dann hast du zwei krasse Probleme am Hals:
Dein Noch-Partner, der mit dir mies umgeht und mit dem du noch zusammenwohnst und dann das Neue, weil es nicht so klappt und Liebeskummer entsteht.

Manchmal klappt es auch schneller mit der Wohnungssuche. Ich rate dir das auf jeden Fall als 1. Schritt!

Gestern 16:47 • x 1 #45


A


Gefühle, Leidenschaft, Einsamkeit & Eifersucht Tipps

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