Du löst leider ihre Probleme ganz und gar nicht, im Gegenteil verschlimmerst Du sie noch durch Deine eigenen Konstitution. Du hast ganz offensichtlich starke Abgrenzungsprobleme (hast Du die sonst im Leben, außerhalb Deiner Beziehung, auch?) und bist damit leider der schlechteste Partner, den sich ein Mensch mit psychischen Problemen wünschen könnte. Hier wäre ein starker, deutlich Grenzen setzender Partner wohl angebrachter.
Außerdem ist so eine Konstellation für Dich absolut unglückbringend, denn Deine Abgrenzungsprobleme führen genau zu dem, was da in Deiner Beziehung passiert ist. Im Grunde seid Ihr einfach nicht gut füreinander, Deine Partnerin bräuchte genauso einen anderen Partner mit anderen Voraussetzungen wie Du eine andere Partnerin bräuchtest, um Deine eigenen Probleme zu lösen.
Dein starkes Einfühlungsvermögen führt doch in dieser Konstellation zu genau dem, was passiert ist - eine übermäßige Rücksichtnahme, weil Du die negativen Gefühle Deiner Partnerin nicht ertragen kannst und deshalb alles tust, um sie zu verhindern. Und damit bestärkst Du sie nur darin, sich komplett in all das fallenzulassen - weil sie es kann. Wie soll denn IHR weiterer Lebensweg eigentlich aussehen? Sie ist noch jung, arbeitet aber nicht - was macht sie den ganzen Tag, wenn Du arbeiten bist? Zu Hause sitzen und auf Dich warten? Soll das bis an ihr Lebensende so weitergehen? Und Du glaubst im Ernst, dass Du ihr damit irgendwas Gutes tust?
Auch mit solchen Störungen kann man berufstätig sein. Vielleicht nicht in einem 9-5-Bürojob, aber es gibt genug andere Möglichkeiten. Selbstständigkeit, freiberufliche Tätigkeiten ... tut sie da überhaupt was, oder ruht sie sich auf Deinem Komfort und Deiner Versorgung aus? Hilfe zur Selbsthilfe wäre hier vielleicht mal angebracht ... Ich würde auch Depressionen und eine Angststörung bekommen, wenn ich so ein abhängiges und unfreies Leben führen müsste. Natürlich hätte ich da mit schlimmsten Verlustängsten zu kämpfen. Das ist doch auch ein verstärkender Teufelskreis für sie?
Du schreibst, dass Ihr immer zusammen seid, wenn Du nicht gerade arbeitest. Auch das ist doch höchst ungesund. Tust Du auch was für Dich, um für Dich Kraft zu schöpfen? Hast Du Hobbys, Interessen? Warum hast Du keine eigenen Freunde, nicht mal einen, sondern nur die gemeinsamen? Was passiert denn, wenn Du mal ein paar Tage allein wegfährst z.B.? Bricht sie dann auch gleich vor Angst zusammen? Oder wenn Du sie mal für ein paar Tage alleine wegschickst irgendwohin? Geht so was überhaupt?
Dass da im Bett nichts läuft bei Euch, ist für mich sehr klar. Das hat aber nicht unbedingt (nur) mit ihren Erlebnissen vorher zu tun - eine Menge Frauen haben solche Erfahrungen in ihrem Leben mal gemacht, die meisten davon finden eines Tages zu einer gesunden, lebbaren S.ualität zurück. Aber Du benimmst Dich ihr gegenüber nicht wie ein gleichberechtigter Partner, sondern wie ihr Vater. Und welche Tochter möchte schon mit ihrem Vater ...?
Du verstehst sicherlich. Da kann ja natürlicherweise gar keine Anziehung entstehen, solange Ihr so miteinander umgeht. Auch da sehe ich ein großes Problem in Eurer Beziehung, das aber eher aus Deiner mangelnden Abgrenzung und Deinem daraus folgenden Umgang mit ihr resultiert als aus ihren Grundproblemen.
10.04.2017 09:26 •
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