Branda
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Zitat von JeskoW:An die Möglichkeit, selbst psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, habe ich zugegebenermaßen bislang nicht wirklich gedacht, da ich mich selbst nicht als psychisch krank wahrgenommen habe
n-ever
Kaetzchen
Zitat von JeskoW:Ich denke, das ist letztlich auch ein wesentlicher Grund dafür, wieso sich meine Gefühle ihr gegenüber geändert haben. Denn selbst wenn ich rational nachvollziehen kann, warum sie sich so verhält, kann ich das emotional nicht gleichermaßen nachfühlen.
murph
JeskoW
Ajvar
Zitat von JeskoW:Das Thema auf den Tisch zu bringen funktioniert leider nicht. Wenn ich erwähne, dass ich auch Bedürfnisse habe, dann kommt sofort die Gegenfrage
Du willst Dich von mir trennen, oder?.
Und dann sage ich nein, denn eigentlich war das ja gar nicht meine Absicht, aber das ist dann trotzdem der Auslöser für tagelange Depressionen.
Irgendwann, wenn ich ihr mehrfach versichert habe, dass sie, so wie sie ist, in Ordnung ist und ich wirklich nicht gehen werde, wird es dann wieder etwas besser, aber erreicht habe ich dadurch gar nichts..
Zitat von JeskoW:Aber der ganze Sinn einer Trennung wäre ja darin begründet, dass es mir längerfristig gesehen wieder emotional besser gehen würde. Und das würde es eben nicht
Kaetzchen
Zitat von JeskoW:Wenn ich erwähne, dass ich auch Bedürfnisse habe, dann kommt sofort die Gegenfrage Du willst Dich von mir trennen, oder?. Und dann sage ich nein, denn eigentlich war das ja gar nicht meine Absicht, aber das ist dann trotzdem der Auslöser für tagelange Depressionen.
Zitat von JeskoW:Es ist richtig, dass ich große Probleme damit habe, die Situation radikal zu verändern. Ich hatte vor der heutigen Beziehung schon einmal eine (Fern-)Beziehung mit einer anderen Frau (ein sehr lieber Mensch, aber es hat einfach nicht gepasst). Die Beziehung hat nicht einmal ein Jahr gedauert, aber die Trennung und die Schuld daran, dass sie dadurch so unglücklich war, hat mich jahrelang nicht losgelassen. Bis heute habe ich in manchen Momenten ein schlechtes Gewissen deswegen.
Zitat von JeskoW:Ich kann nicht gut mit eigener Schuld oder Verantwortung umgehen. Manchmal bewundere ich die Menschen, die einfach sagen können Deine Verantwortung, nicht meine!, aber das ist emotional so fern für mich wie der Mond. Ich weiß, dass nach einer Trennung und einer Verarbeitungsphase nicht einfach die Besserung kommt, und falls sie sich tatsächlich etwas antun sollte, dann kann ich ebenso gut selbst vor einen Zug springen. Die trübe Zukunft habe ich in jedem Fall, ob ich mich nun trenne oder nicht.
Zitat von JeskoW:@kaetzchen: Ich suche keine Absolution fürs Fremdgehen, auch nicht für eine offene Beziehung. Ich weiß, dass das keine Lösung ist, meinen Wünschen nicht entspricht und nur Probleme verursacht. Ich schätze, wenn ich ehrlich bin, dann hoffe ich einfach, dass mir irgendetwas die Last der Verantwortung abnimmt. Dass sie irgendwann selbst merkt, dass es mir schlecht geht, und dann entweder drastisch etwas ändert oder selbst zum Schluss kommt, dass die Beziehung so keinen Sinn mehr macht. Wenn sie zu diesem Ergebnis kommt, dann kann ich auch damit leben. Mit der Vorstellung, ihr emotional das Genick zu brechen und sie in dieser Situation zurückzulassen, kann ich es nicht.
Zitat von JeskoW:Und hier setzt dann der Teufelskreis ein: Wenn sie merkt, dass etwas nicht stimmt, wird sie auch unglücklich/depressiv. Das kann ich wiederum nicht ertragen, darum tue ich so, als sei alles in Ordnung, damit es ihr wieder besser geht. Dann denkt sie natürlich wiederum alles halb so schlimm, und fühlt nicht unbedingt die Notwendigkeit, irgendetwas zu ändern. Wir haben hier keinen wirkungsvollen Ansatzpunkt, weil letztlich wieder alles von ihren Ängsten und meiner Konfliktunfähigkeit überlagert wird. Vielleicht könnte ich damit leben und mich damit auseinandersetzen, wenn sie mich anschreien oder beschimpfen würde, aber ich ertrage es nicht, wenn sie einfach dasitzt und still weint, und ich weiß, dass alles für sie noch viel schlimmer werden würde.
Zitat von JeskoW:Auch wenn sie mich ansonsten zweifellos liebt, kann sie hier alle meine Bedürfnisse und Probleme irgendwohin verdrängen, wo sie sie nicht mehr wirklich wahrnimmt, weil die Angst einfach größer ist.
Zitat von JeskoW:Nein, ich will nicht so leben. Aber ich muss zwischen zwei Lebenswegen wählen, die keine Besserung versprechen, und verschiebe die Wahl in der winzigen Hoffnung auf diesen dritten Weg, der sich aller Wahrscheinlichkeit nicht auftun wird.
Zitat von JeskoW:@murph: Es stimmt vielleicht tatsächlich, dass ich diese Probleme in gewisser Weise unterstütze, so ähnlich, wie jemand, der die Alk. des Partners durch Verleugnen, Wegräumen der leeren Flaschen usw. unterstützt, auch wenn er nur verhindern will, dass der Partner sich blamiert.
Zitat von JeskoW:Es stimmt übrigens, dass sie keinen vollen Therapiezyklus durchgeführt hat. Andererseits macht sie seitdem bei dem Thema völlig dicht und will nichts mehr von den Quacksalbern und Labersäcken wissen und vergleicht das mit der Auspendel-Idee ihrer Mutter. Ich weiß nicht ganz genau, was vorgefallen ist, aber auf der Basis ist der Beginn einer erneuten Therapie schwierig, um es vorsichtig zu sagen.
JeskoW
Zitat von Kaetzchen:Daran würde ich an Deiner Stelle mal arbeiten, denn ein schlechtes Gewissen wegen einer Trennung (!) ist ja völlig unnötig.
Zitat von Kaetzchen:Und glaube mir, ich hatte allen Grund für ein schlechtes Gewissen - mein erster Freund hat sich vier Wochen, nachdem ich mich von ihm getrennt habe, umgebracht (mit einem Auto frontal gegen einen Baum gefahren mit hohem Tempo).
Zitat von Kaetzchen:Hast Du nicht, wenn Du anfängst, an Dir selbst zu arbeiten (das ist in meinen Augen definitiv keine gesunde Einstellung, die Du da mit Dir rumträgst, die gehört in therapeutische Hände), und anschließend Deine Partnerin auf den Pott setzt, wie man das hier so schön sagt. Und das hättest Du schon längst tun sollen.
Zitat von Kaetzchen:Damit kommst Du dann in die undankbare Situation, dass Du meinst, Dich wie ein A. verhalten zu müssen, um eine Trennung von ihrer Seite zu provozieren (machen feige Menschen wohl ganz gern)
Zitat von Kaetzchen:Der einzige, der sie im Griff hatte, war mein Vater. Der hat ihre Anfälle nämlich gnadenlos ignoriert. Wenn alle anderen panisch aufsprangen, zu ihr rannten, den Notarzt alarmierten, blieb er einfach nur cool und gelassen sitzen und winkte ab. Kennen wir schon. Und zack, war der Anfall nach wenigen Minuten vorbei. Verstehst Du, was ich damit sagen will?
Zitat von Kaetzchen:Was würdest Du denn tun, wenn sie an Brustkrebs erkrankt wäre und sagen würde: Nö, ich geh nicht zum Arzt, das sind doch alles nur Quacksalber? Würdest Du das dann auch so stehenlassen und zusehen, wie sie ohne Behandlung vor Deinen Augen stirbt? Ich denke mal, nicht.
Zitat von Kaetzchen:(und was, bitte, ist von einem Partner zu halten, vor dem man therapeutische Unterstützung für sich selbst verheimlichen müsste?!? Das ist doch hoffentlich nicht Dein Ernst!)
Zitat von Kaetzchen:Bitte erklär mich, was da für Dich Liebe ist?! Wenn ich alle Bedürfnisse und Wünsche meines Partners verdränge, nur damit ich bekomme, was ich will - das ist dann also Liebe? Schräg.
Zitat von Kaetzchen:Falls Du keine Möglichkeit siehst, dies in normalem Rahmen zu machen, empfehle ich Dir gern die Herrschaften von TheraTalk (Online-Paarberatung). Dort kannst Du auch erstmal allein vorstellig werden, und zwar online, und dann sehen, wie es weitergeht.
Zitat von Kaetzchen:Nein, ist es nicht. Und es ist das einzige, was ihr langfristig helfen wird. Mit oder ohne Dich. Du kannst natürlich auch einfach abwarten, bis ein Mann kommt, der sie zu nehmen weiß (ja, ich meine das ganz bewusst mehrdeutig). Und dann nimmt er sie Dir weg und Du kannst aus der Ferne zuschauen, wie Deine Partnerin völlig neu erblüht, heilt, gesund wird und sogar ein fröhliches S.leben hat.
TinTin1980
Zitat von TinTin1980:Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied: Beim Brustkrebs stirbt der Patient, wenn keine Behandlung erfolgt. Hier stirbt niemand, und ich kann das Problem lösen (zwar nicht vollständig, aber so, dass es für sie erträglich wird), indem ich es einfach hinnehme.
Lindenbaum
Zitat:An die Möglichkeit, selbst psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, habe ich zugegebenermaßen bislang nicht wirklich gedacht, da ich mich selbst nicht als psychisch krank wahrgenommen habe (aber das ist vielleicht auch gar nicht nötig dafür). Schwierig ist daran, dass ich das wohl heimlich machen müsste (was, weil wir eben ständig zusammen sind, keine einfache Sache ist), aber nachdenken kann ich darüber einmal. Vielleicht lässt sich da etwas machen.
Zitat:Ein Besuch beim Psychologen hat nichts gebracht und bei ihr nur den Eindruck erzeugt, das sei erniedrigende und teure Zeitverschwendung
TinTin1980
Zitat von Branda:
Hallo Jeskow,
du löst überhaupt nichts. Du machst alles schlimmer. Es wird auch nichts erträglicher. Ihr seid beide in einer Hölle gefangen, in der ihr euch gegenseitig die Fesseln angelegt habt, damit ihr euch nicht verlaßt. Besser in der Hölle aneinander gekettet, als frei und möglicherweise alleine zu sein. Du kannst nicht alleine sein, das ist das Problem. Mit Gutmütigkeit und Liebe hat das nichts zu tun. Du bis genauso egoistisch wie sie.
Kätzchen hat in allem Recht.
Stoffers
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