Liebes Forum,
ich bin schon eine Weile stille Mitleserin und viele Beiträge, die ich gelesen habe, konnten mir weiterhelfen.
Des Weiteren bin ich mir bewusst, dass meine Situation weniger schlimm ist, als bei den meisten hier, weswegen ich lange überlegt habe einen eigenen Thread zu eröffnen, aber bei einer Sache bräuchte ich konkrete Ratschläge, deswegen habe ich mich letztendlich doch dafür entschieden.
Ich möchte mit einer kurzen Einführung in die Hintergrundgeschichte beginnen und komme dann zur konkreten Fragestellung. Ich versuche mich kurz zu fassen, aber ob es mir gelingt, kann ich noch nicht sagen. Momentan bin ich jedenfalls aktiv dabei eine Trennung zu verarbeiten, die im Januar ausgesprochen wurde, aber seit Dezember absehbar war. Sie war mehr oder weniger einvernehmlich, ich hätte der Beziehung trotz der Differenzen noch eine Chance gegeben, war mir auch darüber bewusst, dass einiges im argen lag. (Mehr dazu später.)
Die Dauer der Beziehung betrug ca. ein halbes Jahr, jedoch war ich davor schon 1,5 Jahre lang in meinen Ex-Partner verliebt und völlig blind seiner unschönen Seite gegenüber und habe unablässig um Anerkennung gekämpft und war kurz nachdem wir dann endlich zusammen gekommen waren wohl kurzzeitig einer der glücklichsten Menschen, doch auch das hatte sich schnell wieder relativiert.
Wir haben weder gemeinsamen Besitz, noch Kinder, folglich gibt es auch keine weiteren Angelegenheiten zu klären, außer vielleicht dass er noch ein Kochbuch von mir hat, dass ich sehr gerne wieder hätte, aber das ist nebensächlich, denn ich könnte es mir nochmal kaufen.
Seit Januar haben wir auch keinen Kontakt mehr, er hatte noch zwei Mal probiert mich über WhatsApp zu kontaktieren, aber nur mit Belanglosigkeiten, weswegen ich da nicht drauf eingegangen bin und ich möchte weder Kontakt haben, noch ihn als Partner zurück, weil ich erst bei der Aufarbeitung gemerkt habe, wie schlecht es mir eigentlich ging in den letzten beiden Jahren.
Hauptprobleme der Beziehung waren: die vorhergehende, nicht verarbeitete Trennung seiner Ex-Freundin von ihm; wenig Zeit meinerseits (obwohl ich theoretisch mehr gehabt hätte); sein messihaftes Verhalten und mangelnde Hygiene allgemein; meine Sturköpfigkeit in Streitsituationen und nicht zuletzt unterschiedliche Vorstellungen für die Zukunft. Ich habe es in der Form aufgeschrieben um zu zeigen, dass zu einer Trennung immer zwei gehören und ich mir bewusst bin, dass auch ich mich nicht immer korrekt verhalten habe, aber wenn ich das Ganze reflektiere komme ich auf eine beträchtliche Anzahl an Missständen, die von ihm ausgingen.
Jetzt aber zu meinem Problem: die Trauerphase und die Wutphase habe ich schon recht gut überwunden, jedoch kreisen meine Gedanken in jeder freien Minute um nichts anderes mehr und abends halten mich die Erinnerungen vom Einschlafen ab. Am Anfang habe ich auch noch jede Nacht von ihm geträumt, aber das hat sich mittlerweile gegeben. Das ist eine wirkliche Belastung, denn ich habe tagsüber viel zu tun und habe auch schon versucht mich mit Sport und kreativen Sachen abzulenken, aber das hilft alles nicht so, wie ich es gerne hätte. Ich möchte die Trennung wirklich gerne verarbeiten und tue viel dafür, aber wenn ich einigen Alltagssituation sogar im Kopf einen Kommentar höre, den er an dieser Stelle wahrscheinlich gemacht hätte, dann frage ich mich echt ob noch alles in Ordnung bei mir ist und deswegen würde ich euch um Ratschläge bitten, wie ich die Gedanken stoppen kann und die Erinnerungen unterbinden oder so kontrollieren, dass sie nur in passenden Momenten auftreten.
Vielen Dank schon mal und einen schönen Sonntag, Luminia.
04.03.2018 12:56 •
#1