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Gedanken der letzten Tage
darkblade87
Zitat:„Es ist vorbei.“
Genau das denke ich, kurz bevor ich mich nach vorn fallen lasse. „Mich wird sowieso niemand vermissen. Außerdem wird endlich der Schmerz aufhören. Es ist das Beste.“
Ich höre wie sich die Bahn nähert und warte nur auf den Moment, in dem sie bei mir ankommt.
Endlich wird der Schmerz aufhören. Endlich kann ich die Gedanken abstellen. Endlich hat alles ein Ende.
Die Bahn ist fast da.
Jetzt muss ich nur einen Schritt nach vorn machen und alles ist vorbei. Mit einem einzigen Schritt hätte ich endlich alles überstanden. Meine Qualen hätten endlich ein Ende.
Nun ist der Moment gekommen.
Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und hebe einen Fuß von der Erde, bereit alles zu beenden.
Kurz bevor mir die Bahn meine Schmerzen, Leiden und Qualen nimmt läuft mein komplettes Leben vor meinen Augen ab. Ich sehe jede Station, die mich bis hierher geführt hat. Mit 24 gibt es dabei auch nicht so viele, sodass alles in dem Bruchteil einer Sekunde stattfinden kann.
Meine Kindheit, die Grundschulzeit, das Gymnasium, die Abendschule und das Abitur, der Umzug in eine Großstadt zum Studieren, der Studienabbruch und natürlich meine erste, einzige und größte Liebe.
Alles in allem also ein Leben voller Enttäuschungen und schlechter Erfahrungen.
Also gar nicht so schlimm, wenn das nun vorbei ist.
Meine Kindheit war eigentlich nicht so schlecht, wenn ich das jetzt so sehe. Ich sehe unser damaliges Haus, unsere vielen Katzen, meinen Bruder und meine Schwester im Garten, meinen Vater am Grill und meine Mutter auf einer Decke sitzen und lesen. Ein sehr harmonisches Bild. Leider auch das Einzige, was vor meinem inneren Auge auftaucht.
Direkt darauf taucht nämlich die Schulzeit auf. Nach dem Umzug in eine kleine Wohnung liegt der Vater nur noch betrunken im Wohnzimmer, die Mutter ist erledigt von Hausarbeit, Job, Erziehung und Streit mit dem Mann. In der Schule läuft zwar alles ganz gut, wenn man nur auf die Noten achtet, aber privat bin ich immer allein. Ich habe zwar „Freunde“, bringe sie aber nie mit Heim und verbringe nach der Schule so wenig Zeit wie möglich mit ihnen, da ich mich für meine Familiensituation, vor allem für meinen Alki-Vater schäme. Egal wie viele Leute mich umgeben, ich fühle mich ständig isoliert und einsam.
Genau so kommt mir auch das Gymnasium in Erinnerung. Ich kann zwar etwas mehr mit Leuten reden, lerne auch einige Mitschüler besser kennen, aber zu mir nach Haus kommt trotzdem niemand. Schließlich liegt dort immer noch der Alk.. Mittlerweile rede ich auch kaum noch ein Wort mit ihm und ich weigere mich ihn als Vater anzusehen – er ist maximal mein Erzeuger, seiner Vaterrolle ist er nie wirklich nachgekommen. Das hat meine Mutter mittlerweile wenigstens auch erkannt und macht ihm deswegen ständig Vorwürfe. Und weil er nicht mehr zur Arbeit geht, kein Geld verdient, aber ständig Alk und kippen haben will. Ohne Mariacron+Cola kommt der Typ nicht mal mehr aus dem Bett. Es gibt ständig Streit und immer wieder wird das Thema einer Scheidung angesprochen. Ich kann nicht mehr sagen, wie ich mich beim Belauschen dieser Gespräche gefühlt habe. Ein Teil von mir wollte den Alki endlich aus dem Haus haben, damit der Streit aufhört, aber ein anderer Teil wollte immer noch zu ihm halten, da er schließlich doch irgendwie mein Vater ist – oder zumindest sein sollte. Außerdem hatte ich Mitleid mit ihm. Der Mann brauchte dringend professionelle Hilfe, damit er in seinem Leben wieder klar kommt. Es war wirklich eine beschissene Zeit. Das machte sich auch in der Schule bemerkbar. Ich hab mich immer mehr zurückgezogen, hab kaum noch mit den Mitschülern geredet und den Schulalltag einfach ertragen, ohne irgendwas zu tun. Den Lehrern war das egal, ich war „eben ein ruhigerer Schüler“. In der Zehnten kam dann der Höhepunkt, als statt Sport Schwimmen auf dem Plan stand. Mein Lehrer ließ mich nicht zur Parallelklasse wechseln um dort Sport mitzumachen, da ich keine anständige Begründung hatte. Einfaches Schämen für den eigenen Körper zählte nicht. Ich sollte mich nicht so anstellen, die anderen Schüler wären doch nicht so fies um jemanden deswegen zu mobben. Also schwänzte ich jede einzelne Schwimmstunde. Zuerst mit irgendwelchen Ausreden, dann einfach indem ich nach Hause ging und mich in mein Zimmer vor den PC setzte. Meine Eltern interessierte das sowieso nicht, immerhin war ich mittlerweile 17 und musste keinem mehr etwas erzählen, wenn ich nicht wollte. Das ständige Fehlen wurde mit einer 6 quittiert, was Sitzenbleiben zur Folge hatte. Mir war das egal. Durch meine persönlichen Probleme war ich soweit abgestumpft, dass mich das einfach nicht interessierte. Mir war auch egal, was aus mir werden würde. Darüber machte ich mich einfach keine Gedanken. Da ich jetzt 18 war, konnte ich mich auch selbst entschuldigen, ohne eine Unterschrift meiner Mutter, was ich gnadenlos ausnutzte und immer wieder schwänzte. Das fiel den Lehrern endlich auf. Sie schickten mich zum Direktor, der mir ein Ultimatum setzte: Entweder ich komme regelmäßiger und nehme an allen Stunden teil (auch beim Schwimmen) oder ich werde von der Schule geschmissen. Stur wie ich war blieb ich am nächsten Tag, an dem Schwimmen auf dem Plan stand zu Hause. Mein Direktor ruft meine Eltern an und informiert sie. Mein Vater ist enttäuscht, meine Mutter überrascht – keiner hat was geahnt. Mir war alles egal.
Das war der Moment, in dem ich das erste Mal darüber nachgedacht hab alles zu beenden.
Meine Eltern waren enttäuscht von mir, was kann es schlimmeres geben?
Ich stand schon an den Gleisen, genau wie jetzt. Es fehlte wieder nur dieser eine Schritt.
Aber die Angst hielt mich davon ab. Außerdem wurde mir klar, dass ich dann niemals eine Freundin gehabt hätte.
Bald darauf trat auch das Unvermeidbare ein und meine Eltern ließen sich scheiden. Wir zogen in eine noch kleinere Wohnung, aber immerhin ohne einen Alki auf dem Sofa.
Dann zogen mein Bruder und meine Schwester aus und wir wieder um, wieder in eine kleinere Wohnung und ich war mit meiner Mutter allein. Ohne Freunde, ohne Familie und voller Enttäuschungen der letzten Jahre.
Kurz danach zeigt mir meine Mutter eine Abendschule, an der man seinen Abschluss nachholen kann.
Dort angemeldet machte ich meinen Realschulabschluss, mein Fachabitur und sogar mein Abitur.
Und ich traf sie.
Die Eine. Die Einzige. Meine erste große Liebe. Und bisher meine Einzige.
Sie ist wunderschön. Lange braune Haare, glänzende, haselnussbraune Augen und ein Lachen wie der Gesang von Engeln. Zuerst nahm ich sie gar nicht wahr. Doch dann kam dieser eine Tag.
Der Englisch-LK wollte ins Theater und sie wollte gern mitkomme, obwohl sie nur im GK war.
Den ganzen Abend hat sie mich bezirzt und umworben, hat sogar vom Heiraten gesprochen – wenn auch nur scherzhaft.
Trotzdem trafen wir uns eines Abends mit einigen Mitschülern bei ihr und schauten DVDs. Und ich lag das erste Mal in ihren Armen und fühlte mich einfach vollkommen. Ich fühlte mich glücklich, zufrieden und erfüllt. Ich war zu Hause angekommen. Mein zu Hause ist kein Ort, es ist eine Person. Sie ist mein zu Hause.
Unser Kontakt wurde etwas intensiver und ich legte es immer wieder auf „zufällige“ Treffen an, im Unterricht saßen wir nebeneinander und scherzten über eine gemeinsame Zukunft. Bis ich ihr eine SMS mit den Worten „Ich habe mich in dich verliebt“ schrieb. Es dauerte 2 Minuten bis sie antwortete. Mir kam es vor wie tausend Jahre. Ich wollte nicht, dass sie sich von mir distanziert. Ich wollte ihr nah sein, wollte sie wieder sehen, besser kennen lernen, einfach bei ihr sein.
„Ich mag dich auch sehr gern“
Die schönste SMS die ich bis dahin erhalten hab.
Als sie dann nach weiteren Treffen fragte, war ich hin und weg. Wir trafen uns immer häufiger. Gingen oft ins Kino und es ergab sich, dass ich bei ihr übernachtete. Unser erster gemeinsamer Film war Rapunzel neu verföhnt und unsere erste gemeinsame Nacht war am 01.02.2011, genau einen Monat, nachdem wir offiziell zusammengekommen sind. Sylvester 2010/2011 war dieser besondere Moment. Sie hat mich zum ersten Mal geküsst. Ich fühlte mich glücklicher und erfüllter denn je. Ich wusste, dass sie die Frau meines Lebens ist.
Es folgten vier Monate voller Freude, schönen Momenten, Zuneigung, Zweisamkeit, Spaß und Erfüllung. Einfach vier Monate voller Liebe. Wir freuten uns auf den Beginn des Studiums und schmiedeten Pläne in die gleiche Stadt und eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Es schien alles perfekt.
Doch dann kamen erste Streitigkeiten auf. Egal ob Schule, Noten, Prüfungen oder einfach nur das Essen, es gab nichts mehr, weswegen wir nicht stritten.
Mir wurde immer mehr bewusst, dass unsere Liebe doch nicht so perfekt war. Dennoch kämpfte ich immer weiter. Ich tat alles um sie zu halten und weiterhin glücklich zu machen.
Sie gab uns aber auf.
Am 18.06.2011 war dann auch alles endgültig vorbei.
Sie schrieb mir per SMS, dass sie so nicht mehr weitermachen kann.
Ich besuchte sie nochmal kurz, um diese Worte von ihr direkt zu hören. Sie sprach sie niemals aus.
Es begannen Wochen der Trauer und Dunkelheit. Ich konnte kaum essen, mir war alles egal und ich wollte zu niemandem Kontakt haben. Ich verbrachte Tage in meinem dunklen Zimmer. Allein und verlassen. Ich weinte durchgehend.
Dies war die zweite Situation, in der ich alles beenden wollte. Diesmal stand ich sogar schon auf den Gleisen und hätte nur noch auf den Zug warten müssen. Ironischerweise war sie es, die mich davon abhielt, da sie drohte mir direkt zu folgen, wenn ich das tun würde. Das wollte ich nicht. Die Welt sollte einen so wunderbaren Menschen wie sie nicht verlieren.
Also kämpfte ich mich durch meine Trauer, zog in eine Großstadt und begann mein Studium. Ständig in Gedanken an sie versuchte ich sie doch irgendwie zu vergessen. Ein Widerspruch in sich und selbstverständlich unmöglich. Irgendwann brach der Kontakt ab und ich dachte immer etwas weniger an sie.
Ich lernte neue Leute kennen, dachte ich wäre über sie hinweg, doch dann kam der 31.07.2012. Ihr Geburtstag. Ich wollte ihr nur kurz gratulieren, einfach aus Höflichkeit. Es entstand ein kurzer Kontakt per SMS und ich merkte, dass ich sie immer noch vermisse. Es verging seitdem kein Tag, an dem ich nicht im Bett lag, an sie dachte und weinte. Heute ist der 08.08.2012.
Ich habe meine Traumfrau verloren.
Es schmerzt in meiner Seele.
Ich beende es.
Ein Schritt.
Es tut gut.
Endlich.
Friede.
Ende.
„Es ist vorbei.“
Karma
darkblade87
Karma
LaraCroft
darkblade87
darkblade87
Zitat:Es ist wieder einer dieser Tage. Ich fühle mich leer, ausgelaugt, unmotiviert, allein, einsam und zu nichts imstande. Kurz: Ich fühle mich einfach nutzlos.
Ich gebe nicht dir dafür die Schuld. Im Gegenteil, ich gebe mir selbst die Schuld dafür. Ich habe zu vieles falsch gemacht, obwohl du mir immer gesagt hast, wie ich es besser machen könnte. Ich habe einfach nicht auf dich gehört und nun sitze ich allein hier, während du in einer neuen Beziehung glücklich bist. Ich gönne dir dieses Glück. Du bist der beste Mensch, den ich jemals kennen gelernt habe und ich wünsche dir nur das Beste für dein Leben. Ich möchte nichts lieber, als dass du für immer glücklich bist – selbst wenn dieses Glück mich nicht in dein Leben mit einschließt.
Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder einen so wunderbaren Menschen wie dich finden werde, es ist mir aber auch nicht wichtig. Ich hatte mein Glück für eine kurze Zeit gefunden. Leider wurde es mir wieder genommen, weil es eben nicht auf beiden Seiten passte. Damit muss ich nun leben, auch wenn mir das sehr schwer fällt. Es gibt keinen Tag, an dem ich dich nicht vermisse und das obwohl unserer Trennung nun schon über ein Jahr her ist. Du bist einfach zu wunderbar, um dich zu vergessen.
Du hast mir das erste Mal gezeigt, dass es tatsächlich Seiten an mir gibt, die man lieben kann. Dafür danke ich dir! Mit dir hatte ich die schönste Zeit meines Lebens und ich denke immer wieder gern daran zurück, auch wenn mir dann immer aufs Neue die Tränen über mein Gesicht laufen. Ich trauere nicht, weil ich unglücklich bin, dass unsere Zeit vorbei ist, sondern weil ich nicht weiß, ob es für mich jemals wieder so eine Zeit geben wird. Ich habe mich schon während unserer gemeinsamen Zeit immer wieder gefragt, womit ich so etwas Schönes und wundervolles wie dich verdient habe, aber ich konnte keine Antwort auf diese Frage finden. Du warst ein Geschenk Gottes, wenn man es so möchte.
Auch wenn du diese Worte niemals lesen wirst: Ich danke dir nochmals von ganzem Herzen, dass du so gut zu mir warst und mir eine wundervolle, unbeschreibliche Zeit voller Liebe geschenkt hast. Ich weiß immer noch nicht, warum du gerade mich ausgewählt hast, wobei du von so vielen anderen umworben wurdest. Es ist mir auch nicht mehr wichtig. Ich bin einfach dankbar, dass es so gekommen ist. Auch wenn es nicht für die Ewigkeit war, wie wir anfangs dachten, du warst und bist die Beste Frau, die jemals in mein Leben getreten ist. Ich bedanke mich nochmals und verbleibe mit unserem gemeinsamen Spruch, der leider niemals in Erfüllung geht:
You and me, always and forever!
darkblade87
Zitat:Hey mein Schatz!
Ich weiß, du möchtest nicht mehr, dass ich dich so nenne, aber für mich wirst du immer genau das sein: mein Schatz, das wichtigste, was es in meinem Leben gab, gibt und geben wird!
Ich möchte nur mal komplett ehrlich mit dir sein und dir sagen, dass es mir momentan wirklich nicht gut geht. Auch wenn unsere Trennung nun schon fast eineinhalb Jahre her ist denke ich noch jeden Tag an dich und mir kommen dabei immer wieder die Tränen. Ich denke dabei eigentlich nur an die schöne Zeit und die guten Momente, die wir zusammen hatten, aber dann wird mir schlagartig bewusst, dass ich sowas nie wieder haben werde und ich werde traurig, melancholisch, ja fast schon depressiv. Mir ist dann alles um mich herum egal und ich wünsche mir nur wieder bei dir zu sein. Ich lege mich dann allein auf mein Bett, höre Musik und fange leise an zu weinen. EMails für dich, Für immer und Dich, Endlich sehe ich das Licht, Cry, Nie vorbei....diese Lieder kennst du doch sicher auch noch, oder? Schließlich hast du sie für mich auf eine CD gebrannt und mir geschrieben, was genau du daran mit mir verbindest.
Auch wenn das wohl heute nicht mehr der fall ist, habe ich nie aufgehört diese lieder mit dir in verbindung zu bringen. genau das ist es wohl auch, warum es mir nicht gut geht. ich denke immerzu an dich, obwohl wir keine gemeinsame zukunft haben. unsere wege werden sich nie wieder kreuzen - egal wie sehr ich mir das auch wünsche. das zu wissen tut mir weh und bricht mir das herz - es wirklich zu begreifen fällt mir aber schwer. ich will es einfach nicht wahrhaben und so flüchte ich mich in die vergangenheit und meine gedanken schweifen wieder zu unserer schönen gemeinsamen zeit.
auf meine umwelt wirke ich dabei immer abwesend, melancholisch und orientierungslos. es kam schon häufiger die frage auf, ob etwas mit mir nicht stimme, aber ich sage immer wieder es sei alles ok. ich möchte nicht als schwach gelten und werde mir daher keine hilfe holen - entweder steh ich das allein durch oder gar nicht. die einzige person, von der ich mir helfen lassen würde, wärst du, aber das ist leider keine option. daher werde ich ein einsamer krieger auf den pfaden der verlassenen und verlorenen liebe sein, in der hoffnung irgendwann wieder auf ein fünkchen licht zu stoßen, was meinem leben wieder einen kleinen sinn gibt.
solang bleib ich allein und denke immer wieder daran, wie schön die zeit mit dir war und wiederhole immer wieder diese sätze:
i love you my sweetheart!
you and me, always and forever!
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