Zitat von Neverbackdown:Tut mir nicht so gut das alles hier...Konfrontation ist schön gut aber dosiert wenn es geht...irgendwann reicht es mal, damit meine ich alle Beiträge.
Und was wäre die Alternative? Verstecken? Deine Muster wiederholen? Klar ist das schmerzvoll, aber leider führt da kein Weg daran vorbei. Ein Patentrezept kann Dir keiner geben. Wir können Dir nur den Austausch anbieten und dazu gehören auch unangenehme Wahrheiten. Jeder der hier ist, hat wirkliche schmerzvolle Erfahrungen machen müssen und sich auch mit dunklen Seiten der eigenen Personen beschäftigen müssen.
Wenn ich Deine Beiträge so lese, dann bist Du ein Mensch der Liebe, Geborgenheit und Sicherheit sucht. Ein großer Kuschelbär eben. Und das ist auch gut so. Du scheinst aber ein Mensch zu sein, der destruktiv ist und selbstzerstörerisch wirkt. Das ist nicht so gut. Du musst eine Balance dazwischen finden. Dazu gehört es, dass Du Dich mit Deiner dunklen Seite beschäftigst, Dir Fragen stellst woher das kommt und es letztendlich auch akzeptierst, denn der Kuschelbär möchte um seinetwillen akzeptiert werden, auch mit seiner dunklen Seite.
Zitat:Die mir überhaupt wichtigste Frage kann ich mir immer noch nicht beantworten:
Warum habe ich meine Freundin verloren? Was ist genau schuld daran?
Da kann ich Dir leider nur die eine Antwort geben: Du bist schuld daran, denn Du hast gehandelt.
Vielleicht hilft Dir meine Geschichte
Ich habe emotional gesehen eine recht schwierige Kindheit gehabt. Materiell haben mir meine Eltern alles gegeben was ich gebraucht hab, aber von Kindesbeinen an habe ich das Muster, dass aus Liebe zwangsläufig Enttäuschung wird gelernt. In den Zeiten der großen Enttäuschungen habe ich dann einfach funktioniert. Stark sein, niemanden an sich ranlassen, niemanden zeigen wie fertig man ist. Einfach weiter machen, der Schmerz wird vorbei gehen. Daraus hat sich der nächste Kreislauf gebildet. Niemals Fehler zugeben, niemals Hilfe suchen, egal was. Wenn ich Hilfe brauche, dann funktioniere ich nicht mehr, dann bin ich schlecht.
Vor 15 Jahren hatte ich das große Glück die Liebe meines Lebens zu treffen. Ein Mensch, der es irgendwie geschafft hat, über meine Mauer zu springen und mich im tiefsten Herzen zu treffen. Wir hatten eine großartige Zeit, bis zu diesem Zeitpunkt, als meine Eltern es geschafft haben mich richtig zu treffen und mir die größte Enttäuschung meines Lebens zu verpassen. Von diesem Moment an drehte die dunkle Seite in mir frei und fing an alles sukzessive zu zerstören was ich mir aufgebaut hatte. Es endete daran, dass ich eine Affäre hatte und selbst als die Affäre aufgedeckt war und ich die Chance hatte wieder zur Liebe meines Lebens zurückzukehren, habe ich munter weiter betrogen und gelogen; der dunkle Dämon in mir war noch lange nicht fertig.
Ich brauchte Zeit um das Muster zu erkennen und selbst als ich es erkannt hatte, habe ich immer noch die Schuld bei meinen Eltern gesucht. Wieso hatten sie es nicht geschafft mir ein stabiles Umfeld zu verpassen? Wieso hatten sie dafür gesorgt, dass dieses Muster tief in mir geprägt wird? Aber letztendlich lag die Schuld bei mir, denn ich hatte dafür gesorgt, dass die Dinge passieren. Es war meine Entscheidung eine Affäre einzugehen und es war meine Entscheidung zu lügen.
Ich hätte meine dunkle Seite kennen müssen, ich hätte erkennen müssen, dass ich dringend Hilfe brauche. Diese Erkenntnis war ziemlich schmerzhaft und ich bin ab und zu nur Millimeter ab Abgrund vorbeigerutscht. Es sind nun fünf Monate vergangen und ich könnte nicht behaupten das der Schmerz weg ist und ich weiß, dass da noch ein langer Weg vor mir liegt. Aber umso mehr ich erkenne und akzeptiere, desto mehr lerne ich über mich und kann die dunkle Seite in mir annehmen. Denn im Grunde bin ich auch ein Kuschelbär - obwohl ich recht schmal gebaut bin
Viele Menschen, auch aus dem Forum, sagten zu mir, dass der Schmerz eine Chance ist, eine Chance das etwas Gutes entstehen kann. Wir haben es selber in der Hand. Ich hatte das nicht verstanden und fühlte mich auch etwas verarscht. Wie bitte soll den aus dieser existenziellen Angst etwas Gutes entstehen? Ich wollte doch nur eine Handlungsanweisung, etwas wie ich meinen Mann wieder zurückbekomme. Doch ich musste erkennen, dass ich das wichtigste zerstört habe und das ist Vertrauen. Ohne Vertrauen bringt die Liebe nichts. Aber zum Vertrauen gehört Ehrlichkeit und das können wir nur sein, wenn uns selbst vertrauen und wissen wer wir sind und das bedingt die intensive Auseinandersetzung mit uns selbst.
Du kannst nur ohne Ängste lieben, wenn Du Dich selber liebst. Wenn Du das kannst, dann ist Eifersucht und sogar Stalking nicht mehr nötig,.