Hallo zusammen,
ich wende mich an euch, da ich mir eine letzte - evtl. noch vorhandene Chance - nicht verbauen möchte.
Zur Vorgeschichte:
Ich bin männlich, 27 und war mit meiner Freundin (24) ca. 6 Monate zusammen. In diesem Zeitraum kam es vor allem gegen Ende oft zu Streitigkeiten. Auslöser waren prinzipiell immer die gleichen Geschichten/Kleinigkeiten. Allerdings habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst gesehen, was für riesen Fehler ich mache.
Ich habe mich vor 4 Wochen von meiner Freundin getrennt... vielmehr haben wir uns zunächst im Streit getrennt wobei ich der laute und gemeine Part war. Mittlerweile habe ich jedoch eingesehen, dass ich wirklich enorm viele Fehler gemacht habe.
Die ersten 2 Wochen kam ich gut mit der Trennung klar, dachte ich doch die Fehler lägen ausschliesslich (was für ein Gedanke...) bei ihr. Als wir dann allerdings nach 2 Wochen (heute vor knapp 2 Wochen) ein vernünftiges und ruhiges Gespräch geführt haben, bin ich beinahe rückwärts vom Stuhl gefallen... Das was sie über mich erzählte entsprach einfach gar nicht dem Bild welches ich von mir selbst habe. Um es kurz zu machen (und in Wirklichkeit steckt hier _einiges_ dahinter): Ich muss mich ändern.. warum und wieso soll hier aber keine große Rolle spielen.
Zum Ende des Gesprächs deutete Sie an, dass sie wahnsinnig gerne nochmal meine zärtliche Seite sehen wolle. Als Sie am nächsten Tag nochmal vorbeikam haben wir wieder lange geredet und anschliessend (nach mehreren Stunden des Redens) S. gehabt. Das Ganze wiederholte sich im Laufe der Woche mehrmals. Sie sagte dabei, dass sie noch romantische Gefühle für mich hat, sich eine Beziehung aber zu 90% nicht mehr vorstellen kann. Ich sagte ihr, dass ich über die ganze Sache noch nachdenken müsse, da ich meine Fehler erkannt habe und mehr als bereit wäre mich auf Dauer (auch durch externe Hilfe - mittlerweile beantragt) für mich zu ändern. Letzteres würde natürlich auch ihr zugute kommen. Nachdem wir über die Woche hinweg mehrfach wunderschönen S. hatten, hatten sich auf meiner Seite wieder Gefühle entwickelt... gepaart mit der festen Überzeugung mich zu ändern; die getanen Fehler wieder auszumerzen.
Letztlich schlief sie noch eine Nacht bei mir. Am nächsten Morgen unterhielten wir uns für 5 Stunden und ich beging die typischen Fehler:
- Liebe gestehen
- vor ihr weinen
- Mitleid erwecken
Sie machte mir abermals deutlich, dass sie Gefühle für mich besitzt, allerdings in der Beziehung zuviel passiert sei. Es wäre wohl einfacher, wenn die Gefühle weg wären. Eine Beziehung könne sie ausschliessen (ich habe sie zu dieser Aussage gedrängt in der Hoffnung es würde das ganze für mich leichter machen).
Nebenbei bemerkt: Sie ist eine sehr sensible (aber selbstbewusste) Frau. Auch dies habe ich leider nicht wertgeschätzt.
Zum Abschied begleitete ich Sie dann zur Bahn wo ich ihr einen Wangenkuss gab. Da sie jedoch mehr wollte, lief ich schnell nochmal zu Ihr und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Sie stieg ein und verschwand aus meinem Leben.
Dieser Abschied war vorgestern (Dienstag).
Seitdem habe ich mir vorgenommen den Kontakt radikal abzubrechen. Von ihr kamen allerdings zwei eMails, welche sich um unsere gemeinsame (jetzt aufgelöste) Wohnung drehen.
Zwischenbemerkung: Wir sind beide Studenten in einer Großstadt. Das mit der Wohnung bzw. WG ist mehr als ärgerlich, aber nicht so weltbewegend wie es bei einer richtigen gemeinsamen Wohnung gewesen wäre. Sie hat auch bereits eine neue WG gefunden.
Weiter im Text:
Bei beiden eMails war ein persönlicher Part am Ende... ich denke sie wird nicht damit klarkommen, dass es mir schlecht geht. Allerdings liest man sehr deutlich raus, dass sie mich vermisst und sehr gerne als Gesprächspartner hätte. Auch kam letzte Woche (nachdem sie mir mehrfach bekundet hatte, dass der Liebeskummer für mich vorbeigehen werde und ich irgendwann mit einer anderen - besser passenden - Frau glücklich werde) die Frage: Hältst du mich Fest? Ich habe Angst alleine in meinem Zimmer zu schlafen und hätte dich so gerne bei mir. Natürlich hat auch dieser Satz Gefühle in mir erweckt. Wer möchte da nicht gerne bei seiner Liebe sein... Eine wahre Gefühlsachterbahn. Erst die pure Abweisung und ganz zum Schluss solch eine Frage.
Der aktuelle Stand ist jetzt der, dass Sie sich gerade bei mir per eMail gemeldet hat und, nachdem sie über die Wohnung sprach, fragte wie es mir ginge. Man sieht deutlich, dass es ihr nicht sonderlich gut geht. Ausserdem sind seit vorgestern einige traurige Sachen in ihrem Leben passiert. Weiterhin sei ihr bewusst, dass sie mir das eigentlich gar nicht schreiben dürfe (wegen vereinbartem Kontaktabbruch), ich allerdings immer noch derjenige sei, der herauskommt, wenn sie an jemanden denkt mit dem sie über solche Sachen sprechen möchte.
Liebes Forum... was mache ich nun?
Wie könnte eine passende Antwort darauf lauten? Sollte ich nur auf die Wohnung eingehen und ihre persönliche Passage vollkommen missachten? Sollte ich ihr sagen, dass ich mich super fühle (hier sind gerade mal 2 Tage vergangen!)? Fakt ist: In den letzten zwei Tagen ist soviel positives und überraschendes passiert, dass das nichtmals gelogen wäre... allerdings käme es doch arg gekünzelt rüber. Und meine Sehnsucht nach ihr hat natürlich auch gefühlte 0% nachgelassen.
Sollte ich.... keine Ahnung!
Ich pflege die Hoffnung, dass ihre Gefühle auf Dauer vielleicht doch stärker sind als ihre negativen Erinnerungen. Ich habe seit Dienstag viele Schritte eingeleitet um möglichst nicht mehr in ein altes Muster verfallen zu können. Unter anderem auch externe professionelle Hilfe wahrgenommen und für längerfristig beantragt, was wohl aber etwas dauern wird. Naja macht nichts.. ändern möchte ich mich sowieso. Und jetzt ist der Anfang endlich gesetzt!
Wie würdet ihr jetzt vorgehen?
Achja, ich sehe sie leider 3x pro Woche in einer sehr kleinen Vorlesung (inkl. Pause wo man dann zusammen rumsteht und mit anderen schwätzt).
13.09.2012 20:53 •
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