Ich habe heute viele Gründe, um dankbar zu sein.
Ich habe in meinem Leben bisher immer alles geregelt bekommen, ohne dass ich große Lügen, große Dramen und große hysterische Auftritte inszenieren musste. Was u.a. hier im Forum heute z.T. wieder zu lesen war, entbehrt wirklich jeder Beschreibung und man muss zwangsläufig zu der Feststellung gelangen, dass die dort agierenden Beitragsschreiber weitaus schwerwiegendere Probleme haben als ein bisschen Liebeskummer.
Ich bin dankbar dafür, dass ich als jüngere Frau gern über die Stränge geschlagen bin und im vollen Bewusstsein dessen, dass das manchmal nicht in Ordung war, extrem auftrat und provozierte. Denn das war befriedigend und machte es möglich, mich danach aufrichtig für Fehltritte zu entschuldigen. Ich liebte das. Da spürte ich das Leben.
Aber die Jahre haben mich diplomatischer gemacht. Auch dafür bin ich dankbar. Das würde ich auch manchen Schreibern hier wünschen. Auch wenn ich selber immer noch nicht zu der ganz diplomatischen Sorte gehöre. Aber das will ich auch gar nicht.
Und wenn ich noch älter bin, dann werde ich es wie ein geschätzter Kollege halten, der neulich zu mir sagte, er würde sich jetzt - kurz vor der Rente - bewusst inszenieren. Er würde überziehen und pointieren und die Menschen mit dem Unerwarteten überraschen und ihnen den Spiegel vorhalten. Er würde große Gestik und Mimik dabei einsetzten. Und ja, das tut er!
Er tut es in einer Weise, die den Menschen ermöglicht, Ihr Gesicht zu wahren. Ich bin gern die Zuschauerin von seinem Spiel und lerne.
Alter, mach weiter so! Das ist g**l! Ich bin dankbar, dabei sein dürfen.
Ansonsten bin ich dankbar, dass die Betriebskostenabrechnung noch lange nicht da ist, denn mir ist IMMER kalt.
Ich bin dankbar für [color=#BF00FF]gute Freunde und Bekannte, für schöne und hilfreiche Kontakte und weise Menschen.
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Ich bin dankbar für 45 Minuten Lymphdrainage.
Ich bin dankbar für die Röntgenbilder von gestern, denn ich schaue gern mal in meinen Fuß statt in meinen Kopf.
Ich bin dankbar, dass bald die Arztrechnung kommt, denn dann weiß ich, was es kostet, wenn der Doc höchstselbst einem ein Pflaster aufklebt
Ich bin dankbar, dass DPD heute bei mir geklingelt hat, statt nur so zu tun und das Paket stattdessen in dem Telefonladen drei Bushaltestellen weiter abzugeben, wo der unsympathische Doppelgänger von Rainer Langhans jedes Mal wieder nach meinem Ausweis fragt mit der Begründung, er müsse ja kontrollieren, ob ich schon 18 sei. ---- Brüllwitz. Schnaaaaaaaaaaaaaaarch.
Ich bin dankbar für das Internet und Bücher und TV und Blumen und Duschpflaster.
Ich habe fertisch für heute.
23.02.2017 21:16 •
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