Für den Partner umziehen?

@DieSeherin Nicht ganz. Wir denken beide nur pragmatisch und ich bin durch das Adhs offen für vieles, er nicht. Aber Kinder sind ja eine der größten Veränderungen im Leben, da zählt dann auch plötzlich was anderes, denke ich

Eine Trennung war dann doch (trotz mehrmaliger Gespräche darüber, ob das besser wäre, auch keine Option)

Kleines Update:

Ich schwanke seit Tagen zwischen Erstaunen und Zweifel, ob es wirklich wahr sein kann, dass mehrmonatige Diskussionen über den Standort beendet sind. Wir waren nie soweit, darüber zu sprechen, irgendwann doch in meine Heimat zurückzukehren. Am kommenden Wochenende haben wir ein Planungsgespräch vereinbart, um ein paar Meilensteine zu konkretisieren. Und die Stimmung ist gut! Bisher reagierte mein Partner auf solche Gespräche mit Abneigung und Gereiztsein.
Der Grübler in mir sagt: Du hast bestimmt etwas falsch verstanden, und machst dir falsche Hoffnung. Der Rest ist vorsichtig optimistisch.

10 Jahre sind definitiv eine lange Zeit. Ich muss aber auch sein Bedürfnis akzeptieren, in der Nähe seiner Eltern zu sein.
Ein Kriterium ist definitiv, dass wir uns an der Betreuungssituation orientieren - er fährt da so eine Merkel-Mentalität ala Wir schaffen das irgendwie. Im Sinne: 2 Kinder kriegt man auch alleine betreut. Wenn aber eine lösungsorientierte Familienplanung (im Zweifelsfall doch früher zurück) nicht mit ihm möglich ist, werde ich mir alles gut überlegen. Mir ist es wichtig, dass er in diesem Fall Familie und Beziehung über alles andere stellt.

Er ist jemand, der theoretisch nicht plant, sondern immer erst dann, wenn das Problem praktisch vorliegt. Da unterscheiden wir uns leider grundlegend. Mit Kindern klappt das aber so nicht, meiner Meinung nach.

Es ist eine Dilemmasituation, wir kommen allmählich zu dem Punkt, an dem sich entscheidet, wie es weitergeht, ja. Noch gebe ich aber nicht auf. Dafür ist mir alles doch zu viel wert. Ich bin aber vernünftig genug, auch eine Trennung in Erwägung zu ziehen - bis wir nicht mehr reden können. Dann ist der Punkt da.

Zitat von Nellamae:

Ein Kriterium ist definitiv, dass wir uns an der Betreuungssituation orientieren - er fährt da so eine Merkel-Mentalität ala Wir schaffen das irgendwie. Im Sinne: 2 Kinder kriegt man auch alleine betreut.

Na ja... ganz ehrlich... das kann vorher KEINER abschätzen.
(Mein Mann und ich konnten es auch nicht... und etliche Freunde und Bekannte von uns ebenfalls nicht... wir alle hatten uns das viel einfacher vorgestellt...)
Falls ihr nicht jetzt schon plant die Kinder täglich von 8-17 Uhr in die Kita zu geben, halte ich das für ziemlich naiv. (Bitte nimm mir das nicht übel, aber es ist so.)

Und ich denke die 10 Jahre sind eher ein kleiner Scherz, niemand kann auch nur annähernd abschätzen was in fünf Jahren sein wird.

Zitat von Nellamae:

Ich muss aber auch sein Bedürfnis akzeptieren, in der Nähe seiner Eltern zu sein.

Ja, und er deins, in der Nähe deiner Familie zu sein.

Ich sage es ungerne, aber ich habe da kein gutes Gefühl. Ich denke ihr seid beide nicht wirklich reif für eine Familie.
Die Bedürfnisse der Kinder würden für viele Jahre über euren stehen... und so wie ihr schon vor den Kindern drauf seid, sehe ich das nicht so ganz.

Ich bitte um Entschuldigung für diese offenen Worte, ich möchte damit nicht verletzen... es ist wirklich nur das, was ich denke.

Wobei ich damit nicht über euch persönlich urteilen möchte - vielleicht verhaltet ihr euch beide einfach nur in dieser Kombination als Paar so. Vielleicht wäre es für jeden von euch mit jemand anderem vollkommen anders.

Nein, ich schätze offene Worte. Bevor wir Kinder bekommen, ist klar, dass wir mit uns und unseren Bedürfnissen Im Reinen sein müssen. Alles andere ist keine Basis. Wie gesagt, dieses Gespräch morgen ist für mich ein Kriterium. Fühle ich mich danach nicht besser oder es bleibt undeutig, dann ist Ende. Ich stimme dir vollkommen zu, thegirlnextdoor. Unsere Bedürfnisse dürfen da untergeordnet nur eine Rolle spielen.

Ich weiß nicht...du machst dir Sorgen über ungelegte Eier. Ihr habt eine funktionierende Partnerschaft, ihr wollt beide Kinder.
Er hat Bereitschaft gezeigt, sich dir anzupassen.
Du bist jetzt dennoch nicht zufrieden.
Dabei wisst ihr weder, ob es mit einer Schwangerschaft klappt, noch was in 2 Jahren oder in 5 sein wird. Du handelst aus Angst statt eine schöne Beziehung zu leben.

Mit einem neuen Partner wäre alles dennoch ungewiss. Noch ungewisser.. Du müsstest umziehen..Und/ Oder finde dann erstmal einen neuen passenden Partner ( kann Jahre dauern) , der noch Kinder will, (in einer ländlichen Gegend?), inklusive 2-3 Jahren Kennenlernzeit, für Kinder vor dem ca. 40. Lebensjahr? Auch hier sollst du nicht aus Angst handeln, aber ein kurzer Gedanke daran schadet nicht.

Was ich meine: Etwas Gutes sollte man nicht zu leichtfertig wegwerfen. Wenn du ihn liebst. Und er dich. Dann findet sich eine Lösung. Auch später. Aber eben nur meine Meinung

Wieder einmal danke für die vielen reflektierten Antworten. Ich werde sie morgen durchlesen, beantworten und berichten, wie unser Gespräch verlaufen ist. Noch ein letzter Satz für heute: Ich bin einfach sehr emotional, weil ich dann doch das Gefühl habe, wir finden/haben eine Lösung ... und das wäre nach den letzten Monaten so schön, dass ich es kaum glauben kann. Deswegen bin ich auch aufgeregt.