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Für den der Schluss macht, ist es auch nicht leicht !

wolfsherz
Hallo Ihr Beiden,

denn ich glaube ausser uns liest hier niemand mehr mit!

Wollte mich auf diesem Weg noch verabschieden. Auch bei mir war es was Krümel geschrieben hat, was mich brennend interessiert hat. Warum genau weiß ich eigentlich auch nicht. Aber auch petillantes Einsatz hier im Forum, irgendeine Erkenntnis weiter zu kommen, hat mich sehr beeindruckt.

Ich bin in einer anderen Situation.
Meinen langjährigen Partner habe ich selbst verlassen und kann heute sagen, es war die richtige Entscheidung. (Weswegen ich auf Krümels Beitrag ursprünglich antwortete.)

Meinen neuen Freund habe ich durch einen Nichtanruf an seinem Geburtstag (nach Unstimmigkeiten) signalisiert, dass er mir nichts bedeutet. Dabei ist das gar nicht so. Ich denke an ihn. Trotzdem werde ich mich nicht bei ihm melden. Der Gedanke an eine Beziehung, in der ich nach Zuneigung/Mitgefühl kämpfen soll/muss, hält mich davon ab. Es ist irgendwie so: Lieber springe ich selbst ins Wasser und schwimme durch den See, als reinzufallen und zum Schwimmen gezwungen sein. Damit behalte ich zumindest immer mein eigenes Gleichgewicht selbst in der Hand.
Bei Euch beiden glaube ich, käme dieses Verhalten nicht in Frage, oder? Ich kann mich nicht erinnern, dass mich ein Mann hat Sitzenlassen. Und auch die Statistik sagt, dass meistens die Frauen gehen. Eigentlich sind die Männer statistisch träger und feiger.
Könnte es sein, dass es auch am Verhalten des Verlassenen liegt, dass der andere sich gehen traut?

Diese angedachte Möglichkeit, ist der Grund, weswegen ich mich zu meinen Ratschlägen habe hinreissen lassen. Denn ich weiß eigentlich, dass ungefragte Ratschläge nicht wirklich gut ankommen. Geht mir ja selbst so. Trotzdem habe ich es wirklich einfach nur gut gemeint, denn ich liebe meine Spezies Mensch, und feminin denkt in gewisser Weise oft anders. Härte als Einsatzmittel ist in der femininen Welt oft verpönt. Obwohl die Männer eben das aus der Arbeitswelt kennen und beachten.
Falls mein neuer Freund sich von sich aus doch wieder meldet, bin ich auch bereit weiter an der Beziehung zu arbeiten (und mich für den fehlenden Geburtstagsanruf zu entschuldigen). Ansonsten, glaube ich, hat es gar keinen Sinn, auf ihn zu zugehen. Ich sehe da sonst kein Potential bei einem Mann, das er sich über Dinge unterhält, über die er sich nicht unterhalten möchte (Weil er dazu einfach vielleicht keine Notwendigkeit erkennen kann.) Ausser er muss es eben, damit es weitergeht. Wenn nicht er in erster Linie möchte, dass es weitergeht, dann bringt die Beziehung mir persönlich nichts.

LG wolfsherz

10.02.2011 17:41 • #31


P
Ihr Lieben,

ehrlich gesagt, wundert es mich, dass mein Anliegen nicht rübergekommen ist. Ich liebe meinen Mann immer noch. Und ich würde auch für uns kämpfen. Allerdings weiß ich im Moment nicht, wie das funktionieren sollte. Ich bin sehr verletzt und weiß nicht, ob und wann ich wieder Vertrauen aufbauen könnte. Er kam ja schon mal zurück und ließ mich dann, nachdem ich für ihn meinen Job aufgegeben habe und in seine Stadt gezogen bin (führten 2 Jahre Fernbeziehung), innerhalb von 2 Tagen sitzen. Dazu kommt also noch eine immense Wut. Er redet nicht über seine Gefühle, ist aber sehr sensibel. Ihm fehlte u.a. die Anerkennung für seine Arbeit, die ich ihm nicht genügend gegeben habe. Jetzt gibt sie ihm eine Kollegin, da komm ich natürlich nicht mit. Aber könnt ihr als Aussenstehende beurteilen, ob euer Partner seine Arbeit gut macht und sagt ihr ihm das regelmäßig?
Es gibt so viele Baustellen in seinem Kopf (das sagt er selbst), dass ich kaum einen Ansatzpunkt mehr sehe. Ich muss langsam auf mich aufpassen, dass ich selbst nicht daran kaputtgehe. Ich habe geschrieben, dass er keinen Fehler gemacht hat, weil ich mich auch durch die Trennung weiterentwickeln kann. Allerdings hätte ich auf diese Erfahrung gern verzichtet. Ich wollte diese Trennung nicht eine Minute. Für uns hat er einen Fehler gemacht, für sich vielleicht nicht. Das wird sich zeigen.

Alles, was ich nach außen mache oder zeige, spiegelt nur einen kleinen Bruchteil dessen wider, wie es in meinem Inneren aussieht. Aber ich bekomme ihn nicht durch Mitleid zurück. Wenn er überhaupt zurückkommt. Auch wenn ich das nicht will, muss ich nach vorne schauen und sehen, was da kommt.

Die Idee, dass einer verlässt, weil er es kann, ist mir auch schon gekommen. Ich habe ihm sehr viele Freiheiten gelassen, weil ich ihm vertraut habe und die gleichen Freiheiten genießen wollte. Das heißt nicht, dass wir nichts gemeinsam gemacht haben. Aber selbst wenn das ein Fehler war, würde ich ihn wieder machen. Ich denke, dass Menschen eher aus Käfigen ausbrechen. Ich hätte gar keine Gründe/Argumente gehabt, warum ich ihn einengen sollte.

Das wollte ich nur noch (zu meiner Verteidigung) schreiben.

LG petillante
War schön mit euch

10.02.2011 22:48 • #32


A


Für den der Schluss macht, ist es auch nicht leicht !

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K
Hallo Petillante,

falls du es noch liest:
Ich war nur irritiert als ich das mit der Dankbarkeit und den Blumen zur Scheidung gelesen habe. Was die Anerkennung der Arbeit angeht, ist die Frage schwierig zu beantworten. Manchmal kann man das mitbekommen, manchmal bleibt die Arbeitswelt unsichtbar. Mein Mann war mit einer neuen Arbeitsstelle völlig überfordert und unter Druck. Am Anfang hat er es auch so gesagt, mit der Zeit wurde der Frust nur noch abgeladen und zum Trennungszeitpunkt meinte er ich sei an allem Schuld. Komisch seit einem Monat ist er in einer anderen Firma und er sagt selbst er sei heilfroh da raus zu sein. Ihm hat sicher auch Anerkennung/Bestätigung gefehlt, manchmal ist es glaub ich auch einfach nicht der richige Job.
Ich kann deine Gedanken und Gefühle (leider) mehr als nachvollziehen. Ich wollte und will diese Trennung auch nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob für ihn wirklich unterm Strich ein Gewinn rauskommt. Auf mich wirkt er ehrlich gesagt nur noch frustrierter. Das nicht über sich reden kenne ich leider nur zu gut. Sein Schweigen kann mich wahnsinnig machen. Wenn dein Mann von Baustellen im Kopf spricht, spricht er mehr als meiner.
Was das Zeigen von Innen nach Außen angeht, bin ich zum Teil anders. Vielleicht nicht sehr s.y traurig, verzweifelt oder wütend zu sein, aber authentisch. Für mich ist es wichtig mich zu zeigen wie ich bin mit allem was dazu gehört - möchte ich doch genau das von meinem Gegenüber auch. Interessant ist wirklich die Frage, ob jemand, der bereits gegangen ist wirklich nur aus Mitleid wieder zurück kommen würde, weil der Verlassene seine echten Gefühle zum Ausdruck bringt. Wenn jemand sich gleichgültig zeigen würde, würde es mir als Gehender zeigen, dass meine Entscheidung richtig war und dem anderen (auch) nicht mehr viel bedeutet hat. Das ist nur meine Meinung. Das Gegenteil wird ja überall propagiert. Vielleicht wirkt es auch, aber für mich würde es nicht stimmen.
Ich wünsche dir wirklich von ganzem Herzen, dass du dein Glück und deine Liebe finden wirst, wo auch immer sie sich noch verbergen mag.

LG Krümel

PS. Es klingt bei euch so nach Abschied, also wollt ich noch schnell sagen, dass es nett war bei euch.

11.02.2011 08:57 • #33


P
Hallo Krümel,

Wolfsherz hat den Abschied von unserer Unterhaltung hier so angekündigt, dass ich dachte, das Thema sei für euch abgeschlossen. Es wurde ja auch schon sehr viel darüber geschrieben. Obwohl, ich kann ewig darüber sinnieren und mach es (leider) auch.

Die Dankbarkeit und die Blumen waren die Reaktion auf Wolfsherz, als sie meinte, dass ein Neuanfang schwierig wird, wenn ich meinem Mann vorwerfe,dass er einen Fehler gemacht hat. Wir trafen uns nach der Trennung und er musste zugeben, dass unsere Ehe schön war und dass wir das hatten was eine gute Beziehung ausmacht. Da meinte er, dass ich ja dann schon wieder Recht gehabt hätte. Also damit, dass er einen Fehler gemacht hat. Er hat kein Problem mit dem Recht geben, aber mit dem schlechten Gewissen wegen des Fehlers. Deswegen müsste ich alles tun, dass er es nicht hat.
Ich finde deinen ehrlichen Ansatz sehr gut. Das findet man selten.

Natürlich wissen meine Freunde, dass es mir nicht wirklich gut geht, deshalb sind es Freunde. Aber sie wissen auch, dass ich mich nicht vergrabe und möglicherweise auch jemand Neues finde. Mein Mann soll einfach wissen, dass er auch mit den Konsequenzen leben muss und dass ich eben nicht für immer verfügbar bin, falls er mal wieder seine Meinung ändert.
Und er weiß, dass ich nicht mit ihm spielen würde, wenn wir beide noch einen Versuch starten wöllten. Ich halte nichts von Zappeln lassen oder Schauspielerei. Das soll nicht widersprüchlich zu meinen Aussagen von gestern klingen. Ist schwierig zu erklären. Und außerdem weiß ich auch nicht, welche Strategie die richtige ist. Manchmal hab ich wirklich das Gefühl, dass bei meinem Mann gerade die üblichen Tricks das Gegenteil bewirken. Als ich mich rar machte und seine Entscheidung einfach akzeptierte, meinte er, dass ich ja schon mit uns abgeschlossen hätte und er jetzt auch loslassen müsste.

Im Moment (seit 3 Monaten) haben wir keinen Kontakt mehr. Er soll rausfinden, was er will und ich möchte Abstand gewinnen. Natürlich gehts mir gut, wenn ich ihn sehe und immer wieder Zustimmung bekomme, dass alles mit uns toll war. Aber da er seine Entscheidung nicht revidiert, tut es mir nur noch mehr weh. Ich glaube nicht, dass seine jetzige Beziehung so erfüllend ist, dafür zweifelt er noch zu sehr (sagte mir sein bester Freund), aber das muss er selbst entscheiden. Habt ihr Kontakt? Redet ihr noch über die Trennung?

Zwei weitere wichtige Themen in diesem Zusammenhang interessieren mich übrigens brennend: Welche Rolle nehmen beste Freunde in so einer Sache ein? Sollten sie sich einmischen und sagen, dass es Blödsinn ist, was der eine macht oder sollten sie ihn/sie einfach unterstützen? Ein weiterer Punkt ist die Haltbarkeit von neuen Beziehungen, die eingegangen werden, während die alte noch nicht abgeschlossen ist. Mein Mann hat seine neue Freundin ein halbes Jahr (wir waren da schon getrennt,also kein Fremdgehen) verheimlicht, da er nicht wollte, dass sein Umfeld denkt, er hätte sich wegen ihr getrennt.
Das wären Fragen für einen neuen Thread. Was meinst du dazu?

LG Petillante
P.S. Wenn du magst, können wir unsere Kommunikation auch per Mail hier weiterführen. Ist ja sonst doch sehr öffentlich.

11.02.2011 10:33 • #34


K
Hallöchen nochmal,

schön, dass du gerne weiter schreiben würdest. Ein neuer Thread oder per Mail ich wär´dabei. Erklär mir nur, wie das hier mit dem privat mailen funktioniert.
Einen Satz versteh ich nicht Deswegen müsste ich alles tun, dass er es nicht hat. Was meinst du damit?
Zum Thema Freunde: meine beste Freundin, ist meine beste Freundin. Deshalb steht sie hinter mir, sagt mir aber auch ganz klar, wenn sie etwas an mir oder meinem Verhalten zu kritisieren hat, sieht auch seine Seite. Das macht eine Freundschaft aus. Ich kann das von ihr sehr gut annehmen, auch wenn sich das im ersten Moment nicht gleich super anfühlt. Ich schätze ihre ehrliche Art sehr. Sie differenziert zwischen ihrer eigenen Empörung und zeigt mir immer wieder, dass ich meinem Herzen folgen soll, was auch immer das bedeuten mag. Auch wenn sie auf gar keinen Fall so handeln würde, kann sie es verstehen. Sie steht auf meiner Seite und ist trotzdem in gewisser Weise neutral!
Zum Thema, ob wir Kontakt haben und über die Trennung reden, dazu schreibe ich später mehr, da ich gleich los muss.
Hhm, steinige mich nicht, aber das mit dem verheimlichen der neuen Partnerin klingt für mich doch nach einer Trennung wegen ihr. Vielleicht projeziere ich auch bloß meine Erfahrung. Mein Mann hat auch ca. ein halbes Jahr gewartet, bis er sie aus dem Hut gezaubert hatte. Allerdings belegten Kontoauzüge 3 Wochen nach Auszug Transaktionen von meheren Hundert € zwischen den beiden - allerdings kannten sie sich angeblich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ganz komische Sache ...
Einfach nur eine Frage: Sollte man Beziehungen mit einer Stategie verfolgen?

11.02.2011 13:19 • #35


wolfsherz
Hi Krümel,

ist immer noch interessant Eurem Gespräch zu folgen! Da Du eine Frage stellst.

Interessiert Dich meine Meinung dazu auch? Wenn nicht, lies einfach nicht weiter!

Sollte man in Beziehungen eine Strategie verfolgen?

Ich antworte auf diese Frage: Ja das kann man tun und es ist nicht moralisch verwerflich.

Die zweite Frage ist dann allerdings, was ist das ZIEL der Strategie. In Deinem Fall hört es sich für mich so an, als wäre das wichtigstes Ziel, dass er sich nicht trennt bzw. zurückkommt.

Ein (Beziehungs-)Ziel kann aber auch sein, sich persönlich möglichst weiter zu entwickeln (es gibt Menschen, die gehen, wenn sie das Gefühl haben beim Erreichen dieses Ziels vom Partner behindert zu werden), oder seine eigene Karriere anzukurbeln (Spielerfrau?), oder seine ganze S. auszuleben, oder oder oder.

Wenn man Kinder bekommt, steht für mich in den ersten Jahren die Versorgung und Betreuung dieser im Vordergrund. In so einer Phase der Beziehung würde ich (und habe es getan) das Ziel des Bestandes an erste Stelle setzen.

Für mich ist es auch in einer Beziehung wichtig, dass ich das Gefühl habe SIE (die Beziehung) ist erfolgreich. Wenn ich aber im Job erfolgreich sein will, überlege ich mir auch eine Strategie. Das soll nicht heißen, dass nicht auch Entscheidungen aus dem Bauch ebenfalls zum Erfolg führen können. Trotzdem würde ich mich allein darauf nicht verlassen. Was aber soll verwerflich an der grundsätzlichen Verfolgung einer (bewussten) Strategie sein (Unbewusste Strategien verfolgt sowieso jeder, jeden Tag! Es ist nur schwer sie sich selbst erkennbar zu machen oder einzugestehen.).
Das Verfolgen einer Strategie (an sich) ist moralisch grundsätzlich neutral. Erst mit einem unmoralischen Ziel wird die Strategie selbst unmoralisch.

Ich finde es unmoralisch, wenn eine Strategie anderen persönlich schadet oder sie in ihrer Freiheit einengt.

Hier mal ein Beispiel:
Ich meine erkannt zu haben, dass z. B. manche Männer, deren oberstes Ziel in der Beziehung ist, dass sie Bestand hat (vielleicht unbewusst) die Strategie verfolgen die Partnerin in wirtschaftliche Abhängigkeit zu bringen/halten. Und an dieser Stelle lässt sich gut DAS Problem mit den Strategien aufzeigen. Manche Frauen mag es vielleicht von einer (räumlichen) Trennung abhalten, viele aber auch nicht. Gewisse (teilweise geschlechts- typische) Entscheidungen (weibliche Unlogik?) sind daher nicht vorhersehbar. Und das Gleiche geschieht auch anders herum. (Kann man sich als Frau wirklich vorstellen, dass Männer statistisch täglich mehrmals an S. denken?)

Bestimmt hast Du in Deiner Beziehung auch eine Strategie verfolgt, sie Dir aber noch nicht bewusst gemacht.

Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass für mich grundsätzlich das Herausfinden des EIGENEN Ziels, der Anfang allen bewussten Handelns darstellt. In meinen Augen kann Ich möchte dass ER in der Beziehung bleibt kein erreichbares Ziel sein, denn es könnte bedingen, dass ich jemanden anderen in seiner Freiheit einschränke.

Ein gangbares Ziel könnte ich für mich so formulieren: Ich möchte in EINER beständigen Beziehung leben

oder eben auch Ich möchte mich gut fühlen, Ich möchte für jemanden der wichtigste Mensch sein., Ich möchte das Gefühl haben, als Ratgeber gebraucht zu werden.

LG wolfsherz

11.02.2011 20:27 • #36


K
Hallo Wolfsherz,

du schreibst:
Das Verfolgen einer Strategie (an sich) ist moralisch grundsätzlich neutral. Erst mit einem unmoralischen Ziel wird die Strategie selbst unmoralisch.
Ich stimme dir da voll und ganz zu. Ich bin durch euren Dialog auf die Frage gekommen und dachte ich werf sie einfach mal in den Raum.
Ich bin mir unsicher, ob du den letzten Teil deiner Nachricht allgemein meinst oder mich persönlich. Ich nehm´s mal persönlich.
Für mich stellen Ich möchte dass ER in der Beziehung bleibt und Ich möchte in EINER beständigen Beziehung leben Wünsche dar. Mir geht es ja nicht darum überhaupt in irgendeiner Beziehung Beständigkeit zu finden, sondern möchte diese Beziehung mit ihm, folglich möchte ich auch nicht mit einem zusammen sein, sondern mit ihm. Und daher wünsche ich mir ja auch, dass es eine Chance gibt einen gemeinsamen Weg zu finden. Natürlich ist mein Ziel auch, dass er dabei glücklich ist. Ich habe ihn nie in seinen Freiheiten beschnitten und er hatte mehr Freiheiten als viele andere in ihren Beziehungen. Klar musste er auch mal auf seine Kinder auspassen, aber das ist für mich keine Freiheitsbeschneidung sondern selbstverständlich. Klar von dieser Verpflichtung sich um seine Kinder kümmern zu müssen hat er sich nun befreit, also würde eine Rückkehr natürlich eine Einschränkung seiner Freiheit bedeuten. Aber wenn diese Art von Freiheit diskutiert würde, könnte man auch sagen, dass er seine Freiheit nur hat, weil ich in meiner jetzt doppelt eingeschränkt bin.
Es gibt wirklich kaum etwas, was wir nicht auch in unserer Beziehung hätten realisieren können. Das ist meine Meinung. Es war auch immer so, dass wir die Dinge, die dem anderen wichtig waren realisiert haben. Ob es nun materielles wie ein Motorrad ist oder etwas wie Bildung, berufliches Fortkommen etc. Ich für meinen Teil bin zufrieden mit meinem Leben. Ich habe zwei wunderbare Kinder, echte Freunde, mache beruflich das was mich mit Leidenschaft begeistert - nur mein Mann war unzufrieden und ist nun nicht mehr an meiner Seite. Ich finde es nicht verwerflich ihn mir zu meinem Glück zurück zu wünschen und mir zu wünschen, dass wir gemeinsam persönlich wachsen (das geht nämlich auch). Mein Ziel ist ja nun nicht, er solle zurück kommen und es ist egal, ob er glücklich ist. Ich möchte das Leben ja schon in Echt mit ihm teilen.

11.02.2011 22:15 • #37


wolfsherz
Hi Krümel,

Hmmm, schwieriges Thema. Ich glaub´ ich schlaf´ mal eine Nacht drüber.

Aber vorweg: Ich glaube NICHT, dass für die Verwirklichung von Wünschen eine Strategie was bringt.

Man kann aber natürlich trotzdem ans Christkind glauben (sorry).

LG wolfsherz

11.02.2011 22:39 • #38


K
Hallo Wolfsherz,

ich hatte die Frage in den Raum geschmissen, weil sie mir in beim Lesen des Dialogs zwischen dir und Petillante in den Sinn gekommen ist. Völlig losgelöst von meiner Situation oder meinen Wünschen. Deine Antworten lassen mich vermuten, dass das nicht so ganz rübergekommen ist.
Aus deinen Zeilen würde ich vermuten, dass wir grundsätzlich andere Beziehungstypen sind, uns zwar in unserem Schmerz verstehen aber in unseren Einstellungen nicht übereinstimmen. Ich bin ernsthaft davon überzeugt, dass sich die meisten Dinge in den vorhandenen Beziehungen realisieren lassen, man muss nur auch den Mut haben anzusprechen, was man sich wünscht. Und nicht gehen, weil der andere die Bedürfnisse nicht von vornherein errät und erfüllt. Ich denke die meisten Beziehungsenden würden sich mit etwas Mut und Gesprächen vermeiden lassen. An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen, dass ich von längeren Beziehungen spreche, nicht von der Kennenlern- oder Verliebheitsphase, in der man ja noch nicht in der Lage ist echte Urteile abzugeben, weil im Rauschzustand.
Bevor ich jetzt das Interpretieren beginne, frage ich einfach. Was soll mir dein Satz Man kann aber natürlich trotzdem ans Christkind glauben (sorry). sagen?

LG Krümel

12.02.2011 20:02 • #39


W
Hallo Krümel,

bestimmt sind das auch viel durch die Forumsituation bedingte Missverständnisse.

Ich habe eine Antwort an Dich geschrieben, mag sie aber nicht ins Netz stellen. Wie petillante schon schrieb, ist das doch sehr öffentlich. Wenn Du Dich bei Trennungsschmerzen anmeldest kann man Dir über einen button privat Post zusenden. Es muss dann aber eine e-mail Adresse angegeben werden. Man kann sich auch anmelden ohne privat Post zuzulassen und das auch nachträglich ankicken, dass die e-mail nicht angezeigt wird.
Hoffe es geht Dir gut!

LG wolfsherz

12.02.2011 23:21 • #40


P
Hallo Krümel,

nun also doch hier weiter. Kein Problem. Mein Mann hatte immer ein schlechtes Gewissen wegen der Dinge, die er mir angetan hat. Wir waren ja schon mal kurz auseinander. Es ist ein schmaler Grad. Er soll wissen, dass er mir wehgetan hat und dass es nicht ungeschehen gemacht werden kann. Allerdings bin ich bereit zu verzeihen. Er kann sich das nicht vorstellen. Deshalb ja auch seine Äußerung, dass er jetzt mit einer Frau zusammen sein will, die er noch nicht verletzt hat. Dieses schlechte Gewissen muss er hinter sich lassen, wenn es einen Neuanfang geben sollte. Dazu muss ich sagen, dass ich ihm die Dinge nie vorgeworfen habe. Aber er sieht sie in meinem Blick.

Und nur noch kurz zu deinem letzten Kommentar bezüglich der Geheimhaltung von neuen Freundinnen. Ich wusste von ihr. Mir hat er es erzählt. Aber unser gesamter Freundeskreis und Familie durften nichts erfahren. Ich durfte nichts erzählen. Aber es ist eigentlich auch egal, ob sie der Grund war oder nicht. Das Ergebnis ist das gleiche.

So, nun zur Strategie in Beziehungen. Bestimmt hat jeder unbewusst oder bewusst eine Strategie in einer Beziehung. Diese Strategie orientiert sich an an den Vorstellungen, die man von einer Beziehung hat. Die Abgrenzung zu einem Wunsch ist nicht so leicht. Gerade in unserer Situation. Schwierig wird es, wenn man die Strategie über die Beziehung stellt und diese dabei übersieht. Wie langfristig man mit der eigenen Strategie planen kann, weiß ich allerdings nicht. Denn wie wir sehen, kommt es immer anders. Wie Wolfsherz denke ich auch, dass man mit der eigenen Strategie nie einen anderen Menschen einengen darf.
Wie du bin ich auch der Meinung, dass man fast alles in einer Beziehung schaffen kann. Auch sonst kann ich dir (wieder mal) in allen Punkten, die du anführst, zustimmen.
Ist diese Liebe einfach rational oder naiv? Da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Einerseits glauben wir an die Vernunft des Menschen und dass er nicht jeder Verlockung nachgeben soll. Andererseits opfern wir uns auf, wie es nur wenige tun würden. Ich ernte oft Unverständnis für meinen Wunsch auf einen Neuanfang. Aber ich weiß, dass die Anstrengung und die Kompromisse, die ich für meinen Mann eingehen müsste, geringer sind als bei vielen anderen möglichen Partnern. Für mich ist es das einfach wert.
Die Bemerkung zum Christkind war wohl schon so gemeint, wie du sie interpretieren würdest. Stichwort: naive Liebe. Denke ich zumindest. Ist aber auch nur Interpretation.

LG Petillante

12.02.2011 23:30 • #41


K
Hallo ihr lieben,

ich hab mich hier nun auch registiert und bin ehrlich gesagt erstmal orientierungslos. Wie komme ich z.B. in meine Account-Einstellungen und wie kann private Nachrichten schicken und empfangen? Und warum muss ich trotzdem den Namen und diese Codes eingeben.
Ich bin da gerade ziemlich ratlos.

HIIIILFE

Liebe Grüße Krümel

13.02.2011 13:24 • #42


K
ups, wie peinlich ... musste mein Account ja erst freischalten. Alle Fragen haben sich schon erübrigt. Ich war wohl etwas vorschnell.
Wollen wir den Thread wieder dem Verlassenen überlassen - fühlt sich vermutlich etwas überschrieben (statt übergangen)?

Liebe Grüße
Krümel

13.02.2011 13:32 • #43


P
Hallo Krümel,

herzlich willkommen als vollwertiges Mitglied
Ich glaube, der Verlassende hat auch uns verlassen.
Mails kannst du per pn schreiben, glaub ich. Das steht ja immer direkt unter dem jeweiligen Beitrag.

Erstmal noch einen schönen Sonntag.
Petillante

13.02.2011 15:34 • #44


K
Hallo ihr lieben,

seid ihr noch da?
Ich habe nochmal über die Trägheit und Feigheit der Männer nachgedacht und warum sie dann doch gehen. Oft kommt mir zu Ohren, dass Männer erst dann gehen, wenn eine Frau im Spiel ist und dann ist ihr Verhalten oft von Feigheit gekrönt. Voran geht dem ganzen Spektakel aber häufig eine laaange Phase der Passivität, in der Frau egal wie motivitiert sie sein mag nicht an ihn heran kommt - er ist versteinert, wiederholt gleiche Sätze, die nicht weiterbringen oder ist halt eben nicht da wegen der Arbeit, dem Freund helfen usw. Ich denke viele Frauen trennen sich in der Phase, in der sich Mann innerhalb der Beziehung isoliert und im Grunde genommen zu nichts mehr bereit ist (siehe der Verlassene). Es kann Frau sehr wahnsinnig machen immer wieder gegen eine Wand zu rennen, aber wem erzähle ich das? Und Passivität wird häufig mit Desinteresse interpretiert und führt in der laaangen Phase zu einer laaangen Phase der Verletzung und ich glaube Frau geht dann, wenn der Schmerz zu groß wird. Ich glaube Frauen trennen sich sozusagen im Namen der Männer, weil sie zu feige sind es selbst zu tun und lieber sich so lange unerträglich verhalten bis sie geht - so ist man prima aus der Verantwortung und kann im Zweifelsfall auch noch den Bedauernswerten spielen. Ich denke so läuft es häufig ab. Sicher nicht immer aber häufig. Habe auch gerade wieder so ein Beispiel in meinem Freundeskreis. Ich möchte die Frauen nicht zu Engeln machen und die Männer nicht zu Teufeln, aber das Bedürfnis an einer Beziehung zu arbeiten und wirklich über Dinge zu sprechen scheint doch eher frauensache zu sein und Mann zieht sich zurück (vieleicht auch so lange bis nichts mehr geht oder zu gehen scheint)!

Liebe Grüsse Krümel

15.02.2011 09:00 • #45


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