Bei mir war es ja zunächst eine Spassaffäre.
Ich hatte vorher eine sehr frustrierende Beziehung.
Da fiel sein 6 Monate langes Werben natürlich auf fruchtbaren Boden.
Ich fühlte mich begehrt und seine Bewunderung war Balsam auf meine ramponierte Seele, da mein Exfreund lieber alleine war und mich selten sehen wollte.
Noch dazu wollte ich keine richtige Beziehung mehr. Niemanden mehr in meinen Alltag lassen, der da nachher wieder eine Lücke lässt.
Da war schon der erste Denkfehler, da darf man nicht bei der Arbeit eine Affäre haben, denn das ist ja auch Alltag.
Die Affäre kam mir zunächst auch irgendwie entgegen. Ich tue mich von Haus aus schwer, jemanden wirklich an mich ranzulassen und genau da begann dann das Problem, ich lies ausgerechnet ihn so nah an mich ran, wie niemanden zuvor (wegen des scheinbaren Sicherheitsabstandes, da er ja gebunden war).
Aus dem gleichen Grund hatte ich vorher immer Männer (nie eine Affäre), die emotional unerreichbar waren, denn dann waren meine Gefühle ja auch irgendwie in Sicherheit.
Kurz zusammengefasst, ich hab ein Näheproblem.
Ich denke, ich bin da kein Einzelfall, die mit dem Problem in einer Affäre gelandet ist.
Mein AM hat auch ein Näheproblem. Er löst das (da er nicht allein sein kann) dadurch, dass er eigentlich dauerhaft Affären hat und so immer zu einer der Frauen Distanz halten kann, während er bei der anderen Nähe konsumiert.
Das hat die Katastrophe natürlich perfekt gemacht, denn wir waren wie ein Gummiband, zog einer weg, zog der andere ihn zurück und umgekehrt. Meistens war ich diejenige, die das Weite suchte.
Ging er auf Distanz, musste ich eigentlich nur warten, er kam automatisch immer wieder näher.
Total kaputtes, krankes Konstrukt.
14.01.2017 22:07 •
x 2 #864