Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

Zitat von seltsamesSpiel:

Für mich ist auch nicht jeder Betrug gleich.
Wenn ich die jungen Leute hier manchmal lese, oh mein Gott ich habe wen anders geküsst oder mein Partner hat das getan geht jetzt meine Beziehung den Bach runter, dann frage ich mich immer, warum diese Menschen nicht einfach leben anstatt sich in so einem Forum hochzuschaukeln.
Das ist nicht dasselbe wie z.B. der Betrug in einer Ehe mit Kindern.


@Helgehe Ich kenne aus einem anderen Forum mehrere Leute wo die Betrügenden erst nach Jahren raus aus der Ehe und hin zum AP sind. Das waren auch deutlich mehr als die, die sich -wie es immer in den heißgeliebten Statistiken steht- nach 6 Monaten getrennt haben. Manchmal ist es vielleicht auch so, dass ein Mensch wirklich zwischen 2 Lieben steht und einfach nicht weiter weiß.

Was ich an deinem begangenen Betrug so schwierig finde ist, dass deine Frau mit Baby unterwegs war. Aus dieser Situation abzuhauen das finde ich erhöht die Schwere des Betruges schon. Aber da er bei deiner Frau ja offenbar nicht Thema ist, finde ich es Unfug ihn hier auch ausgedehnt zum Thema zu machen.

Die, die nach Jahren zum AP gewechselt sind, hatten sicher immer mal wieder Kontakt bzw. hatten ständig Kontakt auf Arbeit, beim Hobby, Freundeskreis, ...
Wenn vereinbarter Kontaktabbruch (evtl. nach einigen Zurückholversuchen) eingehalten wurde, den einer der Fremdgeher beschlossen hatte, gibt es wohl kein Zurück, da ja dieser AP dann sooo enttäuscht ist.
Muss nicht so sein, klar. Aber oft gibt es deswegen neue Handynummern, weil man eben Ruhe haben will.
Da wäre eine neue Kontaktaufnahme schwer, wenn man z.B. nicht weiss, wo der ehemalige AP wohnt, keine Adresse hat. Okay, meistens wissen sie es.
Der AP meiner Frau weiss es, war aber wohl so enttäuscht von ihr, dass es keinen Sinn mehr macht.
Meine Frau denkt, dass er die Wohnung sowieso aufgeben musste (Firma, wo sie gemeinsam angestellt waren, war kurz darauf pleite) und hatte seine Handynummer gelöscht, hat eine neue, wollte endlich Ruhe und Neuanfang ohne 'Störungen'.

Und was meine blöde Geschichte damals angeht - ja, total mies und bescheuert aus heutiger Sicht!
Mit 24 damals war ich noch nicht soweit, hatte anbaggern von einer Frau noch nie erlebt, war total neben mir! Zuhause keinen 6 mehr (auch nicht sowas in der Richtung), seit langer Zeit.
Auch mit der AP hatte ich keinen 'richtigen' 6, aber sie kannte eben andere Möglichkeiten, hatte mir gegeben, was meine Frau mir selbst heute nicht geben kann/will, wie auch immer.
Ich habe akzeptiert, dass es eben so ist - man kann nicht alles haben!
Aufgrund dessen, was ich erlebt hatte damals, hatte ich meine Frau in dieser Richtung auch öfters etwas bedrängt, was sie sehr genervt hatte und deswegen oft miese Laune hatte - war nicht hilfreich, klar.
Auch aus diesem Grund wurde es über die vielen Jahre schlechter in unserer Ehe, sowas kann sich hochschaukeln - wird zu einem nebeneinanderherleben. Bescheuert, aber passiert!
Heute weiss ich das, habe meinen Fehler erkannt, meinen Beitrag zu ihrer Affäre!

Nun ist unser Umgang miteinander verständnisvoller, lockerer - so wie es sein sollte!

Ich habe 4 Jahre gebraucht, um das zu verarbeiten - meine Frau hatte damals nach meiner Affäre einfach wieder umgeschalten auf alles okay - Charaktersache eben. Sie konnte während ihrer Affäre auch einfach umschalten, so dass ich nicht's merken konnte. Parallelwelten eben.
Der Verlust des AM hatte sie aber auch so ca. ein halbes Jahr belastet - vermutlich, weil sie es beendet hatte, er mit Selbstmord gedroht hatte, was er in ähnlicher Situation schonmal versucht hatte!
Die Welt ist bescheuert und wir alle sind mittendrin!

@kuddel7591

Deine Beiträge sind deine Meinung - so soll es ja auch sein!
Aber nicht jeder (auch ich nicht), liest sich alle threads durch, wo du was geschrieben hast, wegen deinen Erlebnissen, warum, weshalb, . .
Ich begründe hier meine Beiträge mit Details (die deswegen auch viel zu lang werden - ich weiss und offenbare mich total), die schon sehr lange zurückliegen, um meine Sichtweise zu begründen! Und du?
Schreibst nur etwas, ohne zu begründen, warum du es so siehst!
Das Hinterfragen, warum man eine Meinung vertritt, ist wichtig!
Kommentare zu bestimmten Themen, ohne zu erläutern, warum man so denkt, sind Schall und Rauch!
Gehe einfach mal davon aus, dass manche nur diesen thread lesen, dir nicht folgen, nicht nachrecherchieren - wie sollen die dann wissen, warum du so tickst?!
Ich mach mich komplett 'nackich' - werde oft angegriffen, aber empfinde es als wichtig, alle Gründe
zu erfahren, warum jemand eben seine Meinung hat!
Nur das Gesamtbild/eigene Offenbarung hilft anderen, mit der Situation umzugehen!

@ Helgehe

es geht nicht darum, Posts Vereinzelter im Forum zu den jeweiligen Themen zu lesen - das wäre völliger Quatsch.
Begründungen von Geschehen ... klar können die Anderen helfen. Nur - Fakt ist, dass jeder
sein eigenes Empfinden hat, wie die Begründungen bei Anderen ankommen. Was z. B. für mich
als Begründung ausreicht, muss für Andere nicht auch gelten...und umgekehrt gilt das auch.

Zitat:

Deine Beiträge sind deine Meinung - so soll es ja auch sein!

Begründungen - was du zu deiner Situation begründest, warum du dich so und so verhalten
hast, ist doch okay. Was für dich daraus erwachsen ist, ist auch okay. Ob das schlüssig bei
Anderen ankommt, kannst du indes nicht beeinflussen.

Zitat:

Das Hinterfragen, warum man eine Meinung vertritt, ist wichtig!

Genau das ist ja der Punkt....zu hinterfragen. Dass das ggf. weitere Fragen aufwirft, ist nun mal so. Ob es Antworten darauf gibt.... oftmals nicht. Dass z. B. deine Affäre im Vergleich zu der deiner
Frau weitere Fragen und Reaktionen auslöste, wirst du verfolgt haben. Die Reaktionen darauf
waren bisweilen noch um einiges schärfer, als z. B. die von mir. Du hast versucht, deine Denke/ Position zu begründen....sogar wiederholt zu begründen. Es ist und wird deine Position sein und
bleiben - das ist okay. Das heißt aber nicht zwangsläufig, deine Denke/ Position verstehen oder tolerieren zu müssen.

Und damit soll das Nachfragen von meiner Seite abgeschlossen sein....

@Helgehe Da habe ich das wohl falsch formuliert. Nach Jahren bestehender Affäre meine ich bzw. um diese Fälle ging es mir. Nach Jahren wieder Kontakt zu suchen gibt es wohl auch. Bei mir haben sich aber auch die meisten normalen Exfreunde irgendwann wieder gemeldet. Man sieht sich halt im Leben immer zweimal Geworden ist da nie mehr nochmal was draus.

Zitat:

Nun ist unser Umgang miteinander verständnisvoller, lockerer - so wie es sein sollte!

So soll es sein!
@Dummda2

Zitat:

@kuddel7591 der Mob formiert sich wohl gerade um Dich. Ich weiß, Du kannst damit umgehen und das richtig einordnen. Ist halt lästig und interessiert niemanden. Es hilft vor allem nicht.

Solche dumm da in den Raum geworfenen Aussagen helfen noch viel weniger. Aber wenn es dir hilft ... büdde

@kuddel7591 Ich möchte mir nicht die Mühe machen die 391 Seiten zu durchforsten, vielleicht war es auch in einem anderen Thema. Jedenfalls hast du dort geschrieben, dass es dir nicht gut ging. Wäre nach so langer Affären-Zeit aber auch verwunderlich, wenn du es schnipp weg gesteckt hättest.

Zitat:

Beide Seiten in den Überlegungen in Erwägung zu ziehen - NACH einer Affäre ... was ist daran
gelegen!? Da wird erst mal das Ausmaß bekannt, wenn reale Gespräche mit Betrogenen stattgefunden haben...und NEIN - ich ergreife dennoch keine Partei.

Es ist nichts falsch daran alle Positionen einzubeziehen, so gar nicht. Aber ich habe beim Lesen den Eindruck, du hättest alle Positionen durch und wärst an dieser einen besagten Stelle hängen geblieben. Aber wie du schon sagtest, ist meine Meinung, die man(n) nicht teilen muss.

Habt ihr schonmal das Bedürfnis verspürt, euch am Betrüger zu rächen? Es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen? Einfach weil man das Gefühl hat, gegen eine Wand zu reden? Weil er sich nichts zu Herzen nimmt und nichts von dem umsetzt, was er immer versprochen hat? Weil dann immer wieder dumme Ausreden kommen? Weil man das Gefühl hat, dass er offenbar einmal richtig leiden muss, damit er endlich aufwacht?

Rachegedanken kann ich nachvollziehen. .

Seitenspringer Betrueger machen doch keine Therapie oder haben noch nie eine gemacht ! Meine Vermutung!

Verliebtsein ist doch die beste Therapie! Es lenkt doch schoen von sich selbst und den eigenen und Eheproblemen ab! Und viele Betrüger suchen die Fehler nicht bei sich ,sondern bei der EF.

Mein Mann haette sich die Affaere sparen koennen, erst nach Affaerenende hat er Einzeltherapie gemacht. und meint heute , dass er sehr viel ueber selbst gelernt hat und heute sich selbst besser versteht.


Es gibt ja Therapieresistente, die z.B. nichts davon halten oder Angst davor haben , sich mit sich selbst tiefergehend auseinanderzusetzen.das muss man dann hinnehmen und akzeptieren . Nicht jeder macht oder kann Therapie machen und reflektieren.

Zitat von Knusperkatze:

Habt ihr schonmal das Bedürfnis verspürt, euch am Betrüger zu rächen?

Jeder kennt wohl das Gefühl von Rache. Umsetzen sollte man sie aber besser nicht. Raubt viel zu viel Energie und bringt nur für einen kurzen Moment was.
Ist wie ein Höhepunkt, um kurz Druck abzulassen.
Das Gefühl staut sich trotzdem wieder an.

Man sollte versuchen seine Wut rauszulassen und so irgendwie Abstand rein zu bekommen.

Dann kann man ja immer noch darauf vertrauen, dass irgendwann zur rechten Zeit ein Ziegel vom Dach fällt

Letztlich wird meist ein unglaublicher Aufwand betrieben und wenn man sich (nach einer gewissen Zeit) zurücklehnt und auf die Situation ohne Emotionen blickt, bleibt meist nur ein Kopfschütteln für die immer gleichen Muster, etwas halten zu wollen, was man froh sein kann nicht geschenkt bekommen zu haben.

Zitat von Knusperkatze:

Habt ihr schonmal das Bedürfnis verspürt, euch am Betrüger zu rächen? Es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen? Einfach weil man das Gefühl hat, gegen eine Wand zu reden? Weil er sich nichts zu Herzen nimmt und nichts von dem umsetzt, was er immer versprochen hat? Weil dann immer wieder dumme Ausreden kommen? Weil man das Gefühl hat, dass er offenbar einmal richtig leiden muss, damit er endlich aufwacht?

Dieser Gedanke beherrschte mich auch eine längere Zeit. Er sollte einmal die Qualen erleiden, die er mir zugefügt hat. Einmal so am Boden liegen, wie ich es tat. Einmal die gleichen Ängste spüren, die mir den Atem raubten.

Aber,...was hätte es mir gebracht? Hätte es meine Schmerzen auf einmal weggewischt? Hätte ich dann weniger gelitten?

Nein, mein Weg aus diesem Loch wäre nicht einfacher und nicht kürzer geworden. Ich hätte meine verbliebene Kraft an etwas verschwendet, das doch nicht mehr zu ändern war.

Und diese Kraft habe ich dann lieber in MICH gesteckt. Und das hat MIR geholfen.

Ich hatte eine Zeit lang Rachegedanken
und habe mir damit den Ausstieg aus dem Karussell nur noch schwerer gemacht.

Aber ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen.

@Knusperkatze
Inwieweit meinst du rächen?
Auch fremd gehen?

Ich habe es getan, aber nicht aus Rache, sondern um mein Selbstwert aus dem Loch zu holen, um meine Hilflosigkeit zu überwinden.
Ich habe mich so passiv gefühlt, immer abhängig von dem, was er mir erzählt und das war einer meiner Wege raus wieder in die Aktivität. War sicher keine Glanzleistung und ich bin da überhaupt nicht stolz drauf.
Daraus gelernt habe ich trotzdem:
Man findet als Frau total schnell einen Affärenpartner.
Auch ich bin in der Lage mich und meine Bedürfnisse über die meines Partners zu setzen und Grenzen zu überschreiten und lüge dafür.
Was macht das mit dem Ego meines Partners?
Was macht das dann mit mir?

Ich habe es nicht aus Rache getan.
Es hat aber eine gewisse Augenhöhe hergestellt und ich war nicht mehr der passive Part.
Meinem Selbstwert hat es jedoch eher geschadet, als genützt, aber es ist eben der Selbstwert und nicht der Fremdwort!

Zitat:

Man sollte versuchen seine Wut rauszulassen und so irgendwie Abstand rein zu bekommen.

Mich beherrschen auch immer wieder Gedanken an Rache. Und dann sage ich mir, dass es nichts bringt bzw. dass mir das nicht weiterhilft. Karma wird es schon richten usw. Aber wie werde ich die wiederkehrenden Gedanken daran los?

Ich muss auch zugeben, dass ich die Rachegedanken nicht meinem Mann gegenüber habe (und bin nicht stolz drauf). Der leidet hier schon genug. Ich habe das Bedürfnis, viele Dinge klarzustellen und meine Entscheidung zu verteidigen. Ich bin nicht unsicher, ich kann es nur einfach nicht haben, wenn jemand, der mich überhaupt nicht kennt(!), eine schlechte Meinung von mir hat und meint, sich nur zu meinem Besten einmischen zu dürfen. Meine Baustelle, ich weiß.

Wie lasst ihr die Wut raus? Schreien hat nicht geholfen, Sport darf ich im Moment nicht, ich kann mich nicht auf anderes konzentrieren (nicht für lange zumindest) . Ich denke, ich versuche es mal mit aufschreiben. Mir gehen langsam die Ideen aus.

@knusperkatze: Ich kann dich also voll verstehen.

Zitat von Jeanny1307:

Wie lasst ihr die Wut raus? Schreien hat nicht geholfen, Sport darf ich im Moment nicht, ich kann mich nicht auf anderes konzentrieren (nicht für lange zumindest) . Ich denke, ich versuche es mal mit aufschreiben. Mir gehen langsam die Ideen aus.

Das ist ganz unterschiedlich je nach Haltung. Hilft auch immer nur für den Moment.
Bei mir hat viel Aktivität geholfen. Die gebündelte Kraft muss gelebt und zugelassen werden.
Sport war ganz groß. Leistung rausgefordert.
Aber auch mal schreien im Auto und in der Phantasie das durchspielen, was man aufgrund Sozialisation nicht bringen kann.

Was mir überhaupt nicht geholfen hat, war was passives wie Meditation.
Da kam ich mir selbst verarscht vor.

Meditation gelingt ja nur, wenn man wieder ruhig geworden ist.

Aber jeder ist anders.
Es braucht schon eine längere Zeit bis die Wut abgeklungen ist und sich Gleichgültigkeit einstellt.
Es gelingt aber schneller, wenn man seine Wut annimmt und nicht verdrängt. Wut zeigt immer, dass man sich ungerecht behandelt fühlt und sie will gesehen werden. Unterdrückt man sie, führt es meist zu einem schlimmeren Ausbruch.

Kann man auch wütend auf sich selbst sein,weil man es zugelassen hat,sich auf einen gebundenen Mann eingelassen zu haben,?

Kann man auch wütend auf sich selbst sein,weil man es zugelassen hat,sich auf einen Süssholzraspler eingelassen zu haben? ...und dabei auf sein wohl klingendes Geschwafel rein gefallen ist,weil man zu sehr die rosa Brille auf behalten wollte?

Die Gefühle von Wut und Trauer haben mir in der Verarbeitung auch viel geholfen.

Zitat:

Seitenspringer Betrueger machen doch keine Therapie oder haben noch nie eine gemacht ! Meine Vermutung!

Da liegst du falsch mit deiner Vermutung. Auch von diesen Exemplaren kenne ich Welche.
Keine Ahnung woran es liegt, vielleicht daran, dass ich in einer Großstadt lebe, aber ich scheine deutlich mehr Geschichten zu kennen, die nicht immer so Enden wie Studien oder weiß der Geier es belegen.

@vegetsri
Klar kann man wütend auf sich selbst sein.
Häh?

Meine allerbeste Freundin, mit dem größten Herz und Verständnis war mehrere Jahre AF.
Und weißte was, sie ist echt kein Monster...

Ich finde diese Stigmatisierungen echt super anstrengend.
Ob jetzt solche Aussagen kommen, wo der gebundene Part als der Gewinner des Weltalls dargestellt wird, mit Eiern so weich wie Watte oder immer wieder an der Selbstreflexion und Verantwortungsbewusstsein der bösen AFs gezweifelt wird: nervt!

Ich meinte jetzt gar nicht so sehr sie, sondern den eigenen Partner. Weil er die ganze Sache, die Aufarbeitung nicht ernst nimmt. Absprachen werden einfach vergessen. Nein, er macht nix, aber er hat so viel Vertrauen kaputt gemacht, er muss es auch wieder aufbauen. Aber das funktioniert einen Tag und schon verfällt er wieder in alte Verhaltensmuster. Ich komme mir mittlerweile richtig, richtig dumm vor. Als ob ich gegen eine Wand rede....und selbst die würde mir mehr zuhören.
Muss er erst den selben Schmerz spüren, damit er begreift?