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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

Y
Zitat von Knusperkatze:
Mein Problem ist ein Gefühl. Das Gefühl, nie gewollt gewesen zu sein. Gewollt auf einer emotionalen Ebene.


Von deinem Gatten nicht gewollt zu sein?

09.11.2017 08:29 • #5656


A
@Knusperkatze
Der Betrogene (oder der AP) sollte nicht die meiste Arbeit haben. Die liegt tatsächlich erst einmal beim Betrüger. Das ist aber graue Theorie! Denn der Betrüger zieht sich zumeist den Schuh zumindestens vorerst nicht an, während AF und EP schon am rudern sind.
Und du hast recht- mindestens einer bleibt meist auf der Strecke. Und nun? Was machen wir mit dieser Erkenntnis? - da können wir doch wieder nur uns auf uns selbst besinnen.


Therapie macht nicht heil und repariert nichts. Aber trotzdem ist sie ein möglicher Weg! Ich verstehe, dass viele ganz viel Hoffnung in die Therapie setzen. Das liegt, glaube ich an den falschen Vorstellungen, was Therapie überhaupt ist, nämlich WegBEGLEITER, mehr nicht! Es ist eigentlich Aufgabe des Therapeuten genau das schon in der ersten Stunde zu übermitteln.
Trotzdem denke ich, ist sie eine gute Möglichkeit Wege zu finden, seine Situation zu reflektieren, überhaupt wieder in eine angemessene Kommunikation zu treten.
Außerdem werden dadurch auch die eigenen Ressourcen wieder aktiviert. (Ich bin am Boden, aber was kann ich machen, damit ich aus dem Loch wieder herauskomme, was habe ich früher in Krisen gemacht, kann ich davon etwas reaktivieren). Mir hat gerade das sehr geholfen, zu erkennen, dass ich eigentlich ganz schön stark bin!

09.11.2017 08:32 • #5657


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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Knusperkatze
Zitat von Selbstliebe:
Von deinem Gatten nicht gewollt zu sein?


Richtig. Als Frau, als Geliebte. Nicht nur als Mutter, als Köchin, als Putzfrau und als diejenige, die das Geld mit nach Hause bringt.
Denn sein Verhalten hat mir genau das gezeigt.
Dezeit kommen so viele Erinnerungen hoch...wo er letztes Jahr z.B. heftig über WhatsApp mit einer Frau geflirtet hat, während ich neben ihm unser Baby verloren habe (wir saßen abends nebeneinander auf der Couch). Klingt furchtbar dramatisch, damals war es nicht einmal wichtig genug für mich, ihn darauf anzusprechen. Ich sag ja, Selbstwert war da. Sollte er doch flirten.
Wenn das alles aber zusammen kommt...

09.11.2017 08:36 • #5658


Y
Zitat von Knusperkatze:

Richtig. Als Frau, als Geliebte. Nicht nur als Mutter, als Köchin, als Putzfrau und als diejenige, die das Geld mit nach Hause bringt.
Denn sein Verhalten hat mir genau das gezeigt.
Dezeit kommen so viele Erinnerungen hoch. wo er letztes Jahr z.B. heftig über WhatsApp mit einer Frau geflirtet hat, während ich neben ihm unser Baby verloren habe (wir saßen abends nebeneinander auf der Couch). Klingt furchtbar dramatisch, damals war es nicht einmal wichtig genug für mich, ihn darauf anzusprechen. Ich sag ja, Selbstwert war da. Sollte er doch flirten.
Wenn das alles aber zusammen kommt.


Sorry, aber es ist durchaus möglich, dass dein Gatte ein empathieloses A.loch ist, da kannst du dich abmühen wie du willst, Erklärungen zu finden. Du wirst keine finden, außer einer Diagnose für ihn. Solche Menschen können Emotionen anderer nicht nachvollziehen, dazu fehlt ihnen hirnorganisch die Hardware.

09.11.2017 08:40 • x 4 #5659


Vegetari
Zitat von frischgeföhnt:
Warum bleibt man bei einem Choleriker, der verletzt und betrügt?
Eine Therapie macht das alles gut?


Nicht alles gut! M.E. kann man nicht den perfekten Partner durch eine Therapie erwarten!
Er hat verletzt und betrügt zur schlimmsten konfliktreichen Zeit.Das war zu der Zeit nicht das beste und optimalste Konfliktlösungsverfahren. Heute befinden wir uns in einer ganz anderen Phase /Zeit. Vielleicht vergleichbar nach dem kalten Krieg und jetziger Annäherung in der Wiedervereinigung.
Nobody ist perfekt. Er hat sich zwar positiv gewandelt...Ich muss abwarten wohin es führt. Sowas ist ein Prozess und dauert! Man muss sich Zeit zur Veränderung geben, soviel Zeit wie jeder braucht. Krise=Chance.

09.11.2017 10:26 • #5660


D
Wenn du gerade Mutter geworden bist, erarbeitest du quasi eine neue Identität. Da ist man unsicher. Lerne wieder auf dich zu schauen und geh weiter den Weg der eigenen Identitäsbildung.

09.11.2017 10:49 • x 1 #5661


K
Zitat Angel09

Zitat:
Therapie macht nicht heil und repariert nichts.


@ Angel09

das ist eine sehr kraftvolle Aussage....

....und genau diese Aussage ist der springende Punkt, der erst mit einem gewissen Abstand
als kraftvoll oder desastös empfunden wird. Kein Therapeut ist in der Lage, einen Patient/
Klient zu heilen....wie kein Arzt oder sonstwer heilen kann.
Es ist eine Mär, dass mehr als ein Steigbügel-Halten der Ärzte/Therapeuten erfolgt. Es
kommen lediglich Anregungen und Erklärungen über geschilderte Sachverhalte zum Tragen,
die der Patient umsetzt....oder auch nicht. Die letztendliche Entscheidungsgewalt verbleibt
IMMER beim Patient....egal worum es geht.
Und ein Arzt/Therapeut kann nur so gut sein, wie die Informationen, die der Patient im gibt.
Diese Informationen sind es, auf die eine Betreuung/Behandlung aufbaut. Mauert ein Patient,
kann nichts Hilfreiches bei einer Therapie herauskommen. Ohne Material (Informationen)
kann ein Arzt keine Therapie gestalten. Je besser die Informationen, um so größer ist die
Möglichkeit, dass einem Patient Hinweise über dessen weiteres Vorgehen an die Hand
gegeben werden.

Heilen....was ist das? Es wird NIX mehr so, wie es zuvor war! Jede Krise hinterlässt etwas.
Und das ist NICHT unbedingt negativ. Es spielt keine Rolle, wer eine Krise ausgelöst hat,
was eine Krise ausgelöst hat, weil sich an den Fakten nichts ändert. Denn nur denen gilt
die Aufmerksamkeit - den Fakten...durch wen oder was auch immer geschaffen.

Reparieren....wer oder was soll repariert werden? Es gilt, einen Umgang mit den geschaffenen
Tatsachen zu finden, an denen NICHTS mehr zu reparieren ist? Fakten und Tatsachen haben
etwas geschaffen - neue Fakten und Tatsachen, die auf sich vereint werden sollten, weil das
Deuteln keinen Sinn macht. Und ja... das Herz gehört dazu, einen neuen Zugang zu den geschaffenen Tatsachen zu finden.

09.11.2017 11:16 • #5662


WhosThatGirl
Zitat von frischgeföhnt:
Warum bleibt man bei einem Menschen, der verletzt und betrügt?


Das ist doch die Gretchen-Frage. Und die muss sich jede Seite stellen.
Letztlich wird doch viel zu nachgiebig, ja schon verständnisvoll damit umgegangen.
Da wird erklärt, entschuldigt und zugewartet.
Am Ende (der Geschichte) kann nur die Trennung vom Betrüger/Fremdgeher stehen. Zumindest dann, wenn man seinen Selbstwert kennt oder wiedergefunden hat.

Alles andere hat für mich immer den Geschmack von Demut, Anpassen, komplettes Verbiegen bis hin zur völligen Selbstaufgabe.

Wenn mir ein Mensch bewusst a Watschn (eher noch a richtige *beep*) gibt und ich daraufhin noch die andere Wange hinhalte, dann stimmt etwas nicht.
Zu soviel Demut kann man gar nicht erzogen worden sein (auch als bibeltreuer Mensch).

In meiner Arbeit erleb ich auch immer wieder alle möglichen Ausflüchte um ja keine Konsequenz ziehen zu müssen. Aber da wird ein Umgang geduldet, der mich nicht nur mit großen Fragezeichen zurücklässt.

09.11.2017 15:38 • x 4 #5663


Z
@WhosThatGirl
Bedeutet Konsequenzen ziehen denn immer und in jedem Fall nach fremdgehen Trennung?

09.11.2017 17:30 • #5664


B
Nein, echte Konsequenzen ziehen, heißt das tun, was für einen das Beste dann ist.
Authentisch sein.
Zu sich schauen und möglichst ohne Blick auf das Materielle.

09.11.2017 17:52 • x 3 #5665


WhosThatGirl
Zitat von Zugaste:
@WhosThatGirl
Bedeutet Konsequenzen ziehen denn immer und in jedem Fall nach fremdgehen Trennung?


Zugaste, ich schätze Dich.
Und natürlich muss man immer alles beleuchten und klar kann Stärke auch das gemeinaame Aufarbeiten sein. Nur ist man dann wirklich bei sich? Oder setzt man sich (aus Angst?) wieder zuviel mit dem anderen auseinander und übersieht seinen eigenen Wert?
Wer arbeitet da wirklich auf? Meist doch immer der Gegenpart zum Betrüger oder?

Ja ich sage (auch wenn das die Gemüter immer recht aufbringt), dass die wohl klarste (und einzige) Konsequenz die Trennung ist.
Der Selbstwert (so wie ich ihn sehe/erlebe) lässt einen langen Betrug nicht zu oder gewähren. Vielleicht meldet sich da auch das Ego. Aber auch dies hat in diesem Moment seine Berechtigung. Es geht um mich allein und nicht um den anderen oder das gemeinsame Zusammenspiel.
Ob die Trennung für immer ist, lasse ich jetzt mal offen.

Aber ich halte es für einen selbst für kontraproduktiv, wenn man bei dieser enormen emotionalen Verletzung bereit ist (sozusagen nahtloser Übergang) an etwas zu arbeiten, was der Partner absolut verbockt hat.

Kannst Du im Nachgang sagen, warum Du Dich nicht konsequent getrennt hast, als Du das Ausmaß begriffen hast?
Bitte korrigiere mich, sollte ich das falsch im Kopf haben.

Selbstwert (nach meinem Empfinden) sagt, das lass ich nicht mit mir machen. Das dulde ich nicht. Ich bin nicht bereit nach dieser Verletzung mit Dir weiterzugehen. Ich brauche den Cut und diese meine Grenze, weil es jetzt um mich geht und meine Bedürfnisse.

Vielleicht ist das auch für den Betrüger die Variante, um wirklich auf sich geworfen zu werden. Ohne dass jemand bereit ist, ihn an der Hand zu nehmen.

Das gilt im Umkehrschluss auch für die AF.
Ich habe in der Zeit des Wartens ständig auf ihn geachtet. Verständnis für ihn.
Mich hab ich aus den Augen verloren, weil ich war ja stark. So dachte ich.
Stark war wohl in dieser Zeit eher die eigene Inkonsequenz, welche ich an den Tag gelegt hab.
Mein Selbstwert (der von mir selbst mundtot gemacht wurde) hätte so ein Zuwarten niemals zugelassen.
Als ich meinen Selbstwert wieder wahrgenommen hab, folgte die Trennung.

Und den gleichen Selbstwert würde ich in der anderen Position (der Betrogenen) an den Tag legen.

Auch wenn man sich ein Nichthandeln immer gut erklären kann, bleibt doch so ein Zwischenton.
Und das könnte der Selbstwert sein, der gehört werden will.

09.11.2017 19:50 • x 9 #5666


G
Zitat von Zugaste:
@WhosThatGirl
Bedeutet Konsequenzen ziehen denn immer und in jedem Fall nach fremdgehen Trennung?


Was ist richtig? Was ist falsch?
Ich denke, es kommt immer darauf an, was die Tatsache mit einem macht.
Liebe kann verzeihen ... wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht.
Die innerliche Katastrophe eines sehr emotional veranlagten Menschen lässt sich nur schwer mit der eines Pragmatikers vergleichen ...
der eine reagiert mit Flucht ... der andere wägt ab ...

09.11.2017 20:59 • x 1 #5667


E
@WhosThatGirl
Perfekt. Genauso.
Diese Wahrheit musste ich leider erleiden.

09.11.2017 22:18 • x 2 #5668


K
Eigene Wahrheiten zu erleben und zu ertragen, bedeutet nicht zwangsläufig,
dass bei Anderen die gleichen Wahrheiten nicht zu einem Neuanfang führen
können.

JEDE Ehe/Beziehung/Affäre ist individuell, auch wenn es in Nuancen Parallelen gibt.
Und diese Individualität ist es doch, die KEIN verallgemeinern zulässt....und doch
geschieht das immer und immer wieder.
Die/der eigene EX ist nicht vergleichbar mit einer/m anderen EX....und die Gedanken
im Umgang mit den jeweiligen EX sind nun mal nicht zu generalisieren.
Und was von einem selbst als Kontra gegen eine Rückkehr zum EP spricht, kann bei
gleicher Problemstellung bei ANDEREN durchaus zu einem PRO für eine Rückkehr
sprechen.
Und eigene Wahrheiten sind und bleiben nun mal die eigenen, die NICHT übertragbar
sind. Anderen in den Mund zu legen, dass eine Wiederaufnahme der Ehe zum EP
keinen/wenig Sinn macht, weil die eigene Philosophie dagegen spricht, halte ich für sehr
problematisch.

Unter gleichen Voraussetzungen gelten nicht die gleichen Schlussfolgerungen, weil die
Beteiligten unterschiedliche Ansichten haben.... und durchaus eine eigenständige Basis
für einen Neubeginn schaffen können...

09.11.2017 22:45 • #5669


H
Zitat von Garamond:

Was ist richtig? Was ist falsch?
Ich denke, es kommt immer darauf an, was die Tatsache mit einem macht.
Liebe kann verzeihen ... wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht.
Die innerliche Katastrophe eines sehr emotional veranlagten Menschen lässt sich nur schwer mit der eines Pragmatikers vergleichen ...
der eine reagiert mit Flucht ... der andere wägt ab ...


Dann bin ich wohl ein emotional veranlagter Mensch und meine Frau Pragmatikerin.
Wird wohl sogar so sein.
Sie konnte sich nach über einem Jahr nicht für ihren AP entscheiden - vermutlich war die Komfortzone zuhause doch zu gut oder der eben doch nicht so bedeutend für sie - für Selbstwertgefühl stärken und Abenteuer war er aber gut genug.
Letztendlich entschied sie sich für die Komfortzone, für mich, obwohl das nach dem Auffliegen eigentlich die 2. Wahl war, erstmal.
Beide, ich und ihr AP, hatten nun um sie gekämft. Ich nach über 25 Jahren Beziehung, der nach über 1 Jahr in einer Blase lebend.
Wenn man es kann, ist sicher die beste Lösung: Was zu dir zurück kommt, wenn du es loslässt, gehört zu dir. Ich konnte es nicht (auch wenn ich mir sicher war, sie will irgendwann zurück - diese Zeit hätte mich aber zu sehr belastet, ein Zurück nach Vergleich im Alltag für mich ausgeschlossen), empfehle aber jedem, der das kann, diesen Weg zu gehen! Dann kann man sich sicherer sein und der Partner bringt sich dann viel mehr in die Ehe ein, ist reumütiger, was ja durchaus hilfreich sein kann.
Für mein Selbstwertgefühl war unser Weg sicher nicht so gut, leide heute manchmal noch, aber einen anderen gab es nicht für mich!
Jeder muss seinen Weg finden, egal wie.
In anderen Kulturen werden unsere Probleme belächelt, oder auch hier bei Partnerwechsler!
Dieses 'nur ich und kein Anderer' ist eben in unserer Kultur sehr ausgeprägt.
Wird ja auch im Standesamt und in der Kirche so kundgetan.
Aber auch manche in unserem Kulturkreis gönnen dem Partner sein Eigenleben, sein Ausleben.
Wissen trotzdem, wo sie hingehören. Toll eigentlich, jedem das beste Leben aus seiner Sicht zu gönnen, schliesslich ist es kurz!
Weil es die meisten aber nicht so sehen können (wie auch ich), entstehen Affären, entsteht viel Leid.
Die, die Affären eingehen, suchen ja etwas, was es zuhause nicht mehr so gibt.
Ist man total unzufrieden, hat die Probleme angesprochen ohne dass sie gelöst wurden, könnte man sich ja trennen - vorher!
Aber da ist eben die Komfortzone!
Und dass irgendwann in der neuen Beziehung auch wieder der Alltag mit weniger Abenteuer einkehrt, wissen doch auch alle!
Und trotzdem passiert es immer wieder, wird fremdgeliebt, wird verletzt!
Vermutlich sollten wir unsere Erwartungen anpassen und jeder sollte so leben, wie es ihm gut tut!
Ich kann es leider nicht - wie so viele hier!

09.11.2017 23:16 • x 3 #5670


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