Beginn und Dauer der Wechseljahre
Drei Etappen auf dem Weg zu einem neuen Gleichgewicht
Die Wechseljahre schon der Name selbst sagt es: Hier handelt es sich nicht um ein einmaliges Ereignis, sondern um einen Prozess, der Zeit braucht. Wann die Wechseljahre beginnen und wie lange sie dauern, ist ganz individuell.
Als Richtschnur gilt, dass die letzte Blutung meist zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr auftritt. Doch auch da gibt es viel Spielraum: Manche Frauen erleben ihre letzte Periode (Menopause) bereits mit 45 Jahren, andere erst mit 55 oder noch später. Der Körper hält sich eben nicht unbedingt ans Lehrbuch. Dazu bestimmen zu viele verschiedene Faktoren Beginn und Verlauf der Wechseljahre. Vermutlich spielen unter anderem die Gene eine Rolle. Ist Ihre Mutter zum Beispiel recht früh oder auffallend spät in die Menopause gekommen, könnte das bei Ihnen ähnlich sein.
Viele Frauen empfinden das endgültige Ausbleiben der Monatsblutung als Meilenstein. Rein medizinisch gesehen ist die Menopause jedoch nur eine Station. Ihr ist ja bereits eine mehrjährige Phase hormoneller Umstellungen vorausgegangen, die Prämenopause. Die Etappe, in der Ihr Körper sich nach der Menopause endgültig auf die veränderte hormonelle Situation einstellt und eine neue Balance findet, heißt Postmenopause. Wie lange es dauert, bis der Körper sein neues hormonelles Gleichgewicht gefunden hat auch das ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Übrigens kann eine Frau in den Wechseljahren durchaus noch schwanger werden. Zuverlässige Verhütung ist daher wichtig, bis eindeutig feststeht, dass Ihre Menopause vorbei ist. Das gilt frühestens dann als sicher, wenn Sie ein Jahr lang keine Regelblutung mehr hatten. Gerade in den Wechseljahren ist es daher sinnvoll, einen Menstruationskalender zu führen. Er hat außerdem den Vorteil, dass Sie Veränderungen oder Auffälligkeiten Ihres Zyklus protokollieren können. Daraus ergeben sich wichtige Hinweise für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
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Chancen ergreifen
Gewohntes ablegen, Neues ausprobieren
Wenn Sie mit Anfang 40 in die Wechseljahre kommen, liegen, statistisch gesehen, mehr als vierzig weitere Lebensjahre vor Ihnen. Grund genug, den Veränderungen offen und entspannt zu begegnen.
Frau sitzt lachend in der Hocke
Wechseljahre mit 40 was bedeutet das für Frauen von heute?
Wenn die Wechseljahre mit 40 beginnen, stehen Frauen im Gegensatz zu früheren Generationen mitten im Leben. Nie waren sie zu Beginn der zweiten Lebenshälfte so aktiv und attraktiv wie heute. Dennoch fällt es nicht allen leicht, Vertrautes loszulassen und sich mit Veränderungen anzufreunden.
Bleiben Sie neugierig. Sie haben heute viele Möglichkeiten, mehr über die Vorgänge in Ihrem Körper zu erfahren und Antworten auf Ihre Fragen zu finden. Ein gesunder Lebensstil, moderne Therapien und ein offener, wohlwollender Umgang mit dem Thema helfen Ihnen, in den Wechseljahren auch eine Chance zu sehen.
Wechseljahre mit 40 so früh?
Möglicherweise überrascht es Sie, dass die Wechseljahre bereits mit Anfang 40 beginnen können. Sie haben noch ihre Periode, einige Frauen werden jetzt sogar noch schwanger. Das Ende der fruchtbaren Zeit scheint weit entfernt. Doch die Wechseljahre sind ein länger andauernder Prozess und er beginnt schon deutlich vor der letzten Regelblutung.
Laut Statistik sind die meisten Frauen zwischen 49 und 55 Jahre alt, wenn ihre Regel ausbleibt. Bereits 5 bis 10 Jahre vor der Menopause, wie dieses Ereignis auch genannt wird, kann eine hormonelle Umstellung bereits in Ihrem Körper beginnen. Das bedeutet, der Startschuss für die Wechseljahre fällt mit Anfang bis Mitte 40. Die Eierstöcke fahren die Produktion der S. allmählich herunter. Da Hormone vielfältige Funktionen im Organismus steuern, hat ein Ungleichgewicht spürbare Folgen für Körper und Gemüt.
Woran erkenne ich, wenn die Wechseljahre beginnen?
Es gibt frühe Anzeichen, wenn die Wechseljahre einsetzen und der Hormonhaushalt mit Anfang 40 aus der Balance gerät: Häufig treten Zyklusstörungen wie stärkere oder unregelmäßige Blutungen auf. Viele Frauen leiden kurz vor der Menstruation vermehrt unter Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in den Brüsten und Wassereinlagerungen. Auch Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen können Symptome der beginnenden Wechseljahre sein. Häufig werden diese Anzeichen allerdings gerade mit Anfang 40 mit Stress in Verbindung gebracht.
Der Blick in den Spiegel offenbart meist auch Anzeichen der Wechseljahre: Aus kleinen Fältchen werden Falten, Ihre Haut wird zunehmend trockener und empfindlicher und verliert spürbar an Elastizität. Hier spielt neben genetischer Veranlagung, äußeren Einflüssen und persönlichem Lebensstil auch die Veränderung des Hormonhaushaltes eine Rolle.
Expertenstatement der Woche
Gynolog Expertenteam
Der Beginn der Wechseljahre läuft mit Anfang 40 von Frau zu Frau unterschiedlich ab. Nicht immer treten alle Symptome auf.
Fünf Tipps, wenn mit 40 langsam die Wechseljahre beginnen
Aktiv entspannen
Ausdauersport ist eine gute Möglichkeit, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren und Stress abzubauen. Doch auch sanfte Sportarten sind effektiv. Warum nicht mit 40 Yoga erlernen, um die Wechseljahre gelassener anzugehen? Viele Übungen wirken gezielt auf Nerven, Hormon- und Immunsystem. Sie können die Stimmung aufhellen und die allgemeine Regeneration fördern.
Flüssigkeitsspeicher auffüllen
Augen, Haut und Schleimhäute werden zunehmend trockener mit Anfang 40, wenn aufgrund der Wechseljahre Hormone fehlen. Jetzt ist es wichtig, für ausreichend Flüssigkeit zu sorgen. Ob Mineralwasser, Saftschorle oder Kräutertee zwei bis drei Liter täglich sind die empfohlene Menge, um zu Ihrem Wohlbefinden beizutragen.
Hautpflege intensivieren
Wenn mit 40 die Haut aufgrund der Wechseljahre empfindlicher und trockener wird, braucht sie eine Extraportion Pflege. Gönnen Sie sich regelmäßig eine wohltuende Creme-Maske, eine Ampullenkur oder ein Serum mit regenerierenden Wirkstoffen wie Hyaluronsäure. Auch eine Massa. mit wertvollen pflanzlichen Ölen pflegt intensiv und ist gleichzeitig Balsam für die Seele.
Knochensubstanz stärken
Durch Östrogenmangel erhöht sich nach der Menopause das Osteoporose-Risiko. Achten Sie schon mit 40, zu Beginn der Wechseljahre, auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Auch Bewegung hilft, das Osteoporose-Risiko zu senken. Wer bei Sonnenlicht im Freien aktiv ist, kurbelt gleichzeitig die Vitamin D-Synthese im Körper an.
Verhütung überdenken
Wenn mit etwa 40 die Wechseljahre bei einigen Frauen beginnen, können Sie immer noch schwanger werden. Verhütungsmethoden wie das Kond. greifen nicht in den Zyklus ein, und Sie können feststellen, ob sich etwas verändert und wann die Regel ausbleibt. Eine Spirale kann für längerfristigen Verhütungsschutz sorgen. Die Einnahme der kombinierten Pille sollten Sie aufgrund des mit dem Alter ansteigenden Risikos von Thrombosen, Schlaganfall und Herzinfarkt gemeinsam mit ihrem Frauenarzt abwägen.
Gynolog Expertenteam
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